• Auf dem Weg zum Haus erklärte Ursus Cimon kurz den Aufbau des Lagers und wie er leicht zum Haus seines Herrn fand. Dann führte er ihn direkt hin und öffnete die Tür. Ein anderer Sklave kam ihnen schon entgegen, um dem Herrn seine Rüstung abzunehmen. Doch Ursus winkte ab. "Ich habe noch Dienst." Er trat in das Atrium. "Dieses Haus ist für die nächsten Monate Dein Heim, Cimon. Warst Du schon mal in solch einem Haus?"

  • Die Erklärungen seines Herren folgte Cimon mit wachem Verstand und nickte beflissen bei jeder Erläuterung, als Zeichen das er es verstand. Es schien wirklich leicht zu sein durch die Logik des Lageraufbaus durchzusteigen, doch er achtete auch auf die kleinigkeiten. Und nebenbei auf die Umgebung, die Menschen, die Soldaten auf alles und besonders auf das allgemeine Verhalten.
    Sie gingen direkt zu einem Haus, das für römische Verhältnisse vieleicht klein wirken mochte doch ihm erschien es riesig. Auch wenn er mit dem Lupanar seiner Kindheit etwas größeres kennengelernt hatte. So war dies doch ganz anders... es war für nur einen Mann.


    Das Atrium hilt ihn kurz gefangen doch nur seine Augen zeigten dies, ansonsten blieb er ruhig und senkte rasch den Kopf als er merkte wie er da stand. Bei dem Sklavenhändler hätte dies wieder eine Tracht gegeben... doch er meinte zu glauben das es nun besser werden würde.
    Ein herbeieilender Sklave, der dem Herren behilflich sein wollte, wurde von diesem gehindert und auf den Dienst hingewiesen. Dies sollte nun für kurze Zeit auch sein Heim sein? Und jenes in Roma war noch größer? Innerlich staunte Cimon doch er bemühte sich um ein neutrales Gesicht, was schwer möglich war bei einer solchen Freude die er empfand. Da war es nur gut das er seinem Herren nicht ins Gesicht schaute und den Kopf so hielt das der Blick so sehr gesenkt war, wie selten in seinem Leben.


    "Ich kenne römische Häuser, Herr. Aber vergib vergib mir, Dominus, dass mich erst noch zurecht finden muss. Denn dies ist ganz anders, Herr."


    Es war so schön und groß und ... es war das zu Hause seines Herren und damit das seine... er würde es lieben und es ebenso wie den Herren mit seinem Leben verteidigen, gleich wie Karg seine Schlafstätte oder sein Essen sein mochte.

  • Das Staunen in den Augen des neuen Sklaven war unübersehbar. Ursus schmunzelte unwillkürlich. Es machte irgendwie Spaß, dem Burschen die Wunder der römischen Oberklasse zu zeigen. Was würde der erst staunen, wenn er nach Rom kam und die Villa Aurelia kennenlernte? "Es daran gibt nichts zu verzeihen, Cimon. Schau Dir das Haus genau an, lern jede Ecke kennen. Die anderen Sklaven werden Dir sicher alles zeigen. Nimm ein Bad, zieh ordentliche Kleidung an und iß erstmal ordentlich. - Xenon, zeig ihm alles", wies er den anderen Sklaven an.


    "Wenn ihr mit all dem fertig seid, dann komm zu mir in mein Officium, Cimon. Es befindet sich in der Principia, die habe ich Dir eben gezeigt. Ich bin sicher, Du wirst mich finden." Es war wieder eine Art Prüfung. Er wollte wissen, ob Cimon allein zurecht kam.


    "Nun, dann werde ich mich wieder meinen Pflichten widmen. Wir sehen uns dann in meinem Officium, Cimon." Er nickte den beiden Sklaven nochmal zu und verließ das Haus dann wieder.

  • Seine Augen wurden immer größer. Er sollte sich umsehen? Ja, er würde in kurzer Zeit alles genau untersuchen...jeden Raum, jeden Winkel, denn er musste sich genauestens auskennen, wenn er jemals den Herren beschützen wollte. Baden? Und die Kleidung anziehen... Essen? ... Cimon staunte über seinen Herren und wusste nicht mehr wie er den Göttern seine Dankbarkeit zeigen konnte. Doch er konnte es seinem Dominus zeigen.
    Sein ganzer Körper zeigte nun kurz all den Respekt und seine Unterwürfigkeit, bevor der Rücken sich wieder aufrichtete, der Kopf aber deutlicher geneigt war wie es normalerweise der Fall war.


    "Ja, Dominus, wie du wünscht."


    Ein 'Ja, Herr' bestätigte abermals das Cimon verstanden hatte und den Worten des Herren folge leisten würde. Als Aurelius Ursus gegangen war, wagte er aufzuschauen und blickte den anderen Sklaven namens Xenon an. Er würde sich nun alles zeigen lassen. Doch das Essen würde er mit dem Bad verbinden und danach sich rasch fertig machen, um seinem Herren zu folgen. Bei allem ging er, Xenon auffordernt ihm das Haus zu zeigen, Umwege. Denn so würde er schneller alles zu sehen bekommen.


