Mittagszeit

  • Direkt hinter dem Sklaven betrat Dives den Raum. Der Iulier ließ seinen Blick schweifen, entdeckte die Sergia, die irgendwie leicht beschäftigt wirkte, betrachtete die Einrichtung, die Gestaltung der Wände und ließ alles erstmal auf sich wirken. Er selbst hatte es ja nicht eilig und inwiefern das auch auf die Sergia zuträfe, konnte er nicht wissen. Vielleicht schrieb sie ja Gedichte? Es sollte durchaus Frauen geben, die das taten...


    Anschließend räusperte sich Dives leicht. Er beabsichtigte nicht, dass Severa ihn bemerkte, nein. Eine Mischung aus fragendem und aufforderndem Blick traf den Sklaven, der ihn hier her geführt hatte. Wollte er den Besuch nicht ankündigen? Wer wüsste schon, ob sich die Sergia - trotz der Ankündigung des iulischen Gastes - sofort erinnern würde...?

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  • "Was ist Makitros?" fragte ich ohne den Kopf zu heben, denn dass er den Raum betrat wurde mir, trotz meiner Beschäftigung mit der Einkaufsliste, wohl bewusst. Es bedurfte all meiner Konzentration, um so eine Liste zusammenzustellen und ich wollte nicht gestört werden....


    Sehr lange musste ich auf seine Antwort nicht warten, stattdessen hörte ich plötzlich ein kleines Hüsteln. Der Gedanke, dass mein Sklave sich womöglich erkältet hat, war mir sehr unangenehm. Ich legte das Schreibzeug zur Seite, sah zu ihm auf und erblickte noch einen Mann, der mir irgendwie bekannt vorkam ... Aber ich brauchte nur einen Augenblick, um mich an die blauen Augen zu erinnern. Ich lächelte den Gast freundlich an und streckte ihm meine Hand entgegen,


    "Ach, sei gegrüßt, Iulius Dives, ich habe schon auf Dich gewartet ... Also, es freut mich, dass Du wieder in Rom bist... Aber bitte nimm Platz und erzähl mir, wie es Dir geht..."


    Makitros schickte ich weg, um für meinen Gast die Erfrischungen zu holen.

  • Scheinbar erinnerte sie sich aber wirklich stante pede an den Iulier, hatte gar... hatte auf ihn gewartet? Puh... Das konnte jetzt gut sein, aber auch weniger gut. Dives wartete, bis Severa ausgeredet hatte, bevor er erstmal die Begrüßung erwiderte:


    "Salve Sergia! Es freut mich auch heute hier zu sein, in diesem wirklich geschmackvoll eingerichteten Haus." Mit diesen Worten nahm er dann Platz und hoffte, dass das ehrlich gemeinte Kompliment so direkt am Anfang nicht völlig deplatziert wäre. Tja, wie ging es ihm?


    "Mir geht es gut soweit. Ich wurde mittlerweile in den Ordo Decurionum von Ostia erhoben und werde voraussichtlich zu den nächsten Wahlen als Duumvir dort knadidieren. Die Vorbereitungen meinerseits laufen schon...", wie beispielsweise das Bekanntmachen des eigenen Namens durch die Finanzierung einer Brotspende und eines Theaterstücks. Prompt musste der Iulier wieder an Serapio denken. Der stahl sich seit jenem Tag wirklich häufiger in Dives' Gedanken... ganz so, als hätte er etwas in ihm zurückgelassen.


    "Und du? Was machst du? Ich hoffe, ich habe dich nicht bei irgendetwas Wichtigem gestört...", lenkte er das Thema von sich auf Severa. Die Gedanken an den Decimer gehörten ja wirklich nicht hierher, womit er schon wieder an ihn dachte...

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  • Mit einem Nicken und einem kleinen Lächeln nahm ich sein Kompliment entgegen,


    "Danke, lieber Dives, es war gut, dass Du mir Deinen Besuch angekündigt hast, denn ich plante nämlich eine kleine Reise nach Misenum. Aber es hat Zeit..."


    Inzwischen wurden auch Erfrischungen serviert: Verdünnter Wein in einem kostbaren Krug und frisches Quellwasser in einem
    anderen, dazu die passenden Becher. Auch Schalen mit Obst und Nüssen fehlten nicht.


