Das Landgut des Lucius Aurelius Commodus

  • Irgendwann im späteren Verlauf seines Aufenthalts, als sich der Trubel und die allgemeine Hektik gelegt hatten und Ioshua die meisten seiner geschäftlichen Kontaktpflichten erfüllt hatte, war eine Kutsche von einem Zweispänner gezogen auf dem Weg hinaus aufs Land. Rom hatten sie hinter sich gelassen, während es im gleisenden Nebel der sinkenden Sonne verschwand. Der Brief war von einem gewissen Senator namens Aurelius Comodus verfasst, der ihn auf sein Landgut eingeladen hatte, mit der Bitte, etwas Geschäftliches zu sprechen. Zwar war Ioshua in einer entspannten Stimmung, als er sich auf den Weg gemacht hatte, so daß er nicht auf hartknäckige Geschäftsgespräche eingestellt war, doch rechnete er auch nicht damit, daß es hart zugehen würde und der Senator den vermeintlichen Grund vielmehr als Alibi gebraucht hatte, um einen Anknüpfungspunkt für eine Einladung zu haben. Was zwangsläufig natürlich nicht bedeutete, daß der Senator nicht tatsächlich ein geschäftliches Anliegen hatte.
    Jedenfalls fühlte Ioshua sich geehrt aufgrund der Einladung und hatte sie wohlwollend angenommen, schließlich war es eine nette Abwechslung zu den vergangenen Tagen und er konnte Rom und Ostia so den Rücken kehren und etwas vom Umland sehen.


    Die Kutsche rollte über die Landstraßen bis sie in einen privaten Seitenweg einbog, der zu besagten Landsitz führte. Dank der Wegbeschreibung, die dem Brief beigelegt war, fand der Kutscher das Ziel ohne Probleme.
    Das Gefährt blieb vor dem großen Landhaus stehen, wo sich die Ankunft schon von weitem herumgesprochen hatte. Der beleibte Tylusier entstieg mit Mühe und landete mit einem Schwung auf den staubigen Boden.

  • Ich brach am frühen Mittag mit nur zwei Begleitern auf, um den Senator, der auch den Namen Aurelius trug, zu besuchen. Es gab viele Gründe.


    Im Gegensatz zu früheren Reisen war diese ungewöhnlich. Anstelle von großem Gefolge und Bequemlichkeiten war es nun eine kleine Gruppe zu Pferde. meine Begleiter waren treue, wenn auch rauhe Gesellen, die für meinen Schutz zu sorgen hatten. Anlass dafür gab es so manchen. Als wir gegen Abend das Anwesen erreichten, wies ich sie an, sich im Hintergrund zu halten, denn hier dürfte ich mich sicher fühlen.
    Burrus, einer meiner Begleiter, klopfte an die Tür und trat dann in den Hintergrund zurück. Die Pferde schnauften und meine Begleiter streichelten sie, während sie wachsam zu mir schauten.

  • Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    Das Gefährt blieb vor dem großen Landhaus stehen, wo sich die Ankunft schon von weitem herumgesprochen hatte. Der beleibte Tylusier entstieg mit Mühe und landete mit einem Schwung auf den staubigen Boden.


    Der Sklave Nike


    Ein großgewachsener griechischer Sklave eilte sofort herbei, kniete sich nieder in den Dreck und fuhr mit seiner Hand über das edle Gewand des Besuchers. „Mein Herr, euer Gewand ist wieder Sauber.“ Er stand auf, verbeugte sich, ohne ihn anzusehen und fragte nach seinem Begehr. "Ihr wünscht mein Herr?"

  • Ioshua sieht überrascht, als der Sklave sein Gewand säubert. Einen solchen Empfang war er nicht gewöhnt.


    "Ähm, führe mich zu deinem Herrn, dem Senator und Besitzer des Landguts. Meine Name ist Ioshua Hraluch. Er hat mir geschrieben."


    Die große Villa im Landhausstil, Weinranken kletterten an einer Seite den frisch verputzten Wänden entlang, wirkte sehr idyllisch und beschieden. Irgendwo bellte ein Hund. Rom war weit weg. Ioshua genoß die Ruhe, die sich auf dem Land entfaltete.

  • Der Sklave Nike


    Der Sklave nickte, führte Ioshua Hraluch rund um das Haus, in den Garten. „Bitte verzeih diesen Umweg, Herr. Aber im Haus riecht es noch unerträglich nach frischer Farbe. Mein Herr hat erst vor wenigen Tagen dieses Landgut erworben.“


    Im Hortus waren mehrere Sklaven im Einsatz. Sie versuchten den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Neue Bäume wurden Gepflanzt, Hecken gekürzt, der Brunnen gereinigt. Zwischen den Säulen des Ausgangs zum Garten, befand sich Commodus. Er hatte es sich mit einem Tisch und einem Klapphocker gemütlich gemacht um die Arbeiten der Sklaven zu Überwachen. Als er die fremde Person sah, wusste er, dass es sich um Ioshua Hraluch handeln musste. Niemand anderen hatte er eingeladen. Commodus stand auf um ihn entgegen zu gehen. „Salve! Du musst Ioshua Hraluch sein?“ Er reicht ihm die Hand.

