Mal wieder ein Wahlkampf - Oder: Curio möchte Aedil werden

  • Schon am Morgen hatte sich Curio, in seine beste Toga gekleidet, mit seiner Familie, seinen Freunden und seinen Unterstützern von der Casa Helvetia aus auf den Weg zur Curia gemacht, um dort seine schriftliche Bewerbung für das Aedilat einzureichen. Nach diesem formalen Akt trat er nun auf die Stufen der Curia hinaus und atmete einmal tief durch. Kurz blickte er zu seiner Frau Silvana, der er lächelnd zunickte. Sie war mittlerweile hochschwanger und die Geburt musste unmittelbar bevorstehen. Dennoch konnte und wollte Curio mit der Kandidatur nicht länger warten. Es wurde Zeit und Curio wollte sich dem nicht entziehen. Erneut atmete er tief durch und erhob dann die Stimme.


    Einwohner Mogontiacums!


    Mein Name ist Iullus Helvetius Curio und ihr kennt mich als ehemaliger Magister Vici des Vicus Apollinensis, amtierendes Mitglied im Ordo Decurionum unserer schönen Stadt und als Mitglied und Aedituus des Apollo-Grannus-Mogon-Kultes. Ihr wisst, wass ich in meiner letzten Amtszeit geleistet habe: Ich habe die Kreuzungsschreine im Stadtzentrum erneuert und habe den Umbau unserer Curia organisiert.


    Er machte eine kurze Pause und wandte sich ein Stück zu dem Gebäude hinter ihm um, das seit dem Umbau immer noch in neuem Glanz erstrahlte.


    Zuletzt habe ich als Decurio eine Rechenschaftspflicht für die ausscheidenden Magistrate in den Ordo decurionum eingebracht, wo diese mit großer Mehrheit angenommen wurde. Ich freue mich sehr darüber, dass die öffentlich Politik ab der kommenden Amtszeit noch transparenter wird und ihr, die Einwohner unserer Stadt, noch besser über die Erfolge der Politiker informiert werdet. Und heute nun möchte ich auch in einem weiteren Amt meine Kraft und mein Engagement in den Dienst unserer Stadt stellen und kandidiere daher für das Amt des Aedils unserer Stadt!


    Erneut folgte eine Pause, in der Curio seine Kandidaturerklärung wirken lassen wollte. Es war der nächste Schritt auf der Karriereleiter, die er nun weiter hinauf steigen wollte.


    In den kommenden Wochen plane ich, jeden Vicus unserer Stadt zu besuchen und mich und meine Ziele dort den Einwohnern vorzustellen. Den Anfang mache ich in zwei Tagen hier im Vicus Apollinensis. Auch werde ich wie bei meinem letzten Wahlkampf täglich ein paar Stunden auf dem Forum verbringen, wo ihr mich jederzeit ansprechen könnt. Ich freue mich schon auf die vielen Gespräche mit euch allen.


    Ok, realistisch gesehen würde er wie auch beim letzten Mal vielleicht ein paar Minuten Zeit für jedes Gespräch haben, doch hatte er auch schon in seinem letzten Wahlkampf gelernt, dass es grade um diese Nähe zum Wähler ankam, wenn man gewählt werden wollte.


    Nun freue ich mich auf die kommenden Wochen und ich lade euch alle ein, mich jederzeit anzusprechen, wenn euch etwas auf dem Herzen liegt. Vielen Dank!


    Mit einem weiteren Nicken beendete er seine kurze Rede und musste sich zurückhalten, sich nicht, wie bei einem Opfer nach rechts abzuwenden. Curio setzte ja immer seine leicht feierliche Opferstimme auf, wenn er seine Wahlkampfreden hielt. Dann trat er zuerst zu seiner Frau hinunter und umarmte sie, bevor auch schon die ersten Menschen mit ihren Anliegen auf ihn zukamen.

  • Natürlich begleitete Runa ihren Mann. Den Umständen entsprechend war sie in eine weit geschnittene Tunika gehüllt. Ja man konnte sehen, das bald ein neuer Erdenbürger das Licht der Welt erblicken würde. Runa lächelte ihrem Mann aufmunternd zu und lauschte dann andächtig seinen Worten. Sie war stolz auf ihn – mächtig stolz. Wie er so da oben stand und so selbstsicher die Rede hielt – ganz so als würde er nie etwas anderes tun. Runa lächelte und hätte ihm wohl auch lauten Beifall gezollt, wenn er nicht sofort nach seiner Rede zu ihr gekommen wäre und sie umarmt hätte. „Du warst wunderbar.“ raunte sie ihm noch zu, bevor sie den ersten Leute Platz machte, die nun ihrem Mann wohl bestürmen würde. Sie trat als einen Schritt zurück, damit die Einwohner ungehindert zu ihrem Kandidaten konnten und unterhielt sich ihrerseits mit den Frauen der Stadt und fing an Werbung für ihren Mann zu machen. Schließlich wusste ja jeder, dass es wichtig war auch die Frauen zu gewinnen, denn schlussendlich war es doch so, dass sie ein gewichtiges Wort mitzureden hatten. So war auch Runa innerhalb kürzester Zeit mitten im Wahlkampf für ihren Mann angekommen.