    "Es freut mich zu hören, dass Deine Karriere so erfolgreich verläuf und ich wünsche Dir in Zukunft weiterhin viel Erfolg..., und Deine Großzügigkeit verdient nartürlich nicht nur mein Lob...", dabei strahlte ich ihn an und bemerkte dann, dass Dives mit seinen Gedanken ganz woanders war, vermutlich sah er sich schon als Wahlsieger und Duumvir etc,... etc...


    "Ach, übrigens, ich habe meinen Archivarius beauftragt, mir über unsere angebliche Verwandschaft einen Bericht zu erstatten..., darauf bin ich nun wirklcih gespannt!... Was möchtest Du aber trinken, etwas Wein oder Wasser...?"

  • Dives musste erstmal schlucken, als Severa ihn nach dem Kompliment mit 'lieber Dives' anredete. Wieso war er jetzt lieb? Wegen des Kompliments? Hoffentlich. Nicht dass noch etwas von seinen Gedanken zu ihr durchgedrungen war! Oder machte er sonst irgendwie einen weibischen Eindruck? Das wäre beides garnicht gut. Der Iulier versuchte die Bedenken einfach wegzulächeln, während die Sergia sprach.


    "Oh, ein Becher frisches Wasser wäre mir am liebsten.", antwortete er, nachdem Severa ausgesprochen hatte. Er hatte nicht vor hier nun besonders locker zu werden - und Wein stieg dem Iulier stets sehr schnell zu Kopfe. Ergo zog er das Wasser besser vor. Vielleicht wenn sie... War sie ja aber nicht! Wasser.
    "Und gespannt bin ich auch! Kennst du ansonsten noch andere Sergier, also ich meine einen anderen Zweig der Gens, dem mein Onkel sonst angehört haben könnte?" Immerhin war sie ja eine Sergia. Dives kannte als Iulier auch nicht nur seinen Zweig der Gens, sondern auch ein paar andere Zweige (wenngleich er auch die Menschen nicht persönlich kannte). Da war es sicherlich nicht ganz unwahrscheinlich, dass Severa auch noch hier oder da wen - zumindest dem Namen nach - kannte.


    Auf ihr Lob bezüglich des Vorankommens seiner Karriere ging Dives nicht weiter ein. Erstens waren Frauen ja nicht unbedingt die besten Gesprächspartner für dieses Thema und zweitens - und in diesem Fall viel entscheidender - hatte er wirklich nicht alles so ganz mitbekommen, was sie hierzu gesagt hatte. Und eh er im weitern Verlauf der Unterhaltung auf ein schwarzes Loch stieß und ihm dann fehlen würde, was sie nun wirklich erzählt hatte, überging er diesen Punkt einfach.
    "Und eine Reise nach Misenum? Was verschlägt dich denn dahin? Hast du Verwandte dort? Oder Ländereien?", fragte er dann.
    "Mein Onkel Proximus war dort lange Zeit Duumvir. Es soll eine wirklich schöne Stadt sein mit einem großen Hafen... und vor allem auf den Wein schwört er." Eigentlich lang Dives dazu noch ein Satz auf der Zunge, aber den äußerte er besser jetzt nicht. Wenn sie nämlich nicht verwandt wären (und wie wahrscheinlich war das schon?), dann wäre Proximus bestimmt nicht sonderlich erbaut darüber, wenn sein Neffe ihr von seinen Eindrücken und heimlichen Vermutungen erzählte. Konnte ja auch durchaus sein, dass er garnicht so sehr an diesem misenischen Wein hing, wie Dives glaubte...

