• Innerhalb, vor und um den Tempel des Saturn herum herrscht große Geschäftigkeit. Am morgigen Tage beginnen die Feierlichkeiten der Saturnalien und es scheint als sei die gesamte Priesterschaft Roms mit den Vorbereitungen beschäftigt. Emsig wuselt auch Aemilia zwischen den anderen umher, um den Saturn-Priestern ein wenig Arbeit abzunehmen. Üppig wird der große Tempel mit Blumen und Girlanden geschmückt. Mit großer Anstrengung schleppen die vielen Helfer drei Statuen heraus, die jede auf einem besonderen Platz vor dem Tempel aufgebaut werden.


    Den besten Platz erhält natürlich eine Statue des Gottes Saturn. Er wirkt wie ein alter, lustiger Mann und trägt als Erkennungszeichen eine Sichel. Im Laufe der Vorbereitung ist zu beobachten, dass die Helfer seine Beine mit starken Seilen und kunstvollen, aufwendigen Knoten fesseln. Außerdem findet sich eine Statue seiner Frau Ops, der Erdmutter, die wie eine freundliche, ältere Frau wirkt. Die dritte Figur stellt Consus dar, den Gehilfen der beiden.


    Zufrieden beobachtet Aemilia, dass alles nach Plan zu laufen scheint. Die Priesterschaften des Saturns, der Diana und des Mars haben ganze Arbeit geleistet. Suchend sieht die kleine Sacerdos sich nun nach ihrem Kollegen Victor um. =)

  • Vic schiebt sich durch die Tempeldiener hindurch und sucht nach der kleinen Sacerdos der Diana. Wenn sie nur ein bisschen größer wäre, das würde die Sache ungemein erleichtern. Nachdem er ein paar Leute angehauen hat, findet er sie aber schließlich auch so. 8)


    "Mann, is dat anstrengend. Ich hab mich vorhin dazu verleiten lassen, so ne Statue mitzutragen. Wusstest du eigentlich, wie schwer die sind? Mir grausts schon wenn ich nur dran denke, dat wir die ganzen Büsten und Statuen für die Renovierung aus dem Marstempel schleppen müssen. Aber hinterher machen wir dann auch nen großes Fest, dann rentiert sich dat schon. Hrhr."


    Er wischt sich mit dem Handrücken über die Stirn und schaut dann über Aemilia drüber zum Tempel. "Unten in der Küche geht jetzt das Gebacke los und alle haben sich drum gestritten, wer die Münze in dat Plätzchen packen darf. Wie die Kinder. Ich hab dann einfach mal entschieden, dass ich es selber mache, hrhr. Leider sehn die Kekse hinterher eh wieder alle wie die gleiche Münze aus und ich hab schon wieder vergessen, wo sie drin ist."

  • Aemilia grinst breit.
    "Ha! Wir werden schon noch sehen, wer die Münze findet! =) Noch bin ich nicht aus dem Rennen..."
    Der kleinen Sacerdos würde es nicht schlecht gefallen, als Saturnalicius Princeps groß auftrumpfen zu können. :D
    "...wobei ich den Trinkkönig ja beinahe eher dir zutrauen würde." zwinkert sie Victor verschmitzt zu.
    "Die anderen Sachen haben wir ja auch schon alle besorgt. =) Mir fehlen eigentlich nur noch ein paar Geschenke..."
    Nachdenklich kratzt Aemilia sich am Kopf.
    "Dazu wollte ich jetzt nämlich eigentlich auch noch ne Runde über die Trajansmärkte gehen und mich ein bißchen umschauen. Nachdem hier alles so schön glatt läuft, kann ich meine Mädchen wohl auch endlich allein lassen. =) Wir sehen uns dann ja morgen, Victor! Machs gut!"
    Sie lächelt und umarmt ihn noch einmal herzlich. Dann winkt die kleine Sacerdos dem großen Sacerdos noch einmal zu und ist auch schon wieder um die nächste Ecke verschwunden.

