atrium | Katzenaugen

  • Die Katzen waren noch immer mittels einer Decke vor Cimons Brust gebunden und erwachten langsam. Doch sie kuschelten sich noch immer aneinander und schnurrten eifrig um die Wette. Der Sklave wusste nicht wohin er gehen sollte, um Domina Septima zu finden. So kam er grade von den Wohnbereichen und fand sie im Atrium. Langsam kam er auf sie zu und wartete etwas von ihr entfernt, ob sie ihn sehen mochte. Erst dann würde er sie ansprechen. Dabei neigte er ergeben seinen Kopf, wobei sein Äußeres ruhig und ernst blieb.

  • Septima war gerade auf dem Weg in den Hortus, als sie aus dem Augenwinkel heraus den Nubier erblickte. Ganz wie es ihre Art war, wolte sie einfach nur an ihm vorbei gehen, ohne ihn weiter zu registrierten, wobei sie dieses merkwürdige Gebinde vor seiner Brust schon neugierig machte. Als sie direkt neben Cimon war, nahm sie die Schnurrgeräusche wahr und hielt einen Moment inne. Fragend schaute sie zu dem großen Nubier auf und anschließend wieder auf seine Tragevorrichtung. War es das, was sie glaubte das es ist?

  • Domina Septima sah nicht so aus, als wollte sie stehen bleiben und Cimon fand sich bereits damit ab. Er wagte es nicht sie aufhalten zu wollen. Dann aber blieb sie auf seiner Höhe stehen und besah sich die Decke. Offensichtlich war sie zumindest interessiert und der Sklave sah seine Möglichkeit.
    Langsam fasste er in das Kneul und hob eine der Katzen heraus. Es war recht winzig in seiner großen Hand und kuschelte sich dort auch gleich ein wenig an.


    "Salve Domina Septima. Es sind Fundstücke, die Domina Flora im Stall gefunden hat. Sie sterben, ohne Hilfe. Dominus Ursus sagte ich soll dich fragen, ob sie einen Platz in meinem Raum haben.... Dominus Ursus ist nicht unbedingt dafür, Herrin."


    Es kam aus ihm heraus. Cimon redete und redete... einfach drauf los. Er war überaus nervös, denn er kannte Septima noch nicht so gut. Der Sklave wusste sie nicht einzuschätzen und fand deswegen auch nicht so recht die besten Worte. Doch er hoffte, das sie zumindest darüber nachdenken mochte. Fragend sah er sie an und bemerkte den direkten Blickkontakt etwas zu spät. Sein Kopf senkte sich und er wartete, ob sie die Katze würde nehmen wollen.

  • Die Eingangstür quietschte. Das hatte Leone ihm am Vortag mitgeteilt, doch Brix fand erst jetzt die Zeit, sich darum zu kümmern. Mit Öl bewaffnet war er eben an Dina vorbei auf dem Weg zur porta, als er Septima und den Nubier sah, nickend grüßte und dann weiter ging. Bis er ein Maunzen hörte, ein ziemlich hohes, das auch eher ein Fiepen war. Er blieb stehen und sah sich verwundert um. Dabei fiel sein Blick auch auf Cimon, der sich etwas vor den Bauch gebunden hatte. Brix schwante nichts Gutes. Er machte kehrt und näherte sich langsam den beiden, wollte Septima jedoch nicht ins Wort fallen und schwieg daher ersteinmal, als er die beiden erreicht hatte und stehen blieb. Cimon hatte Katzen dort drin, im Stoff vor seinem Körper, wie Brix feststellte.

  • Aufmerksam hörte Septima den Worten des Leibwächters ihres Mannes zu. Fundstücke? Sterben? Waren das etwa Katzenbabies im Tuch vor Cimons Brust?


    Das Nicken des Maiordomus nahm Septima zwar wahr, erwiderte allerdings nichts darauf. Im ignorieren von Sklaven war die Tiberia sehr gut. Erst als Brix wieder kehrt machte und sich zu ihnen stellte, traf ihn kurz ihr missbilligender Blick.


