Triclinium |Ein nervöser Flavier

  • Natürlich wurde der Flavier umgehend in das Triclinium begleitetet. Rasch standen auch Erfrischungen und ein Teller mit frischem Obst bereit.
    Den Hausherren und seinem Enkel wurde Bescheid gegeben, sie würden sicherlich bald hier eintreffen.

  • Die Sklaven hatte Scato selbstverständlich nicht mit ins Triclinium genommen, was seine Anspannung jedoch nicht zu ändern vermochte. Bald würden ihm zwei Claudier gegenübersitzen und das Geschacher würde seinen Lauf nehmen. Der Flavier hasste Ungewissheit, er hasste es, nicht gänzlich in Kontrolle zu sein und den Ausgang einer Situation nicht einschätzen zu können. Wie dem auch sei, mit einem verdünnten Wein in der Hand harrte er den Dingen die da da kommen würden.

  • Es dauerte nicht lange bis Sabinus im Schlepptau seines Großvaters im Triclinium erschien, um den Flavier zu begrüßen. Der Claudier hatte eine gewisse Ahnung, warum der Senator hier war und doch war er gespannt, wie der Flavier seine Bitte vorbringen würde. Dennoch hielt er sich am Anfang hinter seinem Großvater zurück, der nicht nur aufgrund des gesellschaftlichen Status, sondern auch durch seine Rolle als Familienoberhaupt, wohl das Gespräch leiten würde. Sabinus würde zuhören und sprechen, wenn ihm das Wort erteilt wurde, allerdings würde er sich auch in das Gespräch einschalten, wenn er es selbst für nötig und sinnvoll halten würde.

  • Der letzte Besuch eines Flaviers beinhaltete die Bitte um Unterstützung bei der Kandidatur für den Cursus Honorum. Menecrates blieb natürlich nicht verborgen, dass die Vorsprache dieses Mal gleichzeitig ihm und Sabinus galt. Nun ja, dachte sich der Claudier, minimaler Aufwand und maximale Unterstützung, sofern der Gast die beiden Männer für sich gewinnen konnte. Auf der Rostra würde Menecrates sicher keine Reden mehr schwingen, vielleicht aber Sabinus.


    "Hältst Du ihn für fähig?", fragte Menecrates seinen Enkel auf dem Weg zum Triclinium.

  • Die beiden Claudier erschienen bald im Triclinium und Scato erhob sich natürlich ehrerbietend. Zu seiner Überraschung ergriff keiner der beiden das Wort, was den Flavier anfänglich etwas verwirrte.
    Bevor es in peinliches Schweigen ausartete ergriff Scato höchst selbst das Wort.
    "Herius Claudius Menecrates, Aulus Claudius Sabinus, ich freue mich, dass ihr mich so kurzfristig begrüßt und bitte meine Spontanität zu entschuldigen." begrüßte er die beiden und reichte seine Hand zum Gruß.
    Natürlich wartete er ab bis die Hausherren ihn zum erneuten sitzen aufforderten, so heimelig fühlte er sich dann doch nicht in der Villa Claudia.









    Sim-Off:

    :D

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Hältst Du ihn für fähig?", fragte Menecrates seinen Enkel auf dem Weg zum Triclinium.


    Auf dem Weg ins Triclinium bat sein Großvater noch um seine Einschätzung, was Sabinus zwar ein wenig überraschte, aber in positiver Hinsicht, zeigte es doch, dass der alte Claudier auch seine Meinung zumindest zu Kenntnis nehmen wollte. Inwieweit sie letztlich auch Eingang in Menecrates' Entscheidung finden würde, war zwar eine andere Frage, aber das musste sich noch zeigen.


    Er hat ein Gefühl für Sprache und Rhetorik, was ja eine wichtige Fähigkeit für einen Politiker ist. Allerdings kam mir auch zu Ohren, dass eine Aedilskandidatur von ihm aufgrund von Formfehlern abgelehnt wurde. Dennoch glaube ich, dass wir ihn anhören sollten, zumal ich ein claudisch-flavisches Bündnis für äußerst sinnvoll halte.


    Schließlich gehörten sie beide zum hohen Patriziat, beide Familien hatten bereits römische Kaiser hervorgebracht und grade die jüngere Generationen der Familien strebten auf den Cursus Honorum. Da waren Bündnisse wichtig, wie auch immer sie letztlich gestaltet wurden.