  • Untergetaucht in den Straßen von Mogontiacum, nachdem ich ohne Probleme durch das Stadttor gekommen war, hatte ich mich dem Leben in Germanien angepasst. Nicht, dass es mir leicht gefallen wäre den Winter in dieser unwirklichen Gegend zu überstehen, aber allemal noch besser, als in den Kerkern von Rom zu landen oder mein Ende dort zu finden.
    Hier hieß es wirklich für sein täglich Brot zu schuften und zu kämpfen. Mit vielen kleinen Beschäftigungen und leider manchmal auch mit Hilfe von Fingerfertigkeit, diese aber nur für Essen einzusetzen, wenn der Hunger gar zu sehr im Magen zwickte, gelang es mir durch auch diesen zu überstehen. Jetzt hoffte ich inständig, dass der Frühling bald kommen würde und das leben wieder mehr auf den Straßen stattfinden würde.


    In den letzten Tagen beschäftigte mich mal wieder der Gedanke, mir eine feste Anstellung zu suchen. Die Frage war nur als was und bei wem. Wer war ich schon ein davongelaufener Straßenjunge aus Rom, den niemand kannte, der schreiben und lesen mehr schlecht als recht konnte, mit dem rechnen sah es nicht viel besser aus. Also ,wer sollte so einen schon nehmen? Mit diesen Gedanken beschäftigt, sah ich einen Pulk Menschen sich in Richtung Curia bewegen. So wie es aussah schienen es wichtige Leute zu sein. Bestimmt hatte dies etwas zu bedeuten und manchmal erwiesen sich dies dann als eine Gelegenheit für kostenlose Essensausgabe an das einfache Volk.
    Neugierig folgte ich den Leuten in einer kurzen Entfernung. Ja und wirklich es dauerte nicht lange und der Mann trat aus der Curia und fing an zu reden.
    Reden konnte er ja und reden wollte er auch weiter, mit jedem der ihn ansprach. Es war nur die frage wollte er wirklich mit JEDEM reden. Heute wäre es nicht gut mit ihm zu sprechen, denn zu sehr wurde er von seinem Gefolge umringt und gefeiert.

  • Bereits bei Curios letztem Wahlkampf hatte es sich gelohnt, jeden Tag ein bis zwei Stunden dafür zu nutzen, über das Forum zu laufen und dort einfach ansprechbar zu sein für die Einwohner der Stadt und ihre kleinen und großen Sorgen. Auch beim letzten Mal hatte er dadurch nicht nur den Menschen geholfen oder ihnen zumindest ein gutes Gefühl geben können, dass er sich um die Lösung des Problem kümmern würde, es hatte ihm auch wertvollen Input für seine Amtszeit gegeben, was den Einwohnern hier wichtig war. Und nicht zuletzt gab es ihm auch wertvolle Informationen, was im Stadtzentrum, was in den Vici ablief, die er ja ohnehin in den nächsten Wochen besuchen wollte. Diese kurzen Gespräche auf dem Forum waren also in vielerlei Hinsicht ein Gewinn für den jungen Helvetier.


    So drehte Curio also seine Runden über das Forum, kam dann und wann mit jemandem ins Gespräch, der meist zielstrebig auf ihn zugesteuert kam. Begleitet wurde er dabei lediglich von Acanthos, seinem macedonischen Scriba Personalis, der stets den Stilus gezückt hatte, um sich bei einzelnen Anliegen Notizen zu machen, damit die beiden bei den kurzen Tagesendgesprächen am Abend, bei denen der vergangene Tag nochmal aufgearbeitet und der endgültige Plan für den nächsten Tag festgesetzt wurde.


    Sim-Off:

    Jeder, der mit Curio auf dem Forum ins Gespräch kommen möchte, nutzt bitte bei seinem ersten Post den "Antwort"-Button auf DIESEN Post. Vielen Dank. :)

  • Phryne mischte sich mal wieder unter das Volk Mogontiacums. Der Wahlkampf stand an und sie musste doch unbedingt in Erfahrung bringen, wer für welches Amt kandidierte. Natürlich fand das Schaulaufen der Kandidaten auf dem Forum statt. Und wen erblickte die Schauspielerin da? Iullus Helvetius Curio! Für welches Amt er wohl kandidierte?
    Sie heftete sich an seine Fersen und ließ Glaukos dafür sorgen, dass sie vorgelassen wurde. Unmissverständlich machte ihr Sklave ein paar Lästigen Fragestellern klar, dass Phryne den Helvetier sprechen wollte.


    Salve, Helvetius Curio. So eifrig beim Hände schütteln? Darf ich fragen welche Sprosse du auf der Karriereleiter erklimmen möchtest? Setzen die Duccii dich unter Druck endlich ein repräsentatives Amt für die Familienehre zu ergattern?


    Die Schauspielerin konnte und wollte sich die Spitze nicht verkneifen. Sie wartete ab ob sich der Helvetier provozieren ließ.

