Albanus Mons - Praediolum Decimus Meridius

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    PRAEDIOLUM DECIMUS MERIDIUS
    ALBANUS MONS



    Schon seit einigen Jahrhunderten pflegte die römische Oberschicht Villen und Landgüter in den Albaner Bergen zu unterhalten. Hierhin zogen sich die Reichen und Schönen in den schwülen Sommermonaten zurück, genossen den Abstand zum gewaltigen, immerlärmenden, stinkenden und geschäftigen Rom, wandelten in Gärten, gaben Gesellschaften und Empfänge, begaben sich auf kurzweilige Reisen über das Land, züchteten Rosen, Pferde oder Windhunde, schrieben Geschäftswechsel oder an ihren Memoiren und waren ansonsten froh, dem Moloch der Hauptstadt entkommen zu sein. Manch einer der oberen Zehntausend verbrachte gar das ganze Jahr hier und kehrte nur dann in die Hauptstadt zurück, wenn es Geschäfte oder kaiserliche Dekrete erforderten. Zwischen den vielen Landgütern befindet sich auch das praediolum des Senators Maximus Decimus Meridius. Findet man den Senator nicht in Rom, könnte es daran liegen, dass er sich hier aufhält...

  • Es war ein Riesenaufruhr. Den ganzen Morgen schon scheuchte der Verwalter des Landgutes die Sklaven durch das Haus, die Speicher, Ställe und den Garten. Hunderte Dinge mussten noch vorbereitete werden. Die Ankunft eines Senators mit seiner Familie würde hier alles auf den Kopf stellen. Hatte dieses Praediolum sonst überhaupt eine Bedeutung? Es bestand lediglich in seiner Funktion als Rückzugsort seines Besitzers. Und als solches musste es auch funktionieren. Das bedeutete: Die Küche musste vorbereitet sein, den Senator, seine Familie, etwaige Besucher und die Dutzenden von Sklaven zu verköstigen. Wildbret, Schweine, Gänse, Enten und Hühner wurden folglich schon im Vorfeld in Massen herangeschaft, ganz zu schweigen von den Mengen an Getreide, Gemüse, Obst, Mehl, Öl und Wein. Dann mussten auch die Pferde versorgt werden. Und die Hunde. Und die Unterbringungen erst. Bei den Göttern, alle Zimmer mussten fertig sein. Frisch bezogene Betten, gut durchgelüftet, doch nicht zu kalt. Und auch nicht überheizt, was jedoch in den seltensten Fällen geschah. Und die Wasserbassins sollten aufgefüllt sein. Brennholz war gefragt. Und und und.


    Als die Reisegesellschaft dann das Landgut erreicht hatte, stellte der Verwalter fest, dass er zu seinem Glück wirklich nichts vergessen hatte. Und falls doch, kleinere Dinge ließen sich auch problemlos noch im Nachhinein beheben. Hauptsache war, die Herrschaften fühlten sich wie zu Hause. Das war das oberste Ziel. Die letzten Anweisungen wurden noch schnell gegeben, dann wurde der Hausherr willkommen geheißen. Das Gepäck musste auf die Zimmer verteilt werden, die Herrschaften wollten sich sicher ersteinmal frisch machen, dann galt es das Essen auf den gewünschten Termin zusammenzubekommen - zum Glück hatte man schon vorgekocht - und die Sklaven, welche hinzugekommen waren, wurden eingewiesen. Im Grunde war es nicht anderes, als das Verlagern eines Haushaltes vom einen Gebäude in Rom in ein anderes Gebäude in den albaner Bergen. Nur dass sich die Bedingungen änderten. Viel zu tun, viel zu tun.


    War ich froh, nicht der Verwalter zu sein. Ich war nur einfacher Sklave. Wobei 'einfach' sicher schon lange nicht mehr zutraf. Der Hausherr verwandte mich in letzter Zeit immer öfter in seiner näheren Umgebung. Wie es schien, vertraute er mir.