  • Ioshua folgte dem Sklaven um das Haus in den hinteren Garten, wo zwischen einer Oase aus Blütenprachten, Marmorbüsten und sprudelnden Fontänen der Herr des Hauses in einer Toga sich bequem gemacht hatte. Klinen waren aufgestellt und Sklavinnen versorgten sich um das Wohl ihres Herrn. Ioshua schmunzelte als der Senator ihn erblickte und auf ihn zuging, um ihn zu begrüßen.


    "Ja, der bin ich. Salve et Shalom, dann bist Du der Senator Lucius Aurelius Commodus ?" stellte Ioshua fest. "Ich dank Dir für deine Einladung."

  • „Der bin ich!“ Meinte Commodus amüsiert und deutete auf eine gemütliche Sitzgelegenheit im Schatten, um der erbarmungslosen Sonne zu trotzen. „Ich hoffe deine Anreise war einigermaßen bequem? Ich habe es in der Stadt nicht mehr ausgehalten und so suchte ich Zuflucht im Paradies… welches noch nicht ganz ausgereift ist.“ Er schaut erneut zu seinen arbeitenden Sklaven. Als beide Platz genommen hatten, winkte Commodus einen Sklaven hinzu mit einer Kanne Wein, der soeben zwei Becher mit edlem Falerner Wein füllte. „Wollen wir uns noch über unwichtige Dinge unterhalten, oder gleich zum Geschäft kommen?“ Dies meinte Commodus keineswegs unhöflich, er kannte die Händler, deren Zeit doch sehr knapp bemessen war und wollte keinen Reisenden aufhalten.


    Sim-Off:

    Wisim ;)

  • Ioshua machte die Hitze nichts aus, auch wenn man meinen konnte, er schwitzte sich unter seinem Turban zu Tode, aber dem war nicht so. Daher machte er es sich auf der Kline bequem.


    "Falerner ? Den nehm dankend an." sprach Ioshua nahm den Becher entgegen, um einen Schluck des göttlichen Nektars zu sich zu nehmen.


    "Da du es eilig zu haben hast, Senator, will ich deinen Gepflogenheiten gerne folgen. ;) Es trinkt sich auch leichter, wenn man das Geschäftliche hinter sich hat."


    Zugegeben darauf war Ioshua schon gespannt. In dem Brief stand etwas von Betrieben des Senators, die er loswerden wollte. Ioshua war interessiert, was der Gastgeber vorzutragen hatte, doch er würde auf keinen Fall die Katze im Sack kaufen.

  • „Nun, wo soll ich anfangen?“ Commodus nahm zuerst ebenfalls einen Schluck vom köstlichen Falerner Wein, welchen er nur trank, wenn er besondere Gäste bewirtete. „Ich bin vor kurzem aus Britannia wiederkehrt, verweilte ein ganzes Jahr dort und bin nun wieder hier. Vor wenigen Tagen wurde ich den erlauchten Kreis unserer edlen römischen Senatoren aufgenommen und verliere damit das Privileg, nicht landwirtschaftliche Betriebe zu führen. Ich könnte nun, wie es Mode ist, diese Betriebe über Strohmänner führen lassen, aber das liegt nicht in meinem Interesse. Mir fehlt einfach die Zeit.“ Ein weiterer Sklave brachte ein paar köstliche Leckerein für zwischendurch. Gefüllte Eier mit Nüssen, Olive, Weintrauben und gebackene Haselmäuse in Honig und Mohnsamen gerollt. „Nun möchte ich sie verkaufen, es handelt sich dabei um einen Farbmischer und einen Schreinerbetrieb. Vielleicht hättest du Interesse daran? Farbe ist zurzeit wirklich knapp auf dem Markt, eine wahre Goldgrube.“


    Sim-Off:

    Malerei Commodus „Farbmischer Stufe III
    Möbeltischlerei Commodus „Schreiner Stufe I

  • Ioshua lehnte sich zurück. Dabei stellte er das Glas auf einem kleinen, runden Tisch ab.


    "Hm, der Farbmischer mag mein Interesse wecken. Befindet er sich in Rom ?"


    Dann registriert er die aufgetragenen Speißen und er fragte sich, ob das zur Verhandlungstaktik des Senators gehörte. Jedenfalls nahm er wohlwollend das kulinarische Angebot zur Kenntnis.


    "Wie hoch belaufen sich die Kosten ?"