    Septima streckte ihre Hand aus und zog ein wenig an dem Stück Stoff vor Cimons Brust, um einen Blick auf die fiependen Kätzchen zu werfen. Ihr zunächst misstrauischer Gesichtsausdruck wich einem erstaunten und anschließend einem entzückten. Die kleinen Wollknäule waren zu niedlich. Aus großen Augen schaute sie erst Cimon und anschließend Brix an. „Was ist mit ihrer Mutter?“ fragte sie leise nach, so als würde eine laute Stimme die Katzenkinder erschrecken. Vorsichtig glitt ihre Hand in das Tuch, um eines der kleinen Wesen zu berühren. Das miauen wurde lauter und eines der Kätzchen fand Septimas Finger und versuchte daran zu saugen. "Oh... sie haben Hunger!" stellte sie erstaunt fest. "Was essen denn so kleine Katzen?" Wieder schaute sie sowohl zu Cimon als auch zu Brix. Mit Katzen kannte sich Septima überhaupt nicht aus.

  • Cimon nickte Brix nur kurz zu, als dieser vorbi ging. Ansonsten blieb seine Aufmerksamkit ntülich bi Septime. Er erkannte ihren Missmut, sagte aber nichts. Zwar irritierte es ihn, das Brix zurückkam, doch es lag nicht in seiner Macht irgendetwas zu unternehmen, gleich in welcher Art.


    So entschloss er sich, sich vollkommen auf Domina Septima zu konzentrieren. Der Nubier unternahm nichts ggen ihre Neugier. Im Gegenteil, er stellte sich so, das sie gut würde sehen können. Dann legte er das Kätzen in seiner Hand zurück zu den anderen und beobachtte, was Septima tat. Sie schien zumindest nicht gegen die Kleinen zu sein.


    "Die Mutter verstarb leider. Sie lag im Stall ist jetzt aber entfernt. Sie scheinen einen großen Appetit zu haben, Herrin. Sie trinken Milch mit Wasser gemischt. Bis jetzt vertragen sie es recht gut, Domina Septima."


    Abwartend, wie sie entscheiden würde, was sie noch fragen würde, blieb Cimon in der geübten defensieven Rolle. Dabei strich seine Hand leicht über das Katzenkneul. Nur vom Stoff getrennt spürte er so ein leichtes Schnurren, was immer mehr zunahm. Sie bewegten sich etwas mehr und eines der Kätzchen gähnte stark, streckte sich und suchte die Hand des unbekannten Menschen um sich an diese zu kuscheln. Während Brüderchen weiterhin versuchte aus einem Fingr dieser Hand etwas trinkbares zu bekommen.

  • Die kleinen, kuscheligen Tierchen rührten an ihrem Herzen und Septima starrte fasziniert auf das Knäul vor Cimons Brust. Nur langsam zog sie ihre Hand zurück und sofort fiepte das Kätzchen, welches eben noch an ihrem Finger gelekt hatte. Mit ihren großen, braunen Augen schaute Septima empor zu Cimon und fragte leise. „Was passiert mit ihnen, wenn ich dir die Erlaubnis nicht gebe?“ Sie hatte so eine Ahnung, dass dann das Leben der kleinen Viecher vorbei wäre. Blieb nur die Ungewissheit, dass Septima nicht wußte wie die Katzenkinder getötet würden, aber so genau wollte sie das gar nicht wissen.

  • Septimas Blick zeigte Cimon, das die Kätzchen ihr wohl nicht egal sein würden. Erleichterung ließ ihn nur kurz leicht lächeln, bevor er wieder seine distanzierte Mine fand. Kaum zog sie ihre Hand weg, da beschwerte sich das Kneul und Cimon wusste, das er bald wieder etwas Milch würde holen müssen.
    Nur kurz begegnete er Septimas Blick, sah aber umgehend nieder.


    "Nun, Domina Septima... ohne Hilfe werden sie...sterben. Aber...ich würde alles versuchen um jemand anderen in diesem Falle zu fragen, in der Hoffnung jemanden zu finden, der sie aufnehmen würde...Herrin."


    Dabei sah er wieder auf und diesmal fast direkt zu Septima. Flehend sah er zu ihr auf, obwohl er größer war. Sie war die Herrin und hatte das Leben dieser Wesen in ihren Händen, ebenso wie sein Herz, das inzwischen für die Kleinen zu schlagen begann. Flora war da zum Glück nicht so präsent, sonst wäre er sicher sehr verlegen geworden.

