Cubiculum|Claudia Sassia

  • Cara war nach oben gestürmt, hatte die Türe aufgerissen und laut gerufen,"Sassia du glaubst es nicht, wer gerade angekommen ist". Erwartungsvoll schaute sie ihre Herrin an, dann hielt sie es aber nicht aus und platzte heraus."Silana, ja sie sitzt im Tablinum und wartet auf dich."

  • Sassia war gerade mit einer leichten Lektüre beschäftigt, als Cara den Raum betrat. Sie blickte von der Schriftrolle auf und sah ihre Sklavin an. Als diese jedoch die Neuigkeit verkündete, war Sassia schnell auf den Beinen. „Mein kleine Schwester ist also angekommen.“ Sagte sie fröhlich.“Im Tablinum sagtest du? Sehr fein.“ Sassia ging natürlich davon aus, dass Cara so umsichtig gewesen war und es ihrer kleinen Schwester bereits so angenehm wie möglich gemacht hat. Bevor sie den Raum verließ griff sie nach den Händen ihrer Leibskalvin. „Ist das nicht schön Cara? Endlich sind wir alle wieder zusammen.“ Ja Sassia freute sich wirklich auf ihre Schwester, die zwar mitunter etwas verschoben war, aber sie war eben wie sie war und Sassia mochte es auch die Kleine aufzuziehen oder mit ihr über andere herzuziehen. „Sagst du meinem Bruder auch noch Bescheid? Ich geh dann schon mal hinunter.“ Sagte sie zu Cara und verschwand auch schon in Richtung Tablinum.

  • Gewiss es war sehr schön auch Silana im Hause zu haben, denn so schenkte Sassia ihr Aufmerksamkeit nicht nur ihr. Auch liebte sie es den Schwestern bei ihren Gesprächen zu zuhören. Es kam aber dann Caras großes ABER, für sie bedeutete es aber oft auch nur Stress pur. Silanas Wünsche waren oft der Widerspruch in sich selber.
    Cara hatte ihr „gewiss Domina“, noch nicht ausgesprochen“, da war Sassia auch schon aus ihrem Cubiculum verschwunden.

  • Cara stand hinter Sassia und bürstete deren Haare, immer wieder Strich sie über die gleiche Haarsträhne. „Cara?!“ Sassias Stimme war fragend und auffordernd zugleich. Erschrocken fuhr Caras Kopf hoch. „Entschuldige bitte“,
    jetzt sprach mehr die Freundin und nicht die Sklavin aus Cara. „Ich habe ein Problem“, eine längere Pause trat ein. Sassia ließ Cara Zeit ehe diese ein wenig nervös fortfuhr. „Das Problem betrifft, dich die Familie und die Frage wie ich mich verhalten soll. Du kennst mich denke ich am besten. Noch nie habe ich gegen andere Sklaven gehetzt..... doch heute geschah etwas was mir einfach keine Ruhe lässt. Ich war schon versucht mit Dominus Claudius Menecrates darüber zusprechen, doch ich schaffe es einfach nicht einen Sklaven an zuschwärzen. Du bist nicht nur meine Herrin, du bist weit mehr für mich und es geht um dich und deinen Ruf. Wenn ein Sklave über dich redet und nicht einfach so, belanglose Sachen, sonder dich und dein Verhalten kritisiert, bei anderen Sklaven, so befürchte ich wird er dies nicht nur bei dem einen Sklaven machen, den er noch nicht einmal lange und gut kennt, so wird er das auch bei anderen, bei nicht zu der Familie gehörende machen. Ich finde der Sklave sollte gebremst und zurechtgewiesen werden, aber nicht von dir doch von wem sonst? Sabinus ist nicht da und Marcellus, nun ja ihn betrifft es nicht also bleibt nur das Familienoberhaupt. Doch wenn ich dahingehe sieht es nach einer billigen Rache aus, da er auch mich beschimpfte und beleidigte.“
    Cara legte die Bürste beiseite und ging um Sassia herum und schaute sie bittend an. „Du liebst deinen Großvater und möchtest ihn bestimmt nicht aufregen, genauso wie ich, deshalb wirst du auch die richtigen Worte finden.“
    Cara hatte bewusst noch nichts weiteres erzählt, denn sie kannte auch Sassia, sie wusste diese würde bestimmt an die Decke fahren, deshalb hatte sie gezaudert und so umständlich begonnen. Nun war der Punkt erreicht, an dem sie fand Sassia solle sich äußern, entweder sie auffordern mehr zu erzählen oder sie anwies mit Sklavengerede in Ruhe zu lassen.

