• Zu Pferde machte man eigentlich gar keinen üblen Eindruck. Avitus ritt in voller Montur zum Hafen, genoß dabei den Wind im Gesicht, das Flattern seines blutroten Offiziersumhangs und das Huftrommeln auf den Pflastersteinen der Strasse. Die Menschen auf der Strasse gingen zur Seite, wenn sie ihm und seinem Gaul im Weg standen und ließen ihn ungestört passieren. So erreichte er schnell deh Hafen und begab sich zum Hafenmeister. Er ließ sich den Weg zu diesem erklären und klopfte kurz, aber laut an, wartete jedoch eine Antwort nicht ab, sondern trat hinein.
    "Salve, ich bin Artorius Avitus von der Hispana. Ich benötige ein Schiff nach Argentoratum, zumindest aber bis nach Mogontiacum. Es muss groß genug sein, um neun Soldaten..."
    neun, wie die IX Hispana, fiel Avitus in diesem Moment auf
    "... aufzunehmen, samt Pferden, reichlich Gepäck und einigen Sklaven"


    "Nach Mogontiacum, sagst du?"
    entgegnete der Hafenmeister mit einem leichten Unterton der Überheblichkeit.
    "Und wofür, wenn ich fragen darf?"
    fragte er neugierig, was Avitus Meinung von diesem Mann nicht gerade positiv werden ließ.


    "Um die Abreise des Legatus Legionis, Decimus Livianus, nach Italia ermöglichen zu können"
    antwortete er trocken.


    Offenbar war diese dem Mann Grund genug und er schaute in seine Bücher, in denen jedes ankommende Schiff verzeichnet war.
    "Aaah ja. Hier haben wir eins. Die Pegasus. Sie legt in vier Tagen ab und ..."


    "In vier Tagen?"
    unterbrach ihn der Artorier.
    "Das ist viel zu lang. Ich brauche eines, das morgen, spätestens übermorgen abreist"


    Etwas genervt warf der Hafenmeister dem Centurio einen Blick zu und schaute dann noch mal in die Hafenbücher. Er suchte die Schiffe ab, sortierte die unpassenden aus.
    "Tut mir leid, das nächste Schiff wäre die Pegasus... und die ist in vier Tagen"
    demonstrativ tat er das Buch beiseite, um zu verdeutlichen, dass seine Hilfsbereitschaft damit erschöpft war.


    "Wo liegt die Pegasus?"
    fragte Avitus. Noch wollte er nicht aufgeben und mit dem Kapitän reden. Vielleicht würde der sich umstimmen lassen, früher aufzubrechen. Nachdem ihm der Hafenmeister mit einem - nun völlig - genervten Wink angedeutet hatte, wo die Pegasus lag, bedachte ihn Avitus seinerseits eines verachtenden Blickes und machte sich zum Liegeplatz des Schiffs auf.

  • Am Schiff angekommen, grüßte Avitus den ihm Nächststehenden und erkundigte sich, wer der Kapitän des Schiffs sei. Dieser muss ihn jedoch schon vorher erblickt haben und eilte vom Schiff. Der Mann wirkte übertrieben freundlich und Avitus wurde sofort mißtrauisch. Das bedeutete, er war entweder in Konflickt mit dem Gesetz Roms geraten oder aber einfach nur geizig bis zum 'geht-nicht-mehr'.


    "Salve Centurio"
    ließ er seine unangenehme Stimme hören.
    "Was verschafft mir die Ehre eines besuchs von einem Offizier der Legion?"


    Immer mehr fühlte sich Avitus in seinem Verdacht bestätigt, wusste aber nach wie vor nicht, welche der beiden Theorien zutraf.
    "Salve Kapitän. Ich bin hier, weil ich ein Schiff brauche... ein Schiff nach Mogontiacum, besser noch nach Argentoratum. Man sagte mir, du segelst bald flußaufwärts?"


    "Ja, das stimmt, Centurio. Allerdings erst in vier Tagen. Ich segele zwar leer zurück, aber meine Ladung ist noch nicht gelöscht"
    gab der Mann zur Kenntnis, die Hände zusammengefaltet, was ihn wie einen Betenden aussehen ließ.


    Avitus hob die Augenbraue. Der Mann war bestimmt in Konflikt mit dem Gesetz. Oder doch übertrieben geizig? Oder beides? Wahrscheinlich beides. Sogar sehr wahrscheinlich beides.
    "Wenn ich deine Ladung in sagen wir einem Tag lösche, wie siehtes dann aus?"