    Es tat unglaublich gut, das Wasser auf der geschundenen Haut zu spüren und dann diese wesendlich bessere Kleidung anzuziehen. Es war schwer gewesen etwas zu finden, was ihm passte...schwerer als bei normalgewachsenen, doch trotzdem überraschend schnell für den Umstand seiner Körpermasse. Sie bedeckte seine Vernarbungen sowie die frischen Striemen und lag recht angenehm auf der Haut. Für alle anderen mochte ersichtlich sein, das er ein Sklave war, doch er fühlte sich im ersten Moment frei.... und es machte ihm Angst. Lieber dachte er nun an seinen Herren um so wieder zu klarem Verstand zu kommen.


    Bei allem was er tat war Xenon bei ihm, um ihm den Haushalt und das Haus zu erklären. Cimon war sehr dankbar, vorallem da der Sklave sehr freundlich zu ihm war und er das gefühl hatte selbst als Sklave, als Gegenstand hier sehr willkommen zu sein. Er versicherte dem erfahreneren Sklaven das er auf seine Ratschläge hören würde. Und immer wieder sah er sich selbst als minderwertiger an, verneigte sich bei Erklärungen des Anderen und schaute überrascht auf, als dieser ihn aufforderte aufzuschauen. Sie waren gleich. Auch das kannte er nicht. Unter den Sklaven war er meist der niedrigste. Selbst bei Atonis sahen die anderen ihn als Sonderling und kepselten ihn lieber aus der gemeinschaft aus.


    Doch Xenon zeigte dem Nubier so vieles, erklärte ihm was nur ging in der kurzen Zeit und dabei versuchte er immer wieder Cimon zur Ruhe zu bringen. Doch er wollte keine Zeit vergäuden und so schnell es ging zu seinem Herren gehen.


    Cimon musste den Weg finden, allein...aber er hatte gut zugehört und machte sich so, mit erhobenen Körper aber wie gewohnt gesenktem Haupt auf den Weg zum Officium seines Herren.

  • Cimon hatte es zwar eilig doch er wollte nicht einfach nur den Weg zurück gehen den sie genommen hatten. Er hatte den Befehl sich umzuschauen. Und dies hatte er auch getan. Nachdem er die Papula verlassen hatte, ging er nicht direkt auf das Intervallum, dem freien Platz auf der Innenseite der castra. Sondern erforschte zunächst die unmittelbare Nähe. Also das Lazarett, das neben dem Stall stand oder die Turmae, die Unterkünfte der Reiter. Dabei reichte es ihm dies von außen zu betrachten, denn er wollte ja niemanden stören, oder gar einen folgeschweren Fehler begehen. Auch den hinteren Bereich des Domus praefectis castrorum konnte er so sehen. Und sich dabei einen ersten Einblick über den Aufbau des Lagers verschaffen.


    Dann ging er über das intervallum ersteinmal vom Domus seines Herren weg in den hinteren Bereich des Lagers dabei an der porta principalis sinistra vorbei. Er sah das sich dahinter der campus befand, doch er wagte nicht einmal einen Versuch in dessen Nähe zu kommen.
    Bei seinem Weg bewunderte er das vallum, was einen Wall bietete der um das gesamte Lager ging und einem Soldaten den Weg daruf ermöglichte. Die verschanzung der castra mit ihren hohen turris beeindruckte ihn besonders. Seine Augen hatten geleuchtet als er dies alles bewundern konnte. Dabei war er sogar kurz stehen geblieben. Sicher hatte der Veteran damals viel geschwärmt doch Cimon hatte das meiste als Angeberei abgetan. Nun musste er sich korrigieren.


    Sein weiterer Weg hatte ihn an den zahlreichen centuriae vorbeigeführt, an dem hinteren Eingang, der porta decumana vorbei um dann den Gang zwischen den centuriae entlang zu wandern, an den Werkstätten, den fabricae vorbei zu den horrea, die der Lagerung zu dienen schienen.
    In dem Moment stand er vor dem Haus des legatus legionis, soweit er verstanden hatte der Befehlshaber der legio.
    Er hatte gewusst, das er wenn er links gegangen wäre er wieder zu den Ställen gekommen wäre, so wand er sich nach rechts, wo er an der thermae vorbeiging, das Badehaus der castra. Ein Ort den er sicher niemals von innen sehen würde. Aber auch von außen machte es einen wirklich beeindruckenden Anschein. Als er weiterging kam er dann an den cohors prima vorbei und rechts von ihm passierte er die porta principalis dextra. Da er wusste, das vor ihm nunmehr weitere centuriae sowie das Forum auf ihn warteten, nahm er den Weg nach links, auf die principia zu. Er wusste bereits das sich dort auch das sacellum, der Aufbewahrungsort der Legionsadler befand.


    Er ging also an den drei Häusern, den domus tribuni angusticalavii vorrüber und somit direkt auf das domus tribuni laticalavii zu, das gegenüber der principa lag und dem sich zwei weitere Häuser, ebenfalls solche domus tribuni angusticalavii. Hinter den Häusern befanden sich weitere centurae.


    Er hatte so einen recht guten Eindruck gewonnen und verstand rasch den logischen Aufbau des Lagers. Rasch betrat er das heimatliche Domus und war sich sicher keinen besonders guten Eindruck zu machen. Er war verschwitzt, die Kleidung etwas dreckig und sicher war er spät drann. Er hoffte aber zunächst unbemerkt sich waschen gehen zu können und bemühte sich dabei so gut es ging die Kleidung vom Schmutz zu befreien. Als er sie wieder anzog, bemerkte er das es durch den Geruch der dieser anhaftete nicht besser geworden war. Doch er hatte nicht die geringste Ahnung, wo seine Kleidung geblieben war und musste wohl oder übel mit seinem Zustand und seinen Folgen leben.