  • „Gewiss, die Werkstatt liegt in Rom, mit guter Verbindung nach Ostia. Wenn du sämtliche Kapazitäten der Werkstadt ausschöpfst, entstehen Erhaltungskosten von 690 Sesterzen, bei maximaler Produktion kannst du rund 600 Einheiten wöchentlich verzeichnen. Macht bei der unverbindlichen Preisempfehlung des Marktes etwa 900 Sesterzen.“ Commodus ergriff ein Hartgekochtes Ei und biss ein Stück ab, während sein Gegenüber nachdachte. Ein Schluck Wein machte das Ei noch schmackhafter und Commodus betrachtete sein Gegenüber. „Bei Bedarf, könnte ich dir sogar noch zwei erfahrene Sklaven verkaufen. Beide arbeiten sie dort seit 3 Jahren, sie sind jung, kräftig und besitzen auf diesem Gebiet viel Erfahrung. Sie werden deine Ausbeute noch einmal erhöhen. Auch liegen noch 200 Töpfe frischer Farbe in meinem Lager, die würde ich dir fast geschenkt mit Geben.“

  • Ioshua überlegte. Es klang nach einem guten Geschäft, doch der alte Fuchs ließ sich wie gewohnt nichts anmerken. Stattdessen fuhr er sich in aller Gemütsruhe bedächtig mit der Hand durch den Bart.


    "Das klingt....interessant, äußerst interessant. Und was stellst Du Dir als Gegenleistung vor, die Du von mir erwartest ?"


    Er wollte erstmal das Angebot hören, welches dem Senator vorschwebte, um zu entscheiden.

  • „Mal sehen…“ Commodus nahm ein Stück Papyrus zur Hand und schrieb etwas darauf. Als er noch ein Schluck Wein zu sich nahm, schob er das Schriftstück dezent in Richtung Ioshua Hraluch.



    Werkstatt mit kompletter Inneneinrichtung, 2 erfahrende junge Sklaven und 200 Töpfe frischer Farbe. 1350 Sekterzen.


    Die Farbe war natürlich fast verschenkt, aber Commodus brauchte einen Anreiz für sein Gegenüber.

  • Gelangweilt nahm dieser das Schriftstück auf und überschlug die darin enthaltenen Zahlen. Die Summe stimmte, zumindest hatte der Senator nicht vor, ihn übers Ohr zu hauen. Schnell stellte er seine eigene Rechnung auf. Er würde unter keinen Umständen mehr als 500 Sesterzen für den Betrieb bezahlen.


    "Ein stolzes Angebot." lobte Ioshua das Geschick des Aurelius. "Doch, ich fürchte, ich kann es nicht annehmen."

  • Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    "Ein stolzes Angebot." lobte Ioshua das Geschick des Aurelius. "Doch, ich fürchte, ich kann es nicht annehmen."


    "Ich nehme an, du nimmst es nicht an, weil es zu großzügig ist?" Ein grinsen huschte über sein Gesicht, er schenkte seinem Gast und sich selbst noch einmal nach. Anscheinend war Ioshua Hraluch noch nicht besoffen genug. ;)
    Mit seinen Fingern zog er das Schriftstück geschickt zurück zu sich und begann noch einmal darauf zu schreiben.


    Werkstatt mit kompletter Inneneinrichtung, 2 erfahrende junge Sklaven und 200 Töpfe frischer Farbe. 1350 Sekterzen. 1200 Sesterzen.

  • Ioshua nahm das neue Angebot unter die Lupe, derweil registrierte er, daß der Senator persönlich ihm nachschenkte. Wollte der Sack ihn betrunken machen ? :P Na, da würde er sich noch wundern und könnte teuer für ihn werden. ;)


    Das Angebot klang vielversprechend. Légère legte er den Schrieb beiseite, nahm einen Schluck Wein und sprach zu dem Senator


    "900 Sesterzen will ich Dir für alles geben, und ich lege eine brandneue Toga oben drauf."

  • „900 Sesterzen? Du bist kein Händler, du bist ein Räuber! Allein für die beiden Sklaven bekommst du auf dem Markt 500 Sesterzen! Und die Farbe ist fast verschenkt, ich gebe dir darauf 67%.“ Commodus brauchte auf diesem Schock hin erst einmal einen Schluck Wein. „Nun gut, ich will mich großzügig zeigen, die Werkstatt, 2 Sklaven und 200 Töpfe Farbe für 1150 Sesterzen. Und deine Toga kannst du behalten.“ ;)

  • Ioshua war empört - oder spielte er es nur ? ;)


    "Du bezichtigst mich eines Räubers ?? Bei Deiner Gastfreundschaft, aber Du vergisst Dich, Senator !"


    Mit einem Ruck stellt er das Glas auf dem kleinen Tischlein ab.


    "Du zweifelst an meiner Redlichkeit, Senator ? 1000 Sesterzen und ich sehe darüber hinweg."

  • Ein guter Händler ist auch immer ein eben so guter Schauspieler, dessen war sich Commodus bewusst. „Mein edler Freund, ich entschuldige mich für meine Wortwahl, vielleicht wäre das Wort Wegelagerer besser gewählt gewesen.“ Er zwingter ihn amüsiert zu und schob ihn köstliche Datteln zu. „Treffen wir uns der Mitte, 1075 Sesterzen, schlägst du ein?“ Er reichte ihm die Hand, in der Hoffung, er würde zupacken.

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