Triclinium | Domitianus et Furianus

  • Furianus probierte gerade die süßen hispanischen Küchlein, die der Koch extra für ihn zubereitet hatte, damit der Proconsul auch was einheimisches zu essen bekam, als er des Duumvirn gewahr wurde.


    "Duumvir Annaeus, ich grüße dich."


    Mit der rechten Hand, in der er das abgebissene Küchlein hielt, bedeutete er dem Mann sich auf einer der Klinen nieder zu lassen.

  • Dem Türsklaven folgend betrat ich das Triclinium, wo der Proconsul am Speißen war. Ich hatte also Recht mit meiner Vermutung, den Proconsul zu diesem Zeitpunkt zu erreichen und ich war nichtmal zu spät gekommen. So begrüßte ich den Proconsul wohlwollend.


    "Salve, Proconsul ! Ich danke, daß Du mich zu empfangen bereit bist."


    Auf die Einladung des Statthalters setzte ich mich auf eine der Klinen. Der Duft des süßen Gebäcks stieg mir in die Nase und erfüllte den morgentlichen Raum mit einer warmen Brise.

  • "Bitte, bedien dich ruhig. Die hispanischen Küchlein sind vorzüglich, ein Wunder, dass es diese nicht in Rom gibt, ein wirkliches Versäumniss."


    Sagte Furianus lächelnd und biss noch einmal zu, bevor er zu ende kaute und einen Schluck verdünnten Weines nahm, welcher dem Duumvir ebenfalls kredenzt worden war.


    "Du kommst sicherlich nicht hierher, um mit mir zu speisen, Annaeus?"

  • Ich nahm etwas von den Küchlein wie es die Höflichkeit gebot und kostete.


    "Wahrlich, ich lebte mein ganzes Leben bisher in Hispania, aber sowas Gutes habe ich noch nie gekostet. Dein Koch ist ein wahrer Meister seines Fachs."


    Ich legte das angebissene Küchlein auf einen Teller auf dem flachen Tisch zwischen uns, um mich dem komplizierteren Teil des Gesprächs zu widmen.


    "Nun,ähm..nein, das ist nicht der Grund, warum ich eine Kutsche gemietet und Dich hier aufgesucht habe, Proconsul ! Es geht um eine Ernennung, die Du kürzlich getätigt hast und die ich erst jetzt zur Kenntnis nehmen konnte. Es geht dabei um das Amt des Procurator Aquarum und die Besetzung des ehemaligen Magister Scriniorum, Didius Crassus."


    Ich zögerte einen Moment wie ich fortfahren sollte.


    "Mir kamen begründetete Zweifel hinsichtlich der Legitimation dieser Ernennung kraft deines Amtes, so will ich es ausdrücken."

  • "Ich kann ihn gerne anweisen mal eine Notiz an deinen Koch weiter zu geben, solche Küchlein sollen schließlich nicht, auch wenn dies natürlich schon seine Reize hat, nur wenigen vorbehalten sein."


    Sagte er lächelnd und legte auch das letzte Stück genüsslich in den Mund, um während der Duumvir sprach, die Freuden eines Gaumenschmauses solch einer Art zu genießen.
    Als der Annaeer zum Grund seines Besuches kam, war Furianus doch ein wenig überrascht, hatte er doch nicht angenommen, dass gerade das zur Sprache kommen würde.
    Er tupfte sich mit einem Taschentuch den Mund ab und nickte leicht.


    "Ich verstehe, was du meinst, doch ich verstehe nicht, warum diese Ernennung durch mich nicht legitim sein sollte. Schließlich beruhe ich mich auf die Pars Sextus des Codex Universalis, die Lex Provincialis, den
    Subpars Secundus und dort den Paragraphen 8, der besagt, dass der Statthalter, also ich, berechtigt bin jeden Beamten in der Regio- und Stadtverwaltung zu ernennen und zu entlassen. Natürlich öffentlich.
    Aber vielleicht kannst du mir ja näher erläutern, was du meinst."


    Und er fischte nach einer Traube, die saftiger und reifer nicht sein konnte, eine gute Ernte. Didius Crassus, langsam bereute er diesen Schritt getan zu haben, hoffte aber, dass es nicht von Dauer war und er den Mann so schnell wie möglich aus dem Amt werfen konnte, spätestens nach der Heirat mit Albina.