  • Die Reise war problemlos von statten gegangen. Auf den Strassen war nicht wirklich viel los gewesen und dadurch, dass sie sich für die Sänften entschieden hatten, schien es auch Iulia nicht belastet zu haben. So weit es ging, hatte er sie unterhalten. Ein Vergnügen auch für ihn, hatte er doch schon lange nicht mehr so viel Zeit mit ihr verbracht, wie auf dieser Reise. Dass es letztlich in die Albaner Berge ging und dass die Reise auf einem Landgut enden würde, konnte seine Gattin - trotz des Überraschungsversuches - sicher bald merken. Und so versuchte Meridius auch gar nicht erst, das Geheimnis lange zu aufrechtzuerhalten. Schon kurz hinter Rom hatte er ihr von dem Landgut erzählt und es in den buntesten Farben geschildert.


    Mehrere Dutzend Zimmer standen für Besucher bereit. Es gab einen Garten mit Perystilum zum Lustwandeln, einen Rosengarten, einen weiteren Blumengarten, einen Garten mit einem Heckenlabyrinth, einen Gemüsegarten, der jedoch so raffiniert angerichtet war, dass die Gemüse wie Blumen dekorativ angeordnet waren. Ein kleiner Fischweiher war ebenfalls in der Nähe. Und ein riesiger Garten mit kurz gehaltenen, schattenspendenen Bäumen, welche so weit auseinanderstanden, dass der Rasen noch wachsen konnte, aber doch wieder so nahe beieinander, dass man im Sommer immer im Halbschatten gehen konnte. Er erzählte von den Räumen des Hauses. Den griechischen Plastiken, welche er hatte anschaffen lassen. Dem Bad, welches in Nichts dem Bad in Rom nachstehen würde. Und er erzählte auch, dass er einen Raum hatte einrichten lassen, in welchen sie sich jederzeit würde zurückziehen können, welcher nur für sie alleine zu Verfügung stände.


    Iulia hatte dabei aufmerksam zugehört. Hier und da interessiert nachgefragt, manchmal ungläubig mit dem Kopf geschüttelt. Noch hatte sie das Landgut ja nicht gesehen. Doch Meridius hoffte, dass es ihr gefallen würde.

  • Spontan hatte ich mich zu einem Besuch in den Albaner Bergen entschlossen, nachdem ich eine halbe Stunde im Atrium der Gens Decima gesessen hatte und mich ein Sklave aufgeklärt hatte, dass der Senator Meridius nicht da sei.


    Also war ich zum Stadthaus der Octavier gegangen und hatte die Pferde gesattelt.


    Nun waren 6 Pferde, 4 Leibwächter, ein Haussklave und ich, auf dem Weg zum Landgut des Maximus Decimus Meridius. Gegen Abend würden wir ankommen.

  • Der Senator hatte sich mit seiner Gattin in der Zwischenzeit auf dem Landgut gut eingelebt. Iulia verbrachte die meiste Zeit zwischen Atrium, ihrem Zimmer, den Gärten und auf Spaziergängen um das Haus, auf welchen Meridius sie begeleitete. Diese Zweisamkeit hatten sie monatelang nicht mehr gehabt. Umsomehr genossen sie es nun. Sie plauderten über dieses und jenes, über Geschäfte, Senatsangelegenheiten, Zukunftsvorstellungen, gemeinsame Sorgen, Ängste und Wünsche. Iulia, so stellte Meridius fest, war zu einem festen Bestandteil seines Lebens geworden. Auch wenn die leidenschaftlichen Zusammenkünfte weniger wurden, was auch auf die Schwangerschaft zurückzuführen war, wurden sie doch umso intensiver und einfühlsamer. Und Iulia wurde zudem immer mehr ein Partner, Ratgeber und Verbündeter in dem Unternehmen, welches sich Leben nannte.


    Tage gingen so ins Land und kein Besucher störte die Ruhe der beiden Liebenden. Meridius verbrachte viel Zeit im Freien, studierte Schriften und schrieb an einigen Aufzeichnungen, ritt darüberhinaus jedoch auch häufig aus oder beschäftigte sich mit seinen Windhunden, welche er sich angeschafft hatte. Zweimal gab er sogar eine cena, zu welcher Nachbarn eingeladen wurden. Ansonsten jedoch schaffte er es zu seiner vollsten Zufriedenheit, nicht an Rom denken zu müssen, wenn man von dem Besuch in der Villa Tiberia absah. Zudem galt sein Interesse natürlich dem größer werdenden Bauch seiner schwangeren Gemahlin.