  • Sassia war verwundert, ja so kannte sie ihre Cara nicht. Normalerweise hielt sie sich bedeckt, was die andere Sklaven anging. Ja sie spürte deutlich, dass Cara das was sich dieser Sklave geleistet hat nah ging. Sie drehte sich also zu ihren Cara um, nahm ihr die Bürste aus der Hand und umarmte sie. Cara war eben mehr als nur eine Sklavin. "Ich danke dir, du bist wirklich eine Freundin. Du musst dich nicht sorgen. Ich werde mit Großvater über diesen Sklaven reden. Du hast vollkommen recht. Es geht nicht, dass er mit seinen komischen Ansichten unseren Ruf beschmutzt." Sie drückte Cara nochmal ganz fest. "Und er darf auch dich nicht ungestraft beschimpfen und beleidigen." Nein das durfte niemand. Nich einmal Sassia beleidigte Cara natürlich war sie auch mal unzufrieden mit ihr, äußerst selten, aber es kam vor. Zurechtweisen ja, aber nie nie würde sie Cara beschimpfen oder beleidigen.

  • Cara stürmte ganz gegen ihre Gewohnheit in Sassias Cubiculum und hielt sich nicht mit langen Vorreden auf. „Sassia, ich brauche deine Hilfe. Stell dir vor Sisenna will mit ihrem neuen Sklaven in ihrem Zimmer essen, während sie ihr Essen im Bett zu sich nehmen will. Eben waren die beiden noch zusammen im Baleum während der Sklave badete. Die kleine braucht einen zarten Hinweis.“
    Voller Erwartung schaute Cara zu Sassia.

  • Sassia fuhr erschreckt herum als Cara in das Zimmer stürmte. Die Erklärung für ihr Verhalten folgte auch sogleich auf dem Fuße. Sie seufzte und erhob sich. „Ja ich erledige das.“ Mitunter war es tatsächlich eine Bürde, wenn einem der ganze Haushalt unterstand, aber so konnte sie sich bestens auf ihre zukünftige Rolle vorbereiten.

  • Silana war aufgeregt, überaus aufgeret sogar, denn ein Flavius hatte ihr geschrieben. Sie hatte den Brief eben durch Sklavenhand erhalten und war völlig überrascht, dass dieser Flavius ihr schrieb. Sie erinnerte sich gut daran, dass er mit ihr philosophiert hatte und man sich ein paar mal über den Weg gelaufen war. Dennoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass er ein derartiges Interesse hatte, welches dieser Brief auszudrücken schien. Zwar war der Brief auf eine gewisse Art kryptisch und verbarg hinter vielen eine einfache Botschaft aber zeigte der jungen Claudia, dass dieser Flavius zumindest ein wohlwollendes Interesse am Leben von Silana hatte. Mit dem Brief in beiden Händen vor sich her tragend, schwärmte sie wuchtig in das Schlafgemacht ihrer Schwester, die sich gerade die Haare frisieren ließ oder, zumindest laut Aussage des Hauspersonals dort anwesend war. Immerhin war sie noch nicht verheiratet und gehörte noch zum Hausstand. Silana wollte ihr Schwester so schnell auch nicht verlieren, denn mit wem sollte sie sonst solch' wichtige Dinge besprechen? Es ging hier um einen Brief, der an sie gerichtet war! Ihr Herz sprang auf und ab, über jene Wertschätzung aber vergaß auch nicht die fromme Kritik, die in ihm lauerte. "Sassia," frohlockte Silana mit überschlagener Stimme, als sie mitten im Raum stand. "Ich habe einen Brief erhalten!" Sie gedachte, nach der üblichen Rücksprache mit ihrer Schwester, schnellstens zu antworten.

