• Der Trainingsraum




    Früh am späten Nachmittag hatte Furianus sein Schläfchen beendet und begab sich in den Trainingsraum der Vigiles.


    Dort angekommen stellte er fest, dass die Geräte wohl nicht so häufig In Gebrauch waren.
    Metallstangen lagen kreuz und quer herum und die Gewichte waren auch überall verteilt.


    Ein Seufzer folgte und er begab sich zu den Sandsäcken.
    Fing an Diese zu stemmen.


    Es war anders, kein Gymnasium, nur ein schlichter einfacher Raum. Er diente seinem Zwecke.


    Schon rann ihm ein wenig Schweiß die Stirn herunter.

  • Später am Nachmittag machte ich mich auf, das Castellum etwas zu erkunden. Irgendwann kam ich vor einem Raum an, aus dem angestrengte Laute kamen. Ich warf einen Blick herein und sah, wie Furianus dort trainierte. Spontan gesellte ich mich dazu.


    "Salve Furianus, ich hoffe ich störe nicht."


    Zuerst wärmte ich mich etwas auf. Hampelmänner, leichte Ligestütze, das ganze Programm herauf und herunter. Irgendwann fühlte ich mich warm genug, etwas mit den Hanteln, die ordentlich am Boden lagen, zu trainieren. Bald merkte ich, dass ich schon länger nichts mehr für meinen Körper getan hatte und kam leicht ins Schwitzen. Es begann mir Spaß zu machen. Beiläufig sprach ich zu Furianus:


    "Sag..." Ich ächzte leicht.


    "...wie bist du zu den Vigiles gekommen?"

  • Nach Atem ringend hörte er für eine Weile auf und blickte sich um.


    "Salve, Decimus."


    Dann machte er wieder weiter.
    Nach einiger Zeit war er jedoch so richtig ins Schwitzen gekommen.
    Er merkte nun, dass er außer Form war, nicht so wie damals, als er mit seinen Freunden jeden Tag im Gymnasium verbrachte. Rann, Gewichte hob und das Ringen war auch ein netter Zeitvertreib.


    Nach der Übung schmiss er den schweren Sandsack zur Seite und blickte ihn erschöpft an.


    "Ich bin aus der Legio I ausgetreten."


    Das Thema wollte er nicht schon wieder vertiefen, erst vor kurzer Zeit quälte ihn Claudia mit Diesem.


    So streckte er sich in wenig, dehnte die Arme.

  • "Mir gefällt es sehr gut. Und dir? Hast du es dir so vorgestellt, als du eingetreten bist? Sind wir allen positiven Erwartungen gerecht geworden?"


    Fragte er, als er sich gerade ans Reck aufmachte um ein paar Klimmzüge zu absolvieren.

  • "Nun, ich hatte keine nährere Vorstellung. Doch es gefällt mir auch sehr gut. Alles ist neu und würdig, erkundet zu werden. Und ob dies positiv oder negativ ist, das wird sich zeigen!" :D


    Ich sah ihn grinsend an und verschnaufte etwas.

  • Noch muskelzerrender Arbeit am Reck sprang er schließlich ab und wischte sich mit einem Tuch, welches er mitgebracht hatte, das Gesicht.


    Dann kam er zu Strabo und schien ein wenig erzürnt zu sein.


    "Hast du schon die Vigiles aus der Rüstkammer angetroffen? Verabscheulich, was sie dort so von sich geben und wie sie die Vigiles repräsentieren."


    Diese Saufbolde. Er schien eine wirklich tiefe Abneigung zu den Beiden zu entwickeln.
    Dennoch war es nicht verwunderlich. Nie mochte er solche Männer, solche Männer, die ihre Einheit in den Dreck zogen.
    Am liebsten würde er sie mit einem Trupp Probati zu einem Laufmarsch zwingen, oder eine Spezialausbildung als Strafe.
    Doch war er daszu nicht ermächtigt und auch seine Vorgesetzten hätten ein Mitspracherecht.

  • "Ja, da hast du recht! Die Männer dort sind eine Schande für die Einheit. Dadurch wird jedem Neuen, also auch mir, suggeriert, die Vigiles seien samt und sonders Trunkenbolde, weil ja so ziemlich das erste, was man im Castellum zu Gesicht bekommt, die Rüstkammer ist. Doch wenn sie nur dort arbeiten und sonst den Betrieb des Castellums nicht stören, muss man es so hinnehmen. Doch ich finde sie haben eine Strafe verdient."


    Ich sah Furianus nun ernst und mit einem leichten Funkeln in den Augen an.

  • "Ich werde mich darum kümmern, Strabo. Denn so kann es nicht weitergehen. Entweder die Herren führen in Zukunft eine Aversion gegen den Alkohol oder es wird Konsequenzen mit sich tragen."


    Spätestens, wenn er Optio werden würde, nehme er sich der Sache an.


    Als sie nun ein Geräusch in Richtung des Einganges hörten warfen sie gezielte Blicke auf jene Tür.


    Sie entdeckten den Optio Metellus und grüßten ihn militärisch, nahmen aber sofort danach Haltung an.