  • 'Boah!' Vic wird ganz anders bei ihrer Umarmung und er vergisst darüber fast, ihr einen Abschiedsgruß hinterher zu schicken. "Bis morgen, Aemilia!"


    'Mann, Mann, Mann.' Auf einmal erblickt er die beiden Valeria-Oppas in der Menge, Flaccus mit einem unwissenden Geisichtsausdruck wie immer, Saccus mit einem dicken Grinsen.
    [Blockierte Grafik: http://img216.imageshack.us/img216/5749/flacsac2ai.jpg]


    "Io Saturnalia, Vic!"
    "Bona Saturnalia, Victor!"
    "Wat? Wat wollt ihr denn hier?"
    "Ist das etwa deine Saturnalienbegrüßung, Victor? Also gerade von dir als Sacerdos hätte ich etwas anderes erwartet."
    "Wo gibts denn wat zu essen?"
    "Sacht ma, ihr wisst aber schon, dat die Saturnalien erst morgen anfangen? Dat sind nur die Vorbereitungen hier."
    "Wat? Och Mann, Flaccus, du bist so ein Nixblicker. Ich hab dir gleich gesacht, dat das noch nich is..."
    "Aber ich habe doch nur gesagt, dass Victor heute morgen aufgebrochen ist, um die Saturnalien zu feiern... und du hast doch behauptet, dass du die Saturnalienmünze gefunden hast und der Saturnalienkönig bist!"


    Victor schüttelt den Kopf und nimmt die beiden Oppas an den Armen. "Ich bring euch jetzt heim, bevor dat noch ausm Ruder läuft. Ich bin eh fertig hier. Abmarsch."
    "Sach ma, Vic, wer war denn dat Mädel, dat dich da so abgeknutscht hat. Is dat deine Freundin? Warum haste die uns noch nich vorgestellt?"
    "Wat? Dat war ne Sacerdos, ihr Spinner. Ne Kollegin sozusagen."
    "Soso, sozusagen. Nun sei doch nicht so schüchtern, Victor, wir waren auch einmal mal jung. Als ich damals deine Großmutter kennen gelernt habe..."


    Vic spart sich den Einwand, dass das nicht seine Großmutter war und schiebt die beiden Oppas Richtung Casa Valeria. Morgen würde er dafür sorgen, dass sie nicht aus dem Haus kommen, Saturnalien hin oder her.

  • Am Morgen des ersten Tages der Saturnalia erscheint Aemilia früh auf dem Platz vor dem Saturn-Tempel. Sie ist schon ganz aufgeregt wegen diesem besonderen Feiertag und wuselt entsprechend nervös über den Platz. Hoffentlich würde Victor rechtzeitig erscheinen. Hoffentlich kommt Ganymed rechtzeitig an. Hoffentlich findet jemand die eingebackene Münze rechtzeitig und isst diese nicht mit auf. Hoffentlich geht mit der Zeremonie alles gut...


    Ganze Berge an Essen sind vorbereitet und der ganze Platz ist reich geschmückt. Die Leute sind gut gelaunt und vor allem bei den Sklaven gibt es fast ausschließlich strahlende Gesichter. Für Aemilia selbst ist es zwar im Vergleich zum Rest des Jahres keine besondere Änderung, dass sie Sklaven und Peregrini als gleichgestellt ansieht, doch das Zelebrieren dieser Umstände ist etwas besonderes. Jede Menge Geschenke hat die kleine Sacerdos schon organisiert und gut für später versteckt. =)


    Doch nun gilt es erstmal, Victor und den Saturn-Priester zu finden...

  • Victor streicht sich nochmal die Toga glatt. Er findet es ziemlich lästig, dass er für den Feiertag eine Toga anlegen muss, wo er doch nichteinmal die mit den Purpurstreifen der Ritter tragen darf, sondern nur eine Einfache, da an diesem Tag ja alle Menschen gleich sein sollen. Mit dem Saturnpriester ist alles abgeklärt, der Platz vor dem Tempel hat sich mittlerweile mit vielen Menschen gefüllt.