  • Nach zwei unerfreulichen Tagen vergeblicher Arbeitssuche und einer höchst erfreulichen Nacht zwischen Luitberga’s heißen Schenkeln, hatte sich Malleus dann doch dazu durchgerungen, sein Glück abermals in den schändlich überteuerten Thermae zu versuchen. Nur diesmal – das hatte er sich geschworen – würde er die entrichtete Sesterze abbaden, bis ihm Schwimmhäute zwischen den Zehen wuchsen. Die schneebedeckten Gassen waren, wie bei der klirrenden Kälte nicht anders zu erwarten, weitgehend menschenleer. Als er aber auf’s Forum hinaustrat, stellte zu seiner Überraschung fest, dass sich dort erstaunlich viel Volk herumtrieb. Womöglich gab’s da was umsonst? Wohl eher nicht. Niemand hatte irgendetwas zu verschenken, schon gar nicht in diesem strengen Winter, wo die Vorräte ohnedies schon knapp waren. Vermutlich war das Herumlungern auf dem Forum der einzig bezahlbare Zeitvertreib, der den Bürgern bei diesem Mistwetter blieb.


    Oder galt der Auflauf diesem gepflegten jungen Burschen, der sich da mit gönnerhafter Miene seinen Weg durch die Menge bahnte? Neugierig rempelte Malleus die Umstehenden zur Seite und nahm den offenbar prominenten Civis in Augenschein. Nicht ganz unsympathisch, fand er, also kein blasierter Patrizier, der sich nur gerne die Finger küssen ließ. Vielleicht ein höherer Magistrat. Unwahrscheinlich, dass der ihm von nutzen sein konnte. Trotzdem erkundigte sich Malleus bei einem gemütlich wirkenden Zuschauer, dessen grobporigen roten Zinken man den regelmäßigen Weingenuss schon von Weitem ansehen konnte. „He, mein Freund. Eine Frage. Was ist das da drüben für einer? Sollte man den kennen?“ Der offensichtliche Gemütsmensch schnäuzte sich erstmal ausgiebig in den Mantel und gab dann bereitwillig Auskunft.
    „Aeditius Helvetius Curio ist das. Mitglied im Rat. Hat sich schon in verschiedenen Ämtern bewährt. Recht rühriger Knabe. Will jetzt zum Aedil gewählt werden. Schafft der auch, wenn du mich fragst.“


    „Hmhhmm.“, entgegnete Malleus unbestimmt. Das war dann wohl Pech. Dem Helvetier hatte er nicht viel zu bieten, er war hier ja noch nichtmal wahlberechtigt. „Meinst du, der könnte mir eine Anstellung besorgen?“ Der Angesprochene hob erstaunt die Augenbrauen.
    „Was? Ein Kerl wie du und keine Arbeit? Was für eine Verschwendung.“ Tja, das fand Malleus auch. „Was kannst du denn?“, hakte der Genießer nach.
    „Ich kann alles, nur nicht untätig rumhocken.“ Sein Gegenüber ließ ein wissendes Lächeln aufstrahlen. „Ein Veteran, hab’ ich recht? Nun, dann würd’ ich mal sagen, frag ihn einfach. Die Gelegenheit ist günstig. Um angesprochen zu werden ist er ja hier.“


    Malleus nickte, bezweifelte aber, dass die Gelegenheit wirklich so günstig war. Eine aufstrebende Lokalgröße hatte ihr Klientel zu umgarnen, damit war der Helvetius schon sichtlich ausgelastet. Besser, Malleus hielt sich an den Scriba, der dem Wahlkämpfer in einigen Schritten Abstand folgte. Nachdem er sich freundlich für die Auskunft bedankt hatte, pflügte er brummend auf den Schreiber zu. „Salve. Mein Name ist Cossus Malleus. Wär’ es wohl möglich, in nächster Zeit einen Termin beim künftigen Aedilis Helvetius zu bekommen?“

  • So nun war es so weit, der Helvetier war wie versprochen auf dem Forum erschienen und ließ wie er es angekündigt hatte, mit sich sprechen.
    Die ganze Zeit hatte ich mich unter die Menschen gemischt und so viel wie möglich aufgenommen. Doch die meiste Zeit verbrachte ich in der Nähe von dem Kandidaten. Ich wartete nur auf eine Gelegenheit um mit ihm zu sprechen, nicht dass noch einer die gleiche Idee hatte und mir zuvor kam.
    Endlich war es so weit und ich hatte eine Lücke erwischt. Ich war an der reihe. Hastig ging ich, vielmehr stolperte ich vor seine Füße. „Viel zu tun in so einem Wahlkampf, da kann man doch bestimmt über jede Hilfe froh sein. Wenn dann noch so ein flinker Bursche wie ich, für Unterkunft, Essen und ein kleines Taschengeld seine Dienste anbietet, kann man sich doch freuen. Was meinst du, ich bin gut für viele Arbeiten und lerne schnell.“ Mit einem flehenden, treuherzigen Blick schaute ich den Helvetier hoffnungsvoll an.

  • Zitat

    Salve, Helvetius Curio. So eifrig beim Hände schütteln? Darf ich fragen welche Sprosse du auf der Karriereleiter erklimmen möchtest? Setzen die Duccii dich unter Druck endlich ein repräsentatives Amt für die Familienehre zu ergattern?