  • Sassia hatte sich etwas in ihr Zimmer zurückgezogen und genoss gerade die Ruhe, als ihre Schwester ins Zimmer kam. Innerlich rollte sie mit den Augen. Ihre Schwester hatte in letzter Zeit immer was unglaublich wichtiges. Sassia glaubte zu wissen, dass es wohl daran lag, dass sie selbst bald den Haushalt verlassen würde. Sie hatte ihrer Schwester schon zwei dutzendmal versichert, dass sich nichts aber auch gar nichts zwischen ihnen ändern würde.
    So erhob sich sich etwas schwerfällig. Als Silana nun aber einen Brief erwähnte war ihr Neugier geweckt. Sie hob neugierig eine Augenbraue. „Einen Brief? Von wem?“

  • Nun musste Silana ihre Worte und Gedanken sortieren, da sie den Brief zwar mehrfach gelesen hatte aber ihn sicherlich nicht so erfasst hatte, wie sie ihn erfassen sollte. Die junge Frau war von einer Freude umfangen, die sicherlich nicht zum Wohlgefallen ihrer Vernunft geriet. "Flavius Gracchus Minor," antwortete Silana eifrig und übergab den Brief an ihre Schwester, damit diese ihn ebenfalls lesen konnte. "Hier," sagte sie mit einem breiten Lächeln, während ihre zarten Finger vom Pergament abließen. "Er ist schwierig zu lesen," meinte sie beiläufig über jenen Schreibstil und nickte Sassia zu. "Lies erstmal, dann reden wir," erklärte Silana und suchte sich einen Sedes unweit ihrer Schwester, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.

  • Sassia musste den Brief zwei mal lesen. Der Flavier drückte sich nicht nur mündlich recht umständlich aus. Doch schließlich ließ sie den Brief sinken. „Nun ich denke du hast dem Mann ordentlich den Kopf verdreht.“ Sagte sie schließlich mit einem Lächeln zu ihrer kleinen Schwester. „Was gedenkst du zu tun? Willst du ihm antworten?“ Sassia überlegt auch und bevor ihr Schwester antworten konnte erhob sich Sassia und lief im Zimmer umher. Schließlich blieb sie am Fenster stehen und schaute nachdenklich einen Moment in den Garten. Als sie sich wieder umdrehte sprach sie zu ihrer Schwester. „Du solltest nur ein bedenken. Der Flavier ist nicht wie der Octavier vom Markt. Den konntest du gefahrlos den Kopf verdrehen. Bei dem hier könnte es ernst werden. Wenn er zu Großvater geht und ihn fragt, kannst du schneller seine Frau sein, als du jetzt vielleicht denkst. Du solltest dir also überlegen ob er nur eine weitere Trophäe ist oder ob du wirkliches Interesse an ihm hast. Es könnte nämlich ernst für dich werden.“ Sassia legte den Kopf schief. „Auch wenn ich nicht glaube, dass Großvater dich so schnell hergibt. Er hat sich ja bei mir schon schwer getan damit. Ich glaube er wäre froh, wenn du ihm noch länger erhalten bleibst.“ Nun sah sie ihre Schwester freundlich an. „Also was willst du ihm antworten?“ Das Silana antworten würde stand außer Frage, schließlich gebot diese allein schon die Höflichkeit. Einem Flavier stieß man nicht einfach so vor den Kopf und ignorierte ihn.