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  • Inzwischen bekam ich irgendwie den Eindruck, dass Dives sich unbehaglich fühlte, oder vielleicht etwas verlegen. Hat ihn etwa mein Lob in Verlegenheit gebracht? Nun, wie dem auch sei, spielte ich weiterhin die gute Gastgeberin, und gab ihm einen vollen Becher Quellwasser


    "Bitte, ... ach, es gibt da in Misenum ein kleines Häuschen am Stadtrand, nicht weit vom Strand... und manchmal verweile ich dort ein paar Tage, wenn es in Rom am meistens stinkt..."


    dabei seufzte ich leicht, und trank einen Schluck Wasser, "Dein Onkel Proximus war dort Duumvir? " anscheinend hatte Dives eine Menge Onkels, "Nun, ich hatte nicht die Ehre, ihn in Misenum zu treffen, ... aber vielleicht war es vor meiner Zeit...", sagte ich und dachte einen Augenblick nach ..." Andere Sergier?..., also einen anderen Zweig der Gens, dem Dein Onkel anhören könnte fehlt mir jetzt nicht ein... , ich habe aber neulich unerwartet Familienzuwachs bekommen ..."


    dabei schmunzelte ich in mich hinein ...

  • Jetzt war der Iulier etwas verwirrt. Erst meinte die Sergia, dass sie eine Reise nach Misenum plante, weshalb es gut gewesen sei, dass er sich angekündigt habe, und nun sprach sie so, als länge diese Reise bereits hinter ihr... Das war eine Nummer zu hoch für den Candidatus auf das ostiensische Duumvirat. Oder wohlmöglich erzählte sie von einer früheren Reise nach Misenum? Aber wie in aller Welt wäre sie nun wieder darauf gekommen?!
    So lächelte Dives einfach nur stumm und hoffte, dass sie noch irgendetwas sagte, worauf er besser antworten könnte - und den Göttern sei Dank tat sie dies auch.


    "Dann erhebe ich meinen Becher und gratuliere dir zu deinem unerwarteten Familienzuwachs.. und wer weiß, vielleicht ist es mit dem unerwarteten, verwandtschaftlichen Zuwachs ja noch nicht ganz zu Ende...", sprach er einen Toast aus und prostete Severa zu. Ein Trankopfer für den fe.. fülligen Bacchus sparte er sich anschließend jedoch, denn das Quellwasser - es war wirklich eine vortreffliche Erfrischung - war dennoch sicherlich nichts für einen Weingott.
    "A propos: Befindet sich dein Archivar bereits auf dem Weg zu uns? Hast du schon nach ihm rufen lassen?", erkundigte sich der Iulier dann mit einem noch immer leicht verkrampften Lächeln. Nicht, dass es ihm hier nicht gefiel, doch wüsste er dennoch nicht ungern, mit wem genau er es hier nun zu tun hatte, einer Verwandten, einer Fremden, einer Verwechslung...




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  • Messalla war auf der Suche nach Severa durch die Casa gestrohmert und hatte nun, da er Ihre Stimme jenseits der Türe zum Triclinium vernommen hatte, an dessen Türe erst geklopft, dann kurz gewartet um sie dann zu öffnen.


    "Oh Verzeihung, ich wollte nicht stören."


    flunkerte er, machte aber keine Anstalten zu gehen oder gar die Tür zu schließen


    "Oder habe ich dies nicht?"

  • Laevina kam gerade dazu, als ihr Bruder seinen Satz beendete. Auf jeden Fall hat ihr das Baden gut getan, wie auch die eingen Minuten der Erholung, die sie sich gönnte. Ada hat es geschafft, ihr Haar in kleine Zöpfe zu flechten und um die Stirn und nach hinten zu legen, so dass diese einfache natürliche Frisur trotzdem nicht all zu provinzial aber auch nicht all zu aufdringlich wirkte. Die Wangen der Laevina bekamen nun endlich ihre Pfirsichfarbe, so dass sie sich diesmal nicht all zu sehr hinter ihrem Bruder verstecken mußte.


    Salve


    begrüßte sie die Anwesenden in ihrer langsamen Manier, wobei Ihre Stimme mehr höfflich als freundlich wirkte, was wiederum zeigte, dass sie noch Zeit brauchte, sich wohl zu fühlen. Eine kurze Bewegung zu ihrer Lieblingslocke war verspielt genug, um zu zeigen, dass die junge Sergia entweder zu raffiniert war oder nicht aufgeklärt wurde.

  • Auf einmal lächelte Dives und hat sogar einen Toast ausgesprochen, das hat mich gefreut ... Denn ansonsten saß er steif da und war irgendwie irritiert, warum auch immer ...