    Er fragte Xenon, als dieser zu ihm kam um ihm zu helfen ob er Kleidung hätte. Doch es würde sich so schnell nichts in seiner Größe finden. Xenon hatte ein Einsehen und verstand die Bedenken des anderen so nicht vor den herren treten zu wollen. So gab er ihm dessen alte Kleidung die irgendwie frisch richte und sagte ihm das er dafür gesorgt hatte das diese für den Notfall gewaschen worden war. Offenbar sah Xenon diese Situation als Notfall an. Zwar störte es Cimon das er so erneut nur wenig bekleidet war, doch er war erleichtert mit sauberer Kleidung zu seinem Herren gehen zu können.


    Offenbar war Cimon spät drann und so ging er zum triclinium um sich dort so unauffällig wie es nur ging hinzustellen und abzuwarten ob sein Herr ihn sprechen oder lieber in ruhe das Essen genießen wollte. Dabei war sein Rücken gewohnt grade doch der Kopf weit gesenkt. Sein noch immer vorhandenes Leuchten mochte so ein wenig verborgen gewesen sein.

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    CUSTOS CORPORIS - TITUS AURELIUS URSUS

    Einmal editiert, zuletzt von Cimon ()

  • Ursus hatte es sich bequem gemacht. Es war ein anstrengender Tag gewesen, so wie jeder Tag. Gar nicht so einfach, den Legaten zu vertreten. Er war nur froh, daß er auf seine Erfahrungen mit der II. zurückgreifen konnte. Nicht auszudenken, wenn er völlig ohne Erfahrung an diese Aufgabe hätte herangehen müssen!


    Die Vorspeise hatte er bereits genossen, nun wurde Hühnchen serviert, mit Gemüse und Brot. Dazu einige raffinierte Soßen. Nur war es etwas langweilig, allein zu speisen. Da kam ihm der neue Sklave doch gerade reicht. "Ah, Cimon! Komm, setz Dich zu mir und iß auch etwas, sicher hattest Du noch nichts. Das soll zwar nicht zur Gewohnheit werden, aber ich möchte doch hören, wie Du den Tag verbracht hast, seit ich Dich im Stall zurückgelassen habe." Er bemerkte durchaus, daß Cimon wieder die alte Kleidung trug und dachte sich seinen Teil, warum es so war. Er würde sich um einige weitere Kleidungsstücke für seinen Sklaven kümmern müssen. Ach, am besten tat der Bursche das selbst und konnte gleich beweisen, ob er zuverlässig war.

  • Als der Herr ihn ansprach riss Cimon die Augen auf und zitterte leicht in der Unterlippe. Damit hatte er nicht gerechnet. Nicht einmal mit Atonis hatte er an einem Tisch essen dürfen. Langsam kam er zu seinem Herren und nahm am zugewiesenen Ort platz. Der Sklave saß gerade und wartete noch damit sich etwas zu nehmen.


    "Ja Herr. Ich hatte bis jetzt noch nichts. Ich danke dir Dominus, für deine Güte."


    Damit erst nahm er sich etwas vom Hünchen, dem Gemüse und etwas Brot. Alles in Maßen und er aß nur langsam und so sittsam er es gelernt hatte. Dabei war sein Blick noch immer niedergehalten. Cimon nahm sich auch etwas Wasser, denn etwas anderes stand ihm sicher nicht zu. Seine Stimme war im gegensatz zu seiner momentanen Erscheinung wesentlich fester und langsam hob er den kopf während er sprach. Dabei offenbarte er seine leuchtenden Augen.


    "Ich habe mich um Arbo gekümmer, wie du gewünscht hast. Ein anderer Sklave, Bashir kam hinzu. Wir haben miteinander geredet und dabei uns gemeinsam um Hektor, dem Pferd seines Herren gekümmert.
    dabei ist uns eine Idee gekommen ... Ich...ich würde dich gerne darum bitten, uns zu erlauben, das er mich im Kampf unterrichtet, während die Pferde ihren Auslauf genießen. Wenn du erlaubst, Herr.
    Bashir wird auch seinen Herren fragen. Er war pathischer Krieger und kann mir bestimmt einiges beibringen ohne das es dich etwas kostet, Dominus."


    Cimon hoffte es so sehr, dass sein Herr es erlauben würde, dass er ganz vergaß seine Augen zu senken und seinen Herren flehend anschaute. Dabei machte sich seine Zunge selbstständig, denn Stille vertrug er gerade nicht besonders gut. So erzählte er mit kurzen Worten welchen Weg er genommen hatte, wem er begegnet war und somit hoffte er zu zeigen, das er sich mit dem Lager vertraut gemacht hatte. Das er dabei ins Schwafeln geraten war und nicht mehr aß geschweige denn eine Antwort abgewartet hatte, bemerkte er viel zu spät. Seine Augen weiteten sich und er blickte nieder.


    "Verzeih, Herr."


