Theatrum Ostiensis - Theater

  • Wunderschönes Gebäude, ja sogar prächtig...


    Nur leider sehe ich ihm skeptisch gegenüber..


    Das Volk hat keine Zeit mehr für ihre Götter, man belustigt sich lieber in solchen Bauten, was für eine Schande, wenn hier Römer amüsiert werden und ein paar Straßen weiter die römische Kultur, die Tradition und die erhabenen Götter verkommen...


    Er schütterte noch einmal den Kopf und zog von dannen richtung Tempel..

  • Alles war gründlichst vorbereitet worden. Die Schauspieler für die heutige Aufführung trafen bereits mehrere horae vor Beginn der Veranstaltung ein und gingen ihr Stück nochmals in einer Gegeralprobe durch. Der Tag war schließlich auch für sie nicht unbedeutend, entschied er doch darüber, ob sie vielleicht auch in den nächsten Wochen noch Auftritte hier in der Umgebung kriegen würden oder gleich weiterziehen müssten. Die Texte saßen, die Einsätze passten, die Kostüme mussten nur vereinzelt an einigen Stellen nochmal etwas angepasst werden.


    Als nächstes erschien der Iulier, der diese Veranstaltung am heutigen Tage auf die Beine gestellt hatte. Er wurde dabei umringt von diversen Sklaven und Bediensteten, die sich beispielsweise darum kümmerten, dass die sattgrüne Toga, die Dives über einer strahlend weißen Tunika mit dem breiten Purpurstreifen, der seine Zugehörigkeit zum Ordo Senatorius zeigte, trug, auch richtig fiel. Dives beaufsichtigte persönlich, wie nun nach und nach die Stände vor dem Theater aufgebaut wurden und wie anschließend die Karren mit dem zu verteilenden Brot den Ort erreichten. Spätestens jetzt wurde es langsam voller...


    Dann gab der Iulier das Zeichen zum Beginn der Brotspende:
    "Marcus Iulius Dives teilt sein Brot mit dir." "Marcus Iulius Dives teilt sein Brot mit dir." "Marcus Iulius Dives teilt sein Brot mit dir.", hörte man die Leute, die das Brot verteilten, immer wieder sagen. Jeder, der einen Laib bekam, wurde darauf hingewiesen. An den Eingängen ins Theater hatten junge Männer und Frauen Aufstellung genommen, die Blumen verteilten. Diese könnten die Zuschauer am Ende des Stücks den Schauspielern zuwerfen - sofern diese nicht versagten - oder sie auch einfach mit nach Hause nehmen.


    Damit fehlten eigentlich nur noch die Ehrengäste, die Dives persönlich zu begrüßen gedachte. Allen voran hoffte er natürlich, dass sich die Duumviri oder einige der einflussreicheren Decuriones an diesem Tag Zeit genommen hätten. Aber auch einen Germanicer und einen Decimer hoffte er in der Masse ausmachen zu können - beide eventuell mit Begleitung, eventuell ohne...


    Sim-Off:

    Brotspende in der WiSim.
    Gerne sind auch NSCs willkommen, falls jemand nicht persönlich erscheinen kann, aber trotzdem dabei sein möchte. ;)

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Endlich da! Der Weg von Rom hierher zog sich ganz ordentlich. Aus Flavus' Vorschlag hatte sich ein echter Familienausflug entwickelt. Als versammelte Sippschaft fuhren wir auf zwei schicke Reisewägen verteilt, mit blankgestriegelten Kutschpferden und Wappen am Wagenschlag. Ich wäre ja lieber geritten, das war nicht so holprig und ausserdem abwechslungsreicher, aber ich mußte meiner Toga Tribut zollen... In Rüstung zu kommen wäre ja doch etwas ungehobelt gewesen.
    Messalina war nicht bei uns, sie würde wohl später eintreffen. Hinten auf den Wägen fuhren die Sklaven mit, ich hatte ausser meinem Leibsklaven noch Lupus dabei – wobei er mehr dekoratives Accessoire war, einen Leibwächter würde ich heute wohl kaum brauchen.
    Und wenn, dann waren da erst mal die vier Mann von der Garde, eine berittene Eskorte für Seiana und mich. Optio Iunius führte sie an. Ich hatte einen guten Eindruck von ihm gewonnen, und erinnerte mich daran, dass er schon während der Wirren nach dem Kaisermord für Seianas Schutz gesorgt hatte, darum hatte ich ihn damit beauftragt.