  • Ich beugte mich nach vorne, um einen weiteren Bissen zu nehmen. Wahrlich köstlich waren die Spezialitäten. "Zu gütig." antwortete ich dankend, bevor ich mich dem eigentlichen Thema zuwand.


    "Nun...es ist nunmal unbestritten, daß der Procurator Aquarum ein Beamter im kaiserlichen Auftrag ist. Dahingehend scheint es mir diese Tatsache nicht einhergehend, mit Verlaub, mit Deinem senatorischen Mandat, das Dich als Vertreter des Senatus Populusque Romanus legitimiert, nicht jedoch als kaiserlich beauftragten Legatus. Die Sache ist also etwas heikel und ich möchte Dich davor bewahren, einen größeren Tumult vom Dach zu stoßen, der sowohl Dir, als auch der Provinz schaden könnte.


    Abgesehen davon, daß ich an der fachlichen Kompetenz des Didiers zweifle."

  • "Nun, Annaeus Domitianus, ich sehe das so."


    Und er trank noch einen Schluck, bevor er weiter sprach.


    "Dies Amt, wie auch das des Procurator Viarum, wird im Codex Universalis nicht behandelt, geschweige denn festgesetzt, wer nun wen in dieses Amt ernennen darf. Beide Ämter sind Regionalämter und genau eben jener Paragraph 8 besagt, dass ich die Macht habe alle Beamten der Regio- und Stadtverwaltung zu ernennen. Solange ich nicht gegen das Gesetz verstoße, bin ich im Recht. Schließlich dürfte ich, wenn ich diese explizit behandelten Ämter nicht besetzen darf, auch nicht die Ämter des Scriba Regionalis oder Magister Officiorum besetzen und das wäre absurd, da diese direkt mir unterstehen und einfach besetzt werden müssen. Ich kann ja schließlich nicht für jeden Scriba Regionalis, Provincialis oder Aquarius und Agrimensor die Zustimmung des Kaisers oder des Senates einholen, etwas Selbstinitiative und -verwantwortung sollte ein Statthalter schon haben.
    Und was die Kompetenz des Didiers angeht, sie wird unter Beweis gestellt werden und seine Handlungen strengstens kontrolliert."

  • Ich schmunzelte, ehe ich der Worte erwiderte.


    "Per lege lata dürftest Du Recht behalten, Procnsul ! Doch Du gestattest, daß ich Dir meine Sicht der Dinge darlege. Es gibt nämlich nicht nur einfach Regionalbeamten. Es gibt solche, die aus den Honorationen der Provinz und der Städte geformt werden, jene haben sich mit viel Fleiß Ansehen und Erfolg erworben und genießen durch ihren Ruf Respekt und Anerkennung. Die anderen solcher Art stehen auf einer anderen Stufe. Sie zählen sich zum niederen Adel und wurden durch den Imperator einst selbst oder ihre Ahnen dazu berufen. Große Ländereien zählen sie außerdem zu ihren eigen.


    Was die erste Gruppe angeht, so liegen deine Befugnisse auf der Hand, du bist oberster Herr der Provinz und berufst sie in dieses Verhältnis. Was die andere Gruppe jedoch betreffe, so erscheint es mir um einiges zwielichtiger wie hier die Lage sich gestaltet, doch habe ich eine klare Meinung dazu. Es gibt nämlich auch einen Unterschied zwischen dem Procurator Aquarum und den von Dir angeführten Procurator Viatorum. Ersterer handelt im kaiserlichen Auftrag. Er kontrolliert und verwaltet kaiserliches Eigentum, denn mitnichten nehme ich an, daß du mir widersprechen wirst, wenn ich sagen muß, daß sämtliches Wasser, welches aus dem Boden des Imperium Romanum entspringt dem Kaiser als obersten Gebietsherrn des Imperium gehört. Nicht umsonst werden die Magistrate dazu aufgefordert, den jährlichen Wasserverbrauch an Rom zu zahlen und jenem Procurator Aquarum obliegt es, diese Zahlungen zu kontrollieren und die Rechtmäßigkeit der verbrauchten Wassermenge festzustellen. In Anbetracht der Tatsache, was für ein enormes Risiko und hohe Verantwortung darin liege, eingedenk der hohen Wichtigkeit von Wasser und der Tatsache, daß viel Böses damit getrieben wird, bin ich der Ansicht, der Kaiser würde selbst viel Sorgfalt auf die qualitative Eignung des zuständigen Beamten wenden,"

  • "Genau so, wie du das Wasser zum Anspruch unseres Imperators machst, kannst du auch die Städte und das ganze Land als seinen Anspruch geltend machen. Unter dieser Prämisse dürfte ich niemanden ernennen."