  • Verdammt! Das war doch garnicht ihre Absicht gewesen... oder vielleicht doch ein bisschen. Ein wenig machte es ja immer Spaß, Menschen zu manipulieren und insbesondere Männer, die oft in einfachen Mustern dachten und somit leicht zu durchschauen waren. Viele Männer sahen in einer Frau wohl keine Bedrohung und so hatte sie oft genug leichtes Spiel gehabt. Für Silana waren diese Erlebnisse nur Spiele, die sie gerne spielte, um sich selbst in Kontrolle und Eloquenz zu schulen. Silana musste in der Tat überlegen, was sie tun sollte. Sie folgte mit ihren Augen der Bewegung ihrer Schwester, die am Fenster endete. Schließlich wandte sich Sassia zurück. Silana selbst weitete die Augen, da ihr gerade wirre Gedanken durch den Kopf zogen. Nicht unbedingt auf den Flavius bezogen, sondern auf einige Erlebnisse, die mit dieser Erfahrung koalierten. Ihre Schwester sprach den Octavius an, der sich hals-über-kopf verliebt hatte und ihr eine Weile nachgelaufen war. Er war nett und sogar recht süß gewesen, was Silana dennoch nicht darin hinderte, ihr Spiel zu spielen. Noch war sie nicht wirklich verliebt gewesen und hatte somit auch kein Problem damit, Menschen nach ihren Belieben einzuteilen. Nein, sie meinte es selten böse und war von ihrem Wesen auch nicht bösartig aber in mancherlei Dingen war sie einfach anders als die übliche Wesenheit dieser Zeit. Klüger als andere Frauen und vielleicht auch frecher und verrückter, suchte sie ihren Weg zwischen ihrer Neugierde und dem Hunger nach Freiheit, der nur über die Kontrolle gelingen konnte. Nur wenn sie lernte, die Zwänge und Ketten zu erkennen, würde sie wirklich frei sein können. Und vielleicht sogar echte Liebe finden, sofern es diese gab. Dennoch war echte Liebe in ihren Kreisen nicht von Interesse. Insofern machte sich Silana keine Illusionen, dass ihre Ehe von wirklicher Liebe gezeichnet sein würde. "Ich weiß," antwortete die junge Claudia nachdenklich und lehnte sich an die runde Lehne ihres Sedes. Ihre Hände fuhren nervös zu den Haaren hinauf, wo sie Halt suchten. Ihre Hände klammerten sich gar in ihre Haarpracht. Ein Zeichen, das Silana nicht sicher war und andersartig Halt suchte. Ein deutliches Zeichen von Instabilität und Unsicherheit. "Er ist kein Trophäe," konterte Silana dann und blickte zu Boden. Auch der Octavius war keine Eroberung. Es war ein Spiel, welches aus Silanas Sicht keine Verlierer kannte. Jeder fand etwas darin. Sie achtete darauf, nicht zu grausam zu sein und jeder Begegnung einen tieferen Sinn zu geben. Nur war dieser Sinn nicht immer klar zu erkennen. Selbst für Silana nicht. "Ernst?" - erhob sie ihr Haupt wieder und blickte Sassia verstört an, so dass sie sich gar auf die Unterlippe biss. Diese legte ihren Kopf schief und gab eine andere Geste ab. Silana atmete erleichtert aus, als ihre Schwester mit jenem Satz über ihren Großvater beruhigend einwirkte. "Ich muss es wohl...," erklärte der freche Windgeist, bevor die Hände von den Haaren fielen und sie ihre gewohnte Sicherheit wiederfand. "Und möchte es auch," stellte sie klar. Immerhin war dieser Flavius einer der wenigen Männer, der ihren Worten standgehalten hatte und sich nicht geflüchtet hatte. Er war anders und somit sicherlich besser als langweilige Standesgenossen, die sich in falschen politischen Debatten und eintönigen Standesdünkeln vergaben. Wenn es ernst wurde, würde es eben ernst werden aber er war sicherlich besser als dieser komische Soldat, den sie einst treffen musste. Sie mochte keine Soldaten. Denn Soldaten war oft seelisch erkaltet und hatten keine warmherzigen Antworten auf diese Welt. Sie stillten nicht ihre Sehnsucht nach Erfahrung, sondern zeigten nur Leid und Narben dieser Welt.

