Militärkleidung

Aus Theoria Romana
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Grundbekleidung

Das übliche Kleidungsstück des Soldaten ist die auch im Zivilen verwendete knielange Tunika aus Wolle oder starkem Leinen. Vom Schnitt her ähnelt sie einem überlangen T-Shirt und konnte sowohl mit Halbärmeln oder langen Ärmeln als auch ärmellos hergestellt werden. Die Tunika wurde bei der Armee mittels des cingulum militare auf etwa eine Handbreit über dem Knie gerefft. Als Unterkleidung diente eine weitere, etwas kürzere Untertunika aus Leinen.

Im Laufe der Kaiserzeit setzte sich als zusätzliches Kleidungsstück gerade bei schlechter Witterung auch bei der Infanterie die bei der Reiterei schon länger gebräuchliche Kniehose, die Feminalia, durch. Der lateinische Begriff für diese Hosen leitet sich von femur (lat. für Oberschenkel) ab, wenngleich diese Hosen in der Anfangszeit auch als weibisch (femina lat. für Frau, Weib) verspottet wurden. Um den Belastungen bei der Reiterei stand zu halten wurden sie meist aus Leder hergestellt. Lange Hosen waren durch die Germanen und Kelten bekannt, aber als militärische Kleidung wenig verbreitet.

An den Füßen trug der Infanteriesoldat einen offenen Stiefel, die caliga. Reiter trugen in der Regel geschlossene Halbschuhe oder Stiefel. Bei Offizieren war der auch im Zivilen gebräuchliche Calceus verbreitet (siehe dazu auch Artikel "Schuhe").

Schlechtwetterkleidung

Für Schlechtwetter hatte der Soldat die Paenula oder das Sagum; einen aus dickem Wollstoff geschnittenen Mantel oder Poncho. Dieser Regenmantel hat eine Kaputze die gross genug ist, um über den Helm gezogen zu werden. Der Mantel konnte gleichzeitig in der Nacht als Schlafdecke genutzt werden. Der als Paludamentum bezeichnete Feldherrenmantel gehörte dagegen zur Paradeausrüstung der Offiziere und diente nur sekundär als wärmendes Kleidungsstück.

Für die Füße und die Unterschenkel standen bis über das Knie reichende grobe Wickelsocken, die Tibialiae, zur Verfügung. Sie wurden aus dicker Wolle oder Filz hergestellt und nach dem Anziehen mit Lederriemen verschnürt.

Polsterkleidung

Zusätzlich zu den genannten Kleidungsstücken trug der Soldat im Einsatz unter der Rüstung meist noch eine schützende Unterpolsterung, das Subarmalium. Dieses Kleidungsstück aus festem Stoff war mit Wollresten, Filz oder Fell gefüttert und evtl. an stark beanspruchten Stellen mit Leder verstärkt und sollte den Körper gegen Schlageinwirkungen schützen. Insbesondere unter dem Kettenhemd ist eine solche Unterpolsterung extrem wichtig.

Weiterhin trug der gerüstete Soldat ein Schal-artiges Halstuch, das Focale. Sinn dieses Halstuchs ist es einerseits, den Hals gegen ein Scheuern der Rüstung zu schützen und andererseits wirkt ein dicker Wollschal auch als zusätzlichen Schutz bei Schlägen gegen den Hals.

Aufbewahrung der Kleidung

Nicht benötigte Kleidungsstücke wurden im Mantelsack des Marschgepäcks aufbewahrt und dienten in der Nacht als Kopfkissen.