    Furianus schüttelte den Kopf und ließ sich den Becher mit Wasser vermischtem Wein auffüllen.


    "Laut den gesetzlichen Grundlagen wird der Anspruch des Kaisers nirgendwo erwähnt, der Procurator Aquarum wird zu der Regioverwaltung gezählt, die ich ernennen darf und muss, weil dies niemand übernimmt. Genau so ernennt in Rom der Praefectus Urbi sogar den Procurator Annonae, einen Mann, der einzig und alleine nur dem Kaiser untersteht, weil der Kaiser der Schirmherr der Cura Annona ist und diese durch sein Geld finanziert wird. Komisch, nicht wahr, Annaeus? Aber ich werde den Senat darauf ansetzen, um diese Verwirrung zu klären."


    Damit war die Sache zumindest für ihn geklärt, er würde später einen Brief an den Senat aufsetzen müssen.


    "Hast du schon die heimische Wurst probiert? Welch eine Frage, als Duumvir Tarracos wirst du sicherlich das ein oder andere Mal hier gespeist haben oder täusche ich mich?"

  • "Der Praefectus Urbi ist Statthalter der Stadt Rom und als solcher offizieller Stellvertreter des Kaisers. Dein Handeln fusst jedoch allein aufgrundlage des Mandats, welches Dir der Senat erteilte, Proconsul ! Du siehst, deine Argumentation verläuft ins Leere.


    Im Gegensatz zu den Siedlungen und Städten, sowie deren Umland, denen der Imperator selbst höchsteigene Rechte zugestanden hat - so ist Tarraco wie Du sicher weißt eine Colonia - ist Wasser als ureigener Rohstoff der Erde wie überhaupt sämtliche anderen Rohstoffe perse iuristisches Eigentum des Kaisers. Nicht umsonst verkauft der Staat für teures Geld begehrte Minen- und Schürfrechte, die einen Rohstoffabbau bis zu einem gewissen Grad gestatten."


    Ich machte eine Pause.


    "Die Sache muß alsbald geklärt werden. Sie wirft ein ungünstiges Licht. Notfalls vor dem Praetor in Rom."

  • "Das, was ich sehe, ist, dass es nirgendwo im Gesetz steht, wer den Procurator Aquarum ernennt und ich sehe, dass ich dir schon zugesagt habe mich um die Klärung zu kümmern und du deinen Wortlaut nicht gerade weise wählst.
    Nochmals, ich werde dieses Anliegen an den Senat richten. Dennoch muss dir eine gute Aufmerksamkeit zugesprochen werden. Auch deine Tätigkeit als Duumvir wurde bei mir hoch gelobt.
    Sage, Annaeus, hast du einen Patron?"


    Er nahm einen dieser Küchlein und bis ab, streckte jedoch seinen Zeigefinger in die Höhe.


    "Und probiere unbedingt die Wurst, einfach vorzüglich."

  • Aus irgendeinem Grund schien der Proconsul das Thema zu verdrängen wollen. Ich beschloß, mißtrauisch zu bleiben. Die Sache stank. Irgendwas war da faul in der Provinz Hispania.* ;)
    Die Wurst kostete ich, obwohl ich noch den Geschmack des Küchleins im Munde hatte, was der Wurst einen komischen Beigeschmack verlieh und ich nur schwer erraten konnte wie sie eigentlich schmecken sollte.


    "Interessant. Sie schmeckt interessant die Wurst. - Ob ich einen Patron habe ? Ja, ein hochstehender Offizier bei der römischen Legion. Wir kannten uns seit Jugendtagen und haben uns nicht mehr gesehen, seit er damals versetzt wurde. Das war nach Sertorius, glaube ich, oder nein, kurz danach."