    Schnell steckte er sich etwas vom köstlichen Essen in den Mund damit er nicht einfach weiterreden würde. Er benahm sich geradezu wie ein Kind. Und so wollte er also das Vertrauen des Herren gewinnen? Er konnte froh sein wenn er in Zukunft keine Leine um den Hals bekommen würde.... zumindest war Cimon dieser seltsamen Überzeugung.

  • Was mußte dieser Sklave bisher für ein Leben geführt haben, daß er nach solchen Kleinigkeiten derart vor Freude leuchtenden Augen bekam? Ursus beobachtete Cimon genau, nahm seine Manieren wahr, ebenso wie den Redeschwall, der tatsächlich an ein Kind erinnerte, dem man endlich erlaubte, seine vielen, vielen neuen Eindrücke loszuwerden. Auch wenn es zwischendurch ein wenig unangemessen war, ließ Ursus ihn gewähren. Er wollte einfach abwarten. Und tatsächlich bemerkte Cimon, daß er etwas zu viel geredet hatte. Was in diesem Fall, da sie unter sich waren, nicht weiter schlimm war.


    "Bashir, ja, ich sagte Dir ja, daß Du ihn vermutlich kennenlernen wirst. Er ist tüchtig, auch wenn seine Herkunft zur Vorsicht gemahnt. Der Krieg gegen die Parther ist noch nicht lange her. Du möchtest von ihm Kampfesfertigkeiten erlernen? Nun, darüber muß ich erst nachdenken. Und auch mit Tribun Artorius darüber sprechen." Das war eine Sache, auf die Ursus sich nicht zu schnell einlassen wollte. Reatinus hatte dazu schließlich auch etwas zu sagen. "Viel Zeit bleibt dafür ohnehin nicht, denn in wenigen Wochen endet mein Tribunat." Er ließ sich etwas Wein nachschenken.


    "Und wie schätzt Du es ein? Bist Du der Aufgabe, Dich um mein Pferd zu kümmern, gewachsen? Reichen Deine Reitkünste, ihn auch zu bewegen?" Wieder lag der prüfende Blick des Tribuns auf dem Sklaven.

  • Es folgten Worte, keine Schläge. Es waren Worte die seine Freude nur wenig zu dämpfen vermochten, denn es war nur verständlich das sein Herr diese Angelegenheit prüfen wollte. Cimon sah es als erforderlich zu nicken und rasch noch ein...


    "Ich danke dir Herr."


    einzuschieben, ohne den Herren wirklich zu unterbrechen. Es war eine Geste der Ergebenheit die er gut einzustreuen gelernt hatte. Was aber dann kam, ließ seinen Kopf hochrucken und er senkte ihn langsam wieder. Dabei gingen seine Augen umher. Gerade als er anfing sich gut mit jemandem zu verstehen kam ein solcher Dämpfer. Doch er beschwerte sich nicht. Dies stand ihm gar nicht zu. Der Sklave nickte und nahm noch etwas zu essen um einen weiteren Redeschwall zu verhindern.
    Die Frage ob er sich der Aufgabe gewachsen sah konnte er nur mit einem heben des Kopfes und fester Stimme beantworten. Dabei waren seine Augen wie er es gelernt hatte nicht direkt auf den Herren gerichtet sondern schauten trotz der aufrechten Haltung demütig nieder.


    "Ja Dominus, ich werde mich sehr gut um Arbo kümmern können. Ich denke er mag mich sogar, Herr."


    Ein leichtes Schmunzeln zeigte seine Freude die er im Umgang mit dem Wallach hatte. Und so würde er die nur noch kuze Zeit nutzen können, um mit Bashir unterhalten zu können. Auch wenn ihrer beider Herren gegen das Üben sein würden, so konnten sie doch etwas Zeit miteinander und den Pferden verbringen. Ein Gedanke der sein herz erleichterte und ihm zeigte wie gut es ihm bei seinem neuen Herren ging. In sich hinein konnte er gar nicht mehr damit aufhören den Göttern zu danken und aß dabei noch ein wenig vom Gemüse. Selbst das Wasser schmeckte hier besser als in seinem vorherigen Leben. Und es war klar. Kurz schaute er in sein Trinkgefäß und stellte lächelnd für sich fest, das er von nun an ein besserer Sklave sein würde. Sein musste. Cimon war sich im klaren darüber dass er sein Verhalten verbessern musste. Er musste ein treuer, unterwürfiger Sklave sein, der aber in der Lage sein würde, seinen Herren zu schützen. Und hierfür war es dringend notwendig, seine kindliche Freude abzulegen.
    Was einfacher gedacht als getan war.


    So dauerte es einige Momente bis er seine innere Ruhe und die ihm eigen gewordene Maske wiedergefunden hatte. Der Körper blieb angespannt und strahlte eine Stärke aus, die durch die Kleidung noch verstärkt wurde. Sein Blick ging so hoch wie es noch erlaubt sein mochte, ging jedoch niemals direkt in die Augen des Herren. Sein Kopf wirkte dadurch ehabener als zuvor. Etwas was der Sklavenhändler vergeblich aus ihm herauszuprügeln versucht hatte. Nun war er froh um seine innere Stärke, sich nicht dem Schrecken ergeben zu haben.
    Doch seine Augen, sowie die sonstige Mimik zeigten deutlich seinen respekt und die Ergebenheit seinem Herren gegenüber. Der prüfende Blick entging Cimon dabei nicht und er bemühte sich darum seinem Dominus gegenüber zu zeigen, dass dieser einen guten Kauf getätigt hatte. Nur wusste er nicht, ob seine Haltung eben dieses erzeugen mochte oder gar das Gegenteil heraufbeschwor. Der Sklave war sich so unsicher wie selten zuvor. Und mehr als jemals in seinem Leben hoffte er um die Gunst seines Herren.