    Irgendwann findet auch Aemilia die beiden Sacerdotes und Vic begrüßt sie grinsend. "Hoi Aemilia! Alles soweit bereit."


    Gemeinsam gehen sie zu den vor dem Tempel aufgestellten Statuen hin. Vor der Saturn-Statue steht eine Öllampe, ein Schälchen mit Getreide und Geld. Neben ihr und auch neben den beiden anderen Statuen stehen Kerzen. Vor dem Tempel stehen unzählige Angehörige des Cultus Deorum bereit um an der Saturnalien-Zeremonie teilzunehmen.


    Ein letzter Blick zwischen dem Saturnpriester, Aemilia und Vic, ein Nicken von jedem und der Saturnpriester tritt vor die Statue. Die Flötenspieler beginnen ihre tibiae zu spielen um für Ruhe zu sorgen, dann beginnt der Priester an die Menschenmasse vor dem Tempel gewandt mit seiner Eröffnungsrede:


    "Willkommen zu den Saturnalien!


    Der Kreis des Jahres teilt sich in vier Teile,
    und in den Ländern unserer Heimat und unserer Provinzen
    ist die dunkle Zeit von der Sommersonnenwende
    zur Wintersonnenwende die Zeit zu pflügen
    und den Boden zu bestellen und den Samen auszustreuen.
    Wenn dies getan ist ruhen die Menschen aus
    In der Winterzeit, bis zur Rückkehr der Sonne.
    Drei alte Götter werden in dieser Zeit geehrt:
    Saturnus, Ops und Consus sind ihre Namen.
    Nun hört den Mythos von Saturns Herrschaft:


    Bevor die mächtigen Götter, die die Erde
    Von des Olympus schneebdeckten Gipfeln beherrschten, geboren wurden,
    war Saturn der König aller Götter
    und Ops, seine Schwester, war seine Frau und Königin.
    Aber als die Zeit kam und er seinen Thron abgeben sollte
    An einen jungen Gott, seinen Sohn
    Vater Saturn wollte nicht beiseite treten.
    Ein Kampf entbrannte zwischen Alt und Jung,
    bis Juppiter siegte und Sturn aus dem Himmel auf die Erde verbannte.
    Saturn stürzte auf die Erde, und mit seiner Frau
    Baute er ein Schiff und segelte hierher, in unser Land.
    Er brachte den Menschen nützliche Künste,
    er lehrte sie die Saat zu bewahren und in den Boden zu säen,
    so dass wir nicht mehr mühsam nach Nahrung suchen mussten.
    Er zeigte uns die Tiere zu jagen und zu braten
    So dass wir allezeit ihr Fleisch und Fell hatten,
    er zeigte uns die Tiere zu zähmen und mit ihren die fruchtbare Erde zu pflügen.
    Saturn lehrte die Menschen Münzen zu schlagen
    Von schimmerndem Silber, glänzendem Gold und Bronze.
    Er lehrte uns das Geld zu bewahren und anzuwenden.
    In diesen und anderen Dingen machte Saturn
    Unsere Leben viel einfacher und frei.
    Seine glückliche Herrschaft wurde das Goldene Zeitalter genannt,
    als genug Nahrung war für jedermann
    und die Menschen den Reichtum teilten, den sie besaßen,
    und keiner jemals stahl oder kämpfte oder log.
    Aber als das Ende der Herrschaft Saturns kam,
    entschied er weise, seine Krone beiseite zu legen.
    Er segelte mit dem Wind weit gen Norden,
    nach Hyperborea, wo er jetzt schläft,
    in einem versteckten Eiland am Ende der Welt,
    wo er auf ein anderes Goldenes Zeitalter wartet.
    Aber bis dies glückliche Zeit kommt,
    in dieser, der kältesten Zeit des Jahres,
    begeben wir uns in Gedanken in Saturns kaltes Reich
    um zu erwecken den alten freundlichen König,
    und ihn zu bitten, erneut mit uns zu gehen
    und für diese kurze Zeit mit uns zu leben,
    und mit uns zu feiern und zu Ehren das Goldene Zeitalter.
    Ich wünsche Euch


    Bona Saturnalia!"

