Hortus - der Garten

  • Der Garten in der Casa



    Der Garten ist eine kleine, grüne Oase und vortrefflich geeignet um sich ein wenig zu entspannen und den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen. Ein Hobbygärtner hätte hier viel Freude. Ein frischer Duft weht hier das ganze Jahr. Von Olivenbäumchen bis zu Lavendelblüten oder anderen Sträuchern und kleinen Bäumen ist hier eigentlich alles zu finden.


    Etwas tiefer im Grün befindet sich außerdem eine steinerne Sitzbank, die von den Bewohnern der Casa oft genutzt wird.


  • Es dauerte nicht lange, da hatte Narcissa endlich den Hortus betreten. Dort sah sie sich eilig nach einem Versteck um und entschied dann, dass es nicht in der Nähe ihres Zimmers sein durfte, aus dem Montanus ja einen Blick wagen könnte.


    Nein, sie entschied sich für die hinterste Ecke des Gartens, wo auch eine kleine Gruppe von Bäumen und Büschen stand. Zwischen diese setzte sie sich in die Hocke und hielt nach Bewegungen in ihrem Zimmer Ausschau. Aber von hier aus war in der Tat wirklich nichts zu erkennen. Zu viele Sträucher und Bäume lagen dazwischen, sodass er sie auf jeden Fall nicht vom Bett aus finden könnte. Ein wenig kindisch kam sie sich nun doch vor. Aber das Spiel schaffte es auch noch einmal, ihre Laune noch ein Stückchen weiter anzuheben.

  • Es dauerte doch länger als er erwartet hatte, und er hatte inzwischen das gesamte Haus, inklusive des Abtritts und des kleinen Nahrungsmittellagers, durchsucht. Doch nirgends hatte er sie finden können. Jetzt blieb nur noch der Garten übrig, hier musste Narcissa sein, oder er hatte sie irgendwo im Haus übersehen. Doch das wäre sehr peinlich gewesen und das weigerte er sich zu glauben.
    „Ich weiß, dass du hier bist!“, rief er in den Garten, um Narcissa dadurch zu verunsichern und zu einer verräterischen Bewegung zu reizen. Aufmerksam starrte er durch den Garten, ob sich irgendwo etwas regte.

  • Narcissa wurde langsam langweilig in ihrem Versteck. Immerhin war sie vor Ablauf der zehn Minuten hier gewesen und hatte warten müssen, bis er das ganze Haus abgesucht hatte. Aber endlich konnte sie sehen, wie er den Garten betrat. Er sah sich suchend um und Narcissa legte sich eine Hand über den Mund um nicht zu Kichern, denn er sah dabei ZU komisch aus. Als er auch noch versuchte sie mit seinem Spruch einzuschüchtern, musste sie noch mehr grinsen, was ebenfalls hinter der Hand gut verborgen war.


    Also kam wohl kein Mucks aus der hintersten Ecke des Gartens, wo das Gestrüpp so dicht war. Aber im Grunde gab es hier nicht sonderlich viele gute Verstecke, wo das Grün so dicht war. Aber sie konnte ihn noch einigermaßen gut beobachten.

  • Zum einen war der Garten nicht besonders groß, und zum anderen gab es nicht viele Stellen, wo man sich verstecken konnte, so dauerte es nicht besonders lange, bis Montanus vor Narcissas Versteck. Er versuchte zuerst von oben in das Gestrüpp hinein zu spähen und glaube einen Zipfel von Narcissas Tunika zu sehen. Er ging die wenigen kleinen Schritte zur Seite, um dann direkt auf die da kauernde Narcissa sehen zu können.
    „Hab dich!“, grinste er und versperrte ihr , indem er sich auf einen der dickeren Äste stützte, den Fluchtweg. „Ist es dort nicht etwas unbequem?“

  • "Doch, aber nur wenn man so lange warten muss, bis man gefunden wird.", grinste sie schelmisch und stand nun wenigstens wieder auf um sich kurz die Kleider abzuklopfen.


    "Und jetzt?", fragte sie schließlich auffordernd. Eigentlich hätte es jetzt ja wieder Kitzeln geheißen, aber sie hoffte, dass Montanus das inzwischen wieder vergessen hatte. "Los, erzähl mir schon, wo du überall gesucht hast!" Sie fragte sich ja auch, ob ihr Trick mit Burrus funktioniert hatte.

  • Jetzt, wo sie sich aufgerichtet hatte, stand Narcissa etwa eine Handlänge von Montanus entfernt und schaute von oben auf sie herab. Immer noch stützte er sich ab und verhinderte somit jedwedes entkommen ihrerseits.
    „Nun, sagen wir Burrus wird noch sein Fett weg bekommen.“ Er grinste sie an und legte den Kopf schief. „Kannst du mir sagen, wie er darauf kommt, du wärst in der Culina, während Nerva dort vollkommen alleine war?“
    Sein Grinsen wandelte sich in ein bittersüßes Lächeln, das nichts gutes verhieß.