    So fuhren, beziehungsweise ritten, wir also stilvoll vor dem Amphitheater vor. Ich stieg aus dem Wagen, streckte mich, reichte meiner Schwester zum Aussteigen die Hand. Ravdushara war schon bei mir und ordnete die Falten meines Gewandes. Ich trug, über einer figurnah geschnittenen schimmernd lapislazulifarbenen Tunika, eine cremefarbene Toga, deren breite Borte mit ebenfalls lapislazuliblauen Seidenstickereien verziert waren, welche im hellenistischen Stil gehaltene Fabelwesen und Chimären darstellten. Ein schmaler Gürtel aus cremefarbenen Leder, beschlagen mit flächigen Silberornamenten und ebenso gestaltete Calcei rundeten das Ensemble ab.
    Ich wartete bis alle ausgestiegen und zurechtgezupft waren, dann bot ich meiner Schwester den Arm.
    "Na dann los, ich bin schon gespannt." Und voller Vorfreude... die sogar das schlechte Gewissen, dass ich nicht in der Castra war, übertönte. Aber ich hatte beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen und später noch unsere Posten in Ostia zu inspizieren, damit hatte dann auch alles schön seine Berechtigung.

  • Gerade zwei Tage in Rom verbracht und schon wurde das junge Mädchen von dem Dominum des Hauses gefragt, ob sie intresse hätte nach Ostia zu einem Theaterbesuch zu reisen.
    Zwar war sie immer noch erschöpft von der Überfahrt und der Reise in der Sänfte, doch wollte sie dieses Ereignis auf keinem Fall verpassen.
    So hatte sie nach einem langen und entspannendem Bade ihre beste Tunika gewählt - eine zartgrüne, die mit ihren grauen Augen harmonierte. Darüber hatte sie eine smaragdene Palla geschlungen, auf der sich eine maritime Stickerei befand. Selbst die wilden Locken waren gebändigt und zu einem hochgesteckten Zopf gewunden - doch lösten sich da etwa einzelne kleine Strähnen?


    Einer der Sklaven - Stella wußte nicht wer, waren es doch viel zu viele Namen gewesen, die sie am ersten Tage vernommen hatte - half ihr aus der zweiten Kutsche. Gebannt schaute das Mädel das Theater an. Zwar hatte sie diese Gebäude von aussen schon gesehen, doch bisher war ein Besuch von so einem Etablisiment ihr verwehrt geblieben.


    Ihre Irdenen suchten Serapio. Sollten sie schon eintreten? Mit zierlichen Schritten trat der Lockenkopf zu Serapio. Sollte sie ihn Dominus oder Cousin anreden?
    Danke Dominus das du mich mitgenommen hast.

  • Aculeos Weg war nicht weit. Nach seiner Rückkehr aus Germanien hatte er die Habitatio bezogen welche er vor seiner Abreise bewohnt hatte. Auch die selbe Kammer konnte er wieder sein Eigen nennen. Freudig wurde er dort begrüsst denn es war nicht vergessen worden dass er ein einfacher Mieter war und sich nicht sonderlich viel daraus machte wenn etwas nicht richtig funktionierte. Schliesslich hatte er die meiste Zeit in Rom am Arbeitsplatz verbracht.


    Nun, nachdem er sich dazu entschieden hatte mal ordentlich gekleidet und als Eques sichtbar geschmückt war, ging er schlenderndernd zum Theater Ostiensis und konnte sich so auch gleich ein Bild davon machen in welchen Zustand sich das Gebäude befand.