    Sim-Off:

    *Anm.: Anlehnung an Shakespeare's Hamlet "Da ist was faul im Staate Dänemark ;)

  • Das hatte Furianus angenommen und nickte.


    "Naja, ein hochstehender Offizier als Patron sollte dir hier in Hispania und allgemein in der Verwaltung keine allzu große Unterstützung bieten können, kann ich mir denken."


    Er nahm noch einen Schluck, bevor er fortfuhr.


    "We wäre es also mit einem neuen Patron, einem, der deine Loyalität auch belohnen kann?"


    Furianus, der selbstverständlich auf den linken Arm gestützt auf der Kline lag, beugte sich leicht nach vorne, um eine weitere Traube aus der Schüssel zu fischen.


    "Einem Patron, der dich direkt hier in Hispania und in der Verwaltung fördern kann? Einem Mann, dem deine Loyalität viel wert ist, finanziell, sowie auch an Zeit und Einfluss? Einem Mann wie mir, Annaeus?"

  • Irgendwie bekam ich langsam das Gefühl, daß ganze entwickelte sich zu seinem Verkaufsgespräch, aber dann war Flavius bestimmt kein guter Verkäufer. Ob er überhaupt schonmal was verkauft hatte ? :D


    "Du erwartest also von mir, daß ich die fides (Treue) zu meinen Patron breche, um die Deinige zu akzeptieren ?"


    Aufeinmal fiel mir dieser Satz von dem Diener zweier Herren ein, aber den Gedanken verwarf ich schnellstens.


    "Du forderst einen rigorosen Schritt von mir, ist doch die Treue zu seinem Patron wie die Treue zu den Göttern eines unserer höchsten Güter. Sie ist Tugend und Grundlage zugleich. Rom wurde auf Treue errichtet, unser Rechtssystem basiert auf der fides. Breche ich sie, vergehe ich mich nicht nur an den Göttern, als deren Diener ich mich zu ihnen gestellt habe, sondern schade dem Ansehen von mir und meiner Familie.


    Wie willst Du diese Schwere zerstreuen, Proconsul ?"

  • Eine Idyle des Klientelverhältnisses malte der Duumvir da mit seiner Zunge, worauf Furianus nur leicht lächeln konnte und einen Schluck nahm, während der Mann fortfuhr die Pflicht eines Klienten gleich den Pflichten an den Göttern zu nennen.


    "Reiche ich dir nicht als Patron, für diese Schwere?"


    Witzelte Furianus und lehnte sich ein wenig zurück.


    "Ich kann und werde dich fördern, dies ist doch Angebot genug, ich könnte auch anders. Aber, da dies für dich ein ebenfalls großer Schritt ist, dich von deinem bisherigen Patron zu trennen, gebe ich dir mein Grundstück in Oberitalien für 4000 Sesterzen. Ich brauche nicht zu sagen, dass es mehr als das Doppelte wert ist, aber dies ist ein Geschenk, du sollst es billiger haben. Das sollte reichen, für deine Schwere."

  • Was sollte das ? Wollte er mich damit "abspeißen" ? Nach einem echten Angebot klang das weniger.


    "Das ist mit Sicherheit ein sehr großzügiges und verlockendes Angebot..." gab ich mich diplomatisch zurückhaltend.


    "...doch was erhoffst Du dir davon ?"


    Übers Ohr hauen ließ ich mich nicht.

  • "Deine Loyalität in jeglicher Hinsicht."


    Sagte er knapp und nahm einen kräftigen Schluck des vermischten Weines.


    "Du solltest dich auch nicht unrühmlich verhalten, so, wie es von einem Klienten eines Senators und Proconsuls erwartet werden kann. Das ist alles, nicht mehr und nicht weniger."


    Eigentlich waren diese Zeiten des Gebens und Nehmens von Klient und Patron schon vor dem Ende der Republik zugrunde gegangen, aber Furianus machte hier deutlich, dass seine Offerte auch über ein Grundstück und seine bestimmte Förderung hinaus ging, nämlich, dass er die zu jener Zeit obligatorischen Pflichten eines Klienten nicht verlangte. Pflichten wie die tägliche Salutatio oder einen Platz in seinem Gefolge, wo auch immer er hinschritt, dies war nicht Teil seiner Vereinbarung, doch er gab viel und es kam ihm beleidigend vor, dass ein Mann wie der Duumvir dieses Angebot zu geringschätzig bewertete, es gar erweitern wollte, als wäre ihm der Name eines Flavius Furianus nicht genug. Zorn stieg in ihm auf und er überlegte sich Alternativen.