    Natürlich war es Phryne, die irgendwann einfach auf ihn zukommen musste. Wahrscheinlich auch wieder nur deswegen, um ihm das Leben schwer zu machen. Na ja, er schien wohl irgendwie ein persönliches Vergnügen für sie zu sein, warum auch immer. Allerdings hatte er mittlerweile das professionelle Lächeln gelernt und genau das setzte er nun auf.


    Salve Phryne, welch angenehme Überraschung.


    grüßte er sein Gegenüber und musste dann lachen, als sie geendet hatte.


    Ich kandidiere für das Aedilat und nein, ich kandidiere rein aus freiem Willen. Natürlich wird es meinen Patron freuen, dass ich weiter voranschreite, aber von Druck kann nun wirklich keine Rede sein.


    sprach er weiter. Natürlich war das nur die halbe Wahrheit. Die Duccier mussten ihm keinen Druck machen, zu kandidieren, denn dass die Kandidatur genau jetzt erfolgte lief in erster Linie auf ihn selbst hinaus. Dennoch stand außer Frage, dass er kandidieren müsste und zwar so schnell wie möglich, damit seine Ehe nicht in Frage gestellt wurde.


    Aber sag, Phryne, meine Frau erzählte mir, dass du deine Bibliothek für die Kinder der Stadt geöffnet hast. Du weißt ja, wie sehr ich mich für Literatur interessier und freue mich, dass du nun auch den Kindern ermöglichst, sich damit auseinanderzusetzen.


    Charmeoffensive. Nett sein. Vielleicht half es ja.

  • Acanthos


    Der eher schweigsame Macedone war nun schon seit dem Ende von Curios Ausbildung an seiner Seite und hatte sich zu einem unverzichtbaren Teil in dessen Leben gemausert. Mittlerweile war er nicht mehr nur Sekretär, sondern auch inoffizieller Villicus der Casa Helvetia und Vertrauter des Helvetiers, von dem er in alle Entscheidungsfindungen einbezogen wurde. Nach dessen Frau war er der erste, den Curio morgens, und der letzte, den er abends sah. Und dennoch war er immer noch überrascht, wenn er sich plötzlich in den Mittelpunkt des Interesses katapultiert sah, denn normalerweise zog er es vor, im Hintergrund zu bleiben. Jetzt aber wurde er angesprochen und so drehte er sich in die Richtung um, aus der er die Stimme gehört hatte und sah einen älteren, stämmigen Mann.


    Salve!


    grüßte er zurück und musterte sein Gegenüber näher. Stark sah er auch und gewissermaßen respekt-, wenn nicht sogar furchteinflößend. Hoffentlich gab es da jetzt keinen Ärger.


    Worum soll es denn bei diesem Termin gehen?


    fragte er dennoch freundlich und zückte bereits die Tabula, während Curio sich grade weiter vorne mit einem anderen Decurio unterhielt.

  • Grade hatte Curio ein Gespräch mit einem Händler beendet, kam auch schon der Nächste auf ihn zu, ein Junge, kaum erwachsen, wenn überhaupt und recht abgerissen aussehend. Curio betrachtete ihn und ging dann auf ihn zu.


    Salve, junger Mann, was kann ich für dich tun?


    Die folgende Anfrage überraschte ihn aber. Der Junge suchte eine Anstellung, bestensfalls sogar bei Curio selber. Allerdings sah er sich grade komplett außerstande, ein vernünftiges Bewerbungsgespräch zu führen. Dennoch wirkte es auf den jungen Helvetier so, dass der Junge ausreichend verzweifelt - oder dreist - genug war, genau jetzt auf ihn zuzukommen, wo er ihn natürlich nicht einfach fortstoßen konnte. Gut, er konnte schon, aber es würde wohl einen extrem schlechten Eindruck machen. Außerdem schien es so, dass der Junge nicht nur einen Lohn, sondern gleich noch Kost und Logis beanspruchte, etwas das Curio ja bereits angeboten hatte, da es ihn dann normalerweise deutlich günstiger kam, allerdings hatte er auch schon beim letzten Mal Ärger gehabt, als er ohne Absprache mit Alpina und Silvana einen neuen Bediensteten ins Haus geholt hatte.


    Nun...


    sagte er zögernd und blickte zu Acanthos, der nur mit den Schultern zuckte.


    Was hältst du davon, wenn du mich heute Abend* in der Casa Helvetia aufsuchst. Dort können wir dann besprechen, ob ich dir eine Anstellung bei mir oder woanders verschaffen kann.


    Curio blickte den Jungen fragend an. Reichte ihm das aus? Denn mehr wollte Curio grade nicht versprechen


    Sim-Off:

    *Du kannst natürlich sofort hinkommen. :)

  • Zitat

    Original von Iullus Helvetius Curio


    Salve!
    grüßte er zurück und musterte sein Gegenüber näher. Stark sah er auch und gewissermaßen respekt-, wenn nicht sogar furchteinflößend. Hoffentlich gab es da jetzt keinen Ärger.
    Worum soll es denn bei diesem Termin gehen?