    "Danke, Dives .... ", ich nickte zufrieden,


    "Ach, der Archiwar ist ein alter Grieche und er braucht viel Zeit um die Schriftrollen zu lesen ... Seine Augen sind nicht mehr gut ..., aber er wird schon kommen ..."
    Und gerade in diesem Moment klopfte es an der Tür, "Nun, siehst Du, das ist bestimmt mein Archivar ..."


    Und noch bevor ich "Herein" sagen konnte, öffnete sich die Tür und ... Sergius Messalla betrat den Raum ..., und gleich hinter ihm, wie könnte es anderes sein, Laevina ... die war in der Tat, wie sein Schatten, ich sah die beiden kurz an:


    "Oh ... , Messalla, Laevina, kommt doch rein, eine kleine Überraschung ..." lächelte ich sanft,


    "Darf ich Euch Marcus Iulius Dives vorstellen, er ist ein guter Freund und vielleicht auch ein entfernter Verwandter von uns, wr haben gerade darüber gesprochen", dann wendete ich mich wieder Dives zu,


    "Dives, das ist mein Onkel Manius Sergius Messalla, .... und meine junge Tante Sergia Laevina ..."


    Etwas erschöpft von der ganzen Angelegenheit, lehnte ich mich zurück, trank meinen Becher leer und schickte eine Sklavin, die gerade in der Nähe war, in die Küche, um Getränke und Obst zu holen ...

  • Der Iulier nickte lächelnd. Wenn dieser Archivar dann auch noch ein kleines bisschen wie sein griechischer Sklave Aglaopes wäre, der alles dann auch immer doppelt und dreifach lesen musste, um auch ja sicher zu sein, dass er nichts überlesen hatte, dann könnte dies hier wohl noch ein Weilchen dauern, vermutete er.
    Doch just in diesem Moment ging die Sonne auf... Aber nicht etwa weil der Archivar nun doch schon eintraf, sondern vielmehr da sich ganz unerwartet noch zwei weitere Personen im Triclinium einfanden. Bei Apoll, dem Gott der schönen Künste, war das ein süßer Kerl! Dives musste spontan ein wenig grinsen, brach den Blickkontakt jedoch schnell wieder ab und schaute zu Severa in Erwartung einer gegenseitigen Vorstellung. Die dunklen Augen des Unbekannten waren irgendwie verführerisch, wenngleich sie mit der Anziehungskraft von Serapios blauen Augen, in denen man sich ebenfalls schnell verlieren konnte, natürlich nicht ganz mithalten konnten.


    Der Ansatz des Grinsens - er merkte, wie er doch ein Stück weit lockerer und entspannter geworden war - wurde zu einem leicht verlegenen Lächeln als Severa ihn plötzlich als guten Freund bezeichnete. Wie gut kannten sie sich? Sie hatten sich einmal in einer Taverne hier in Roma getroffen, er hatte ihr einige Zeit später einen Brief geschrieben und nun war er hier. Tiefe und enge Freundschaft sah wohl anders aus, aber das mochte mitunter auch auf die Sichtweise ankommen.
    "Salvete!", begrüßte Dives anschließend erst einmal die beiden, wobei sein Blick die junge Laevina abermals maximal tangierte.
    "Also ich würde sagen, dass beiden ihre Jugend ins Gesicht geschrieben steht, oder nicht?", fügte er nach der Vorstellung seiner Gegenüber halb an Severa gerichtet hinzu. Die andere Hälfte dieser Worte galt natürlich dem Sergius, der noch lange nicht wie ein typischer Onkel aussah. Das hieß: Genaugenommen war Dives selbst ja schon ein alter Onkel... mehrfach.
    "Und: Wie könnte uns euer An.. eure Anwesenheit stören..?!", fügte er sodann direkt zum Sergier blickend hinzu und guckte hernach, um nicht allzu eindeutig und unanständig zu sein, lächelnd zu Laevina und verharrte dort kurz mit seinem Blick. Ihr Anblick war ja immerhin auch.. ganz nett.




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  • "Entfernt?"