  • Manchmal war es wirklich schade, daß man einem anderen Menschen immer nur vor die Stirn schauen konnte und niemals dahinter. Zu gerne hätte er gewußt, was in den Gedanken seines neuen Sklaven so vor sich ging. Seine Mimik verriet leider nicht viel. Doch zumindest schien er sich über seine Aufgaben zu freuen. Und Arbeit, die gerne verrichtet wurde, die wurde auch gut verrichtet.


    "Dann wünsche ich, daß Du ab sofort täglich für Arbo sorgst und ihn auch bewegst. Denk bitte daran, daß da auch die Pflege des Sattel- und Zaumzeugs dazu gehört. Und natürlich hast Du zu trainieren, immerhin sollst Du mir als Leibwächter dienen. Trainiere zunächst allein, bis ich mit Tribun Artorius gesprochen habe. Oder einen anderen Trainingspartner für Dich organisiert habe. Du hast den ganzen Tag für diese Aufgaben. Ansonsten erwarte ich, daß Du meine Rüstung in Ordnung hältst und mir morgens beim Anlegen behilflich bist. Und sie mir abends auch wieder abnimmst. Ich denke, das genügt an festen Aufgaben. Wenn Du zwischendurch Zeit hast, wirst Du sicher etwas zu tun finden." Tatsächlich schien er sich bei diesem Sklaven nicht verkauft zu haben. Die stolze Haltung vermochte Ursus nicht zu ärgern, im Gegenteil gereichte es einem Herrn doch viel mehr zur Ehre, wenn ein Stolz ausstrahlender Mann ihm treu diente, als wenn es ein unterwürfiger, demütiger wäre.


    "Du brauchst mehr Kleidung, Cimon. Geh morgen in die Stadt und kaufe drei weitere Tuniken. Außerdem zwei Paar Schuhe, Socken, Wäsche, einen Mantel, einen Gürtel und was Du sonst noch brauchst. Ich gebe Dir morgen früh Geld, das Du vollständig ausgeben sollst für Deine Ausstattung." Eine weitere Prüfung. Würde der Sklave versuchen zu fliehen? War es vielleicht zu früh, ihm solch eine Prüfung aufzuerlegen?

  • Cimon nickte immer wieder und hörte sehr genau zu was seine Aufgaben sein würden. Es war viel, aber alles waren Dinge die ihm Freude bereiten würden, sogar die Pflege der Ausrüstung war etwas so besonderes, das ein Leuchten seine Augen erreichte welches dort nur selten zu sehen war... bis zum heutigen Tag. Seine Mundwinkel zeigten ein ehrliches und tiefgehendes Lächeln, das mehr als nur einfache Dankbarkeit ausdrückte.


    Beinahe hätte er gehustet als er hörte was er am folgenden tag tun sollte. Er würde Geld bekommen? Ganz alleine würde er für sich...für sich? einkaufen ... Kleidung...Leichtes Zittern ergriff seine Hand und er nickte rasch. Dieses Vertrauen.... er würde es nicht missbrauchen und die Dinge die er kaufen mochte wären allesamt nicht sehr teuer, das schwor er sich so sehr wie selten irgendetwas.


    "J..ja Herr. Ich danke dir und werde nach deinen Wünschen handeln."


    Ein wenig ergebener senkte er kurz den Kopf, vernachlässigte dabei aber nicht seine aufrechte Haltung. Es tat gut dies zu zeigen, ohne bestraft zu werden. Denn es war etwas was ihn als Mensch ausmachte. Und doch wusste er, das wenn sein jetziger Herr, wenn Dominus Ursus es wünschen würde er sich selbst völlig aufgeben würde und neu zu ordnen wüsste.


    Die ungewohnte Vertrautheit mit seinem Herren, die dennoch den Abstand zwischen ihnen wahrte gab ihm mut und so versuchte er ehrlich zu sein und das erste mal in seinem Leben sprach er zu seinem Herren aus vollstem und tiefstem Herzen. Doch zunächst musste er um Erlaubniss bitten. Zumindest hatte er dies bei Atonis so gelernt.


    "Dominus? Darf ich frei sprechen?"


    Nachdem sein Herr ihm die Erlaubniss gegeben hatte, erst dann atmete er tief durch und sah etwas mehr auf, nochimmer ohne seinen Herren direkt anzuschauen. Doch er wollte seine Augen zeigen, in denen die Ehrlichkeit seiner Worte stand.


    "Ich danke dir Dominus, das du mich erworben hast. Dein Vertrauen werde ich niemals missbrauchen Herr. S...so gut wie bei dir, ging es mir in meinem ganzen Leben nicht, Dominus. Ich...ich will dir Ehre bereiten, wie es einem Sklaven nur möglich sein kann und dein Leben mit meinem schützen. Aber...ich bin mir nicht sicher, wie du willst das ich mich verhalte, Herr. Niemals Herr, werde ich gegen deinen Willen handeln. Denn ich habe es den Göttern geschworen in dem Moment da du mich erworben hast. Bitte verzeih mir meine Unzulänglichkeiten, ehrenwerter Dominus."