  • Eine platte Aussage, so schien es, hatte ich den Eindruck und doch mußte hinter dieser kurzen Aussage mehr dahinterstecken wie ich vermutete. Undurchsichtige Kanäle, verschlungene Wege, Verrat und Geheimnisse an jeder Ecke, welche dunklen Machenschaften umhüllten diesen Mann, der im jungen Alter, immerhin war ich ihm an Jahren voraus, in die Würde eines Proconsuls gestiegen war ? Bestechungen, Korruptionen, Seilschaften, ein ganzen Netz schien dieser Flavier in Hispania aufbauen zu wollen und würde so die matinische Bande durch eine andere ablösen.
    Die Anzeichen verdichteten sich, daß auch jener besagte Procurator etwas damit zu tun hatte. Wenn ich nur wüßte, welche verruchten Taten diesen Mann von einem einfachen Regionalbeamten in dessen Hand fesselten.


    Ich schwieg und verstand. Es wäre törricht, die Büchse der Pandora jetzt schon zu öffnen. Sei eine Schlange und warte auf den Fehler deines Gegners.


    "Noch bin ich nicht Dein Klient, o Proconsul ! Und mein Patron ist auch Senator. Ich fragte mich nur, was mir ein Grundstück in Oberitalien nutze, ich war selbst nie da und werde es wohl auch nie."

  • "Lass mich deine Frage, auch wenn dies in einigen Kreisen als unhöflich gilt, mit einer Gegenfrage beantworten."


    Er nahm einen kurzen Schluck und spielte mit dem Becher in seiner rechten Hand, indem er diesen mit den Fingern hin und her drehte.


    "Was bringt dir dein Geld, welches aufgrund eurer Steuerverbindlichkeit jeden Monat aufs Neue vermindert wird? Wäre es nicht klug es in Land zu investieren, besonders dann, wenn die imperiale Kanzlei keine weiteren Grundstücke ausgibt? Du weißt sicherlich auch, dass sich der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt und derzeit gibt es kaum Angebot, aber eine hohe Nachfrage, das dürfte schon alleine dir als Grundlage genügen, warum diese Grundstückofferte so wertvoll für dich ist."


    Er nahm einen weiteren Schluck.


    "Dein Patron ist Senator, aber mit welcher Macht? Hat er sein Verpsrechen dir gegenüber jemals erfüllt? Ich spreche nicht davon stets gütig zu sein, ich spreche davon dich zu fördern. Ich habe noch keinen Brief erhalten, indem er dich rühmt und mir nahe legt dich zu einem höheren Amte zu berufen, keine Empfehlung, kein einziges Wort. Ich bin da anders, Annaeus.
    Warst du nicht schonmal Sacerdos? Dann dürfte dich doch das provinziale Collegium Hispanias sicherlich reizen, nicht wahr?"


    Eine deutlichere Anspielung konnte er nicht geben und nahm einen weiteren, den dritten Schluck während seiner Sprechzeit. Eine Dattel fand sogleich darauf den Weg in seinen Gaumen, danach wieder ein Schluck, denn das Dattelfleich klebte ja so unangenehm an den Lippen.

  • Ich sah den Proconsukl unverhohlen ab. Eine derart herablassende Art hatte noch bei keinem Manne festgestellt. Es schien sich zu bewahrheiten, daß jener auch nur ein Karrierist war, der sich den schnellen Aufstieg erhoffte.


    "Nun, die Frage stellt sich doch vielmehr, was willst und kannst Du mir als möglicher Patron bieten ? Welchen Grund kannst Du mir bieten, daß die Sache mit dem Procurator Aquarum und deiner vermeintlichen Kompetenzanmaßung nicht eines Tages in Rom beim Imperator landet ?"


    So wie der Proconsul direkt werden konnte, so hatte auch ich keine Probleme, meine Forderungen direkt auszusprechen.

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