    Messalla lächelte Dives spitzbübisch an


    "Ein Vetter ist wohl kaum ein entfernter Verwandter will ich meinen denn zumindest der Iulius Dives, welcher als Sohn meiner Tante Licinia Octavia mein Vetter ist, ist liegt mir sicher eher am Herzen und am Stammbaume als die meisten anderen krüppeligen Verwandten. Ich nehme an es gibt nur einen auf den diese Beschreibung passt."


    und reichte Dives erst die Hand und setzte dann zu irgendetwas an was eine Umarmung werden könnte


    "Ich störe oft, bin ich doch manchmal zu geschwätzig...."



    "Unsere Mütter sind Schwestern musst Du wissen, liebe Laevina."

  • 'Entfernt?' Dives schaute zurück zu Messalla und merkte, wie sie Herz begann etwas schneller zu schlagen - erst recht bei diesem kecken Lächeln. Flirtete der etwa mit ihm? Der flirtete doch.. oder? Schöne Lippen hatte er. Oder freute er sich einfach so sehr über den Besuch im Haus? Dabei fiel dem Iulier der Spruch ein 'Ist das ein Gladius unter deiner Toga oder freust du dich einfach nur mich zu sehen?!' und er musste etwas in sich hinein grinsen. Dann bemerkte er, dass sich Messallas schöne Lippen bewegten, doch noch bevor er den Durchzug in seinem Kopf stoppen konnte, war der Sergier offenbar auch schon fertig. '... Diese Beschreibung passt.', war alles, der einzige Wortfetzen, an dem sich der ostiensische Decurio festhalten konnten, als sich die dunklen Augen des Sergius nährten.
    "...", lächelte Dives wortlos und etwas verlegen und nahm die ihm entgegen gestreckte Hand. Als Messalla dann auf einmal gar zu einer Umarmung ansetzte, meinte der Iulier beinahe sein eigenes Herz vor Aufregung laut schlagen zu hören. Er hatte nicht den Hauch einer Idee, wieso und weshalb er jetzt den Sergier umarmen sollte - wenngleich er sich natürlich und völlig widerstandslos darauf einließ. Zweifellos hatte es sicherlich etwas mit dem zu tun, was Dives zuvor überhört hatte. Nur: Was war das? Und: Machte Messalla hier gerade direkt vor seinen beiden weiblichen Verwandten den Iulier an? Vor allem: Merkte der auch, wie Dives' Herz raste?? Hoffentlich nicht...


    "Du kannst dir sicher sein, dass du mich NIE stören würdest...", flüsterte er dem Sergier während der Umarmung als Antwort auf die erneute Behauptung er würde stören ins Ohr... und bereute es im nächsten Augenblick bereits wieder. Messalla war der Sohn seiner Tante, der Neffe seiner Mutter, sein Cousin??? Etwas abrupt ging der Decurio von Ostia wieder auf Abstand zum Sergius und konnte seine Überraschung an dieser Stelle nicht ganz verbergen.
    "Woher... Ich meine, bist du dir sicher? Weil.. äh.. deine.. nun...", machte er eine Geste in Severas Richtung. Wer war sie? Was war sie? Die Nichte, genau! "... Nichte meinte, dass ihr Archivar erst...", brach sich Dives bei seiner Erklärung beinahe einen ab und ließ seinen Satz letztlich unvollständig. Messalla wüsste sicher auch so, was er meinte. Fragend schaute er in die verführerisch dunklen Augen...




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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Dives Benehmen änderte sich schlagartig, als die beiden, Messalla und Laevina den Raum betraten. Er grinste fast ununterbrochen und seine Augen strahlten um die Wette .. und das habe ich sofort bemerkt, obwohl ich mir eine kleine Entspannung-Pause gönnen wollte und weiterhin an meinem Becher nippte. Aber auf einmal war ich hellwach und rätselte kurz, was oder wer nun für diese Metamorphose verantwortlich sein könnte: Laevina,... oder ... die Götter stehen mir bei ... Messalla? Nun, die Art, wie Dives Messalla anstrahlte und sein verlegendes Grinsen waren schon sehr eindeutig. Ich lebte eine lange Zeit in Griechenland und wusste Bescheid......


    Und als Messalla versuchte, seinen neuen Vetter zu umarmen, dann flüsterte Dives dem sogar was ins Ohr! Ich sah die beiden ziemlich geschockt an und sagte dann fast automatisch, als Dives in meine Richtung eine undefinierbare Geste machte,


    "Nun, ich denke, den Archivar können wir vergessen, denn Messalla hat ja alles sehr gut und verständlich erklärt: Du, Dives bist also auch mein Onkel!" :]


    Dann blickte ich Laevina an, hoffentlich hat die junge und, allem Anschein nach, noch unschuldige Frau nichts bemerkt,


    "Laevina, Du siehst nun sehr hübsch aus nach dem Bad, ... komm setz Dich neben mir und erzähl mir, wo habt Ihr die ganze Zeit gelebt?"


    Denn das wusste ich immer noch nicht ...

  • Laevina lächelte dem Iulius und auch Severa mit diesem unergründlichen Lächeln, welches alles, aber wirklich alles bedeuten konnte. Vom... jajaja bis ohhh jaaaa. Das konnte sie sehr gut, wie auch ihre langatmigen Bewegungen, die ihre weibliche Figur mit einladenden Hüften, schlanker Taille und kleinen Brüsten noch besser zur Geltung machen und natürlich der Blick, als ob sie ihrer Wirkung auf die Männer völlig unbewußt blieb. Laevinas Aussprache war leicht kehlig, was jedoch nicht weiter störte und zu ihren Bewegungen irgendwie passte.


    Salve! Und vielen Dank für die wunderschönen Räume. Meine Seele hat nun den Staub der Reise abgelegt.



    Sie nahm den Platz zu Severa und richtete den Blick auf sie, ließ jedoch Iulius nicht aus den Augen, jeer ihren Bruder und seine Reaktion.


    Meinem Bruder und mir liegen die verwandtschaftlichen Beziehungen und Verbindungen sehr nah am Herzen. So hat uns auch unser Vater gelehrt. Es gibt nichts wichtigeres als Familie. Unsere Gebete und Opfergaben waren auch an alle Familienmitglieder gerichtet und auch an dich, Sergia Severa. Es tut mir nur leid, dass wir erst unter diesen Umständen uns kennenlernen.


    Laevina senkte ihren Blick und seufzte leise.


    Verzeih, wenn meine Gedanken noch von Trauer umhüllt sind. Einerseits freue ich mich, dass meine Eltern wieder zusammen sind, andererseits beweine ich ihren Tod. Doch die Zeit heilt die Wunden.


    Sie machte eine Pause und nahm ein paar Weintrauben vom Teller

  • Die scheinbare Freude Severas konnte der Iulier in diesem Fall gleich doppelt nicht teilen. Einerseits war er jetzt bereits wieoft ein Onkel? Da waren ja neben Severa auch noch Centhos Kinder... Folglich fühlte sich Dives mit dieser Bezeichnung nicht nur schrecklich alt, sondern es stieg auch einmal mehr der innere Druck selbst einmal für Nachwuchs sorgen zu müssen. Immerhin war Centhos Vater der Bruder seines Vaters und Severas Großmutter die Schwester seiner eigenen Mutter! In anderen Worten: Es waren in beide Richtungen alles andere als sonderlich entfernte Verwandte; im Gegenteil sogar - nach seiner Tante Helena - die nächsten, die der Iulier hatte!
    Und andererseits... Während er so dachte, lächelte er (noch ob der Peinlichkeit seiner vorherigen Worte) etwas schief zu Messalla. Ja, andererseits schloss sich damit natürlich auch jeder weitere, möglicherweise etwas anzügliche Kommentar gegenüber dem Sergier aus. Das hieß: Zumindest ernsthaft würde er wohl kaum noch mit ihm flirten, so nah, wie sie sich verwandtschaftlich doch standen... Dies wiederum hieß: Eigentlich hatte er ja sowieso nur zum Spaß diese oder jene Bemerkung fallen gelassen, denn immerhin war da ja noch dieser Decimus Serapio von den Praetorianern, den Dives vor noch garnicht allzu langer Zeit im ostiensischen Theater.. 'kennengelernt' hatte...


    So gedankenverloren bemerkte Dives erst recht spät, dass Laevina ihn zu beobachten schien. Hatte sie ihn durchschaut? War er zu klar in seinen Worten gewesen? Das wäre garnicht gut, wenn man bedachte, dass er sich kaum irgendwie hier herauswinden könnte von wegen griechischer Sitten oder Traditionen. Der Iulier wusste nicht, wie alt Messalla nun genau war, doch dürften sie als Cousins sicherlich nicht übermäßig weit auseinanderliegen. Ergo: Nix da mit einem Älteren, der den Jüngeren 'lehrt'! Und unter gleichaltrigen, freien Männern - das war in Griechenland kaum anders als in Roma - war Homosexualität doch verpönt und wurde maximal geduldet... Allerdings wohl umso weniger, je weiter oben man(n) sich in der Gesellschaftspyramide befand (die kaiserliche Spitze, der alles erlaubt war, mal ausgenommen). Bedachte man nun folglich, dass Dives' Mutter eine Consularstocher war und auch Messalla, Laevina und Severa nun also vom alten Anton abstammten, dann befand man sich hier doch durchaus recht weit oben... was letztlich Laevinas Blick mehr als rechtfertigen würde.
    Dass sie dann jedoch von Trauer, Tod und Wunden sprach, verwirrte Dives. Sicherlich, sie waren jetzt irgendwie verwandt und da konnte man durchaus auch mal solche unschönen Themen ansprechen. Aber musste das gleich beim ersten Aufeinandertreffen mit ihm sein? Immerhin war sein Draht zu den Sergiern jetzt auch so übermäßig eng garnicht. Als Iulier war er agnatisch null mit den Sergii verwandt und selbst cognatisch hatte er, soweit ihm bekannt, keine sergischen Vorfahren. Außerdem: Waren sie nicht eben noch bei dem Archivar gewesen.. rein inhaltlich?


    Irgendwie kam er da nicht nur nicht mehr so ganz mit, sondern er fühlte sich auch beobachtet und durchschaut und gerade ganz und gar unwohl in seiner Haut. Jeder Blick der beiden Frauen, den man auch nur ansatzweise negativ interpretieren könnte, kam ihm sofort wie ein stiller Tadel vor. Und dazu Messalla, den er scheinbar auch mindestens etwas verschreckt hatte, wenn er ihn nicht gar völlig anekelte. Kurzum: Es wurde Zeit für Dives zu gehen!
    "Die Zeit, die Zeit... ja. Vor allen Dingen rennt sie für einen vielbeschäftigten Mann wie mich immer und kommt niemals zurück. Daher - so Leid es mit tut - sollte ich mich wohl auch besser wieder auf den Weg machen.", versuchte Dives möglichst galant überzuleiten, wenngleich er gefühlt dabei versagte. Nein, hier und heute und unter diesen Blicken, die er allein weil er etwas sagte, schon wieder auf sich zog, konnte er kein positives Gefühl mehr entwickeln. Er musste hier raus und wollte nur noch weg.
    "Es war mir jedenfalls eine Freude hier sein zu dürfen und euch etwas näher kennenzulernen. Ich bedanke mich für deine Gastfreundschaft, Sever..illa.", bemühte er sich abschließend verkrampft und folglich vergeblich um Lockerheit. Immerhin hatte sie ihn ja mit 'Onkel' betitelt. Und solange sie dies tat, würde er stets mit dem Diminutiv kontern. - Er wollte kein alter Onkel sein.
    "Valete bene.", verabschiedete er sich schließlich von der Runde und verließ ohne einen Blick zurück und die Ohren vorsorglich auf Durchzug gestellt, um mögliche Kommentare schlicht zu überhören, das Triclinium... und wenig später die Casa Sergia.