  • Unter den vielen Menschen, die sich vor dem Tempel eingefunden hatten, stand auch ich. Es war mir ein Bedürfnis, hier zu sein. Hinzukam – ich liebte solche Erzählungen und lauschte ganz versunken dem Klang der Stimme. Ein goldenes Zeitalter – genau das war es, was ich mir oft wünschte. Natürlich würde ich keinem dies anvertrauen können. Man würde mich für naiv halten und doch … Ich versank für Augenblicke in einer Traumwelt und fühlte mich frei und unbeschwert.


    "Bona Saturnalia", flüsterte ich am Ende.

  • Im Anschluss an seine Rede tritt der Sacerdos zur prächtig geschmückten und noch gefesselten Statue Saturns. Ehrfürchtig blickt er zu ihr auf und senkt dann den Blick, um sich den Zipel seiner Toga über das Haupt zu ziehen. Er nimmt ein Ölkännchen in die Hand und gießt den Inhalt mit einer ausladenden Bewegung in die bereitstehende Öllampe.


    "Als Saturn herrschte, alles war ein Kreislauf
    Und alle Dinge kehrten sich um.
    Nur einmal jedes Jahr füllen wir diese Lampe mit Öl;
    Sie ist sonst leer, weil Saturn schlafend liegt.
    Wir nähren ihn mit dem Öl des Getreides,
    dem goldenen Nektar der Körner.
    Trinke tief, oh Saturn, von diesem goldenen Öl!
    Erwidere unser Geschenk und segne unsere heilige Erde!"


    Anschließend greift er zu dem Geldkästchen und stellt es ehrerbietend vor die Statue des Gottes.


    "Saturn hat einen Gehilfen, den Gott des Ackerbaus
    Der die Saat bewacht, Consus ist sein Name,
    er bewahrt die Dinge tief in der Erde
    und beschützt die Saat.
    Von allem was wir ernten bewahren wir einen Teil,
    um es erneut in die Erde zu legen.
    Auch einen Teil unseres hart erarbeiteten Geldes bewahren wir auf,
    um es einen anderen Tag zu benutzen.
    Und selbst unsere besten Gedanken verbergen wir
    Um sie später ans Licht zu bringen, wenn sie wachsen und gedeihen können.
    All das und mehr ist verborgen in der Erde
    Anvertraut der Sorgfalt von Mutter Ops.
    Erinnert euch allen Reichtums den ihr besitzt und
    Entscheidet weise, was davon zu bewahren ist.
    Gebt einiges von dem, was ihr besitzt, zum Altar
    Und bittet:


    Bewahre das Korn für die Saat
    und mach es fruchtbar für die Ernte!
    "


    Der Priester des Saturn tritt beiseite und gibt nun allen die Gelegenheit, jeweils etwas Geld hinein zu legen.

  • Victor ist bei den ersten dabei, die an der Statue vorbeigehen, und ein paar Münzen in das bereitgestellte Kästchen hinein legen. Die Priester haben natürlich auch in diesem Jahr dafür gesorgt, dass einige aus ihren Reihen den Anfang machen würden, der Rest des Volkes würde sich dann eher anschließen.


    Er bleibt einen kurzen Moment vor der Statue stehen und richtet in Gedanken ein paar persönliche Worte an den Gott. In seiner Heimat, in Hispania, ist schließlich der Großteil seiner Familie von der Gust des Saturn abhängig. Schließlich geht er weiter und macht für die nachfolgenden Platz.