  • Er hatte also tatsächlich Katzen dort drinnen. Brix' Stirnrunzeln wurde noch ein wenig tiefer. Und die Herrin schien offenbar gewillt, diese Tiere im Haus zu halten. Was natürlich unsinnig war. Es gab nur eine Katze in diesem Haus, die von Celerina, und sie war eine direkte Nachfahrin der Ägypterkatzen. Brix war das gleich. In Germanien waren Katzen einfach da und fingen Mäuse, hier aber war das anders. Katzen galten in der Stadt sogar als Ungeziefer, sofern sie nicht entsprechend domestiziert wurden, wie beispielsweise die Katze der Herrin Celerina, die an eine Leine gelegt wurde. Und Katzen, insbesondere kleine, machten doch Dreck. Und vermehrten sich rasant. "Ich halte es für keine gute Idee, diese Tieren hier im Haus aufzunehmen", mischte sich Brix also ein, auch auf die Gefahr hin, dass er sich damit unbeliebt machte. Er hatte die Katzen nicht zählen können, aber mehr als zwei waren es offensichtlich schon.

  • Cimon war so nett, nicht genauer zu erläutern, wie die Katzenkinder sterben würden, sollte sie ihm die Erlaubnis verweigern. Dafür mischte sich Brix ein und erntete dafür von Septima einen bösen Blick, denn sie hatte ihn nicht um seine Meinung gebeten.
    „Wie willst du diese Aufgabe denn noch neben deinen anderen Tätigkeiten erfüllen, Cimon?“ fragte Septima zunächst weiter, ohne sich für ein Ja oder Nein zu entscheiden.

  • Brix Worte waren wie ein Stechen in Cimons Herz, doch dies zeigte der Nubier mit keiner Regung. Lieber konzentrierte er sich auf Septima. Sie traf die Entscheidung. Nicht Brix, nicht Cimon, allein Domina Septima war nun wichtig.
    Was sie fragte klang vernünftig. Es war aber dennoch weder ein Ja noch ein Nein. Der Nubier überlegte angestrengt. Und antwortete schließlich mit einem ergeben, gesenkten Blick.


    "Mit deiner Erlaubnis, Herrin, würde ich Marei fragen, ob sie helfen mag. Und wir könnten uns abwechseln. Die Tiere würden in meiner Kammer wohnen, so hätte ich es nah zu ihnen und es würde nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, Domina Septima. Meine Aufgaben würde ich niemals vernachlässigen, Herrin."


    Das sprach er ruhig und ernst aus. Denn es war die Wahrheit. Cimon würde alles tun, um diese Kätzchen am Leben zu halten und sie zu erziehen doch seine Aufgaben durften nicht darunter leiden. Das wusste er und darauf würde er achten. Ein wenig früher Aufstehen und später schlafen gehen. Das klang nicht sehr schlimm für den Nubier, der sowieso nicht viel Schlaf benötigte. Wer schlief, träumte... etwas was Cimon nicht gerne tat.

  • „Du willst sie mit in deine Kammer nehmen?“ War das nicht das kleine Zimmer, neben Ursus Cubiculum? Jenes, welches nur von Gang aus betreten werden konnte? Nun warf Septima einen eher skeptischen Blick in die Tragevorrichtung vor Cimons Brust, wo die Katzenkinder zusammen gekuschelt lagen. „Wäre es nicht besser einen sicheren Platz im Stall für sie zu finden?“ Indirekt gab sie damit Brix Recht, denn der Maiordomus hatte soeben kund getan, dass er nicht viel davon hielt, wenn die Katzen im Haus wären. Allerdings machte sich die Tiberia eher Sorgen darüber, ob sie selbst nachts im Schlaf gestört würde, wenn die Katzen miauten und nach Futter verlangten.

  • Zuerst nickte Cimon begeistert, in der Hoffnung, das Domina Septima nun zustimmen würde. Im Stall? Er dachte einen Moment ernsthaft darüber nach und besah sich die jungen Kätzchen. Dann sah er auf, vermiet dabei aber jeden zu direkten Blickkontakt mit der Herrin.


    "Im Stall wird es schwer sich um sie zu kümmern, Domina Septima. Wenn es dir in dem Nebenraum aber zu nahe ist, Herrin, könnten sie in einen anderen Raum. Wenn sie in der Nähe wären, könnte ich mich besser neben meinen Aufgaben um sie kümmern, Herrin."