    Auch heute hatte er sich dem üblichen Tagesablauf hingegeben, nicht ahnend, dass am heutigen Abend Octavius Augustinus zu einem Besuch im Landhaus eintreffen würde...

  • Als die Dämmerung begann waren wir gut dabei, es würde wohl noch eine knappe halbe Stunde dauern, bis wir am Landgut des Decimus ankommen würden.
    Unterwegs überholten wir viele Sänften, die die Oberschicht zu ihren Landhäusern brachten.


    Am frühen Abend erreichten wir dann die Porta des Landhauses. Fest klopfte ich an.


    *poch, poch*


    "Ich bin Marcus Octavius Augustinus, Klient des Senator Decimus Meridius. Ich wünsche meinen Patronus zu sprechen."

  • Der Sklave, welcher den Octavier empfangen hatte, verstand. Die Klienten des Senators waren bekannt und so geleitete er den jungen Mann in das Atrium und hieß ihn dort zu warten. Die Pferde der Reisegruppe wurden unterdessen versorgt. Wenig später, Marcus Octavius Augustinus mochte vielleicht fünf Minuten gewartet haben, traf der Senator ein. Zielstrebig und mit einem Lachen im Gesicht trat er auf seinen Besucher zu.


    "Salve, Octavius. Was verschafft mir die Ehre Deines Besuches?
    Du bist selbstverständlich eingeladen mit uns zu speisen und ich gehe davon aus, dass Du auch hier übernachten wirst?"


    Er sah den jungen Mann fragend an. Er machte den Eindruck die ganze Strecke in schnellem Ritt zurückgelegt zu haben. Er trug folglich keine Toga, sondern eine Tunika und einen Reisemantel. Auf jede andere Art und Weise wäre der Ritt auch nicht denkbar gewesen.


    Schnell gab Meridius eine Anweisung und ein Sklave machte sich auf den Weg eine Schüssel zum Waschen der Hände, sowie eine Erfrischung herbeizubringen.

  • "Salve Patronus, nach meinem langen Aufenthalt in Germanien bin ich nun nach Hause gekommen, nach Roma. Als ich dich im Stadthaus nicht fand und mir berichtet wurde, dass du hier seist, habe ich mich in Bewegung gesetzt."


    Ich nickte dankend.


    "Danke, aber ich muss die EInladung über Nacht zu bleiben leider ablehnen, denn schon bald werde ich nach Hispania aufbrechen und dort als Procurator Viarum arbeiten."


    Als der Skalve mir eine Schüssel brachte wusch ich mir kurz die Hände und mein Gesicht. Auch die kühle Erfrischung bekam mir gut.


    "Ich hoffe, es stört euch nicht, dass ich gekommen bin?" Man konnte ja nie wissen, vielleicht hatten Meridius und seine Frau Nachwuchs bekommen? Oder vielleicht war jemand krank?!

  • Der Octavier störte keineswegs. Im Gegenteil war er sehr willkommen, brachte er doch sicherlich auch Informationen aus Rom mit. Nicht dass Meridius in den Albaner Bergen von diesen abgeschnitten gewesen wäre, der letzte Brief eines Klienten traf jedoch gestern ein und beinhaltete den neusten Klatsch von vor drei Tagen.


    "Gar nicht."


    antwortete Meridius und wies dann mit einer Handbewegung in Richtung tablinum. Bevor das Nchtmal aufgetragen werden würde, könnten sie noch ein wenig miteinander plaudern.


    "Gehen wir ins tablinum? Dort ist es ein wenig gemütlicher. Wir sind zwar erst seit ein paar Wochen hier auf dem Landgut, aber es ist mir schon fast wie ein Zuhause geworden."


    Er schmunzelte. Im Grunde war er überall dort zu Hause, wo Iulia war.

  • "Sehr gerne." Während wir uns in Bewegung setzten begann ich Informationen loszuwerden. "Ich habe nun also angefangen den Ritterlichen Karriereweg zu gehen. Natürlich ist Hispania auch nur eine Station und ich denke darüber nach die zweite Stufe in der Legio zu absolvieren. Vielleicht in der 22. Dort dient mein Adoptivsohn als Centurio..." erzählte ich mit Stolz.