    Malleus gönnte sich ein verbindliches Lächeln. Misstrauisch war er, dieser Scriba, gewiss auch freundlich auf seine Art, aber in erster Linie misstrauisch. Das war nicht zu übersehen. Wahrscheinlich befürchtete er, von einem ungeschlachten Radaubruder angesprochen worden zu sein. Was den Radaubruder betraf, konnte Malleus ihn beruhigen. Radau machte er nur, wenn sich der Aufwand auch lohnte, oder wenigstens die Bezahlung stimmte. Außerdem hätte er als Provokateur den Kandidaten direkt angegangen, nicht seinen Schreiber.


    „Nun, ich bin noch recht neu im Municipium.“, erklärte er dem Scriba in ruhigem Tonfall. Obwohl das im Grunde so nicht stimmte. Genau genommen war er schon hier gewesen, als Helvetier samt Schreiber noch nicht einmal Form angenommen hatten. Nur, darum ging es jetzt nicht. „Und da dachte ich, ein Mann wie Helvetius Curio könnte mir sicher einen Rat geben, wie und wo ich meine Schaffenskraft am besten einsetzen kann. Gewiss ist er mehr als jeder andere vertraut mit den hiesigen Gegebenheiten. Kurz gesagt: Ich möchte ihm meine Dienste antragen, beziehungsweise ihn um Rat fragen, wem ich sie sonst anbieten könnte.“


    Ob diese Motive harmlos genug waren für den Scriba? Malleus hoffte es zumindest. Wenn nicht, konnte es ja wohl kaum an ihm liegen. Oder doch? Gut, er hätte diesen Fellmantel heute nicht anziehen sollen, in dem sah er aus wie etwas, das ein feiner Bürger nicht einmal in seinem Hundezwinger beherbergen würde, aber daran ließ sich im Moment nichts ändern. „Übrigens ..“ fiel ihm noch ein, „.. wer von den richtigen Männern begleitet wird, braucht sich vor derben Attacken aus der Menge weniger zu ängstigen, wenn du verstehst, was ich meine.“


  • Aufmerksam hatte ich dem Helvetier ins Gesicht geschaut und war etwas verblüfft, denn diese Antwort hätte ich nicht erwartet. „Danke, ich werde kommen“, murmelte ich verlegen und machte schnell Platz für den Nächsten, bevor er es sich noch anders überlegte.

  • Acanthos


    Acanthos hörte den Ausführungen gut zu. Auch oder vielleicht grade weil er in der zweiten Reihe stand, hatte er sich auf Zwischentöne spezialisiert, die er als Beobachter noch eher mitbekam, als Curio, der ja selbst auch immer noch überlegen musste, was er antwortete. Natürlich hatte der Macedone den Helvetier auch immer im Blick, denn wenn dieser weiterginge, konnte der Scriba ja schlecht zurückbleiben. Für den Decurio schien er sich aber etwas mehr Zeit nehmen zu wollen, sodass ein Voranschreiten noch nicht nötig war. Gut, irgendwann musste Acanthos dazwischengehen, aber wenn er jetzt grade selbst im Gespräch war, konnte er den Helvetier erstmal für sich lassen.


    Nun gut.


    sagte er schließlich und blickte auf seine Tabula. Der restliche Tag war sowieso schon vollkommen überfüllt und Curio hatte darum gebeten am Abend etwas Zeit für die Familie freizuhalten, morgen Abend stünde dann auch schon eine Einladung zu einer Cena im Vicus Victoria an, da musste die Familie zurückstehen. So wanderte der Finger des Macedonen über die Terminliste und blieb letztlich irgendwo hängen.


    Morgen früh zur ersten Stunde des Tages kannst du Helvetius zu Hause in der Casa Helvetia treffen.


    bot er an, wobei er nicht davon ausging, dass Mann ablehnen würde. Der nächstmögliche freie Termin lag nämlich erst in zwei Tagen und solange würde er bestimmt nicht warten wollen. So blickte er Cossus interessiert an, während er den Stilus bereithielt, um den Termin einzutragen.

  • Zitat

    Original von Iullus Helvetius Curio
    Morgen früh zur ersten Stunde des Tages kannst du Helvetius zu Hause in der Casa Helvetia treffen.


    bot er an, wobei er nicht davon ausging, dass Mann ablehnen würde. Der nächstmögliche freie Termin lag nämlich erst in zwei Tagen und solange würde er bestimmt nicht warten wollen. So blickte er Cossus interessiert an, während er den Stilus bereithielt, um den Termin einzutragen.


    Zufrieden sah Malleus den Finger des Scriba über die Notizen gleiten. Da war schon eine Menge niedergeschrieben, gewiss lauter Termine. Das war höchst erfreulich, bestätigte es doch, dass Helvetius Curio kein aufgeblasener Wichtigtuer war, sondern tatsächlich ein sehr gefragter Mann. Wenn dem nichts Sinnvolles einfiel, wem dann? Sicher, viel Zeit würde der sich nicht nehmen können, und über die Maßen begeistert würde er vom Besuch eines dahergelaufenen Neuansiedlers wahrscheinlich nicht sein, das war Malleus schon klar, mehr hatte er auch nicht erwartet. Immerhin kam ihm die Tageszeit, die der Scriba als Gesprächstermin nannte, sehr entgegen. Früh am Morgen, noch vor Sonnenaufgang. Eine gute Zeit, wie er fand. Da war der Kopf noch klar. Später am Tag, zur neunten oder zehnten Stunde, nachdem er sich die Anliegen von zwanzig oder mehr Besuchern hatte anhören müssen, war wohl auch die Geduld des langmütigsten Honoratioren am Ende. Die Hora Prima ging also völlig in Ordnung.