  • Aemilia hat sich gleich hinter Victor angestellt. :D Sie findet die ganze Zeremonie mehr als aufregend und schaut nun staunend zu der prächtig geschmückten Statue hoch. =) Über ihre Betrachtungen hätte sie beinahe vergessen, dass sie das Geld ja auch noch abgeben muss. Eilig tritt sie also vor und legt ein paar Münzen vorsichtig in das Kästchen. Dankbar für ihre Hochzeit, ihre Ehe, ihren Gemahl, ihren wunderbaren Leibsklaven, ihre schöne Casa, die vielen Freunde, die tolle Arbeit, die Gunst der Götter und vieles mehr lächelt sie noch einmal zu Saturn auf und wendet sich dann nach rechts, um für den nächsten beiseite zu treten. =)

  • Auch Appius kommt hierher.Nach dem er und die um ihn rumstehenden "Bona Saturnalia" gerufen haben reiht auch er sich ein um einige Münzen zu spenden. Er wirft sie rein und dankt den Göttern für das was er schon erreicht hat. Danach tritt er ab, um anderen Platz zu machen.

  • Nachdem die Reihe der Geldgeber an dem Altar vorbei ist, tritt der Sacerdos Saturni wieder nach vorne und schließt das Kästchen zu Füßen der Statue. Schließlich wendet er sich wieder an die Festgäste:


    "Euer Schatz und euer Korn ist nun sicher!
    In der Dunkelheit muss es liegen bis zu der Zeit
    Wenn die Sonne zurückkehrt und die Saat zum Leben erweckt.
    So schläft auch Saturn, die Zeit erwartend
    Wenn er erweckt und gerufen wird
    Seine Insel zu verlassen und seine Geschenke uns zu bringen."


    Mit dem Stichwort 'Geschenke' treten erneut Mitglieder des Cultus Deorum heran und bringen die traditionellen Saturnalien-Geschenke, cerei - Kerzen - und sigillaria - kleine Tonfiguren. Zwei große Kerzen werden zu Seiten der Statue aufgestellt und der Priester fährt fort in seiner Erklärung:


    "Laßt alle Kinder ihre Geschenke dem Gott darbringen.
    Seit alten Zeiten haben diese Gaben ihre Bedeutung:
    Die Kerzen, sie sind kleine Sonnen
    Und die Sigillaria, Symbole unserer Seelen.
    Nun gebt die Sigillaria einem Kind, welchem ihr auch wollt,
    aber wacht darüber, dass jedes Kind eines erhält.
    Die Kerzen aber bewahrt bei euch."


    Vic, der sich den Platz an einer Öllampe reserviert hat, entzündet nun einen kleinen Span an der Flamme. Schon als Kind hat er sich gewünscht, einmal an den Saturnalien die Kerzen entzünden zu dürfen und nun endlich wird sein Traum wahr. Er tritt vor die Staue des Saturn und zündet erst die Kerze links, dann die rechts an. Er geht weiter und pustet die kleine Flamme an dem Holzspan zufrieden aus. 8)


    Der Sacerdos Saturni spricht weiter:


    "Nun wenn die Sonne um die Erde kreist
    Wir entzünden dieses Licht
    Und jedes Jahr kehrt die Sonne zu uns zurück
    So wie auch jedes Jahr das Licht dieser Kerzen.
    Das Licht erinnert uns an Saturn,
    der uns führte aus einer dunklen Zeit ins Licht
    und uns befreite von Dunkelheit und Hunger und Gewalt."


    Schon während er die letzen Worte spricht, beginnen zwei Gehilfen die Stricke, die Fesseln, um die Füße der Statue zu lösen.


    "Saturn, ehrwürdiger Vater, höre unser Gebet!
    Da wir Deine Fesseln lösten für dieses Jahr,
    so schütze unsere Saat und schenke ihr Fruchtbarkeit
    und bringe Dein Goldenes Zeitalter zurück zur Erde!"


