Ein Chirurgicus muss her

  • Ich nickte Liam angespannt, dankend und verstehend zu.
    Endlich draußen rannte ich los, so schnell wie ich noch nie gerannt war. Es ging ja schließlich um ein Leben, nein zwei Leben.
    Schon war ich am Stadttor, lief auf der Stelle, ehe ich meine Gedanken sortiert hatte und den Weg zum Theater einschlug. Einmal die richtige Richtung eingeschlagen überlegte ich während des Laufens, wie genau es dann weiter gehen musste, denn außerhalb der Stadt kannte ich mich nicht wirklich gut aus.
    Es wird sich schon jemand finden der mir den Weg weist, dachte ich mir und lief weiter.
    Ich rannte und rannte, spürte nicht wie mein Herz hämmerte, die Lunge anfing zu brennen, bis zu einer Kreuzung. Nach Luft japsend stützte ich meine Hände auf die Knie, richtete mich wieder auf und schaute mich um. Da, da vorne, das könnte der Ludus sein. Schon bewegten sich meine Füße vorwärts. Fast stolpernd gelangte ich nach Luft ringend vor dem Eingang.
    Später wusste ich nicht wie ich meine Bitte vorgetragen hatte, ich musste es aber geschafft haben, denn auf dem Rückweg zur Casa Helvetia, ritt der Chirurgicus Publius Cincius Balbus, auf einem Esel, neben mir her.
    Wenn meine Kräfte drohten nach zu lassen, stiegen vor meinem geistigen Auge über den Zustand der Verletzten die schlimmsten Bilder auf. Für einen erneuten Anschub reichte das und ich lief weder schneller.
    Endlich es war geschafft, wirr hatten den Eingang zur Taberna Medica Alpina erreicht, nur mussten wir noch eingelassen werden.

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