    Die Augen des Kapitäns glühten sichtlich auf, als er die Gelegenheit roch, mehrere Tage einzusparen und auch noch etwas dazu zu verdienen.
    "Das wäre natürlich wunderbar, Centurio. Aber wie willst du die Ladung so schnell löschen? Ich transportiere Marmorplatten, die sind sehr wertvoll und Hast wäre ohne Zweifel sehr gefährlich fürs Geschäft"


    Avitus seufzte innerlich. Die Götter legten ihm ein Stein nach dem anderen in den Weg. Und ironischerweise auch noch wertvolle Steine, wie Marmor. Doch nach außen blieb er gefasst und sah dem Mann mit einem müden Lächeln ins Gesicht.
    "Kapitän, ich bin Legionär der Hispana. Wir schaffen alles"
    sagte er.


    Kaum eine Minute später, nachdem alles andere geklärt wurde besiegelten sie den Vertrag per Handschlag und Avitus bestieg sein Pferd. Er drehte sich zjm Kapitän um.
    "Ich bin in weniger als einer halben Stunde mit zwei Centurien hier... bis übermorgen früh haben wir die Ladung gelöscht, und wenn wir Tag und Nacht arbeiten müssen"
    Der Kapitän entgegnete etwas mit seiner übertriebenen Freundlichkeit, doch Avitus hörte ihn nicht mehr, denn das Hufgetrappel und der Wind in seinen Ohren übertönte seine Worte, aöls er dem Pferd Sporen gab und in Richtung des Castells gallopierte.

  • Es verging in der Tat kaum eine halbe Stunde, als sich die Kolonne, aus zwei Centurien bestehend, dem Hafen näherte. Avitus 'borgte sich diese' aus der X. Kohorte, unter denen auch einige Männer von Plautius' Bautrupp waren.
    "Consistite... Ad sinistram... Movemini"
    hallten die Befehle, woraufhin die Kolonne zu Stehen kam, sich die Männer nahezu gleichzeitig nach Links undrehten und dann entspannte Haltung annahmen. Avitus ging vor die Reihen, um für alle hörbar zu sein.
    "Milites, unsere Aufgabe ist es, die Ladung dieses Schiffs zu löschen..."
    er zeigte mit der Hand auf die 'Pegasus'.
    "Der Kapitän dieses Schiffs traute seinen Ohren nicht, als ich ihm sagte, dass wir es bis zum Sonnenaufgang am Tag nach morgen schaffen. Aber ich weiß, dass wir es schaffen, denn wir sind Männer der neunten und es gibt nichts, was wir nicht schaffen"
    ein Aufschrei ging durch die Reihen, mit dem die Männer Avitus bestätigten.
    "Aber es gibt einen Hacken, Männer. Die Ladung besteht aus Marmorsteinen, die nicht beschädigt werden dürfen. Daher frage ich euch... schaffen wir es oder schaffen wir es nicht, ein paar kleine Steine aus dem Bauch dieses Schiffs zu holen..."
    noch ehe er die Frage zu Ende gesprochen hatte, gingen seine Worte in dem Aufschrei der Männer auf.


    Bald darauf machten sich die Männer an die Arbeit. Avitus teilte sie in mehrere Schichten auf, so dass ohne Unterbrechung gearbeitet und gelöscht werden konnte. Die Männer gingn mit Elan an die Sache ran und arbeiteten unter den neugierigen Blicken der Hafenarbeiter und spielender Kinder. Auch in der Nacht wurde weiter gearbeitet, wobei reichlich Fackeln Licht spendeten.


    Avitus selbst packte mit an, um die Moral der Männer aufrecht zu erhalten, was gut zu funktionieren schien. Als die ersten Sonnenstrahlen am nächsten Tag hereinbrachen, zog er seine Rüstung an. Er machte einen erschöpften, doch zufriedenen Eindruck, denn die Arbeit kam gut voran.
    "Ich muss zurück zum Castellum"
    wandte er sich an einen Optio.
    "Sie zu, dass die Männer weiterhin in diesem Tempo arbeiten. Hier hast du etwas Geld..."
    er warf ihm einen Geldbeutel zu.
    "... schick jemanden, der Wein und Essen kauft, damit die Männer bei Kräften bleiben. Ich bin bald zurück, um nach dem Rechten zu sehen..."
    Der Optio salutierte und Avitus gab dem Pferd Sporen und ritt zum Castellum

  • Gegen Mittag kehrte Avitus zurück, um nachzusehen, wie weit die Männer waren. Die Arbeit kam gut voran und die Platten waren zu zwei Dritteln bereits entladen, was Avitus besonders freute. Wenn das so weiter ging, würden sie bei Sonnenuntergang, vielleicht auch irgendwann in der Nacht fertig sein. Doch man sah den Männern die langsam einkehrende Müdigkeit und Lustlosigkeit an. Allerdings gab es ein Ziel zu erreichen und sie wollten nicht vor den Augen der Stadt versagen.