    Ergeben senkte der Nubier wieder den Blick und erwartete weitere Fragen oder gar eine Entscheidung. Von der er sehr hoffte, das sie positiev ausfallen mochte. Die kleinen Wesen waren ihm in der kurzen Zeit bereits ans Herz gewachsen. Die Kätzchen ihrerseits kuschelten sich, ineinander gelegt, an die unbekannte Wärmequelle, die so gut zu ihnen gewesen war.

  • „Na gut, meinet wegen. Aber du trägst Sorge dafür, dass sie nicht überall im Haus herum laufen. Selbst Celerinas Katze ist für gewöhnlich nur in ihrem Cubiculum und sonst nirgendwo. Sollte dir die Versorgung der Katzen zu viel Zeit rauben, so sorge ebenfalls dafür, dass du jemanden hast, der dich beim Füttern unterstützen oder ablösen kann.“ Ein letzter Blick auf die kleinen, kuscheligen Wesen und Septima trat wieder einen Schritt zurück. „Du kannst gehen.“ wiß sie Cimon an und ging selbst weiter in Richtung Tablinum, wo noch eine Handarbeit auf sie wartete. Brix ignorierte die junge Frau dabei gekonnt, denn auch er war nur ein Sklave in ihren Augen, selbst wenn ihm ihre Antwort nicht gefallen haben sollte, hatte er sich damit abzufinden.

  • Ergeben verneigte er sich leicht und lächelte sogar kurz. Er war Domina Septima über alle Maße dankbar und zeigte dies mit dieser Geste. Als sie sich umwand sprach er nur kurz, um sie im Gehen nicht zu stören.


    "Ich danke dir vielmals, Domina Septima."


    Damit ging auch er mit leichtem Herzen und immer einem Auge auf die Kätzchen. Mehr gab es für ihn nicht. Es galt ein Gatter zu basteln, ein kleines Klo und vieles mehr. Er würde sich gut um sie kümmern und einen Platz in der Nähe finden, eine kleine leerstehende Kammer vieleicht. Wie jene in der er schlief. Aber eine in der sie niemanden stöhren würden. Begeistert ging er fort an die Arbeit. Und würde auch seinem Herren davon berichten.

  • Doch Brix ließ sich nicht einfach ignorieren. Ihm selbst wäre es gleichgültig gewesen, doch er wusste, dass andere dies anders sehen mochten, und diese anderen hatten nicht nur mehr zu sagen als er selbst, sondern übten gewissen Einfluss auf die Herrschaften aus. Er ging also hinter Septima her, als diese hinfort marschierte, bis er gleichauf war mit ihr. "domina", sagte er. "Auf ein Wort. Ich werde deine Entscheidung bezüglich dieser...Tiere nicht in Frage stellen, aber sie sind, nun ja, Ungeziefer, und ich denke nicht, dass es im Ermessen der Senatoren ist, Ungeziefer im Haus zu halten. Insbesondere Katzen, Herrin. Ihre Hinterlassenschaften stinken fürchterlich." Abgesehen davon, dass sie die Möbel im Zimmer des Nubiers wohl auch zerkratzen würden, doch das waren nur Dinge von geringem Wert, wie sie jeder Leibsklave hatte.

  • Die Entscheidung war gefallen und Septima war sehr zufrieden mit sich. Sie hatte nicht zu schnell ja gesagt, so dass es ausgesehen haben mußte, als ob sie ernsthaft über eine Ablehnung des Wunsches von Cimon nachgedacht hatte. Dabei stand ihre Entscheidung ab dem Moment fest, wo ihr der Nubier eines der kleinen Fellknäule vor Augen gehalten hatte. Den Dank von Cimon winkte sie mit einer läppischen Handbewegung in die Luft ab. Ob es dem Sklaven wirklich gelingen würde, die keinen Katzenbabys durch zu bringen, würden die nächsten Tage zeigen.
    Doch sehr zu Septimas Unmut, schien Brix mit ihrer Entscheidung nicht einverstanden zu sein. Er folgte ihr und sprach sie an. Ihre sonst großen, braune Augen verengten sich, als er sie einfach ansprach und vor brachte, dass jemand anderes in diesem Haus nicht mit ihrer Entscheidung einverstanden sein würde. „Es überrascht mich, dass du die edlen Geschöpfte aus Ägyptus als Ungeziefer bezeichnest.“ erwiderte sie pikiert und musterte den großen Germanen abschätzend. „Deine Meinung und auch die Meinung von jemand anderem aus diesem Haushalt, mit Ausnahme meines Mannes, interessieren mich nicht.“ Damit wollte sie ihn erneut stehen lassen und weiter gehen.