    „Passt mir gut.“, nickte er dem Scriba zu, „Ich danke dir.“ Und um nicht als komischer Kauz oder undurchsichtiger Bittsteller auf der Liste vermerkt zu werden, wiederholte er vorsichtshalber noch einmal seinen Namen. „Cossus Malleus. Veteran.“ Friedliebender Veteran hatte er den Scriba erst beruhigen wollen, aber das war letztlich eine Frage des Standpunktes.

  • Curio hatte sich für seinen zweiten größeren Auftritt und seinen ersten Vicus-Termin für eine kurze Rede vor dem Apollo-Tempel entschieden. Einer kurzen Ansprache über seine Bemühungen um den Pax Deorum sollte ein Opfer im Innern des Tempes folgen. Angekündigte und gelebte Kultfrömmigkeit war heute das Motto, bevor es später um konkrete Vorhaben gehen würde. Ungefähr um die Mittagszeit, als der Tempelvorplatz besonders belebt war, trat er nun, begleitet von Acanthos und Roderiq, sowie seinem guten Freund Tullus vor den Tempel. Seine Toga war so unbequem wie eh und je, aber als Kandidat musste er eben gut aussehen und seriös und da gehörte die Toga einfach dazu.


    Einwohner Mogontiacums


    erhob er wieder die Stimme, um die Umstehenden auf sich aufmerksam zu machen.


    Mein Name ist Iullus Helvetius Curio und ich kandidiere für das Amt des Aedils von Mogontiacum. Mein normaler Arbeitsplatz ist der Tempel hinter mir. Der Tempel des Beschützers unserer Stadt dem großen Apollo Grannus Mogon, der uns seine heilende Quelle unter dem Tempel schenkte. Jeden Tag berate und begleite ich hier Menschen, die ihren Teil zur Pax Deorum leisten und Apollo in seinen verschiedenen Eigenschaften opfern wollen. Auch die Amtsträger unserer Stadt kommen oft hierher um Opfer an unseren Stadtpatron zu erbringen, damit er sie und ihre Einwohner weiterhin unter seinem Schutz behalten möge. Ich folge heute diesem Beispiel und will ihm auch in meiner Amtszeit folgen. Schon in meiner letzten Amtszeit habe ich im Namen dieses Vicus ein Opfer an die Laren des Vicus Apollinensis erbracht und an den Vinalia zu Ehren des Iuppiter teilgenommen. Auch als Aedil möchte ich diese Pflicht erfüllen, damit unsere Stadtverwaltung auch weiterhin ihren Beitrag zur Pax Deorum leisten wird.


    Oh ja, das wird sie und wenn er persönlich einmal im Momant herkäme, um Apollo Mogon Opfer darzubringen. Er war ja schließlich dazu ausgebildet worden, genau das zu tun.Curio atmete tief durch und blickte sich um. Nach einer kurzen Pause trat er die Stufen zum Templ hinauf, um mit der Opferzeremonie zu beginnen.

  • Zitat

    Ich kandidiere für das Aedilat und nein, ich kandidiere rein aus freiem Willen. Natürlich wird es meinen Patron freuen, dass ich weiter voranschreite, aber von Druck kann nun wirklich keine Rede sein.
    Aber sag, Phryne, meine Frau erzählte mir, dass du deine Bibliothek für die Kinder der Stadt geöffnet hast. Du weißt ja, wie sehr ich mich für Literatur interessier und freue mich, dass du nun auch den Kindern ermöglichst, sich damit auseinanderzusetzen.


    Der Aedituus versuchte es mit Charme. Es stand ihm nicht schlecht, stellte die Schauspielerin fest. Sie hob in gespielter Überraschung die hübsch gezupften Augenbrauen. Die neuen rotgoldenen Ohrringe verfingen sich in ihren kunstvoll ondulierten Locken.


    Soso, für das Aedilat kandidierst du? Wie wacker! Der heiß begehrte Start in den Ordo Decuriorum. Ich bin sicher du hast in den Ducciern gute Fürsprecher. Da kann ja eigentlich gar nichts passieren. Oder hast du potente Gegner? Wie sieht es mit den Petroniern aus? Es ist ruhig um sie geworden, nicht wahr? Und der neue Legatus Augusti aus Rom? Hast du ihn auf deiner Seite oder musst du dir seine Fürsprache erst noch verdienen?
    Phryne war in ihrem Element. Sie hatte es direkt an die Quelle der wichtigen Informationen geschafft. Also würde sie versuchen auch die passenden Antworten zu erhalten.
    Auf seine Feststellung, dass es ihn freue, dass Phryne den Kindern der Stadt ihre Bibliothek geöffnet habe, lächelte sie huldvoll.


    So ist es. Es ist mir eine Ehre und eine Freude, den Kindern der Stadt zu dienen. Wenn du selbst das ein oder andere Werk ausleihen möchtest - also nur wenn dir deine Amtsgeschäfte und der Wahlkampf für Kultur und Horizonterweiterung Zeit lassen - bist du herzlich eingeladen. Ich würde es mir nicht nehmen lassen, dir höchst persönlich meine Lieblingswerke nahezubringen.