    Cimon sprach so sehr aus tiefstem Herzen und sagte Dinge die er niemals zu einem seiner früheren Herren gesagt hätte, doch er war am Ende froh es getan zu haben. Denn es machte ihn in gewisser Weise glücklich seinem Herren dies offenbart zu haben. Allerdings kam ihm der Gedanke, dass er es vieleicht gar nicht hören wollte, oder es ihn nicht interessierte...oder vieleicht ging er davon aus das es für einen Sklaven normal war so zu denken...
    Doch er hatte keine Furcht vor seinem Herren. Würde er ihn zurechtweisen, so würde Cimon es hinnehmen und daraus lernen. Doch am inhalt und an der Wahrheit seiner Worte würde nichts etwas ändern können.

  • Die erste Reaktion auf seine Anweisungen gefiel Ursus auf jeden Fall. Es mußte sich noch erweisen, ob er das Vertrauen wirklich verdiente. Doch seine Worte und seine Mimik drückten Dankbarkeit und Freude aus. Soweit Ursus es mit seiner bisherigen Menschenkenntnis beurteilen konnte, war Cimon zuverlässig und treu. Und der Sklavenhändler ein wahrer Dummkopf.


    Als Cimon darum bat, frei sprechen zu dürfen, gab er ihm mit einem Nicken und einer Geste die Erlaubnis. Die Worte des Sklaven ließen ihn nachdenklich werden. Was für ein Verhalten wünschte er von ihm? "Nun, Cimon, wir müssen uns beide noch aneinander gewöhnen. Und eigentlich ist es gut, daß wir erst noch ein paar Wochen hier in Mantua haben, bevor Du in Rom Teil eines großen Haushaltes wirst. Was erwarte ich von Dir? Zunächst einmal Treue, Zuverlässigkeit, Gehorsam, Respekt. Aber das war Dir ja schon klar. Was für ein Verhalten? Hier ist es nicht weiter schwer. Hier brauchst Du mir nicht überall hin zu folgen. Nicht, solange ich mich in der Castra aufhalte. In Rom wird das anders, da sollst Du mich begleiten, wenn ich das Haus verlasse. Nun, Du solltest Dich dann immer im Hintergrund halten und aufmerksam zuhören. Wenn Du mir etwas zu sagen hast, während ich mit jemandem spreche, kommst Du einfach heran und ich werde Dir ein Zeichen geben, wenn Du mir dann leise sagen kannst, was Du loswerden möchtest. Gehe ich zu einem anderen Haus, wirst Du für mich anklopfen und anmelden, wer ich bin und wen ich zu sprechen wünsche. Sei einfach da. Sei wachsam. Cimon, ich bewege mich in den höchsten Kreisen. Im Zweifelsfall sei zurückhaltend. Was erwarte ich sonst von Dir? Ehrlichkeit. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann komm zu mir. Wir hatten in unserem Haushalt schon den unglücklichen Fall, daß ein Sklave, der über den anderen stand, bestimmte Sklaven gequält und erniedrigt hat. Sie sagten nichts und letztendlich wurde er von einer Sklavin getötet. So etwas... will ich nie wieder erleben müssen! Als es geschah, war ich in Germanien. Meine Sklavin, Caelyn, hat mir erst von den Quälereien erzählt, als es viel zu spät war. Ich schrieb es nach Rom, doch als mein Brief ankam, war der Mord schon geschehen. Hab das Vertrauen, daß ich die richtige Entscheidung treffen werde, wenn etwas nicht in Ordnung ist." Das lag ihm sehr am Herzen. Er war niemand, der einen Sklaven bestrafte, weil er auf einen Mißstand aufmerksam machte. Und es war auch besser, wenn er selbst von der Geschichte erzählte, bevor die anderen Sklaven davon berichteten.


    "Sprich mit mir, wenn Du etwas brauchst, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist, wenn Du Bedenken irgendwelcher Art hast oder wenn Du etwas gesehen oder gehört hast, was Dich verunsichert. Ich möchte wissen, was vorgeht und ich möchte als Herr meinen Part erfüllen. Natürlich solltest Du mir solche Dinge sagen, wenn wir unter uns sind. Beantwortet das in etwa Deine Frage? Scheue Dich nicht, weiter zu fragen, wenn noch etwas unklar ist."

  • Er hatte sprechen dürfen und was er gesagt hatte schien nicht falsch gewesen zu sein. Ruhig hörte Cimon zu, was seine Au´fgaben waren, wie er sich zu verhalten hatte und die Geschichte der Sklavin... immer wieder nickte er zur bestätigung und dachte über all das nach. Es bedeutete ebenso Vertrauen. Und dies wollte er sich verdienen, musste er sich verdienen.


    "Ich habe verstanden, Dominus und werde mein Verhalten anpassen. Meiner Treue kannst du dir sicher sein, Herr. Ich schwöre dir, guter Dominus, dass ich es niemals soweit kommen lasse, das du dir Sorgen machen müsstest, Herr...niemals."