    Mit suchenden Blick schritt er durch die Trauben von Menschen die sich bereits versammelt hatten um da oder dort ein bekanntes Gesicht auszumachen und es dauerte auch nicht lange da hatte er Iulius Dives schon im Fokus. Schnurstracks schritt er auf den jungen Iulier zu und lächelte offen diesen entgegen.


    DIVES. Es ist mir eine Ehre heute dein Gast zu sein begann Aculeo und breitete die Arme zur Umarmung aus. OB dies nun die richte Art der Begrüssung war oder nicht spielte keine Rolle für den Germanicer. Schliesslich sollte Freundschaft nicht hinter verschlossenen Türen bezeugt werden sondern auch in der Öffentlichkeit.

  • Zitat

    Original von Decima Stella


    Catus' kleines Schwesterchen war doch wirklich ein liebes Mädchen. Und so wohlerzogen!
    Ich lächelte väterlich auf sie herab, legte ihr die Hand auf die zierliche Schulter.
    "Ich freue mich, dass du dabei bist, Cousine Stellula. Nun bin ich von schönen jungen Damen umringt. Und du kannst gern Serapio zu mir sagen."
    Das Grün stand ihr, sie sah allerliebst aus.
    "Catus, du solltest eine Auge auf deine Schwester haben" scherzte ich gutgelaunt, "sonst wird unser Haus von gar zu vielen Verehrern belagert werden." Sie war ja im besten Verlobungsalter. Ob da schon etwas geplant war? Ich mußte Catus fragen. Wenn nicht, dann ließ sich gewiss schnell etwas passendes finden, vor allem bei dem gewaltigen Aufstieg der mir bevorstand. (Nur Seiana hatte ich bisher davon erzählt, dass ich der neue Gardepräfekt werden würde, dem Rest meiner Familie hatte ich bisher noch nichts davon verraten, und auch sonst hatte ich mich darüber mit eiserner Disziplin in ebenso eisernes Schweigen gehüllt.)


    Wir näherten uns dem Theater, das Gedränge wurde dichter und unsere Begleiter mussten uns den Weg bahnen. Farbenfroh gekleidete ostiensische Bürger, romanisierte oder exotische Fremde aus allen möglichen Bereichen des Imperiums (aber weniger orientalische und ägyptische Gesichter, schien mir), einfache Leute, Verkäufer von Erfrischungen, Blumen, weichen Sitzkissen, dazwischen eine Menge Bettler die trotz Brotspenden vehement Almosen forderten...
    "Wo ist dein Freund, Flavus, kannst du ihn sehen?" fragte ich, die Stimme erhoben, um auch durch das lärmende Stimmengewirr hindurch von ihm gehört zu werden. Und unwillkürlich legte ich den Kopf in den Nacken, betrachtete das Theater, ein hübsches Gebäude, und studierte die Figuren und Inschriften an der Fassade.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Seneca hatte heute mal wieder eine etwas speziellere Mission auszuführen. Es war weniger die Eskorte welche ihm zu schaffen machte, es war wie erwartet nichts geschehen und der Ritt war ruhig, Seneca kam immer besser mit den Vierbeinern klar, eine Fähigkeit welche er auch erst einmal erlernen musste, aber mittlerweile lief das auch recht rund.
    Nein, das größte Problem war sich nicht anmerken zu lassen wie sein Herz pochte während er gelegentlich einen Blick auf die Reisewagen warf, sich kurz zurückfallen ließ sodass er neben ihnen ritt und dann wieder an die Spitze des Trosses zurückkehrte.
    Sie saß in einem der Wagen, er hatte nicht damit gerechnet ihr so schnell wieder über den Weg zu laufen, sicherlich, seit dieser Nacht war viel geschehen, aber es war noch nicht ganz so lange her, und er tat sich immer noch schwer damit mal einen Augenblick nicht an Seiana zu denken.