    Avitus derweil suchte den Kapitän auf, der es sich in einer Taberna gemütlich gemacht hatte, und seinen Stellvertreter zurückließ, der die Legionäre bei der Arbeit beobachtete. Avitus setzte sich ohne Aufforderung an seinen Tisch.
    "Meine Männer sind bald fertig. Morgen können wir also mit den ersten Sonnenstrahlen abreisen, es sei denn, es kommt etwas unerwartetes dazwischen"
    wobei er an einen Appel im Castellum dachte.


    "Das ist gut, Centurio"
    antwortete der Kapitän.


    Avitus ließ sich einen Becher verdünnten Wein bringen, leerte diesen in wenigen Zügen und wischte sich mit dem Unterarm den Mund ab. Dann erhob er sich, um bei den Arbeiten wieder mal anzupacken. Er trat hinaus, legte die Rüstung ab und reihte sich ein. Bisher war nichts beschädigt worde, wofür der Mars und Fortuna unbedingt ein Opfer bringen musste, um den Göttern zu danken... allerdings waren sie auch noch nicht fertig und Avitus wollte den Göttern auch nicht voreilig danken.


    Die Sonne erreichte den zenit und überschritt ihn, ab nun langsam dem Horizont entgegenschreitend. Avitus zog die Rüstung wieder an und winkte den Optio zu sich.
    "Ich muss wieder ins Castellum zurück. Macht weiter so, das sieht gut aus, wir werden früher fertg, als ich gedacht hatte. Ich schaue so um die X oder XI Stunde noch mal vorbei"
    sagte er diesem, schwang sich auf sein Pferd und gab Sporen. Während dieses Hin-und-Her wurde ihm nochmal klar, warum er nicht zur Reiterei gegangen war... zu viel Bewegung, zu viel Stress.

  • Wie er gesagt hatte, tauchte Avitus irgendwann in der zehnten Stunde im Hafen wieder auf und sprang vom Pferd. Der Optio eilte zu ihm und nach dem die militärischen Ehren ausgetauscht waren, erstattete er Avitus Bericht. Demnah stand die Löschung der Fracht kurz vor ihrer Vollendung. Avitus war überrascht, dass es nun so schnell ging und suchte erneut den Kapitän auf.
    "Du siehst, Kapitän, wofür du vier Tage brauchst, brauchen meine Männer gerademal einen"
    sagte er Stolz.


    Der alte Mann lächelte.
    "Wohl wahr, Centurio, auch wenn ich hinzufügen darf, dass du über entschieden mehr Männer verfügst und die Arbeit ohne Unterbrechung leisten konntest"


    Diesen Seitenhieb durchschaute Avitus durchaus, unterließ jedoch weitere Bemerkungen. Hauptsache war in diesem moment, dass sie ein Schiff hatten. Er ging zum Hafenmeister.

  • "Die Pegasus ist bereit"
    sagte Avitus, als er in das Büro des Hafenmeisters hereingeplatzt war.
    "Sie kann morgen ablegen"


    Der Mann schaute genervt auf, als der Centurio in sein Officium ohne Vorwarnung reinkam.
    "So?"
    fragte er.
    "Nun gut, ist das alles?"


    Avitus spürte das dringende Verlangen, diesem arroganten Mistkerl mal ein paar Zähne auszuschlagen, aber er war nicht der geforderten Mühe wert. So nickte er nur und trat wieder hinaus, während der Hafenmeister seinen Scribae die Anweisung gab, den Eintrag im Hafenbuch entsprechend abzuändern.

  • Avitus wartete die Stunde, die gebraucht war, um die Ladungendgültig zu löschen, ab und ließ die Männer danach antreten.
    "Milites venite... State"
    hallte es.
    "Milites. Ihr habt diesen Zivilisten gezeigt, dass wir für eine Aufgabe, für die sie vier Tage angesetzt hatten, gerade mal einen brauchen. Ihr habt gut gearbeitet"
    lobte er die Männer.


    Dann winkte er den Kapitän und einen der Optiones zu sich. In Gegenwart des Kapitäns gab er dem Optio einen Befehl.
    "Optio, ich wünsche, dass du Wachmannschaften einteilst, die hier bleiben und aufpassen, dass der Kapitän uns nicht davon segelt"
    sagte er so, als ob der Mann nicht dabei wäre und drehte sich dann zu diesem um.
    "Wobei er es gewiss bereuen würde, eine Legion derart zu hintergehen. Ich könnte mir zumindest keine größere Dummheit vorstellen..."
    sagte er eiskalt ihm ins Gesicht.