  • Das Triclinium kam in Sichtweite, als Menecrates verwundert antwortete: "Ein Bündnis?" Er sah kurz zu Sabinus, bevor er weitersprach. "Es wäre das erste Mal, dass ein Claudier für seine politische Karriere ein Bündnis braucht. Allgemein mag das üblich und sicher auch hilfreich sein, aber in der Vergangenheit hatten wir das nicht nötig."

    Auf den letzten Schritten fügte er noch an: "Viel wichtiger ist es, wie ein Mann auftritt, welche Werte er vertritt, wie und ob er sich Achtung, Vertrauen und Wertschätzung erwirbt. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch, wie präsent er ist."



    Menecrates trat über die Schwelle und wurde sogleich vom Gast begrüßt. Bedeutete dieser Übereifer Nervosität? Der Claudier beschloss, es als besondere Höflichkeit zu werten und trat näher.


    "Willkommen in meinem Haus, Flavius Scato", antwortete Menecrates, während seine Hand den Unterarm des Flaviers zum Gruß drückte.
    "Lass uns Platz nehmen. Ich bin ganz Ohr, welche Ursache deine Spontanität hat."


    Bevor sich Menecrates hinlegte, griff er zu einer Rebe roter Trauben. Das Triclinium und eine spontane Vorsprache - er überlegte noch, wie das zusammenpasste.

  • "Habt Dank." erwiderte Scato, und wartete bis sich der Hausherr hingesetzt hatte um sich selbst hinzusetzen.
    "Menecrates, Sabinus..." er blickte die beiden Claudier kurz abwechselnd an und machte eine kurze Kunstpause, bevor er fortfuhr.
    "Von jeher sind die Familie Claudia und Flavia verbunden durch ein Band des gegenseitiges Respekts und der Hochachtung füreinander." begann er sein kleines Plädoyer "Mein Onkel Gracchus war einst mit Claudia Antonia liiert, und noch immer ist ihre Person omnipräsent in Gestalt ihres Sohnes Gracchus Minor." erklärte er und pendelte damit so langsam in Richtung des heutigen Themas, doch nicht ohne dem ganzen noch eine etwas persönlichere Note zu verpassen.
    "Als ich meine politische Laufbahn in Roma begann hatte ich einen guten Freund, einen treuen Freund, Quintus Claudius Felix, deinen Enkel, mit welchem mich auch abseits der Politik viel verband und von dessen Ideen und Taten ich viel gelernt habe, insbesondere in meiner Aufgabe bei den Saliern."
    Auch wenn er seine Freundschaft zum toten Felix natürlich zum Teil auszuspielen versuchte kam tief in ihm drin ein wenig Wehmut ob des viel zu frühen Verlustes seines einzig wahren Freundes auf...
    "Wie ihr seht, haben sich die Pfade der Claudier und der Flavier stets gekreuzt, sowohl politisch als auch menschlich und immer hat es beiden Familien Nutzen und Vorteile gebracht. Kurzum, ich bin heute hier um vorzuschlagen, dass wir diese alte und wohlgereifte Verbindung aufleben lassen." legte er galant die Karten auf den Tisch und wandte sich dann an Sabinus "Deine Schwester, Sassia, sie ist im heiratsfähigen Alter und von dem was ich von ihr kenne, wäre sie eine geeignete Gattin für mich. Es sei denn sie ist schon jemandem versprochen?" fragte Scato vorsichtig und versuchte dabei nicht allzu interessiert zu wirken. Er hatte zwar auch ein gesteigertes persönliches Interesse an der Claudia, doch bei einem Gespräch zwischen Senatoren und Patriziern hatten persönliche Befindlichkeiten einfach keinen Raum.

  • Die Einführung des Flaviers war gut gewählt: Er betonte zuerst den gegenseitigen Respekt der beiden Familien. Dem konnte Menecerates zustimmen. Das lag vermutlich daran, weil in beiden Familien außerordentlich auf standesgemäßes Verhalten und ebensolche Entscheidungen geachtet wurde. Keine Ausrutscher, keine Ausnahmen - soweit sich Menecrates erinnern konnte. Er nickte verhalten.
    Und ja, vor geraumer Zeit hatten Flavier um Antonia und um Catilina geworben. Menecrates hatte seine Zustimmung zu beiden Verbindungen gegeben und es auch nicht bereut. Einen kleinen Wermutstropfen gab es dennoch: Beide claudischen Töchter hatten nach ihrer Vermählung nie wieder einen Fuß in die Villa Claudia gesetzt. Das lag nicht an einem getrübten Verhältnis, denn das gab es nicht. Menecrates erklärte es sich mit Gedankenlosigkeit und voller Hingabe in die neue Familie samt Aufgabe in der Rolle als Ehefrau und Mutter.