  • "Es liegt mir fern, dir zu widersprechen, domina, aber es ist meine Aufgabe, dich darauf hinzuweisen, dass diese Tiere nicht mit jenem Tier zu vergleichen ist, das Flavia Celerina ihr Eigen nennt. Bestimmt tragen sie Flöhe und anderes Ungetier im Fell. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Mann oder der Hausherr es billigen werden, wenn Cimon sich um eine Handvoll Katzen kümmert. Im Haus." Es war Brix gleichgültig, ob Septima ihm diese Dreistigkeit nun persönlich krumm nahm oder nicht. Er hatte dafür zu sorgen, dass hier alles seinen Gang ging, und zwar reibungslos. Das war seine Aufgabe hier, und die nahm er ernst. Septimas Ansicht, niemandes Meinung hören zu wollen außer der ihres Mannes, fand er ein wenig naiv, aber er hätte sich lieber die Zunge abgebissen, statt es ihr gegenüber laut zu sagen.

  • Sie hatte sich bereits vom Maiordomus abgewandt, als dieser meinte, ihrer Konversation noch etwas hinzufügen zu müssen. Septima vollführte eine schnelle Drehung auf der Stelle und ihre Augen funkelten den groß gewachsenen Germanen von unten her wütend an. „Sklave! MEIN Mann, hat MIR die Entscheidung überlassen.“ erwiderte sie in leicht gepressten Tonfall vor lauter Wut. „Somit steht er HINTER meiner Entscheidung. Und was WIR in unserem Teil des Hauses für Tiere halten, ist ganz und gar unsere Entscheidung.“ Wieso rechtfertigte sie sich eigentlich vor diesem Sklaven und erklärte sich ihm auch noch lang und breit. Die junge Frau atmete tief ein und funkelte den Germanen noch immer wütend an. „Und jetzt verschwinde aus meinen Augen... Sklave!“ Dies war ihr letzter Befehl an Brix und selbst wenn er sich jetzt noch weiter erdreisten würde, dieses Gespräch fortsetzen zu wollen, würde sie ihn gänzlich ignorieren und marschierte zielstrebig davon.

  • Brix zeigte nicht die geringste Furcht vor Septimas Ausbruch. Mochte Ursus hinter dieser Entscheidung stehe, so stand zumindest das außer Frage. Er mochte entscheiden können, was in dem Bereich des Hauses passierte, das er mit Septima bewohnte, doch wenn eine der Katzen entwischte und sich an einem ungeeigneten Ort erleichtert, war es Brix' Problem und nicht das von Ursus. Doch die domina schien so weit einfach nicht denken zu können. Brix machte ihr daraus keinen Vorwurf, er nahm es schlichtweg hin, blieb jedoch an Ort und Stelle stehen. Die Tiberia hatte ihm nichts zu sagen. Er war weder unhöflich ihr gegenüber gewesen noch hatte er sich ungebührend verhalten, was durchaus rechtfertigte, dass er mit erhobenem Haupte der Frau nachsah, die nicht weiter denken konnte als sie eine Sonnenuhr zu werfen vermochte. Kaum war sie verschwunden, machte Brix indes kehrt und notierte diese Katzensache auf der Wachstafel der Dinge, die er am kommenden Morgen mit Corvinus besprechen wollte.


    Letztlich war es denn nur Glück, dass die Katzen in ihrem Pferch blieben und nicht im Haus herumstreunten, oder aber es war Cimon zu verdanken, der zum Katzenhüten abkommandiert worden war. Es gab keinen Vorfall, bei dem jemand außerhalb des winzigen Sklavenzimmers Cimons über eine Katze oder deren Hinterlassenschaft gestolpert wäre, und mit dem Auszug des Senators samt seiner Frau waren schließlich auch die Katzen verschwunden, sodass kein Grund zum Ärgernis bestand. Sicherlich wäre es auf der Reise ein Problem, auf kleine Katzen aufzupassen, doch hier im Hause waren sie schließlich ebenso wenig gut aufgehoben wie in einem Reisewagen oder gar einem Militärkastell.


    ~ finis ~

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