    "Meine Tochter, Octavia Severa,..." ich musste grinsen, "... sie kommt ganz nach ihrer Mutter. Sie hat vor sich zu einer Priesterin ausbilden zu lassen. Man darf gespannt sein."Wer konnte wissen, was in der Zukunft noch kommen würde? Ich nicht, Severa nicht. Selbst der gute Detritus konnte soetwas nicht wissen.


    "Mein einziger leiblicher Sohn, Octavius Cato war im letzten Jahr Comes... nun hat er vor sich bei den Vigiles als Praefectus Castorum zu bewerben. Natürlich muss er warten, bis entweder Victor wieder kuriert ist oder der Kaiser einen neuen Praefectus Urbi ernannt hat." Ich dachte über das geschehene nach.


    "Ich denke, dass in Rom irgendwas falsch läuft. Erst ein Consul und glaube mir Patronus, ich habe um meinen Magister sehr getrauert, und nun auch noch der Praefectus Urbi, was mich ebenfalls hart getroffen hat. Was denkst du?"

  • Sie schlenderten gemeinsam Richtung tablinum und Meridius hörte seinem Besucher aufmerksam zu. Octavius wollte also zur XXII. Kein unmögliches Unterfangen, immerhin war deren Kommandeur niemand anderes als Germanicus Corvus, ein Mann, den Meridius noch aus seiner Zeit in Germanien kannte. Ein persönlicher Brief und Octavius war mit Sicherheit seinem Ziel einen Schritt näher.


    "Nun, die Entwicklung in letzter Zeit ist in der Tat etwas besorgniserregend. Gar keine Frage. Der Kaiser ist weit weg im Osten und man hört von dort auch nicht wirklich etwas. Wenn sich die Parther geschickt anstellen, werden unsere Legionen auf Jahre gebunden sein und mit ihnen der Kaiser. Wenn er also nicht den Caesar instruiert in Rom nach dem Rechten zu sehen und der Praefectus Urbi kommt nicht mehr auf die Beine, wer weiß ..."


    Er sprach etwas leiser. Sie hatten das tablinum erreicht und traten ein.


    "Ich habe Rom in jedem Fall vorerst mal verlassen. Nichts gegen die Cohortes Urbanae ..."


    Er nahm Platz und forderte auch seinen Besucher auf sich niederzulassen.

  • Ich verstand. "Du gehörst als zu der Fraktion im Senat, die es ungerne sieht, dass der Praefectus Praetorio nicht nur die Praetorianer befehligt, den Kaiser vertritt, sondern auch die CU befehligt?"


    Nun setzte ich mich hin und verfolgte Meridius' Gedankengang bis zu seinem möglichen Ende.


    Das, was ich an der römischen Verwaltung so schätzte, nämlich neben Effizienz, Zuverlässigkeit und Disziplin, die Sicherheit, dass es nicht zu einem Sturz kommen konnte. Meistens...
    Aber genau das war in Rom derzeit nicht der Fall und wenn Meridius wirklich der Fraktion derer angehörte, die das ungern sahen und er recht haben sollte, dann war Rom wirklich ein gefährlicher Ort...


    "Ein solches Empfehlungsschreiben würde sicher gut... Ich werde gerne auf dich zurückkommen."

  • Hatte er laut gedacht? Meridius musste wohl auf dem Weg den Gedanken an Germancius Corvus ausgesprochen haben, denn dass der Octavier seine Gedanken erriet, konnte unmöglich sein.


    "Ja, sicher, ich werde eines schreiben, wenn es soweit ist."


    Er winkte einen Sklaven herbei, welcher wenig später verschwand.


    "Es ist nie ein Fehler, wenn die Macht auf mehreren Schultern verteilt wird. Versteh mich nicht falsch, ich bin ein Freund des Imperators und ein Verteidiger SEINER Macht. Doch wenn der Kaiser weit weg ist, habe ich es lieber, die weitere Macht verteilt sich auf mehrere Kommandeure."


    Er hielt inne und dachte nach.


