[Forum] Antreten zum Limesausbau

  • Sim-Off:

    Ich mach das Thema schon mal auf, auch wenn das Datum nicht paßt. Ihr könnt euch dann passend dazuposten.


    Es war noch früh am Morgen, als nach und nach die Männer der Centurien, die für den Limesausbau eingeteilt worden waren, auf dem Forum eintrafen und sich entsprechend formierten. Ursus war natürlich ebenfalls schon dort. Für die erste Zeit würde er die Arbeiten persönlich überwachen, um sicherzugehen, daß alles so geschah, wie er sich das vorgestellt hatte. Und natürlich auch, daß alles so funktionierte, wie er sich das vorgestellt hatte. Falls nicht, konnte er so vor Ort gleich die entsprechenden Entscheidungen treffen, damit der Ausbau möglichst zügig vorangehen konnte.

  • Wie befohlen hatte ich mich auf den Weg zum Forum gemacht. Zum Glück hatte ich die Ausrüstung nochmals überprüft. So war mir aufgefallen, dass einige der Schanzwerkzeuge repariert werden mussten. Auch das Zelt war nicht in einem einwandfreien Zustand gewesen. Ich hatte einen kleinen Riss an einer der Seitenwände bemerkt. Desweiteren war eine Befestingungsöse für ein Seil ausgerissen. Somit hatte ich den vorherigen Tag zum Teil damit verbracht, diese Dinge wieder in Ordnung zu bringen.


    Nun stand ich unter meinen Kameraden auf dem Forum und wartete aufgeregt, dass es endlich los gehen würde. Ich wusste nicht, wie es den anderen ging. Aber eigentlich müssten sie auch froh darüber sein, dass es endlich mal wieder rausging. Weg vom Kasernenhofdrill. Raus an die frische Luft.

  • Reatinus fand sich recht frühzeitig zusammen mit den anderen außerwählten Centuriones auf dem Forum ein. Der Artorier war seinerseits abmarschbereit und hatte alles dabei, was er brauchte. Das Wichtigste jedoch war der Proviant, denn ein hungriger und durstiger Centurio konnte seine Männer nicht kommandieren. So hing an Reatinus´ Cingulum Militare ein stattlich gefülltes Proviantnetz und eine randvolle Feldflasche. Der Rest, den ein Soldat bei einem Marsch so benötigte befand sich wie immer auf der Furca, mit welcher man perfekt große Gepäckmengen tragen konnte.


    "Reatinus! Ich hatte vorgestern keine Chance, wo hast du nur diese brutale Stimme her!?", kam Cinna auf den Schreihals zu.


    "Och... angeboren und antrainiert.", entgegnete Reatinus grinsend.


    Dann scherzte Cinna weiter, "Ich denke, die Barracken sind dank dir ein klein wenig instabiler geworden. Ich wette was mit dir, dass du die irgendwann einreßt.".


    "Die Wette gehe ich lieber nicht ein. Ich denke, du gewinnst, Cinna!", lachte Reatinus laut. Eigentlich war sein kräftiges Stimmorgan sein ganzer Offiziersstolz.


    Doch zum plaudern blieb keine Zeit mehr, denn langsam kamen die Männer aus der Centuria IV und aus den anderen Truppen zum Vorschein, reihten sich vor den Offizieren ein. Mit einem freundschaftlichen Handschlag verabschiedeten sich die beiden Centuriones vorerst voneinander und wandten sich ihren Männern zu.


    "Milites, venite! State!", befahl Reatinus und blickte schließlich zum Tribunen. Seine Truppe war zumindest einsatzbereit.

  • So langsam hatten sich alle Männer eingefunden. Die Soldaten ebenso wie die Knechte mit den zusätzlichen beladenen Maultieren und den Karren mit Werkzeugen und Vorräten. Sogar einen Capsarius hatte Ursus dazu verdonnert, sie zu begleiten. Bei solchen Arbeiten konnte es schließlich schnell zu Unfällen kommen. Und natürlich durfte auch die Gefahr durch die Germanen nicht unterschätzt werden. Medizinische Hilfe war da unter Umständen sehr wertvoll. Eine Handvoll Equetes waren ebenfalls mit angetreten. Als Boten, als Aufklärung, als Leibgarde... gebrauchen konnte man sie ja irgendwie immer.