  • Sassia grinste. Hatte sie ihre kleine Schwester erwischt? Oder hatte Silana wirklich nicht darüber nachgedacht? Sie musste doch nun endlich mal ihre Wirkung auf Männer verinnerlicht haben. Die große Schwester seufzte theatralisch. „Natürlich musst du. Mit den Flaviern können und wollen wir es uns nicht verderben.“ Sagte sie und zielte hier nicht nur auf ihre Hochzeit ab, sondern auch darauf, dass man seines Gleichen mit Respekt behandeln musste. Ob man nun wollte oder nicht. „Das du es auch willst macht es einfacher. Bedenke aber bei deiner Antwort deine Worte genau. Jedes Wort von dir, das unüberlegt ist, könnte bei dem Flavier Hoffnungen wecken. Es sei denn natürlich du willst jene Hoffnungen wecken. Aber dann solltest du VORHER! Mit Großvater reden. Wie du ja weißt haben wir bald schon eine Verbindung in das haus der Flavier. Ob nun also dir auch ein Ehemann aus jenem Hause zugedacht ist wage ich zu bezweifeln. Großvater wird sich für dich wohl eher bei den Aureliern umhören. Vielleicht auch bei den Tiberier – obwohl deren Ruf und Ansehen ja eher gelitten hat. Einen Kaisermörder in den Reihen zu haben … nicht auszudenken. Also ich denke es werden wohl eher die Aurelier werden.“ Sassia war schon wieder mal tief in ihren Gedankenspielen verschwunden. Ja sie war einfach so. Sie plante gern im voraus. Sie zog ihre eigenen Strippen und versuchte alle Fäden in der Hand zu halten.

  • Silana biss sich auf die Unterlippe, um zu überlegen. Aber es gab wohl keine klare Leitlinie hier. Ihre Schwester war hier sicherlich sehr konservativ aber in einer Sache hatte sie erheblich Recht. Es wurde Zeit mit den Planungen zu beginnen. Silana wollte nicht unbedingt sofort heiraten und somit mussten Planungen her. Entweder sie sabotierte weitere Bemühungen anderer Verehrer zerschlagen, einen falschen Interessenten präsentieren oder schlicht ein Phantasma zu erzeugen. Eine Illusion. Das konnte sie gut. Irgendetwas erfinden, was dann wieder verschwand, wenn es nicht mehr gebraucht wurde. Noch war diese Schreiberei mit dem Flavius nur Spielerei, eine intellektuelle Spielwiese für die kluge Claudia, die nicht immer akurat agierte."Wir werden es uns nicht verderben," versicherte Silana mit einer abwehrenden Handbewegung. "Ich werde wohl mal bei Zeiten mit Großvater reden müssen. Kannst du das Gespräch mit ihm einleiten? Ich bin so schlecht in sowas...," versuchte sie ihre Schwester geschickt mit ins Boot zu holen, damit zwei Frauen auf den armen Menecrates einwirken konnten. Eine geballte Macht, die Silana Sicherheit verschaffen sollte. "Ich möchte schon ein gewisses Mitspracherecht bewahren," forderte sie mit ernster Miene ein und war bereit nun zu gehen, um dem liebenswerten Flavius zu antworten, dessen Kopf sie erheblich interessierte. Mit ihm konnte sie reden und schreiben. Das war mehr als mit den letzten Verehrern, die sich oft als einfältig oder rückständig herausgestellt hatten.

  • Nun war es also so weit.
    Morgen schon würde ihre Hochzeit stattfinden. Natürlich war sie nervös und aufgeregt. Einzig, dass ihre geliebte Cara nun schon seit mehr als einer Woche mit hohem Fieber darniederlag trübte ihre Vorfreude. Noch heute früh hatte sie sie besucht und das obwohl der Medivus ihr davon abgeraten hatte. Sie ließ sich nicht davon abhalten, mindestens einmal am Tag bei Cara vorbeizuschauen und ihr gut zuzureden. Cara war eben mehr als nur eines Sklavin, Cara gehörte zu ihrer Familie.
    Aber nun musste sie diese Gedanken beiseite schiebe und sich auf die kommenden Ereignisse vorbereiten.
    Da Cara wie erwähnt ja nicht zur Verfügung stand, hatte Sassia sich eine andere Sklavin, die seit neusten in der Villa zugegen war zu sich bestellt. Auch wenn sie immer noch damit haderte, das ihr Großvater diese Frau als seine Sklavin aufgenommen hatte, so hatte sie die Entscheidung des Großvaters doch hingenommen. Immerhin war das was er sagte Gesetz in diesem Haus und sie würde ihm nicht widersprechen. Dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl. Eine die schon mal entlaufen war. Eine die verurteilt wurde wieder Sklavin zu sein, weil sie die Aufständischen unterstützt hatte. Eine die eine Stadtbekannte Lupa war. So eine im Haus der Claudier? Nein sie verstand ihren Großvater manchmal nicht.