    Sie zwinkerte ihm zu und leckte sich wie zufällig über die rot geschminkten Lippen.

  • Es funktionierte, allerdings sogar besser, als er gedacht hatte. Nun musste er professionell beiben, denn durch die plötzlich auftretende Freundlichkeit Phrynes überrascht. Und zudem schien sie auch mal wieder genau die Kerbe zu treffen, die ihm am meisten Probleme machte.


    Ich habe leider noch keinen endgültigen Überblick darüber, wer sonst noch antritt. Aber ich glaube schon, dass ich gute Chancen habe. Natürlich ist es bedauerlich, dass es ruhig um die Petronier geworden ist, aber sie treffen ja auch ihre eigenen Entscheidungen, nicht wahr?


    sagte er gleich wieder etwas zurückhaltender, denn es war nicht sein Ding, auf der Einflusswelle der Duccier zu reiten. Genau das war ja eben seine Achillesverse. Er durfte sich nicht allein darauf verlassen, dass die Duccier ihm schon den Weg eben würden. Er musste das auch alleine schaffen können, und vielmehr dafür sorgen, dass die Duccier durch ihre Patronage strahlten und nicht andersherum. Und es folgte gleich der nächste Stich. Phryne war gewohnt zielsicher.


    Der Statthalter ist ein vielbeschäftigter Mann und ich weiß nicht, inwieweit er den Wahlkampf wird verfolgen können.


    sagte er daher nichtssagend. Tatsächlich pflegte er keine Beziehung mit dem Duccier und hatte auch keine Ahnung, was dieser von ihm hielt. Der kurze Wortwechsel bei Curios Hochzeitsfeier hatte zumindest gezeigt, dass es Vorbehalte gab, wie die konkret aussahen, wusste Curio nicht und war auch froh, dass er dies nicht wusste. Es war definitiv besser so. Allerdings konnte er das der Libertina natürlich nicht auf die Nase binden, wobei er ohnehin davon ausging, dass die clevere Frau aus allem, was er sagte, ihre Schlüsse zog. Eine Lüge wiederum war auch nicht angebracht, denn er wollte dem Statthalter keine Unterstützung unterstellen, eben weil er sich dabei nicht sicher sein konnte. Ein Eklat wäre nämlich noch peinlicher.


    Und dann gab sie ihm mit ihren Lippen den Rest. Er war verheiratet, glücklich verheiratet, und doch war er eben auch nur ein Mann und es war nunmal quasi Phrynes Job gewesen, in Männern genau das hervorzurufen.


    Natürlich würde ich mich über eine Einladung für mich und meine Frau freuen. Allerdings habe ich bereits damit begonnen, mir eine eigene, allerdings noch bescheide Bibliothek aufzubauen. Meine Frau hat dazu auch das erste Werk beigesteuert, eine sehr schöne Horazausgabe.

  • Natürlich war es dem Helvetier mehr als recht, dass Marcellus nun militärische Karriere machte und nicht mehr in der Lokalpolitik mitmischte. Phryne würde sich schlau machen müssen, wer überhaupt ein Konkurrent für den Helvetier sein konnte. Noch war ihr nichts zu Ohren gekommen.


    Die Einsilbigkeit im Bezug auf den Legatus Augusti ließ die Schauspielerin aufhorchen. Er hatte also zwar die Unterstützung seines Patrons und Schwiegervaters, mit der des Legatus konnte Helvetius Curio offenbar nicht rechenen. Eine interessante Information. Sie beschloss gleich tiefer zu bohren.


    Der Legatus Duccius hat Rom zu einem Zeitpunkt verlassen, der politisch hochinteressant ist. Ein Kaiserwechsel. Ob das einen Zusammenhang hat? Die Politik in Rom ist ja auch für die Provinzen und insbesondere für uns hier an der instabilen Grenze zum Barbaricum von Interesse. Meinst du der Legatus hat die Unterstützung des neuen Kaisers oder sollte er in Rom aus dem Weg sein, weil er unbequem ist? Was hältst du von unserem neuen Kaiser? Haben die Helvetier eigentlich Allianzen in Rom?


    Phryne würde so schnell nicht lockerlassen. Sie musste die Wahlkampflaune des Helvetiers ausnützen.


    Als sie schließlich die Reaktion des Aedilatskandidaten auf ihre subtile Avance beobachtete, musste sie innerlich grinsen. Er hatte die Signale erkannt, reagierte aber ganz wie erwartet. Hob seine perfekte Ehe mit Duccia Silvana hervor und pries ihre Bildung. Phryne lächelte.


    Wie schön, dass dich deine Gattin mit allem versorgt, was Mann braucht, einschließlich des Horaz. Das ist sehr lobenswert. Sollte dir jedoch abseits der eigenen Bibliothek mit ihren durchaus ansehnlichen Werken einmal der Sinn nach etwas Abwechslung stehen, hätte ich eine sehr schöne Ausgabe der Ars Amatoria, die ich selbstverständlich nur persönlich und diskret mit einem interessierten Gast, der den Wert dieses höchst lebensnahen und in vielen Lebenssituationen hilfreichen Werkes zu schätzen weiß studiere.