    Aus tiefstem Herzen gab Cimon diese Antwort und senkte zur Bekräftigung den Kopf. Er wollte als Herr seinen Part erfüllen? Das verstand Cimon nicht und es dauerte einige Augenblicke bis er den Mut hatte nachzufragen.


    "Dominus? Ich habe alles verstanden, bis auf eines. Denke ich... deinen Part erfüllen? Was bedeutet das, Herr? Ich möchte nicht dumm erscheinen, doch bislang gab es nur recht...einseitige ...Dienste für mich, Herr."


    So richtig wusste er nicht wie er es ausdrücken sollte und hoffte es richtig gemacht zu haben ohne gleich wieder zu ... dämlich zu wirken. In letzter Zeit wurde er derart als dumm und unnütz bezeichnet und verdroschen, dass er es fast zu glauben anfing. Sicher würde es etwas dauern, bis er sich wieder seiner Selbst besinnen und sich selbst vertrauen würde.

  • Mit den Aussagen des Sklaven war Ursus sehr zufrieden. Natürlich waren es nur Worte, jedoch auf ehrliche Weise vorgetragen. Und er zweifelte nicht daran, daß die Taten des Mannes seine Worte bestätigen würden. "Sehr gut, Cimon. Ich glaube, wir werden gut miteinander auskommen. Sicher wird es noch Kleinigkeiten geben, die noch nicht geklärt sind, aber Du wirst bestimmt schnell lernen, mit allen Situationen klarzukommen. Ich erwarte keine Wunder von Dir. Nur, daß Du lernst und Dein Bestes gibst."


    Die Frage jedoch erstaunte Ursus. Ein jeder Sklave sollte es doch wissen. "Nun, Du als Sklave bist mir zu Gehorsam und Treue verpflichtet. Und ich als Herr bin dafür verpflichtet, für Dich zu sorgen. Ich erwarte, daß Du Deine Pflichten sehr ernst nimmst. Und genauso nehme auch ich meine Pflichten sehr ernst." Die Sklaven der Familie gehörten zur Familie. Natürlich hatten sie nicht den gleichen Stand wie die Herrschaft. Doch waren sie Menschen und sollten sich Zuhause fühlen und der Familie zugehörig. Wie konnte man Treue ohne dies erwarten?

  • "Ja, das werde ich Herr"


    Bestätigte er die Aussage des Herren das Cimon sein bestes geben sollte. Als es um die Aufgaben ging nickte er langsam und stellte fest das keiner seiner vorherigen herren sich besonders um eine solche Regel gekümmert hatte. Am ehesten vermutlich aber Atonis, der ihm zumindest einiges beibringen ließ. Doch sicher nur für den eigenen Provit und um später Cimon besser bestrafen zu können, denn er hätte es ja besser wissen müssen.
    Langsam nahm er die letzten Happen in sich auf, die er sich genommen hatte und trank das Glas aus. Wie gut dies tat. Offensichtlich genoß er es und war sich bewusst darüber das es eine Ausnahme war...eine sehr angenehme allerdings.


    So schaute er auf, doch noch immer nicht in die Augen des Herren und gab ihm ein offenes Lächeln, das zwar schnell verschwand sehrwohl aber in seinen Augen weiterhin zu sehen war.


    "Ich danke dir, Dominus."


    Er blieb aber unsicher sitzen und wirkte sicher sehr unruhig. Cimon schaute sich um und überlegte sich was seine Aufgaben waren. Sein Herr war bereits von seiner Rüstung befreit, so blieb nicht mehr viel für den Tag übrig, doch er war auch noch nicht entlassen.


    "Dominus? Darf ich gehen um mich um deine Ausrüstung zu kümmern?"


    Er würde erst aufstehen und gehen wenn ihm dies erlaubt werden würde. Doch dann würde er nach Xenon suchen müssen, um sich alles zeigen zu lassen und sich dann liebevoll um die Ausrüstung zu kümmern. Es würde kein noch so kleiner Rostpfleck, keine unebenheit, kein rissiges Leder übrig bleiben. Nein, er wollte das sein Herr glänzte... mehr als jemals zuvor und wenn er dafür die halbe Nacht brauchen würde. Schließlich hätte er noch die andere Hälfte zum Schlafen, was immernoch mehr war als er es bis jetzt erlebt hatte.

  • Es bereitete geradezu Vergnügen, diesen Sklaven zu beobachten. Er blühte richtig auf, kein Vergleich mehr zu der eher hoffnungslosen Gestalt dort am Stand des Händlers. Fragen schienen keine mehr zu bestehen und Ursus konnte nur hoffen, daß der Sklave sich nicht scheuen würde, ihn anzusprechen, wenn er etwas brauchte oder wissen wollte, was die anderen Sklaven ihm nicht beantworten konnten.


    "Natürlich, wenn Du satt bist, dann geh nur und mach Dich damit vertraut." Eifrig war Cimon ja. Wenn er seine Arbeit jetzt auch noch genau so gut wie eifrig erledigte, dann konnte Ursus mehr als zufrieden sein mit seiner Neuerwerbung.


    Bis morgen würde er erst einmal abwarten. Und dann mit Xenon sprechen, wie sich Cimon so machte und ob er sich einfügte bei den anderen Sklaven. Denn das war sehr wichtig. In Rom im Haus der Aurelier mußte er sich abermals in eine vorhandene Gemeinschaft einfügen. In eine wesentlich größere und stärker miteinander verwachsene. Und dann war da noch Caelyn. Ursus hoffte, sie wieder zurückholen zu können, wenn er wieder in Rom war. Hoffentlich hatte sie Louans Tod einigermaßen verwunden.