    Die Stricke fallen hinter der Statue auf den Boden, der Priester erhebt seine Stimme noch einmal, so dass ihn auch die Zuschauer am Ende des Forums noch hören.


    "Nun ehret mit mir Vater Saturn und ruft drei mal:


    Io Saturnalia!
    Io Saturnalia!
    Io Saturnalia!"

  • Sciurus, der die Tage der Saturnalien-Feier von seinem Herrn frei bekommen hatte, hatte sich unter die Sklaven, Freigelassenen, Peregrini und einfachen Bürger gemischt, um sich am Ende der Feier etwas von dem kostenlosen Essen abzuholen. Er konnte zwar den Sinn, den Saturn zu feiern, noch nachvollziehen, weshalb dies eine Umkehrung der Verhältnisse zur Folge hatte, jedoch nicht mehr. Sciurus hatte kein Bedürfnis danach, seinem Herrn zu befehlen. Er tat sein Leben lang, was der Herr von ihm verlangte und ein einzelner Tag im Jahr, an welchem dies nicht so wäre, würde daran nichts ändern. Nicht das geringste.


    Um in der Menge der Feiernden nicht aufzufallen, schloss sich Sciurus den Ehrenbekundungen für Saturn an und rief pflichtbewusst sein dreimaliges "Io Saturnalia!"


    Viel lieber wäre er erst nach dem Ritual erschienen, doch die Schlange an der Essensausgabe war bekanntermaßen sehr lange und Sciurus hatte für die Nacht, wenn halb Rom ausgelassen feiern würde, noch Pläne.

  • Auf dem Platz vor dem Saturntempel herrschte ein regelrechtes Gedränge. Jeder versuchte so nahe wie möglich am Tempel zu sein, um die Worte jener besser verstehen zu können, die dort reden und die Zeremonie leiten. Gemäß den Regeln der Saturnalia trugen alle eine einfache Toga, sodass man ihren Stand, den sie angehörten, nicht erkennen konnten. Der Sinn dieser alten Tradition war es, dass alle Menschen während dieser Zeit gleichgestellt sein sollten. Tacitus, der ebenfalls auf dem Platz vor dem Saturntempel war, gefiel dieser Gedanke, denn er brachte die Menschen dazu sich freundlich und vorurteilfrei zu begegnen.


    Aufmerksam verfolgte er das ganze Geschehen und legte wie viele andere eine Münze in das Kästchen, bevor es geschlossen wurde. Danach hielt der Sacerdos Saturni eine weitere Rede, die er mit dem dreimaligen Rufen der Worte „Io Saturnalia!“ beendete. Die Aufforderung, diese Worte ebenfalls drei Mal zu rufen, kam Tacitus selbstverständlich nach.

  • "Io Saturnalia! Io Saturnalia! Io Saturnalia!" stimmt Aemilia begeistert mit ein. =)


    Nun werden endlich die Früchte der stundenlangen Arbeit der vielen Helfer nach vorne gebracht. Vor allem die Mars-Priesterschaft hat sich fleißig beteiligt und wahre Unmengen von Plätzchen gebacken. Dianas naschsüchtige Dienerinnen haben sich natürlich fleißig beteiligt, so dass es insgesamt eine recht lustige Zeit gegeben hat. Nun werden diese leckeren Plätzchen also vor den Altar gelegt und wieder ist es der Sacerdos Saturni, welcher seine Stimme erhebt und laut spricht.


    "Seht das Geschenk des Saturn! Seht sein Werk!
    Kommt nun und kostet von seinem Werk,
    dem Geschenk des Saturn und seiner Schwester Ops.
    Aber teilt es mit den Menschen neben euch
    So war das Gesetz in Saturns Goldenem Zeitalter!"