    "Gesetz den Fall, der Praefectus Urbi kommt unter die Räder. Und nehmen wir an, die Verbindung zum Kaiser reist ab, wird die Sache äusserst heikel. Man muss kein Augur sein, um zu wissen welche Verlockungen sich auftun. Rom hat schon einige Ursupatoren erlebt."


    Dann winkte er ab.


    "Doch genug davon. Ich male schwarz. Denke vielleicht zu sehr wie ein Soldat. Die Politik in Rom ist hingegen schwer durchschaubar."

  • Sim-Off:

    ups :D


    Ich nickte beiläufig. "Obwohl das octavische credo das eines starken Senats ist, denke ich, dass es immer jemanden geben muss, der alle Fäden in der Hand hat. Es ist gut so wie es ist, denke ich. Nimm es mir nicht übel, aber ich denke der Senat ist nicht das was er sein sollte... Ich habe in meiner Familie genügend Senatoren um über das Treiben des Senates aufgeklärt zu sein. Wie viele Senatoren interessieren sich mehr für das Geld als für das Imperium...


    Entschuldige mich Patronus, ich habe mich gehen lassen."


    Ich drehte die zwei Ringe, den Siegelring und den Ritterring, am meinem Finger, während ich nachdachte.


    "Normalerweise würde ich sagen, dass die Welt in Germanien noch in Ordnung ist. Aber dem ist nicht so..."

  • Den Ausführungen über den Senat fügte Meridius nichts hinzu. Er hatte sein eigenes Bild im Laufe der Jahre entworfen und wusste zu Genüge, wie es um die Senatoren stand. Im Grunde waren sie alle ein ausgesuchter Haufen Männer, auf welche sich der Kaiser stützte. Er war es, welcher Männer in den Senat berief und andere entfernte. Ein Vorgehen, welches sich auch bei den Rittern wiederfand.


    "Was möchtest Du damit andeuten?"


    fragte er nach, als Octavius Augustinus auf Germanien zu sprechen kam. Meridius konnte sich nicht vorstellen dass unter seinem Nachfolger als Legatus Augusti Pro Praetore die Dinge einen schlechten Weg nehmen konnte. Immerhin war er Vinicier. Wobei man auch nicht von dem älteren Bruder Hungaricus auf den jüngeren schließen konnte. Interessiert lehnte er sich zurück.

  • "Der Grund für meine Rückkehr nach Italia ist nicht nur das ich mit der Ritterlaufbahn beginnen möchte, was ich im übrigen auch in Germanien hätte tun können... Die Verwaltung in Germanien hat weniger Angestellte als je zuvor. In der Curia Provincialis sitzen Leute, die von der täglichen Arbeit in Verwaltung oder Militär keine Ahnung haben. Bei meiner letzten Sitzung waren Mitarbeiter des Cursus Publicus dabei. Nichts gegen den CP aber ich weiß nicht, in welchem Bereich diese den Statthalter beraten können...


    Der weiteren sind alle Leute, mit denen ich mehr zu tun hatte nicht mehr da. Publius Terentius Pictor, vielleicht erinnerst du dich, war mein erster Scriba und schon lange ein Freund. Deciums Magnus, in Italien, Decurio Honorius bei der II. eingespannt ..."


    [...]


    Nach einiger Zeit war es für mich aber auch schon an der Zeit aufzubrechen.
    "Patronus, es tut mir Leid, aber ich werde morgen nach Hispania aufbrechen... Ich werde dir mal schreiben, was es Neues gibt. Ich wünsche dir und deiner Frau alles erdenkliche Gutes. Vale Senator."


    Nach der Verabschiedung brauch ich sofort auf zu Casa Octavia.


    Sim-Off:

    Tut mir Leid, dass ich schon wieder weg muss, aber ich komme sonst wirklich in Verzug. :) Bis mal wieder ;)

  • Die Unterhaltung mit dem Octavier war in der Tat interessant gewesen, wenn auch kurz. Zu Meridius Erstaunen beschloss sein Klient doch noch am selben Abend, besser gesagt mitten in der Nacht, denn diese war bereits vorgerückt, noch aufzubrechen und wieder zurückzureisen. Hätte er noch eine Nacht auf dem Landgut übernachtet und den Rückweg erst am anderen Tag angetreten, hätte es Meridius verstanden. Doch so?