    Sie sah dem Helvetier direkt in die Augen ohne einen Anflug von Schamesröte. Im Gegenteil, ein leichtes Schmunzeln lag auf Phrynes Mundwinkeln.

  • Curio runzelte die Stirn, denn er glaubte, dass Phryne da ganz offensichtlich etwas so hinstellen wollte, dass der duccische Statthalter dabei nicht gut wegkam. So wenig, der wiederum von dem jungen Helvetier halten mochte, stand Curio doch aus naheliegenden Gründen der Familie treu zur Seite, egal, welches Familienmitglied da in Misskredit gebracht werden sollte.


    Soweit ich informiert bin hat der Statthalter als Consul die Kaiserwahlen persönlich geleitet. Daher bin ich davon überzeugt, dass der er fest zum Kaiser steht, ebenso, wie ich es tue. Darüber kann ja kein Zweifel bestehen. Ich glaube zudem viel eher, dass es den Statthalter einfach in seine Heimat zurückgezogen hat und Heimatverbundenheit kann man doch niemandem zum Vorwurf machen. Über die genauen Umstände seiner Versetzung musst du den Statthalter allerdings selber fragen. Darüber weiß ich nämlich nichts.


    Damit war das Thema Duccius Vala für den jungen Helevetier auch erledigt. Natürlich stand Curio zu den Ducciern, damit auch zum Statthalter und schließlich zum Kaiser. Warum auch nicht.


    Danach bohrte Phryne weiter und im Gegensatz zu ihrm schaffte es der junge Helvetier nicht, ein Erröten zu verhindern.


    Die Ars Amatoria, soso. Nun... ähm... ich glaube kaum, dass ich dafür das richtige Publikum wäre. Natürlich ohne dir zu nahe treten zu wollen.


    Wahrscheinlich war es genau das, was die Libertina hier provozierte. Dabei war Curio dafür vermutlich einfach der falsche Geprächspartner, denn er hatte keinerlei Interesse daran, seiner Frau untreu zu werden. Auch wenn sein Körper da vielleicht andere Signale aussendete.

  • Früh am Tage hatte sich Curio mit ein paar Begleitern, darunter Acanthos, in den Vicus Navaliorum begeben. Es war seine zweite Wahlkampfstation und auch hierfür hatte er eine kurze Ansprache gefolgt von einer Art Bürgersprechstunde vorgesehen, in der er mit den Einwohnern, aber auch den Besatzungen der Schiffe und den hier ansässigen Unternehmern ins Gespräch kommen und sich auch erste Rückmeldungen für sein Vorhaben dazu holen konnte. Denn auch wenn er schon konkrete Vorstellungen dazu hatte, war es doch auch wichtig, dass die Betroffen dabei zu Wort kommen konnten. Wie immer suchte er sich also eine exponierte Stelle am Hafenkai, wo er sich auf einen recht praktischen Stein stellen konnte, um seine Ansprache zu halten.


    Einwohner des Vicus Navaliorum


    Meine Name ist Iullus Helvetius Curio, ich bin Aedituus im Tempel des Apollo Grannus Mogon und amtierender Decurio von Mogontiacum und ich trete bei den kommenden Wahlen für das Amt des Aedils an!


    Die typische Vorstellung markierte den Beginn dieser kurzen Ansprachen, da er nicht von allen Vicani verlangen konnte, dass sie ihn kannten.


    Der Hafen von Mogontiacum bildet seit jeher einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt des Transports. Ob es nun Reisende sind, die aus dem Süden in unsere schöne Stadt kommen, oder Waren, die an den vielen Marktständen verkauft werden. Viele kommen hier an und sehen als erstes den Hafen. Er ist daher ein Aushängeschild für unsere Stadt in dem Ordnungs herrschen muss, damit nicht gleich der Eindruck entstehen kann, das Leben in unserer Stadt gleiche einem wildgewordenen Hühnerhaufen. Ich plane daher als Aedil eine Neufassung der Hafenordnung zu verfassen, in der ich nicht nur die Verhaltensregeln in diesem Bereich fixieren möchte, sondern auch klare Vorgaben für die hiesigen Anlegeplätze. Es soll geordnete zugehen hier im Hafen, den davon profitiert nicht nur das Bild unserer Stadt, auch ihr werdet davon profiteren. Auch wenn ich bereits erste Ideen dazu habe, so zum Beispiel eine Liegegebühr für Schiffe, die länger im Hafen liegen und offensichtlich nicht regelmäßig genutzt werden, so erhoffe ich mir doch in Gesprächen mit euch allen Vorschläge, welche weiteren Regelungen ihr für wichtig erachtet. Ich freue mich daher, euch nun für Fragen und Anmerkungen zur Verfügung zu stehen.


    Curio stieg von dem Stein und schon kam ein Schiffseigner auf ihn zu, der einen Vorschlag für Sicherheitsmaßnahmen an den Liegeplätzen machte. Acanthos schrieb wie immer fleißig mit, während Curio interessiert Nachfragen stellen, inwieweit andere Regeln überhaupt umsetzbar und sinnvoll waren.

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