  • Eigentlich versuchte Narcissa ernst zu bleiben und so zu tun, als würde sie nicht wissen, wovon ihr Bruder sprach. Aber spätestens als er erzählte, wie Nerva ganz allein und vermutlich vollkommen perpley in der Küche gestanden hatte, war es um Narcissa geschehen und sie brach in ein für sie recht untypisches Gelächter aus, während sie sich mit einer Hand den Bauch hielt und mit der anderen versuchte ihren Mund wieder zu verdecken. Nachdem sie einige Momente so herzhaft gelacht hatte, schüttelte sie amüsiert den Kopf.


    "Also ich weiß auch nicht, wie Burrus auf so eine Idee kommt... Vielleicht hat er ein Gläschen über den Durst getrunken...", meinte sie und schlang sich dann beiden Arme schützend um den Körper.

  • Dieses Gelächter stand Narcissa außerordentlich, befand Montanus. Beinahe schade, dass sie es so selten tat, doch es freute Montanus umso mehr, wenn sie es tat. Und so musste auch er amüsiert schmunzeln. Doch, um es sich möglichst nicht anmerken zu lassen, fuhr er sich grob mit der Hand über den Mund, und setzte wieder sein bittersüßes Lächeln auf.
    „Das willst du mir jetzt nicht ernsthaft weismachen, oder? Burrus und trinken? Nie!“, tat er überzeugt. Er beugte sich etwas zu ihr herab und sah sie bohrend an. Die Arme, die sie schützend um ihren Körper geschlungen hatte, riefen ihm wieder in Erinnerung, dass er sie ja auch noch kitzeln wollte. „Ich hab da eine etwas andere Theorie, wie er darauf kommt, mir zu sagen, du wärst in der Küche!“, sprach er, als seine Nase vielleicht noch eine Handbreit von der ihren entfernt war.

  • Narcissa beugte sich immer mehr zurück, je näher Montans ihr kam. Auch ging sie vorsorglich noch einen oder zwei Schritte zurück. Mehr ging sowieso nicht, denn sie war immernoch von Grün umzingelt und an ihrem Cousin vorbei kam sie im Moment auch nicht. Ihre ausweglose Situation war für sie fast ein kleiner Nervenkitzel. Abwartend und mit einer gehobenen Braue musterte sie ihn und versuchte dabei vergeblich ihr Grinsen zu unterdrücken.


    "Tja, dann bin ich wohl besser über Burrus informiert als du, mein lieber Cousin.", sagte sie und versuchte weiterhin ganz ernst zu tun. "Aber erzähl mir ruhig deine Theorie. Jetzt hast du mich immerhin schon ganz schön neugierig gemacht.", sagte sie und grinste ihn auffordernd an.

  • „Hm, das glaub ich weniger...“, erwiderte er auf die ersten Worte, und dann breitete er seine Theorie aus. „Nun ich denke, dass eine bezaubernde, kleine Person ihn überzeugt hat seinen Herren anzulügen. Und höchstwahrscheinlich, hat er nicht viel mehr dafür bekommen, als ein kleines Verschwörerlächeln deinerseits. Lieg ich richtig?“
    Er hatte die Hand gehoben, mit der er sich nicht abstützte und tippte Narcissa sachte aber neckend gegen die Nase.

  • Grinsend rümpfte sie die Nase, als er diese so antippte. Dabei kniff sie auch die Augen zusammen und weichte dann mit dem Kopf zurück. "Tststststs. Was du mir unterstellst, lieber Cousin! Mir deiner armen, unschuldigen, engelsbraven Cousine!" Tadelnd trat sie nun fast direkt vor ihn und stemmte ernst die Hände in die Hüften.


    "Dass mir das nicht noch einmal passiert, hm?!", sagte sie und piekte ihn mit einem Grinsen in die Seite. Hoffentlich führte das zum gewünschten Überraschungsmoment, das sie sogleich für ihre Flucht nutzen konnte.

  • Montanus zuckte leicht zusammen, als ihn seine Cousine so unvorbereitet piekste, doch er wich nicht zurück, sondern funkelte sie nur amüsiert an. „Arm, unschuldig, brav?“, wiederholte Montanus und musste lachen. „Vor zwei Monaten hätte ich dir das vielleicht abgekauft, aber heute?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, das schaffst du nicht! Arme, unschuldige, brave Mädchen treffen sich nicht mit Spielmännern sondern hören lieber auf ihren Cousin!“ Seine freie Hand wanderte zu ihrer Seite und piekste sie nun seinerseits.

  • Mit einem kleinen Quitschen wich Narcissa zurück und versuchte sich dabei an ihrem Cousin vorbei in die 'Freiheit' zu stehlen. "Ich bin immernoch brav. Ich tu immerhin nichts, was du in meinem Alter nicht auch getan hättest. Gib es doch zu!", sagte sie und das Grinsen war etwas schwächer geworden.