  • "Ja, Herr. Das bin ich."


    Seine Stimme klang sehr dankbar und er würde nun gehen, um sich um die Rüstung zu kümmern. Mit gesenktem Haupt verließ er den Raum, ohne sich zu früh umzuwenden und dem Herren so den Rücken zu zeigen.
    All die Ausrüstung würde er sich zuerst von Xenon erklären lassen um sie dann bei der Reinigung weiter zu untersuchen. Er musste jeden Rieman, jedes Detail genau kennen. Die Sachen des Herren mussten glänzen und perfekt sein, eher würde er nicht schlafen gehen.
    Es war wenig Schlaf der übrig blieb, doch es würde ihm reichen. Seine innere Unruhe würde ihn früher wecken als alle anderen, sodass er sich bereits fertig gemacht hatte, als Xenon ihm seine saubere Kleidung übergab.
    Es schien genügend Zeit zu bleiben, sodass Cimon den Tag mit Übungen für den Körper und seine Fähigkeiten im Kampfe begann. Nachdem er gewaschen und umgezogen war, half er noch bis sein Herr erwachte wo es gerade von Nöten sein würde.
    Xenon sagte ihm wann er wo zu sein hatte und so stand er bereit um seinem Herren in die Kleidung und die Rüstung zu helfen. Ganz wie es gewünscht war. Dabei war Cimon sehr geschickt und bewies das er die Nacht gut gelernt hatte. Nocheinmal zog er die Kleidung zurecht und befand seinen Herren als einen der bestangezogensten des ganzen Lagers. Cimon war mit seiner Arbeit zufrieden und ein Strahlen dass kurz sein Gesicht erhellte zeigte dies sehr deutlich.

  • Als Ursus nach einem einfachen Frühstück nach Cimon rief, damit er ihm die Rüstung anlegte, konnte er sich davon überzeugen, welch gute Arbeit der Sklave geleistet hatte. Jedes einzelne Teil war auf Hochglanz poliert, alle Lederteile gesäubert und gefettet. Ja, er konnte mit dem Mann wirklich zufrieden sein. Immer häufiger fragte er sich, wo bei diesem Sklaven eigentlich der Haken war. Warum war er so viel geschlagen worden?


    "Meine Güte, wieviele Stunden hast Du daran geputzt? Sehr gut, ich bin damit sehr zufrieden", lobte er, während er sich herrichten ließ. Auch dabei erwies sich Cimon als geschickt und schnell lernfähig. "Wenn ich so durch das Lager laufe, dann machen sie sich alle Hoffnungen auf Beförderungen", lachte er gut gelaunt und klopfte Cimon anerkennend auf die Schulter. "Geschlafen hast Du aber, ja?"

  • Der Lob des Herren ließ Cimon erstrahlen, was dieses mal etwas länger in seinem Gesicht zu sehen war. Die Fragen... sollte er sie ehrlich beantworten, oder höflich? Sein Herr fragte sicher nicht nach um angelogen zu werden, so senkte er den Blick ein wenig mehr um zu antworten.


    "Einige Stunden habe ich gebraucht, Herr. Ja, Dominus ich habe mehr geschlafen als sonst."


    Den Scherz mit der Hoffnung auf Beförderung verstand er nicht wirklich aber er wagte nicht nachzufragen, damit er nicht dumm wirkte. Cimon wartete, ging dazu einen Schritt rückwärts um auf weitere Befehle oder das gestern erwähnte Geld zu warten. Noch glaubte er seinem Glück nicht und wartete darauf über geschlagen zu werden. Es war alles so gut, dass der Sklave es kaum glauben konnte. Das sein Herr seine Arbeit nicht nur bemerkt hatte sondern auch gute Worte über den Sklaven fand war neu für Cimon. Doch es war beiweitem das besste was ihm seit langem wiederfahren war.


    Das Lachen des Herren zeigte die gute laune und es verbarg keine bösen Hintergedanken, wie dies bei Atonis oft der Fall gewesen war. Der Sklave nickte bescheiden und wagte es nicht weitere Worte von sich zu geben. Doch seine leuchtenden Augen bewunderten immer wieder voller Respekt seinen Herren.

  • "Schlaf ist wichtig. Nur wenn man genug geschlafen hat, kann man seine volle Kraft für die Arbeit nutzen. Also bitte nicht jede Nacht mit dem Polieren der Rüstung verbringen, ja? Aber so gründlich, wie Du dieses mal warst, wirst Du es die kommenden Abende sicher leichter haben." Ursus schaute kurz in den Spiegel und nickte zufrieden.


    Dann trat er an eine Kiste und entnahm ihr eine Schatulle. Darin befand sich einiges an Geld. Er steckte einige Geldstücke in einen Beutel und gab ihn Cimon. "Alles ausgeben, hörst Du? Statte Dich anständig aus, immerhin bist Du als mein Sklave auch mein Aushängeschild, verstehst Du?" Die Aurelier hatten immer schon Wert darauf gelegt, daß die Angehörigen ihres Haushaltes gut ausgestattet waren. Und Ursus bildete da beileibe keine Ausnahme.

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