    "Vigilus Lucius Flavius Furianus und Probatus Decimus Strabo halten sich hier auf, um ihre Körper für den Einsatz zu stählen."


    Meldete Furianus dem Optio.

  • Er staunte nicht schlecht. Das war eine perfekte Meldung. Eigentlich hatte er gedacht, die beiden etwas Aufscheuchen zu können, aber das war unnötig. Hui...:)


    Rühren! Ich habe einen Auftrag für Euch beide. Ich bin derzeit der wachhabende Offizier am Lagertor.


    Ihr beide seid hiermit eingeteilt, mich dort zu unterstützen. Wann immer jemand am Tor erscheint, und ich nicht da bin, so habt Ihr den Auftrag, denjenigen zu betreuen. Noch Fragen?

  • Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Noch Fragen?


    "Nein, Optio!", antworteten wir beide.


    Ich sollte also zusammen mit Furianus dem Optio an der Torwache helfen. Das würde sicherlich nicht gerade spannend sein, aber es war eine anständige Arbeit.

  • Begeistert sahen die beiden nicht aus.



    Etwas mehr Freude bitte, meine Herren!!!!!! Ihr seid das Aushängeschild der Vigiles. Ich erwarte also hochmotivierte und zackige Torhüter. Wenn das danebengeht, dann landet derjenige in der Rüstkammer bei den beiden Amphoren, verstanden? ;)


    Ein Augenzwinkern milderte die Worte des Optio, auch konnte er sich ein grinsen nicht verkneifen.


    Morgen also ist der große Tag.....Wir werden sehen........Weitermachen!



    Der optio verließ den Trainingsraum. Wahrscheinlich würden die beiden sich erst einmal etwas Luft machen wollen ;)

  • "Es erfüllt uns mit Ehre, von euch als Aushängeschild bezeichnet zu werden, Optio. Sicherlich werden wir die Aufgabe zu eurem Wohlwollen bewältigen."


    Gab Furianus als Antwort.
    Und der nächste Satz des Optios erinnerte ihn daran, dass er sich morgen beweisen müsste.
    Solch ein Einsatz war nicht leicht, besonders nicht vor Publikum.


    Beide salutierten als der Optio den Raum verließ und rührten sich wieder.


    "Ich habe genug für Heute, die Löschübung bedarf noch meiner Aufmerksamkeit. Alles muss genaustens durchdacht werden. Vale, Decimus."


    Mit einem Nicken verabschiedete er sich von ihm und ging noch ein wenig spazieren, um über die Löschübung nachdenken zu können.
    Sicherlich würde er noch einen Abstecher in die Villa Flavia Felix machen und sich des guten Essens erfreuen, welches seine Sklaven machen würden.

  • ...dies hatte er als Grieche natürlich verinnerlicht und ein gestählter und schöner Körper war unablässlich für seine Person.
    Natürlich hatte er schon Fettpölsterchen angesetzt, verbrachte er doch viel mehr Zeit in seinem Officium als im Übungskampfe oder Löscheinsatz.
    So musste nun nachgeholfen werden.
    Als er den Trainingsraum betrat herrschte sofort Stille und die Anwesenden - die ja sowieso meist Vigiles oder Optiones waren - salutierten und blieben in regungsloser Haltung. Nach einem Lächeln und dem darauf folgenden "Rühren!" sah die Sache nun entspannter aus, Helios erklärte, dass er nur hier sei um zu trainieren.
    Außerdem verbrachte er nebenher auch noch Zeit mit den Männern, das sollte er auch pflegen. Schließlich wusste man ja nie, ob einer von ihnen mal sein Leben retten würde oder umgekehrt.


    Zackig ergatterte er sich sogleich einige Bandagen und zog sie auseinander, eine gute Übung für die Arm- und Rückenmuskeln.

  • Eigentlich war ich eher selten im Trainingsraum. Wenn ich trainierte – was natürlich Pflicht war – machte ich dies meistens draußen auf dem Exerzierplatz mit meinen Männern und nicht hier drin. Krafttraining war wohl der einzige Grund, weshalb es mich ab und an doch hier herzog. Als Optio musste man stets mit gutem Beispiel voran gehen und so müsste ich wohl etwas häufiger hier hingehen müssen. Nur um die anderen zum Training zu motivieren, was wiederrum eine gute Leistung der Männer bringt und letztendlich, natürlich nicht ganz uneigennützig, auf mich zurückfallen würde.


    So betrat ich also den kleinen, recht ungemütlichen Raum und suchte mir eine Stelle mit viel Platz. Zwar waren seltsamerweise heute keine Soldaten im Trainingsraum, allerdings hatte man sich zuvor wohl einen feuchten Dreck darum gekümmert, die Trainingsgeräte auch wieder ordentlich weg zuräumen. Mit einem kleinen Kopfschütteln beurteilte ich dies und machte mir innerlich eine Notiz, nachher zwei Männer zum Aufräumen hier her zu schicken. Aber nun wollte ich mich ja um mein Training kümmern, so fing ich an, einige Liegestütze und Hampelmänner durchzuführen, dazu ein paar Dehungsübungen, um mich aufzuwärmen und zu lockern.


    Das Hauptprogramm würde später drankommen ...

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