• Sim-Off:

    Wer will, kann gerne mitmachen [SIZE=7](solange alles im Rahmen bleibt)[/SIZE]. :)


    Caius Verginius Mamercus, dessen Taten wir uns nun wieder zuwenden wollen, hatte am frühen Morgen dieses spätsommerlichen Tages Ostia - eine Stadt, in der er sich immer häufiger aufhielt - verlassen, um auf der Via Ostiensis nach Rom zu gelangen. Selbstverständlich war er keineswegs alleine, denn auch an diesem Tag zog eine ansehnliche Schar von Handeltreibenden mit Karren und Fuhrwerken auf dieser Straße der Urbs aeterna entgegen. All diese Menschen ließen sich offenbar nicht bange machen von den Nachrichten, welche in diesen Tagen aus Roma kamen: vom Aufstand der Sklaven, von Brandschatzungen, Plünderungen, Unruhen. Manch einer der umtriebigen Kaufleute mochte in solchen Zuständen vielleicht sogar eine Chance für sich selber wittern, und selbst Caius trieben ähnliche Gedanken um. Für die kommenden Stunden aber befanden all diese hoffnungsfrohen und ehrgeizigen Menschen sich mit derlei Berechnungen zunächst einmal im Irrtum.


    Es begann beinahe friedlich, und Verginius Mamercus wäre es auch fast entgangen, da er sich schon in großer Nähe zur Urbs aeterna befand: Die Abstände zwischen den Händlern und den mit allerhand Waren beladenen Fahrzeugen wurden immer geringer, was zur Folge hatte, dass sich der Zug der Reisenden nach Rom mehr und mehr verlangsamte. Plötzlich aber kam er vollends zum Stehen; zugleich erscholl von viel weiter vorn im Zug eine schrille Stimme: "Meine Stoffe in Sklavenhänden?? Niemals! - Wir wenden!"


    Um Caius herum äußerten nach diesem Geschrei sogleich die ersten Reisenden die naheliegende Mutmaßung, dass da vorne im Zug ein Händler nun wohl doch kalte Füße angesichts der Unruhen in Rom bekommen hatte und umkehren wollte. Allenthalben machte man sich über den Kaufmann lustig und wünschte diesem Angsthasen spöttisch eine möglichst bequeme Reise an Muttis heimischen Herd. Die allgemeine Heiterkeit aber wich dem Zorn, als Caius und die Umstehenden das Fuhrwerk dieses furchtsamen Händlers infolge des befohlenen Wendemanövers in Teilen zu Gesicht bekamen: Es handelte sich nämlich um ein ungewöhnlich breites, ausladendes Fahrzeug, wie der Verginier es selten, nein, eigentlich noch nie gesehen hatte. Ganz sicher, so schoss es Caius durch den Kopf, war das eine Sonder-Anfertigung nur für den Transport von Ostia bis vor die Tore Roms, wo dann wohl umgeladen wurde auf solche Wagen, die sich in den engen Gassen der Urbs aeterna überhaupt nur bewegen konnten.


    Während der junge Verginius noch solche Überlegungen über die Funktion dieses ausnehmenden Fahrzeugs anstellte, hatten die erfahrenen Händler mitsamt ihren Mitarbeitern um ihn herum bereits die gesamte Lage überschaut: "Wie - waaas? Der Kerl kann doch jetzt mit dem dicken Brummer von Wagen nicht einfach wenden, das dauert ja ewig!" - "Der spinnt wohl! So lange warte ich nicht!" - "Ach, ob DU wartest, interessiert doch keine Sau. Bei mir sind es meine KUNDEN in Rom, die nicht warten. Ich lasse das hier jedenfalls nicht zu, dass mir hier einer aus Schiss vor Sklaven das Geschäft versaut!"


    Gesagt, getan, stapfte der Kaufmann - er machte offenbar in Gewürzen, wie Caius mit raschem Blick auf das unmittelbar vor ihm zum Stillstand gekommene Fuhrwerk feststellte - mit martialischem Blick in Richtung seines Kollegen, der aus Angst vor Sklavenhänden an seinen Stoffen die gesamte Kolonne zum Stillstand gebracht hatte und dessen riesiges Fahrzeug nach wie vor in einem Wendemanöver begriffen war - im Schneckentempo und mit ungewissem Ausgang. In Ermangelung eigener Fortbewegungs-Möglichkeiten verfolgten alle, die selbst einen Wagen zu beaufsichtigen hatten, mit Interesse die Szene, die sich da gerade anbahnte, und einige der Fußgänger - unter ihnen auch der Verginius -, die auf der Via Ostiensis naturgemäß noch vorwärts kamen, begaben sich sogar selbst in Richtung des wendenden Fahrzeugs, um nur nichts verpassen zu müssen. Auf dem Weg dorthin aber konnte Caius hier und dort unterdrückte Stimmen hören, die Sympathie mit der Sache der römischen Sklaven äußerten und sogar fragten: "Warum nicht - auch wir..."

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