Körperpflege

Aus Theoria Romana
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In den vorchristlichen Jahrhunderten war die römische Kultur einer ausgeprägten Körperpflege und der Verwendung von Parfüms eher negativ eingestellt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine umfassende Badekultur und viele Häuser hatten ihre eigenen Bäder. Die Bäder der reicheren Familien waren zur Zeit der Republik sehr klein: die Pflege des eigenen Körpers wurde vornehmlich als hygienische Maßnahme und nicht als ästhetisches Bedürfnis aufgefasst. Das Bad sollte vom Schweiß befreien, und so wusch man sich äußerst selten. Die Körperteile, die bei der Arbeit am ehesten schmutzig wurden (also Arme und Beine), wusch man täglich. Ein vollständiges Bad hingegen nahm man nur einmal die Woche. In der Kaiserzeit wurde das Bad, dank der Fülle von öffentlichen Thermen, zur täglichen Gewohnheit.

Die meisten Frauen zogen es jedoch vor, ihre täglichen Bäder und die dazugehörige Körperpflege zu Hause vorzunehmen. Die Körperpflege bei Männern bestand zum einen aus der täglichen Rasur und zum anderen aus einer gründlichen Körperpflege. Statt der Anwendung von Seife, bevorzugte man das Einreiben der Haut mit Öl oder Sand. Nach der Einreibung verwendete man die strigilis, die aus Metall, rauem Gewebe mit Bimsstein bzw. Ton bestand, zum Abreiben dieser Produkte. Die sapo, ein Produkt aus Fett und Pflanzenasche, war eines der ersten Haarfärbemittel, wurde später aber auch zur Reinigung benutzt. Gaius Iulius Caesar ließ sich täglich die Haare schneiden und rasieren und ließ sich fast täglich enthaaren, was sich später in großen Gesellschaftskreisen verbreitete. Die nötigsten Utensilien zur Körperpflege gab es auch in Form eines praktischen Toilettenbestecks, das man z.B. beim täglichen Gang in die Thermen mitnehmen konnte.

Als kosmetische Artikel wurden Zahnpulver, Deodorants, Augenwasser, Mundwasser und Öle, seltener auch Schminke verwendet. Wohlhabende Bürger schminkten sich mit Bleiweiß und einem Rouge aus Bleimennige. Nero und seine zweite Frau Poppaea verwendeten beispielsweise beide im 1. Jahrhundert Bleiweiß als Schminke. Damals wusste man noch nicht, dass Blei extrem viele Giftstoffe enthält. So kam es bei vielen Wohlhabenden zu Krankheitserscheinungen in Form von Schwindelanfällen, Koliken oder Gliederlähmungen und es konnte sogar bis zur Blindheit kommen. Auch stammt aus dieser Zeit der Begriff "blaues Blut", denn Blei verursachte Blutarmut und so hatten die wohlhabenden Bürger eine leicht bläulich gefärbte Haut. Nachts legten sie eine Gesichtsmaske aus Eselsmilch und aus Teig auf, um ihre angegriffene Haut zu regenerieren.