    Nachdem sich alle versammelt hatten, räusperte sich Ursus. "Milites, ich weiß, dass die vor uns liegende Aufgabe nicht gerade eine der angenehmsten ist. Doch sie muss getan werden, wenn wir das römische Imperium effektiv schützen wollen. Wir haben einen Arbeitsplan aufgestellt, der dafür sorgen wird, dass niemand benachteiligt und niemand bevorzugt wird. Ich verlasse mich darauf, dass jeder von euch sein bestes gibt! Nicht für mich. Sondern für unseren Kaiser! Für das römische Volk! Und somit auch für eure Familien! - In agmen venite! Pergite aequatis passibus!" Er lenkte sein Pferd herum, setzte sich an die Spitze des Zuges und hoffte inständig, dass die Männer ihm zur Porta Praetoria folgten.

  • Da brüllte auch schon in guter alter Manier der Centurio zum Antreten über den Platz. Jeder Milites unserer Centuria beeilte sich, seinen Platz einzunehmen, um dann in Habachtstellung zu verharren. Ich staunte nicht schlecht, was da alles aufgefahren worden war. Neben den Mulis und dessen Treiber waren da sogar noch Karren. Und einige Equites. Ich hatte vor dem Antreten versucht Lupus unter ihnen zu entdecken. Aber leider schien er nicht mit auf die Mission zu kommen. Vielleicht hatte ich ihn auch nur übersehen. Ich war ganz froh über die Karren, bedeutete das doch, dass unser Marschtempo nicht allzu hoch werden würde.


    Dann hielt der Tribun eine kleine Ansprache. Sie war gut, eigentlich sogar sehr gut. Ihr hätte nach meinem Geschmack etwas von der Lautstärke des Centurios gut getan. Bei seiner Bemerkung mit dem Arbeitsplan musste ich ein wenig grinsen. Sowas mag ja auf dem Papier ganz gut aussehen, aber im Graben beim Schanzen sah das schon ganz anders aus. Aber die gute Absicht zählte. Ich war sowieso gespannt darauf, wie sich der Patrizier bei dem Einsatz anstellen würde. Nicht, dass ich davon direkt allzuviel mitbekommen würde. Doch wie gut die Führung einer Truppe war, zeigte sich schnell in der Stimmung unter den Männern. Aber mit dem Artorier an seiner Seite konnte da eigentlich nichts schief gehen.

  • Jetzt ging es los. Der Tribun hielt seine kleine aber feine Rede und Reatinus konnte so hoch motiviert wie er war gerade noch zuhören. Er wusste nicht, wieso er das war. Vielleicht war es einfach der Drang, mal wieder in die Wildnis hinaus zu gehen. Mal wieder etwas anderes als das Castellum und das Stadtleben Mogontiacums zu sehen. Oder die Vorfreude, die Legionäre bei den Arbeiten zu kommandieren. Was auch immer es war, es löste Drang in Reatinus aus, einfach schnell loszulegen!


    "In agmen venite! Pergite aequatis passibus!" brüllte Reatinus die Befehle des Aureliers nach. Die anderen Centuriones taten es ihm gleich und schon setzte sich die recht stattliche Kolonne in Bewegung. Mit lauten, im Takt erklingenden Marschgeräuschen steuerten die Soldaten unter der Führung der Centuriones und dem Tribunen an der Spitze aus dem Lager hinaus...

  • Selbstverständlich befand sich auch Drusus, nun das endlich mit der Limesmission losging unter den Anwesenden. Mit seinem schwerbeladenen Maultier war er, wie üblich im Rücken seiner Centurie vor dem Aurelier angetreten und folgte seiner kleinen, aber aussagekräftigen Ansprache mit Interesse.


    Nachdem der Tribun die letzten Befehle gebrüllt hatte und der Schreihals, ebenso wie die anderen Centuriones diese nachbrüllten setzte sich auch die vierte Centurie der zweiten Kohorte langsam in Bewegung und wie gewohnt marschierte der Iulier gemeinsam mit dem Tesserarius hinter der letzten Soldatenreihe, um die Milites im Notfall zusammenzuhalten in Richtung Porta Praetoria.

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