    Indem Montanus die Sprache auf Scato gebracht hatte, fiel die Kindlichkeit irgendwie wieder von Narcissa ab, denn damit hatte ihr Cousin ein für sie ernstes Thema angesprochen. Eins über das sie im Moment lieber nicht gesprochen hätte, denn dabei erlaubte man es sich nicht herumzuscherzen.

  • "Hmmrrrr", brummte Montanus und wich zurück, um Narcissa aus ihrem Versteck zu lassen. Das Thema gefiel ihm nun so ganz und gar nicht und er hatte es eigentlich überhaupt nicht ansprechen wollen. Jetzt ärgerte er sich über seine Dummheit, er hatte Narcissa doch nur necken wollen! Und jetzt das!
    Montanus verschränkte die Arme vor der Brust und starrte auf einen Punkt irgendwo links von Narcissas Schuh. Er hatte nicht vor darauf jetzt einzugehen, und jetzt, wo sich Narcissa erwachsener benahm, kam bei Montanus das kleine trotzige Kind durch, oder zumindest schien es so.

  • Sie bemerkte natürlich, dass ihm das Thema auch nicht sonderlich gelegen kam. Und so hob sie nochmal eine Hand und strich ihm damit behutsam über die Schulter. Erst dann ging sie vollends an ihm vorbei in ihre Freiheit.


    Eigentlich wollte sie noch nicht rein und darum blieb sie erstmal im Garten, wenngleich sie sich einige Schritte weit von ihrem Cousin trennte um sich auf die schöne Bank zu setzen, die in diesen Tagen so schön grün umrankt war.

  • Montanus brauchte ein bisschen, bis er sich überwinden konnte und sie störrische Haltung aufgab. Die hand, die seine Schulter gestreift hatte, trug zwar schon einiges dazu bei, aber er musste sich erst mal wieder beruhigen. Seltsamerweise wurde er jedes mal unglaublich zornig, wenn die Sprache auf Scato oder irgendwelche Aktivitäten mit diesem kam, er konnte es sich selbst nicht recht erklären. Doch endlich hatte er sich beruhigt und lies die Arme sinken, um sich schwer neben Narcissa auf die Bank fallen zu lassen und sie dabei versehentlich mit dem Ellenbogen anzurempeln.
    „Oh, entschuldige!“, meinte er und rückte automatisch ein Stück von Narcissa weg. „Das wollte ich nicht, tut es weh?“

  • Narcissa hielt natürlich unauffällig nach ihrem Cousin Ausschau um zu sehen, ob er wohl noch zu ihr stoßen würde. Und schließlich kam er auch und setzte sich - etwas zu dicht - neben sie. Sie zog den Unterarm kommentarlos weg und rieb sich kurz den Ellbogen, doch war es nicht schlimm gewesen und sie rückte auch nicht weg von ihm.


    "Achwas... von euch zwei Rabauken bin ich doch viel schlimmeres gewöhnt.", grinste sie leicht und wurde dann aber wieder ernster. Dazu legte sie auch eine kurze Pause ein. "Sag mal... warum hasst du ihn so sehr? Warum kannst du dich denn nicht für mich freuen? Dass ich endlich auch diese schönen Seiten des Lebens kennenlernen darf. Ich hätte mich doch auch darüber gefreut, deine erste Freundin kennenzulernen. Ich wäre stolz auf dich gewesen.", meinte sie in ruhigem Ton und versuchte damit, seinen Zorn auf Scato ein wenig zu lindern. Dazu legte sie ihm auch wieder eine Hand beruhigend auf die Schulter.

  • Kurz musste Montanus schmunzeln, bei ihrem Kommentar, doch dann wurde sein Gesicht ausdruckslos, als sie wieder auf Scato zu sprechen kam. Das schlimme war, er konnte die Frage nicht beantworten. Er hatte ja selbst keine Ahnung, was ihm genau an Scato nicht passte, doch „Er passt mir einfach nicht...“, grummelte er und nur die Hand auf seiner Schulter hielt ihn davon ab, wieder die Arme zu verschränken. „Was findest du nur an ihm?“

  • "Ich weiß auch nicht... Er gefällt mir einfach." Sie konnte genauso wenig beschreiben, was genau sie an Scato so reizte, wie Montanus nicht sagen konnte, was ihn störte. Wenngleich vielleicht aus verschiedenen Gründen.


    "Ich mag einfach diese romantische Art... sich nachts zu treffen, das hat etwas... Und es gefällt mir einfach seine Art, mir all diese Liebesdinge zu zeigen...", sagte sie und wusste dabei nicht so recht, wo sie hinsehen sollte. Ja, Scato machte sich in ihren Augen schon gut. Aber ob andere es vielleicht besser konnten wusste sie auch nicht.

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