    In Ostia angekommen hielten sich Seneca und seine Truppe sehr zurück, man wollte natürlich auch kein großes Aufsehen erregen, ihr wachsamer Blick lag natürlich immer auf dem Tribunus, auch wenn Senecas Augen immer wieder unauffällig auf Seiana fielen.
    Ein wirklich großer Freund des Theaters war der Iunier nicht unbedingt, aber er war offen für alles und würde sich überraschen lassen.

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    So stand Dives also nun da und wartete. 'Je später der Abend, umso schöner die Gäste!', sagte er sich in Gedanken, wenngleich es noch lange nicht Abend war. Aber irgendwie musste man ja seinen Optimismus behalten! Wie würde das aussehen, wenn derjenige, der diese Veranstaltung ins Leben gerufen hatte, heute wie ein Trauerkloß dastünde? Das ging ja nicht.


    Ein paar Mal war er bereits gerufen worden. Ein aufständischer Gast hier, ein kranker Platzeinweiser dort, Iulius kannst du mal dies, Iulius kannst du mal das, ... Da war es wirklich erleichternd, als der Iulier plötzlich die vertrautere Anrede 'Dives' irgendwo aus der Menge hörte. Und noch ehe er die genaue Richtung dieser Worte ausgemacht hatte, fand er sich auch schon in den Armen des Germanicers wieder, was ihm keinesfals umangenehm war, aber ihn doch reichlich irritierte im ersten Moment.
    "...?! ... Aculeo! Wie schön, dich hier zu sehen!", grüße er den ersten geladenen Ehrengast und erwiederte kurz die Umarmung. Dann suchte er sich aber auch schon wieder aus jener zu lösen. Seine Toga müsste er wohl gleich nochmal richten lassen... zum x-ten Male am heutigen Tage! Aber sicherlich bei weitem noch nicht zum letzten Mal, wie er befürchtete.


    "Ich hoffe, du bist gut her gekommen... so durch diese ganzen Leute hier.", versuchte sich der Iulier dann lächelnd in etwas Small-Talk. Die Plätze waren reserviert, sodass man noch nicht zwangsweise ins Innere gehen müsste - insbesondere, da Dives ja nicht nur den Germanicer als Ehrengast erwartete. Unterdessen fand sich auch schon ein vestispicus bei ihm ein, der sich unaufgefordert und wortlos um die iulische Toga kümmerte.


    "Mach dich übrigens bereit, für heute hat sich auch die Gens Decima angekündigt... Mit praetorianischen Leibwächtern und allem Drum und Dran!", meinte Dives etwas später spitzbübisch. In diesem Augenblick fuhren zwei Reisewagen vor mit den decimischem Wappen an den Wagentüren.
    "Na? Das werden sie dann wohl sein...", sprach Dives mit hochgezogenen Augenbrauen. Jetzt ging ihm der A..llerwerteste aber wirklich auf Grundeis! Hoffentlich war der Praefectus Praetorio wirklich nicht dabei! Und vielleicht hätten sie dessen Frau auch zu Hause gelassen?! Wohlmöglich hatte sie ja eine ganz schlimme Grippe erwischt... also nur für heute, verstand sich. Der Iulier beobachtete das Geschehen dort, aber aus der Entfernung vermochte er noch niemanden genau zu erkennen. Nervosität machte sich in ihm breit...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ich war den ganzen Weg von Roma nach Ostia lang still geblieben. Es war doch sehr überraschend gewesen für mich, als eines Tages meine kleine Schwester vor der Tür stand. Natürlich erinnerte ich mich noch an sie, auch wenn es zehn Jahre her ist und sie damals zu jung war um wirklich sagen zu können, dass ich sie "kannte". Und was aus ihr geworden war! Eine echte, kleine Dame...Ich wusste aber absolut nicht wie ich mit ihr umgehen sollte, hatte ich doch keinerlei Erfahrung mit sowas. Doch da schreckte unsere Anlunft mich aus meinen Gedanken und ich verließ mit den anderen zusammen den Reisewagen. Und schon kurz darauf sprach Serapio mich auf etwas an, über das ich mir auch schon viele Gedanken machte. