Atrium | Vorstellungstermin

  • In einem der wunderschönen Korbsessel, warm in eine Decke gehüllt, lauschte Faustina einem Flötenspieler sie mit seinem sanften Spiel erfreute. Bester Laune und weit weg, war sie so entspannt, das sie fast eingeschlafen wäre, wäre da nicht der alte Pförtner aufgetaucht.



    "Herrin, ich störe ungern. Aber Du hast Besuch. So ein...", Mist er hatte den Namen vergessen, "So ein ... ja so ein Sklave aus Achaia, der wohl Dir gehört, wie er sagt."


    Gelangweitl schaute Faustina hoch. Ja da gab es reichlich Sklaven in Achaia. Daher erkannte sie den Mann nicht sofort.


    "Danke.", verabschiedete sie den alten Mann, den sie in seiner grantigen Art irgendwie mochte. Nun ruhten ihre Augen auf dem Mann der hinter dem Alten erschien.

  • Endlich hatte der Pförtner Kyros zu seiner Herrin gebracht. So ein Idiot. In Persien hätte man so einen Sklaven als Köder für die Löwenjagd verwendet. Aber als er seine Herrin sah besserte sich seine Laune schlagartig. Er schüttelte allen Frust ab. Denn es war nicht ratsam seiner Gebiterin gegenüber schlechte Laune oder Unlust zu zeigen. Vieleicht könnte er ja später mal erwähnen das es eine gute Idee wäre den alten Pförtner gegen ein neueres Model vom Sklavenmarkt auszutauschen. Aber jetzt wandte er sich erstmal an seine Herrin und sprach:


    " Salve, Domina! Mein Name ist Kyros. Ich habe eurem Vater als Sekräter gedient. Seit dem euer Vater im Exil weilt bin ich ohne Beschäftigung. Der Verwalter eurer Besitzungen in Achaia hat mich nach Rom gesandt da er glaubt ihr könntet hier einen weiteren Sklaven gebrauchen. Neben meinen Fertigkeiten als Sekräter bin ich außerdem ein Eunuch. Er meinte das ein Eunuchensklave einer Dame in eurer herausragenden Stellung nützlich sein könnte. Ich freue mich endlich bei euch angekommen zu sein und euch dienen zu können. "


    Kyros schaute dabei unterwürfig zu Boden und suchte nur ab und zu sehr kurzen Blickkontakt zu seiner Herrin. Er wollte ja nicht aufsässig erscheinen. Hoffentlich wußte die junge Tiberia ihn genauso zu schätzen wie ihr Vater.

  • Ein Verwalter der Mitdachte! Faustina wunderte sich. Vermutlich war der Grund für diese "Versetzung" nach Rom, eher in der Tatsache zu suchen DAS er ein Eunuch war. Und somit für die feineren Tätigkeiten eher zu gebrauchen war, als für die groben Arbeiten in einem Landhaus. Sofort erfasste Faustina aber auch, das sie einen Edelstein ihr eigen nennen konnte. Wer hatte schon einen vornehmen Eunuchen? DAS ist ein Statussymbol. Und da Faustina sich gerade daran gewöhnte, sich ihrem Stande entsprechend "auszustatten", kam ihr Kyros gerade recht. Seine Art zu reden und sich zu geben, standen im direkten Gegensatz zu dem Verhalten ihres Leibwächters. Bei Aretas suchte sie auch keine perfekten Umgangsformen, sonden lediglich die Fähigkeiten sie zu beschützen. So musste sie sich erst an diese Art von Demut gewöhnen.


    "Salve Kyros. Ich erinnere mich Dich schon in Achaia gesehen zu haben. Im Grunde ist der Gedanke des Verwalters richtig gewesen, nur derzeit habe ich wohl kaum Verwendung für einen Sekretär. Doch denke ich, das ich einen Sklaven benötige, der mir bei allem anderen zur Hand geht. Sei es beim vorlesen oder beim einkaufen. Vor allem möchte ich Dich bei offiziellen Angelegenheiten dabei haben.".


    Letzteres nur zum angeben? War das nicht schon ein schönes Gefühl angeben zu können?


    "Allerdings erwarte ich, neben gutem Benehmen, Gehorsam! Ich will nicht über Anordnungen diskutieren, sondern das sie ausgeführt werden!".

  • Kyros war beruhigt das seine Herrin ihn wiedererkannte und ihn anscheinend zu schätzen wußte. Das sie keinen Sekräter brauchte hatte er schon erwartet. Er war sich aber auch nicht zu Schade für sie einkaufen zu gehen. Anscheinend wußte sie einen Eunuchen zu schätzen. Das war sehr gut. Einige Römer waren bei Eunuchen und wie sie gemacht wurden plötzlich so zimperlich. Und das von einem Volk das sich bei Gladiatorenkämpfen vergnügte. Aber seine Herrin wollte ihn zu öffentlichen Anlässen mitnehmen. Das gefiel ihm. Und Gehorsam? Natürlich würde er ihr gehorchen! Sie war doch seine Herrin! Er antwortete:


    " Domina, ich will gerne jede Aufgabe erfüllen die ihr mir gebt. Und was Gehorsam angeht so ist es für mich selbstverständlich euch mit der selben totalen Loyalität zu dienen wie eurem edlen Vater. Wenn ihr mir eine Anweisung erteilt könnt ihr sie in dem Moment als ausgeführt betrachten."


    Demütig warete er darauf ob sie ihm gleich jetzt eine Anweisung erteilen würde.

  • Von seinem Gehorsam war sie überzeugt. Auch wenn Papa im Umgang mit Sklaven eher nachläßig war, hingen sie an ihm und an der Familie. Warum sollte das bei Kyros anders sein. Hier hatte Faustina jedoch erleben müssen, das Sklaven schon einmal daran erinnert werden müssen, was sie sind. Sie hegte den Verdacht, das Kyros in ähnlicher Weise verdorben werden würde. Eine Warnung zu Anfang, konnte nicht schaden.


    "Mach Dich mit der Villa vertraut. Ich möchte in Zukunft nicht lange warten müssen, wenn ich etwas wünsche. Ausserdem möchte ich das Du die beiden anderen Sklaven kennenlernst, die mir persönlich dienen. Da wären zum einen meine Chiomara Minor. Gleich vorweg: Sie ist etwas besonders für mich. Und da wäre noch Aretas, mein Leibwächter." Beim Gedanken an Aretas, kam ihr eine Idee: "Vielleicht bist DU in der Lage diesem Arteas wenigstens etwas Kultur beizubringen.".

  • Kyros kapierte schnell. Die Herrin nicht warten lassen! Nicht die Lieblingssklavin ärgern und sich kein Beispiel am ungehobelten Leibwächter nehmen. Das sollte doch machbar sein. Schließlich lebte er um seiner Herrin zu dienen. Darum antwortete er:


    "Sehr gerne, Domina! Ich werde mich umgehend mit dem Haus vertraut machen. Dann möchte ich euch noch gerne fragen wo ich übernachten soll. Wünscht ihr das ich vor eurem Zimmr schlafe um immer für euch bereit zu stehen oder soll ich in das Sklavenquartier des Hauses ziehen? Und dann müßte ich noch wissen wie ich Aretas finde und wie er aussieht. Chiomara Minor habe ich schon mal in Achaia gesehen. Sie erkenne ich wieder. Ich vermute ich finde sie meistens in eurer Nähe? Ich bitte um Entschuldigung das ich euch mit diesen Fragen belästige, aber ich will mir so schnell wie möglich einen Überblick verschaffen um euch optimal zu dienen. Wenn ihr es wünscht kann ich auch Aretas in diese Richtung beeinflussen."


    Hoffentlich hatte er sie jetzt nicht zu sehr totgeredet, aber diese Dinge mußten nunmal gefragt werden und nur ein informierter Sklave war ein effizienter Sklave.

  • Rede konnte er. Das könnte sich als nützlich erweisen.


    "Vielleicht ist es besser, wenn Chiomara Dir die Villa zeigt. Sie kennt sich aus. Die Frage deiner Unterkunft stellt sich nicht. Du wirst in den Unterkünften leben. Nur Chiomara dulde ich in meiner direkten Nähe.", schnippig und unterkühlt antwortete sie ihrem neuen Sklaven. So nah sollte er ihr nicht kommen. "Aretas wirst Du erkennen. Groß, breit ungehobelt! Kaum zu übersehen und zu überhören. Ihr werdet eine Unterkunft teilen.".


    Sie schickte den Flötenspieler weg. Setzte sich gerade in den Sessel und musterte ihn von oben bis unten. Wie bei Eunuchen üblich neigte er etwas zur Fettleibigkeit. Sie sollte Aretas befehlen, ihn durch Sport schlank zu halten. So könnten beide von einander lernen. Ein, netter und zugleich gemeiner Gedanke, der sie erfreute.


    "Welche Sprachen beherrschst Du? Bist Du in Kultur und Literatur bewandert?".

  • Kyros freute sich das Chiomara ihn herumführen sollte. Dann hatte er gleich Gelegenheit sich mit Faustinas Lieblingssklavin gut zu stellen. Das sie ihn nicht in zu sehr in der Nähe haben wollte überraschte ihn nicht. Rom war nicht Persien wo Eunuchen quasi wie Mobiliar waren. Eine Römerin legte wohl doch Wert auf etwas mehr Distanz. Und das war natürlich ihr gutes Recht den sie war hier ja die Herrin. Auf den ungehobelten Aretas war er ja mal gespannt.
    Dann kam die Frage nach den Sprachen die er beherrschte und seiner Bildung. Darauf antwortete er doch gerne.


    "Ich spreche und schreibe Latein, Griechisch und Persisch. Mein Vater ließ mich umfassend unterrichten und nachdem er mich hatte kastrieren lassen kam ich auf die persische Palastschule. Ich besitze darum umfassende Kenntnisse über die Kulturen des Ostens, da ich als Diplomat ausgebildet wurde. Euer Vater war so großzügig mir die Benutzung seiner Bibliothek zu gestatten. Darum verfügen ich heute auch über viel Wissen aus dem lateinischen und griechischen Raum."

  • Damit eignete sicher dieser Sklaven hervorragend zum Erzieher. Noch hatte Faustina keine Kinder. Aber es gab Aspiranten für eine Ehe. Somit dürfte der Tag an dem sie Kinder bekommen würde, nicht all zu fern in der Zukunft liegen.


    "Eine diplomatsche Ausbildung! Das kommt mir sehr entgegen!". Warum sollte Kyros einem der beiden Verehrer nicht mitteilen, das sie einen anderen heiraten wolle? Wenn er schon Diplomat ist. "Aber dazu später. Über welche Qualitäten verfügst Du noch?". Sie war neugierig geworden. Wenn ihm auch etwas entscheidendes fehlte, Hirn war es nicht.

  • Das lief ja sehr gut. Seine Herrin schien sehr interessiert an seinen Fähigkeiten zu sein. Da es nicht so schien als wenn er sie mit einer genaueren Beschreibung langweilen würde setzte Kyros zu einer umfassenden Erläuterung an:


    "Wenn ihr erlaubt erzähle ich euch meinen Werdegang. Dann könnt ihr am besten einschätzen wie ich euch von Nutzen sein kann.


    Ich wurde in Persien als unehelicher Sohn eines reichen Kaufmannes geboren und da ich nie vom Familienbesitz erben würde ließ mein Vater mich unterrichten, damit ich später in den Dienst des Königs treten könnte. So lernte ich schon früh Latein und Griechisch. Als nächster Karriereschritt, und um die Zeugung von Söhnen durch mich zu verhindern, wurden mir im Alter von 16 Jahren die Hoden entfernt. Dadurch konnte ich als Eunuch in den Palastdienst eintreten.


    An der königlichen Palastschule erhielt ich erst eine Grundausbildung für Eunuchen. Diese umfasste alle Dienertätigkeiten im Palast und im Harem. Ich wurde ausgebildet Feste zu organisieren, Bedienstete zu überwachen, Waren zu beschaffen, Kosmetika zuzubereiten, Massagen zu geben und erhielt eine Kampfausbildung zum Schutz meiner Herrinen. Da ich mich im Palast wohl recht gut anstellte blieb ich nicht lange Diener sondern wurde für die Diplomatenausbildung angenommen. Dort lernte ich Verhandlungstaktik und wie man Reisen organisiert und durchführt. Auch Sprachen erlernte ich. Eben meinte ich das ich Latein, Griechisch und Persisch beherrsche, aber in einem Dutzend weiterer Sprachen habe ich zumindest Grundkenntnisse. Es reicht um auf Reisen ein Zimmer und etwas Wein in einer Taverne zu bekommen und um auf dem Markt zu handeln.


    Auf meiner ersten diplomatischen Mission wurde ich überfallen und versklavt. Euer Vater erkannte gleich mein Talent und erwarb mich als Sekräter. Bei ihm lernte ich wie Dinge im Imperium gehandhabt werden, so das ich nun auch mit römischen Sitten zurechtkomme und einen römischen Haushalt organisieren kann.


    Zusamenfassend kann ich euch in sehr vielen Bereichen behilflich sein. Von der Organisation eurer Geschäfte über die Führung eures Haushaltes zu einem entspannenden Fußbad am Abend. Nennt mir eure Wünsche und ich werde mein Möglichstes tuen sie zu erfüllen. Ich hoffe dies klingt nicht arrogant, aber ich bin überzeugt das ihr nur den besten Sklaven verdient habt und darum strebe ich danach dieser zu sein."

  • Gespannt hatte Faustina gelauscht. Er war also ein Sklave der scheinbar jeden Wunsch erüllfen konnte. Ein wahres Juwel. Mit erstaunen hörte sie das er auch kämpfen konnte. Zwar fiel es ihr schwer das zu glauben, weil er wohl lange nicht gekämpft hatte, denn sonst wäre es um seine Hüften besser bestellt, aber immerhin würde er sich für sie opfern. Was aber noch wichtiger war, war die Tatsache, das er sich perfekt für den Posten eines Verwalters zu eignen schien. Sollte sie einem lhren eigenen Haushalt haben, wäre Kyros die erste Wahl.
    Spannender als all dies, war aber die Erwähnung seiner Massagekünste. Sowas hört jede Frau gerne und Faustina war da keine Ausnahme.


    "Welche Art von Massagen sind die bekannt?", sie war versucht es sogleich auf einen Versuch ankommen zu lassen, ob er sich auf die speziellen Fußmassagen verstand, die sie in den Thermen von Achaia immer genossen hatte.

  • Faustina schein von seinen Ausführungen sehr angetan zu sein. Sie schaute jedenfalls sehr zufrieden aus. Als er das mit dem Kämpfen erwähnte huschte ein skeptischer Ausdruck über ihr Gesicht. Aber das ging vielen so. Keiner glaubte das ein kastrierter Mann kämpfen könnte. Das war ja auch der große Vorteil eines Eunuchen. Wenn ein Attentäter die Leibwächter überwunden hat und sich schon sicher ist das sein Opfer erledigt ist, kommt der Moment wo ein guter Eunuch dem Angreifer von hinten einen kleinen Dolch zwischen die Halswirbel stößt. Dafür braucht man keine Hoden und keine besondere Körperkraft. Das man Eunuchen unterschätzte war hier ein großer Vorteil.


    Dann erregte die Sache mit den Massagen Faustinas Interesse. Damit hatte Kyros gerechnet. Massagen waren auch in Persien sehr beliebt gewesen. Bei einigen Massagen war er richtiggehend dankbar gewesen kein Mann mehr zu sein, den bei einer schönen Frau könnte es sonst schnell peinlich werden. Und Kyros mußte zugeben das er jetzt eine besonders gutaussehende Herrin hatte. Wäre er nicht verschnitten, würde der Gedanke an eine Massage ihn jetzt sehr, sehr nervös machen. Er beantwortete ihr Frage mit:


    "In Persien erhalten alle Hofeunuchen eine umfassende Massageausbildung. Viele der Techniken stammen aus den Ländern jenseits des Indus und sind viele Jahrhunderte alt. Ich hatte zwar in den letzten Jahren wenig Gelegenheit sie zu praktizieren aber ich kenne Massagetechniken für alle Körperteile."


    Und mit alle Körperteile meinte Kyros auch wirklich alle Körperteile. Einige der im perischen Harem gelehrten Techniken waren recht intim und dienten dazu die Konkubinen für den Besuch des Großkönigs zu motivieren. Aber das würde er Faustina nicht erzählen. Zumindest jetzt noch nicht. In ihrem Alter sollte sie als brave römische Partrizierin noch Jungfrau sein und da wäre so ein Thema sicher unangebracht. Wenn Kyros Pech hätte könnte die Erwähnung solch orientalischer Verderbdheit sie vieleicht davon überzeugen das man ihm noch nicht genug abgeschnitten hatte. und das wollte er ja nicht. Also müßten solche Techniken warten bis er sich sicherer war ob er das Thema erwähnen sollte.

  • Endlich war ihre Arbeit erledigt und sie konnte der Aufforderung ihrer Domina nachkommen. Ein Sklave aus der Heimat war eingetroffen. Chiomara freute sich sehr, denn allzuviel Kontakt zu anderen hatte sie hier noch nicht. Vertraute Menschen waren ihr daher immer willkommen. Voller Vorfreude ging sie den Gang entlang und stand endlich vor dem Atrium. Vorsichtig trat sie ein, sie wollte schließlich das Gespräch nicht stören. Leise räusperte sie sich und nickte ihrer Herrin zu. "Domina? Salve, Kyros." Dabei lächelte sie ihn ehrlich erfreut an.

  • Als Kyros darauf wartete ob seine Herrin eine Massage wünschen würde betrat Chiomara Minor das Atrium. Kyros erinnerte sich daran sie auf dem Gut der Tiberier in Achaia immer in Faustinas Nähe gesehen zu haben. Er kannte sie nicht näher, hatte aber gehört das sie sehr nett war. Außerdem glaubte er sich erinnern zu können das sie Partherin ist. Das war auch gut. Erstens hatten die Parther einiges mit der persischen Kultur gemeinsam und zweitens machten sie sehr viele ihrer männlichen Sklaven zu Eunuchen. Es war also wahrscheinlich das Chiomara kein Problem mit Eunuchen hatte und sich nicht über ihn lustig machen würde wie das so häufig mit den ärgerlichen Germanen geschah. Der Spott war für Kyros wirklich das Schlimmste an seinem Eunuchentum. Wie schön war es doch in Persien gewesen wo die Beleidigung eines königlichen Eunuchen mit umgehender Exekution geahndet wurde. Solch melancholischen Gedanken nachhängend sagte er:


    "Salve, Chiomara Minor. Es ist schön dich zu sehen."

  • "Ich freue mich auch, es tut gut, jemanden aus der Heimat hierzuhaben. Ich bin zwar schon eine Weile hier, aber es ist immer noch eine fremde Stadt." Vielleicht war es auch ein wenig ihre eigene Schuld, aber eigentlich war sie schon zufrieden, wenn sie in Faustinas Nähe war. Allerdings hatte die in den letzten Tagen immer weniger Zeit für sie. Die Männer eben, davon kannte sie bisher nur den einen und das war zum Abgewöhnen.


    Kyros war sicher nett. Sie konnte sich daran erinnern, dass er als Sekretär für Faustinas Vater gearbeitet hatte. Dolabella war immer gut zu allen, zumindest kannte sie ihn nicht anders. Erinnerungen, die mit Kyros Ankunft auftauchten, denen sie im Moment aber nicht nachhängen konnte. Sie setzte sich ganz selbstverständlich neben Faustina. "Wie war die Reise?"

  • Er wollte gerade durchs Atrium rennen um Chiomara zu suchen. Um die vorletzte Säule. Das Bremsen gelang nicht perfekt. Die letzte Säule vor dem Atrium war seine Rettung. Au, Stein war nicht weich. Er rieb sich die Schulter. Leise fluchte er und hetzte der Säule alle möglichen Fabelwesen auf den Hals. Lief um sie herum. Sein Mund blieb offen stehen, als er die Versammlung sah. Was für ein ...wo kam der denn her? Sein Blick verdüsterte sich, Konkurrenz ? Aretas wollte schon loslegen, besann sich. Was hatte er die vergangenen Tage in der Villa gelernt. Er stellte sich neben die Säule, so dass er gesehen wurde aber nicht aufdringlich wirkte. Ah, ja keinen Ton. Erst wenn er angesprochen wurde. Eine Geduldsübung für ihn. Na dann wird der Neue erst mal taxiert, auch gut.

  • Ja. Chiomara war wirklich sehr nett. Auf ihre Frage nach der Reise antwortete er:


    "Oh die Überfahrt von Griechenland war furchtbar. Wir hatten rauhe See und ich habe mich nicht sehr wohl gefühlt. Ich war froh als wir in Ostia angekommen sind. Und dann hätte mich hier der Pförtner fast nicht eingelassen. Als wenn fremde Sklaven ständig hier ankommen und vorgeben den Tiberiern zu gehören, obwohl das nicht stimmt.


    Wobei ich es ihnen natürlich bei einer Herrin wie dir und Kolleginnen wie dir, Chiomara, nicht verdenken könnte."


    meinte Kyros dann noch an Faustina und Chiomara gewandt.


    Im Hintergund rumpelte und fluchte etwas und Kyros bemerkte einen jungen Mann der sich hinter einer Säule aufrappelte. Der seltsame Typ sagte nichts und blieb einfach da stehen. Sollte er ruhig. Wenn er wichtig war würde ihm das seine Herrin schon sagen.

  • Chiomara hatte den gleichen Weg hinter sich und konnte mitfühlen, nur war ihr die Überfahrt gar nicht so schlimm vorgekommen, im Gegenteil. Und eingelassen hatte man sie hier sofort. Aber gut, sie wurde ja auch erwartet, oder eher das, was sie alles bei sich hatte. "Das tut mir leid, ich fand den Weg über Land viel schlimmer. Wir hatten... "


    Ein Rumpeln unterbrach sie und als sie sich umdrehte, verdrehte sie die Augen. Aretas. Wer auch sonst? Wenigstens hielt er sich diesmal zurück und war still. Zumindest, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Vielleicht lernt er es ja doch irgendwann...

  • Amüsiert schaute Faustina zu, wie sich von selbst, ihre Sklaven und Sklavinnen einfanden. Wie gerufen standen sie nun alle im Atrium, wenn auch, wie im Falle von Aretas, eher etwas verstört.



    "Eine Personalversammlung! Das trifft sich gut!".
    Faustina fand das wirklich lustig und lachte. "Dann wollen wir mal überlegen, wie ich euch drei am besten einsetze. Eine Art Geschäftsverteilerplan muss her!".


    Sim-Off:

    Das mir keiner fragt, ob ich in einer Behörde arbeite! ;)

  • Er hatte sich verhört, was war das, ein Geschäftsverteilerplan? Sein Vater hatte jedem seine Aufgabe zugewiesen die er zu erfüllen hatte. Er machte keinen großes Gehabe drum. Ein mündliche Absprache an die sich jeder zu halten hatte. Die Nichteinhaltung hatte Konsequenzen, ob der eigene Sohn oder ein Sklave. Wozu ein, wie hieß das? Geschäftsverteilerplan. Die Konsequenzen bei Tiberia Faustina konnte er sich gut vorstellen, da war sie nicht zimperlich. Leicht irritiert und immer noch argwöhnisch musterte Aretas den Neuen. Das hier war seit Kurzem sein Revier und das ließ er sich nicht von so einem Eunuchen streitig machen. Wurde der Eunuche Leibwächter dann hatte er hier nichts mehr zu sagen. Das ging ihm gegen den Strich. Er begann an seiner Entscheidung zu zweifeln. War es richtig gewesen die Stallungen auf zu geben?

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