    Aber wenigsten ein gutes hatte die Vorgeschichte dieser Sklavin. Sassia würde ihr während der nächsten Stunden Löcher in den Bauch fragen. Wenn sie schon eine so Erfahrene in Sache Beischlaf im Haus hatte, dann sollte sie das auch nutzen, damit ihre Hochzeitsnacht kein Reinfall wurde.


    Als Morrigan eintrat sprach Sassia sie mit einem harschen Ton an. „Du wirst mich einkleiden. Und zwar wird du mir eine weiße Tunica recta anlegen, darüber die gelbrote Palla galbeata. Meine Haare wirst du in sechs Zöpfe aufteilen, diese mit einem Wollfaden umwickeln und sie im Anschluss zu einem nach vorn geflochtenen Haarknoten aufstecken. Im Anschluss bedeckst du meine Haare mit dem gelben Schleier.Im Anschluss wirst du mir bei der Opferung meiner Kinderkleider und Spielsachen zur Hand gehen. Hast du soweit alles verstanden?“
    Als die Sklavin nickte fuhr Sassia fort. „Gut wenn das soweit geklärt ist. Dann wirst du mir nun ,während du deine Aufgaben erledigst, berichten was mich in der Hochzeitsnacht erwartet. Was zu tun ist. Eben das ganze drum und dran.“ Sagte sie und ließ sich auf einem Hocker nieder, damit die Sklavin mit ihrem Tun anfangen konnte.

  • Morrigan hatte das Zimmer betreten und ihre Ankunft mit einem leisen „Du hast gerufen Domina.“ Angekündigt. Die Claudia rasselte sofort ihre Anweisungen herunter. Die ältere der hier lebenden Frauen hatte den Ruf mit strenger Hand zu agieren. Und Morrigans Bedarf an Lektionen in Sachen Sklavenstand war gedeckt. So kam auch nur ein kleines „Ja ich habe alles verstanden.“ Über ihre Lippen und schon machte sie sich an die Arbeit um die Wünsche der Claudia zu erfüllen.
    Was sie aber dann verlangte ließ Morrigan kurz innehalten. Doch dann versuchte sie der Claudia zu erklären, was üblicherweise im Schlafzimmer zwischen Mann und Frau passierte. Morrigan versuchte es so zu erklären, dass es die in sexuellen Dingen unerfahrene Claudia verstand. Sie erklärte ihr auch, dass sie gehört hatte, das es sich für römische Frauen gehörte sich steif wie ein Brett zu verhalten. Natürlich erklärte Morrigan auch, dass dies für die Frau dann wohl eher unangenehm wäre. Sie erläuterte weiter, dass die Claudia sich nicht versteifen sollte. Sie gab ihr den Rat sich eher treiben zu lassen. Natürlich ersparte sie der Römerin nicht, dass sie Schmerzen haben würde. Ein kurzer Schmerz zwar... kurz zumindest wenn der Mann verstand was er da tat.
    Mal wirkte die Claudia interessiert, mal schaute sie angewidert (besonders als Morrigan auf die verschiedenen Vorlieben der Männer zu sprechen kam) und erschrocken bei der Erwähnung der Schmerzen. Aber sie sagte zu all dem kein Wort. Als sie schließlich die Claudia entsprechend gekleidete und frisiert hatte, nahm sie nun die zu opfernden Sachen auf um sie zur Opferstelle zu bringen.

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