    Scato führte einen weiteren Punkt an, bevor er Menecrates ahnen ließ, welchen Grund seine Vorsprache haben würde: Felix. Der alte Claudier atmete einmal tief durch. Es gab zwei Personen, die er sehr vermisste. Eine war ein Anverwandter - sein Enkel Felix. Der zweite war ein Sklave mit außerordentlicher Persönlichkeit, daher wertete ihn Menecrates ebenfalls als Person - sein ehemaliger Sekretär Linos. Blitzgescheit, verlässlich, mitunter sogar amüsant. Leider harmonierten diese beiden Personen nicht sonderlich miteinander, was kein Problem darstellte, sie begegneten sich damals selten.


    "Ja..., Felix. Aus ihm hätte einmal etwas werden können. Ich weiß bis heute nicht, warum er keine höhere Karriere angestrebt hatte. Mir war eure augenscheinlich freundschaftliches Verhältnis gar nicht aufgefallen." Menecrates wirkte nachdenklich, dann winkte er ab. "Vielleicht war ich damals auch zu oft im Feld oder sogar in Germanien."



    Schließlich kam Scato zum Grund seines Besuchs. Sehr zu Menecrates' Überraschung handelte es sich nicht um die Bitte zwecks Unterstützung der politischen Karriere. Scato strebte eine Vermählung mit einer Tochter des Hauses an. Eine kompakte Fragestellung, weswegen sich Menecrates entschloss, die gegriffenen Trauben wieder fortzulegen. Zu gerne wüsste er, die wievielte Wahl Sassia war.


    Da Scato Sabinus anschaute, leistete sich Menecrates Augenblicke des Durchdenkens. Er selbst hatte schon einmal an eine solche Verbindung gedacht, doch glaubte er damals, Agrippina könnte die Erwählte Scatos sein.

  • Sabinus hatte mit diesem Frage gerechnet. Irgendwie. Und doch war er nun überrascht, dass es tatsächlich gekommen war. Schon bei den beiden Cenae im Haus der Flavier war ihm der eine und andere Blick von Scato aufgefallen, aber letztlich trafen seine Schwester ja oft interessierte Blicke. Wie das wohl bald noch werden würde, wenn Silana auch noch ordentlich in die Gesellschaft eingeführt werden würde, wollte er sich noch gar nicht vorstellen, doch hier ging es ja um Sassia und nun war er wohl an der Reihe, seine Meinung zu äußern, oder? Eigentlich hatte sein Großvater die Patria Potestas über Sassia inne, was ihn in die Position setzte, das letzte Wort in diese Angelegenheit zu haben.


    Wie du weißt, liegt die Patria potestas über meine Schwester bei meinem Großvater...


    den er auch sogleich mit einem Blick bedachte, der dem älteren Claudier zu verstehen geben sollte, dass er sich über seine geringere Position hier bewusst war.


    Dennoch würde mich interessieren, welches Leben meine Schwester bei dir zu erwarten hat.

  • "Dessen bin ich mir bewusst." entgegnete Scato und nickte "Und dennoch denke ich, dass es die Zustimmung von euch beiden benötigt um diesen Bund einzugehen, vor allem moralisch, denn ich versichere euch beiden dass mein Interesse strikt auf die politischen Implikationen beschränkt ist." deutete Scato an und fuhr fort "Eine solche Verbindung sollte auch auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen beruhen, weshalb ich selbstverständlich auch das Gespräch mit Sassia selbst suchen würde, sofern wir zu einer Einigung gelangen." erklärte der Flavier und lehnte sich etwas nach vorn, trank einen Schluck, und nutzte diese Pause um anschließend auf die andere Frage einzugehen.
    "Das Leben in der Villa Flavia ist wohl vergleichbar mit dem Leben in der Villa Claudia. An Annehmlichkeiten wird es Sassia also nicht fehlen." machte Scato erst einmal klar und räumte damit das offensichtliche beiseite, "Wir Flavier schätzen die Familie und dazu würde ich natürlich auch die angeheiratete Familie zählen. Eine Verbindung würde euch also keineswegs eine Enkelin respektive Schwester entreißen, sondern euch die Gesellschaft der flavischen Familie in enger Freundschaft zusichern. Ich konnte Sassia ja schon ein wenig kennenlernen und ich schätze ihr Wesen sehr, weshalb sie von mir den aller größten Respekt und Wertschätzung zu erwarten hätte, wobei ich selbiges natürlich auch von ihr erwarte." nachdem die Grenzen abgesteckt waren, begann Scato so langsam schon mal damit die Präsente auf den Tisch zu legen "Und als junger aufstrebender Politiker wäre die Kraft zweier ehrwürdiger Familien wohl auch doppelt so nützlich wie die Kraft einer einzigen." deutete er an, schließlich war er selbst Senator und sein Onkel war ja auch nicht unbedingt ein unbeschriebenes Blatt.