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  • Es ist Laevina nicht entgangen, wie dieser Iulius auf ihren Bruder reagiert hat. Mit Argusaugen bemerkte sie die Umarmung beider Männer und ihre Augen funkelten mit Warnung jedoch nur kurz, bis es wieder diese vornehme Gleichgültigkeit ihre Gesichtszüge berührte. Es war auf jeden Fall eine Mischung aus Eifersucht und Mißtrauen. Flatterhaft nach außen und Sonnenschein... nun verderben wir ein wenig und verhelfen zum Rückzug. So dachte Laevina, die akribisch ihre Schritte vorbereitete. Genau aus diesem Grund war ihr Seufzer ein wenig zu tief, jedoch authentisch genug, um sie nicht als eine, die das Janusgesicht hat, zu bezichtigen. Natürlich war Laevina eine Frau, die erstmal ihre Interessen wahrte. Aus diesem Grund prüfte sie innerlich, ob er zu ihr oder sie zu ihm passte, verwarf diesen Gedanken sofort, als sie diese Umarmung sah. Laevina entging nicht, wie er auf dieses ganze Onkel-Tante-Gelabber reagierte und, wenn es nach Laevina ginge, wäre es bei einer engen Verwandtschaft geblieben, ohne den tatsächlichen Verwandschaftsrang zu nennen, geschweige jedes Mal auf die oder jene Weise zu unterstreichen. Aber da war noch ihr Bruder, der wohl zu sehr als Onkel auftreten wollte. Laevina stellte das Ziel, erstmal den Iulius zu vergrauln, was nciht so schwierig war. Er lauerte nur, eine Gelegenheit zu bekommen, Valete!!! zu sagen. Nun lieferte Laevina ihm nicht nur den Grund, sondern auch das Gefühl, beobachtet zu werden. Nicht, dass Laevina so eine intrigante Schlange wäre, aber ihr sechter Sinn hat ihr schon ein paar unangenehme Erfahrungen erspart. Laevina lächelte zufrieden und doch mit einem Touch des Bedauerns.


    Vale! Die Zeit ist immer kostbar


    gab sie ihren Kommentar sehr verständnisvoll. Laevina wartete ab, bis es wieder friedlich wurde.


    Unser Landgut ermöglicht uns ein sicheres Einkommen. Doch der Erfolg liegt im Rom, das wissen wir. Wenn du Hilfe bei der Führung der Haushaltsbücher brauchst, übernehme ich gern diese Aufgabe.

  • Messalla hatte sich nach der etwas ungewohnten Begrüßung durch Dives ein wenig zurückgezogen und still in sich hineingebrütet weswegen das weitere Gespräch an ihm vorbeigerast war.


    Sim-Off:

    Sorry, ganz vergessen

  • Laevina nahm Platz neben mir und bedankte sich für ihre..., für sie eingerichtete Räume. Dabei wechselte sie ihren Blick zwischen mir und Dives hin und her.... Ob sie auch was bemerkt hätte? Dann wurde sie auf einmal traurig und erzählte mir kurz über den Verlust ihrer Eltern,


    "Ach, das tut mir aber Leid ... Ich habe auch meine Eltern verloren ... vor langer Zeit ..."


    sagte ich leise und seufzte dabei tief, eigentlich kannte ich meine Eltern nicht, nur aus Erzählungen, aber Sulla war ein guter und liebevoller Vater und ihn vermisste ich am meisten....


    Dann schaute ich wieder Dives an, der sich anscheinend unwohl fühlte, warum auch immer, auf jeden Fall es herrschte keine Harmonie im Raum. Dann sprach er etwas über Zeit und, wie aus heiterem Himmel, verabschiedete sich einfach ...


    "Ach, Dives, willst Du uns schon verlassen, ich dachte Du bleibst zum Essen ..., aber natürlich so einen viel beschäftigten Mann, wie Du es bist, werden wir nicht aufhalten ... Vale bene, lieber Onkel"


    Und als er weg war, seufzte ich nun erleichtert, zuckte mit den Schultern und lächelte dann Laevina an,


    "...Ja, aber gerne, Du kannst Dich ganz um die Haushaltsbücher kümmern, ich werde mich dann anderen Aufgaben widmen...."


    Natürlich habe ich bemerkt, dass Messalla nach Dives etwas heftiger Begrüßung, kein Wort mehr von sich gab und einen abwesenden Eindruck auf mich machte... Nun versuchte ich, ihn wieder in die Gegenwart zu holen,


    "Messalla, Du wolltest mir doch über Deine Pläne erzählen, das würde mich sehr interessieren..."

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