    Er dankte seinem Besucher dafür, dass er den langen Weg auf sich genommen hatte, wünschte ihm für seine Zukunft alles Gute und die beiden Männer verblieben damit, dass sie sich hin und wieder schreiben würden. Informationen waren in unruhigen Zeiten Gold wert.


    Nachdem Octavius Augustinus das Landgut verlassen hatte, begab sich Meridius auf das Zimmer von Iulia. Er hatte vor seiner Gemahlin von dem seltsamen Besucher zu erzählen ... :D

  • [Blockierte Grafik: http://img221.imageshack.us/img221/1521/sklavin07af1.jpgOrsabaris


    Der heutige Tag war kein ganz einfacher gewesen. Orsabaris, die cubicularia der Herrin hatte schon beim Aufstehen bemerkt, dass heute etwas anders sein würde. Die Herrin war hochschwanger und der Termin der Geburt war fast schon überfällig. Der allmorgendliche Spaziergang fiel aus und die Frau des Senators war ansonsten auch merklich angespannter. Geradeso, als ob sie merkte, dass heute noch etwas passieren würde. Doch lange passierte gar nichts.


    Der Tag zog sich in die Länge und Orsabaris tat ihre Arbeit wie jeden Tag. Ihrer Meinung nach, war die Herrin zur Zeit fett wie ein Zugpferd, und der Bauch erst ... Und sie hatte Allüren. Doch vermutlich zickten alle Schwangeren kurz vor der Geburt so herum.


    Gegen Abend, der Senator hatte gerade seinen Besuch im atrium verabschiedet, betrat Orsabaris das cubiculum der Iulia Severa. Die Herrin stand an einen Pfeiler gestützt mit dem Rücken zur Türe. Orsabaris summte noch etwas, begab sich zu einem Korb in der Nähe und verstaute die Tunika, welche sie aus der Wäsche geholt hatte. Eher beiläufig suchte sie ein Gespräch, merkte aber, dass die Herrin nicht reagierte.


    "Herrin? Ist alles in Ordnung?"


    sprach sie diese daraufhin an und machte sich nun doch Sorgen. Der Eindruch konnte täuschen, doch alles deutete darauf hin, dass es soweit war. Soweit war? Um Himmels Willen? Die Nervosität des Gedankens sprang auf die junge cubicularia über.


    "Ist es soweit? Kommt das Kind?"


    Hastig lief sie auf die Hausherrin zu ...

  • Zitat

    Original von Menas
    "Ist es soweit? Kommt das Kind?"


    [Blockierte Grafik: http://img45.imageshack.us/img45/9346/optatus1je1.jpg]


    Das Kind kam in der Tat. Monatelang war der kleine Decimus im Bauch seiner Mutter herangereift, hatte sein männliches Geschlecht entwickelt, an Größe und Gewicht zugenommen, bis er soweit gewachsen war, dass der Platz im Bauch seiner Mutter nicht mehr ausreichte. Die Natur hatte vorgesehen, dass er nun das Licht der Welt erblicken sollte. Und so leitete Mutter Natur auch den Geburtsvorgang ein. Iuno, die Göttin der Geburten hatte daran einen beträchtlichen Anteil.

  • Ob die Männer je erfahren werden, welche Schmerzen sie den Frauen antun? Vermutlich nicht. Genauso wenig wie der junge Mann da, der wohl darauf brannte, seine Umwelt mit Geschrei zu erfüllen. Doch vor der Erleichterung der Frau haben die Götter, auch Iuno, die Pein gesetzt, um die Sterblichen daran zu erinnern, dass jedes Kind ein Geschenk ist und keine Selbstverständlichkeit.


    Auch hier wird die Frau Schmerzen haben und das nicht zu knapp. Doch wird sie aufgrund ihrer Erfahrung wissen, dass es ein Ende haben und sie es gut überstehen wird. Auch das Kind wird gesund sein, doch ob er das Erwachsenenalter erreicht, das entscheidet nicht mehr Iuno, dafür müssen nun die Eltern Sorge tragen, die in diesem Moment um ein Kind reicher wurden.

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