  • Menecrates nickte leicht, als ihn Sabinus' Blick traf. Bevor er antwortete, ließ er noch Scato zu Wort kommen.


    "Grundsätzlich stehe ich einer Eheschließung mit dem Hause Flavia offen und positiv gegenüber", begann er und ließ dabei Raum für Spekulationen, ob eine Einschränkung vorliegen könnte. Und in der Tat, es gab etwas, über das sich Menecrates den Kopf zerbrach. Er verstand einen Satz des Vorgetragenen nicht. Hinzu kam die Verwunderung, warum Sabinus‘ moralische Zustimmung vonnöten wäre.


    "Wir haben in der Vergangenheit unsere Häuser schon mehrfach verbunden. Eine enge Freundschaft ist daraus bisher nicht erwachsen, aber neue Generationen, neue Gepflogenheiten. Wer weiß? Auf alle Fälle steht deinem Ansinnen weder ein familiärer noch ein persönlicher Grund entgegen." Nach einem Atemzug sprach er weiter. "Eine Rückfrage habe ich aber doch: Wie erklärt sich deine Auffassung, dass du die moralische Zustimmung meines Enkel zu dieser Eheschließung bräuchtest? Und aus welchem Grund soll es mich beruhigen, dass dein Interesse strickt auf politische Implikationen - so nanntest du es -beschränkt ist?" Das Wort Implikationen ließ Menecrates sofort an Gracchus denken, dessen Sprachweise ihn immens anstrengte.


    Seine Miene blieb weitgehend ausdruckslos, während er auf die Antwort des jungen Flaviers wartete. Er teilte zwar mit Scato nicht jede Meinung, ihm fiel die Unterhaltung bezüglich eines senatorischen Tribunats ein, aber ansonsten gab es nichts, was gegen Scato sprechen würde. Einzig die Einzelheiten mussten besprochen werden und die waren rein sachlicher Natur.

  • Sim-Off:

    Verflucht :D vertippt


    Ruhig und gefasst hörte sich der Flavier die Worte des älteren und logischerweise auch einflussreicheren Claudiers an, bis eine Frage ihn ein wenig hochschrecken ließ und er sich merklich stärker auf die Situation fokussierte...
    "Ich fürchte, dass meine Worte schneller waren als meine Gedanken Claudius. Ich wollte sagen, dass sich diese Eheschließung nicht nur auf die Politik beschränkt und diese Verbindung nicht nur aus Kalkül von mir angestrebt wird." versuchte sich der Flavier zu erklären und deutete damit schon an was ihm sonst enorm schwer über die Lippen kam. Doch bevor es hier zu einer Verkettung unglücklicher Umstände kam würde Scato in den sauren Apfel beißen müssen. Er räusperte sich kurz und verzog seine Augenbrauen zu einer seltenen, etwas peinlich berührten Miene, "Ich empfinde durchaus Zuneigung für Sassia." sagte er etwas hastiger als sonst und trank schnell einen Schluck um diese doch recht unangenehme Situation zu überspielen und direkt das nächste Thema anzusprechen, die Moral, eine willkommene Gelegenheit um in die Ruhe und Seriosität zurückzukehren...
    "Sassia, Silana und Sabinus verbindet ein sehr enges Band und es war Sabinus der Sassia nach Rom geleitete mit der Intention sie in die Gesellschaft einzuführen. Es erschien mir durchaus naheliegend ihn in diese Entscheidung einzubeziehen oder ihn zumindest vorab zu informieren, auch um der zukünftigen Beziehungen unserer Familien willen. Sollte dies nicht in deinem Sinne sein so bitte ich meine moralischen Gedankenspiele selbstverständlich zu entschuldigen." erklärte der Flavier lang und breit und ignorierte dabei kurzzeitig Sabinus, denn die Entscheidung oblag letztlich immer noch Menecrates. Er hoffte jedoch, dass Sabinus einen positiven Einfluss auf die Entscheidung haben könnte.