    Dann geht er zum Altar und berührt leicht die Schale mit der Erde. Er nimmt eines der Plätzchen, wendet sich zum Volk und teilt es mit ihnen. Dazu kommt noch etwas Wein, der von einem Opferhelfer angereicht wird. Mit kräftiger Stimme spricht der Sacerdos währenddessen:


    "Möget ihr immer genügend besitzen und es mit anderen teilen!
    Möget ihr niemals durstig und hungrig sein!
    Bona Saturnalia!"


    Zum Schluss berührt er noch einmal die Erde, das Geld und das Korn. Ein formelles Dankgebet beendet die Zeremonie.


    "Ihr noblen Götter: Saturn, Consus, Ops,
    nehmt unseren Dank und schaut auf uns mit Liebe!
    Laßt uns nun alle gemeinsam feiern
    Und etwas von Saturns Goldenem Zeitalter kosten
    Und glücklich über seine Rückkehr sein!
    Io Saturnalia!"


    Nach der ersten symbolischen Teilung werden die übrigen Plätzchen nun an das gesamte Volk der Gläubigen ausgeteilt. Die viele Popae und Commentarii packen fleißig mit an und helfen bei der Austeilung. Der glückliche Finder der in einem Plätzchen eingebackenen Münze wird für den Rest der Feierlichkeiten als Saturnalicius Princeps gefeiert werden.

  • Auf dem Weg zum Tempel Venus Libitina, kam ich an den Feierlichkeiten vorbei. Bewegt hörte ich der Predigt zu und stimmte mit ein ins dreimalige Io Satunalis. Ich wünschte ich könnte auch so glücklich sein, wie die Menschen, um mich herum, aber dr schmerz um sinonas Tod krallte sich noch eiskalt um meine brust. Fast wäre ich wieder in tränen ausgebrochen. Krampfhaft dachte ich Dignitas und Gravitas Fausta. Du bist eine Sacerdos und wirst nicht in der Öffentlichkeit heulen wie ein Klageweib.
    In der Ferne sah ich Aemilia. Ich ging auf Sie zu und sprach sie an.
    "Salve Sacerdos Aemilia."

  • Sim-Off:

    :D Wenn nur genug Leute mitmachen, dass es sich lohnt, dann werden wir einen Saturnalicus Princeps auswürfeln und ihm über eine PN mitteilen, dass er die Münze gefunden hat. =)


    Es herrscht ein großes Gedränge um die Plätzchen und nur mit Mühe schafft es Aemilia, eins für sich selbst zu ergattern. =) Manchmal ist eine geringe Körpergröße eben doch ganz praktisch. Geschickt hat sie sich unter den gierigen Armen der anderen untendurch gezwängt. Den erbeuteten Schatz in der Hand steht sie nun etwas abseits, um ein wenig zu verschnaufen. Gerade will Aemilia in den Keks reinbeißen, da wird sie von Fausta angesprochen. Überrascht schaut sie auf und umarmt Faust herzlich. =)
    "Bona Saturnalia, Fausta! Wie schön, dass du auch gekommen bist! Konntest du dir schon eines der Plätzchen sichern?"

  • Ich war wie immer überrascht, von Aemilias Überschwenglichkeit. Mir stand gerade nicht der Sinn nach Plätzchen.
    "Ich habe in der Casa gehört, du hättest geheiratet. Ich wollte dir gratulieren.
    Ausserdem habe ich auch eine traurige Nachricht für dich."

  • Aemilia lächelt glücklich, als Fausta sie auf die Hochzeit anspricht.
    "Ohja! Danke! Das ist lieb von dir... =) Die Hochzeit war toll und das Eheleben jetzt danach ist super. =) Was besseres konnte mir garnicht passieren!"
    Strahlend sieht sie Fausta an.
    "Und wie läuft es bei dir? Macht die Ehe noch Spaß? Wie geht es dem Cultus Deorum in Hispania?" =)
    Neugierig fragend führt sie die Sacerdos beiseite.
    "Was für eine traurige Nachricht?" :(
    Aemilia überlegt angestrengt, was das wohl sein könnte.

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