    Schweigend nahm der Kapitän alles auf, die Fassade der Freundlichkeit nicht ablegend. Der Vertrag war geschlossen und eigentlich hatte er nicht vor, die Legion zu hintergehen, aber das würde ihm der Centurio ohnehin nicht glauben.


    Avitus schwang sich derweil auf sein Pferd. Es war zeit, dem Legatus Meldung zu machen, dass der Abreise nun nichts im Weg stand. Er gab dem Gaul Sporen und ritt davon.

  • Am nächsten Morgen stand alles bereit und nach und nach versammelten sich Livianus Stab am Hafen von Colonia Claudia Ara Agrippinensium, um sich auf der Pegasus einzuschiffen. Karren mit Kisten und anderem Gerümpel wurden angeschleppt und prompt von den Matrosen auf das Schiff verladen. Einige der Offiziere nahmen auch ihre Pferde mit auf die Reise nach Italia, die teilweise schon unter Deck gebracht wurden.


    Gefolgt von seiner Leibwache traf auch Livianus am Hafen ein. Er stieg von seinem Pferd und sah sich um. Centurio Avitus hatte gute Vorarbeit geleistet und einer baldigen Abreise stand nun wohl nichts mehr im Wege. Mit einem strengen Blick musterte er einen Schiffsjungen, der sofort angelaufen kam, ihm die Zügel aus der Hand nahm und das Pferd für die Reise fertig machen wollte. Sichtlich eingeschüchtert sah der Junge zu, dass er mit dem Pferd so rasch wie möglich davon kam und brachte es über den langen Holzsteg auf das Schiff. Dies waren also nun die letzten Momente, die Livianus hier in dieser Stadt verbrachte, in der er auch Valeria zurück lassen musste. Seine Gedanken schweiften kurz zu ihr. Wahrscheinlich würde sie noch schlafen oder machte sich gerade für den Tempeldienst fertig. Er atmete tief durch und sah dann über den Platz, ob er ein Centurio Avitus in der nähe erspähen konnte, um sich bei ihm über den weiteren Ablauf zu informieren.

  • Der Kapitän erkannte den Legatus und eilte zu diesem herbei.
    "Aaaah, salve, salve Herr"
    sagte er.
    "Das ist meine 'Pegasus', ein gutes Schiff, du wirst es nicht bereuen, es für deine Reise auserwählt zu haben und im Nu werden wir es bis nach Argentoratum schaffen"


    Avitus ließ gerade sein Pferd unter Deck verstauen, als er den Schiffsjungen sah, der ein edles Ross reinführte. An der Aufmachung am Sattel erkannte er es als das des Legatus und ging aufs Oberdeck des Schiffes und dann von Bord, um diesen zu begrüßen. Er sah, dass der Kapitän bereits bei ihm war, erreichte ihn und salutierte.
    "Ave Legatus. Es ist alles bereit, wir können jederzeit ablegen"
    sagte er.


    "Der Hafenmeister ist informiert und wir können in der Tat jederzeit loslegen"
    mischte sich der Kapitän ein.


    Sim-Off:

    Ähm, es kommt darauf an, wie genau wir die Reise ausspielen und wer alles mitmacht. Wir könnten die Abreise simmen und uns dann in Mantua wiederfinden oder aber tatsächlich die ganze Reise knapp abhandeln

  • Livianus nickte zufrieden.


    “Dann werde ich schon mal an Bord gehen. Kümmere dich weiterhin um eine rasche Verladung. Ich möchte nicht unnötig Zeit verlieren.“


    Er klopfte dem Centurio beim vorbeigehen anerkennend auf die Schulter und bestieg den Holzsteg, der auf das Deck der Pegasus führte.


    Sim-Off:

    Wie spielen nicht aus – ab morgen kann es dann in Mantua weiter gehen. Es werden ohnehin nicht alle gleichzeitig ankommen.

  • Avitus salutierte und versteifte sich in der Haltung, erfüllt vom Stolz, wie er eben einen Soldaten erfüllt, wenn ihn ein Vorgesetzter gegenüber lobt. Der Kapitän lief dem Legatus hinterher, um diesem gegenüber weiterhin sein Schiff zu loben und Avitus füchtete schon, der Legatus würde während der Fahrt seine Meinung ändern. Langsam begann sich der alte Seeman nämlich als eine richtige Nervensäge herauszustellen und Avitus musste hoffen, dass ihn seine Pflichten während der Fahrt so in Anspruch nahmen, dass er den Soldaten nicht auf die Nerven ging.