  • Menecrates konnte nicht verhehlen, wie innerlich gespannt er auf die Erklärungen des jungen Flaviers wartete. Die Antwort fiel dann aber anders als erwartet aus, weil es sich nur um ein Missverständnis handelte. Er spürte die Erleichterung. Ein ganz und gar berechnender und nur mit Kalkül agierender Mann stellte nicht unbedingt seine Idealvorstellung von einem angehenden Ehemann dar. Das zukünftige Leben sollte für die Töchter des Hauses erträglich sein. Normalerweise achtete Menecrates bei solchen Arrangements nicht auf das Mitspiel von Emotionen, aber nach so einem Einstieg zeigte er sich doch erfreut über die vollkommene Wendung.


    "Na, das freut mich aber", gab er unumwunden zu und lächelte. "Claudische Töchter betrachte ich als Juwelen und ich möchte sie natürlich in eine angenehme oder mindestens akzeptable Fassung gelegt wissen, wenn ich meine Zustimmung gebe." Er wurde wieder ernst.
    "Im Hinblick auf die zukünftigen Beziehungen unserer Häuser kann ich es wohlheißen, wenn du Sabinus das Wort gönnst. Ihn direkt in die Entscheidung mit einzubeziehen, ist jedoch ein wenig vorausgeschnellt, was keineswegs ausdrücken soll, dass ich meinen Enkelsohn nicht ernst nehme oder geringschätze. Im Gegenteil: Er ist ein wohlgeratener Sohn meines Hauses und ich setze große Stücke auf ihn." Er ließ den Worten ihre Wirkung, bevor er weitersprach.


    "Was dieses Arrangement betrifft, entscheide ich jedoch allein und meine Zustimmung hast du hiermit. Was die Mitgift betrifft, sie wird in gleicher Höhe ausfallen wie schon bei Antonia und Catilina." Menecrates liebte Gerechtigkeit. Außerdem wollte er eine gute Versorgung gewährleisten.


    "Welche Form der Ehe hattest du ins Auge gefasst?"

  • Zufrieden nickte Scato, das war schon einmal geschafft, er konnte noch gar nicht so recht realisieren, dass seine Eheschließung wohl im dritten Anlauf endlich funktionieren würde und dazu noch mit so einer Blume wie Sassia es offensichtlich war.
    "Ich verstehe, nun denn Sabinus, sei dir gewiss, dass deine Schwester bei mir in guten Händen ist und ich sie so behandle, wie ich es mir auch für meine Schwester wünschen würde." vorausgesetzt er hätte eine Schwester aber darum ging es hier ja nicht.
    Er wandte sich wieder an Menecrates "Ich plane die Ehe sine manu zu schließen." erwiderte er knapp, diese Form war die häufigste in diesen Tagen und durchaus eine Art Tradition im Hause Flavia, sodass Scato gar nicht in den Sinn kam eine andere Form zu wählen. Zur Mitgift verlor er kein weiteres Wort, sowohl für die Claudier als auch für die Flavier war eine Mitgift wohl kaum mehr als eine Geste des Respekts, finanziell war eine Ehe für beide Parteien eher ein Nullsummenspiel, "Nun, ich bin hocherfreut über unsere Einigung Claudius. Ich denke, dass du Sassia die frohe Botschaft verkünden möchtest nicht wahr? Ich für meinen Teil werde mit der Bekanntgabe noch bis nach der anstehenden Wahl warten, für die ich dir natürlich auch den größten Erfolg wünsche."

  • Zur Antwort auf die Frage, welche Eheschließung Scato vorschwebte, nickte Menecrates. Das Thema benötigte offensichtlich keine weitere Erörterung.


    "Ich werde Sassia noch heute von unserer Einigung in Kenntnis setzen.
    Und danke für die Wünsche zur anstehenden Wahl, einen bestmöglichen Erfolg erhoffe ich auch für dich."

    Würde die Wahl für einen oder beide nicht wie gewünscht ausgehen, gäbe es sicherlich einen Wermutstropfen bei der Bekanntgabe der Verlobung. Menecrates nahm sich daher vor, beim heutigen Gebet am Hausaltar die Wahl und Scato mit einzubeziehen.

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