    Avitus wandte sich wieder den noch ausstehenden Verladearbeiten zu. Viel gab es nicht mehr zu tun, die restlichen Tiere und Gepäckstücke wurden an Bord gehievt und unter Deck verstaut. Ansonsten blieb das Schiff leer, was ihnen bei der Fahrt gegen den Strom nur von Vorteil war.


    Irgendwann war das Schiff dann vollends zur Abfahrt bereit, die Leinen wurden losgemacht und die Riemen ins Wasser gelassen. Zusätzlich ließ der Kapitän Segel setzen, da der Wind günstig aus Nordwesten kam. Das Schiff nahm Fahrt auf und das Bild Colonias wurde immer kleiner, während die Männer der Hispana ihrer Zukunft in Italia entgegenfuhren...

  • Plautius sah die Stadt und den Hafen in der Ferne immer kleiner werden, während sein Gesicht immer grüner wurde. Er prüfte den Wind und lehnte sich auf der richtigen Seite über die Rehling.


    KOTZ! KÜBEL! SPUCK! BRECH! HUST! WÜRG! BÖÖÖÖÖÖÖRP! KOTZ!


    "Falscher Puls zum Frühstück" sagte Plautius zu einigen grinsenden Matrosen. Dann spülte er sich den Mund mit einem Becher sauren Wein aus und verschwand unter Deck. Wenig später kam er mit einer Schüssel Puls nach dem Rezept von Vitamalacus zurück. Er leerte die Schüssel. Der Puls verband sich im Magen zu einer festen Masse, die man im Häuserbau durchaus als Zementersatz hätte verwenden können. Mit diesem Klumpen im Bauch sah die Welt gleich wieder besser aus. Und dieser Puls würde garantiert nicht mehr ausgekotzt werden.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Marcus hatte sich gleich unter Deck verzogen und erst als das Schiff auslief, wagte er sich wieder nach oben. Beklommener Miene starrte er auf das offene Meer, warf dabei keinen müden Blick auf das ihm feindliche Land zurück. Aber das Meer beunruhigte ihn immer ein wenig. Wie schnell konnte eine Welle das Schiff packen, gegen eine Klippe werfen und alle würden wie die Ratten absaufen. Drum stieg Marcus zum Schiffsbug und zog einige kleine goldene Ringe hervor, die er schnell vor der Abreise vom letzten Sold bezahlt hatte. Gerade wollte er sie ins Meer werfen als sein Blick auf den Senatorenring fiel, der in seine Hand geglitten hatte. Bei Merkur, wie ist der nur wieder in seine Hand gerutscht. Husch, schnell auf den Finger! Sehr gut.


    "Oh Neptun, sei uns wohlgesonnen und laß uns sicher im Hafen unserer Zielortes ankommen. Schick Deine Töchter, sollten wir doch absaufen, auf daß sie uns vor dem Ertrinken erretten können."


    Seufzend wandte sich Marcus um und marschierte schnellen Schrittes wieder unter Deck. Soviel Wasser um ihn herum, da er nur rudimentär schwimmen konnte, war ihm einfach zu viel.

  • "Erwähnte ich schon dass ich Schiffe nicht sonderlich mag?"


    grummelte ich, während ich aufs Wasser hinabsah, der Rücken eines Pferdes war mir wesentlich lieber doch das ging ja leider nicht, und so setzte ich mich einfach irgendwo hin...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Ich hatte die Aufsicht über die persönlichen Dinge des Legaten und über die Sklaven. Auf Schiffen fühlte ich mich nie besonders wohl, aber ich unterdrückte den Impuls, mein Essen wieder nach draußen zu befördern und zog die Plane etwas weiter über die Habseligkeiten des Legatus. Dann suchte ich mir eine ruhige Ecke und starrte aufs Meer.

  • Ach wie schön ein Schiff. Bursa freute sich auf das Meer, erinnerte es doch seine alte Heimat Tarraco. Naja im Gegensatz zu den anderen hatte Bursa keine Probleme mit dem Meer und wurde auch nie Seekrank. Er nachm seine Sack mit seinen Sachen und bestieg das Schiff und begab sich direkt in seine Unterkunft.


    Hm seine Zeit in Germanien war zu kurz, als das er sich ein Urteil über das Land machen konnte. Und nun ging es nach Mantua, ins Herz des Imperium, nach Italien.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!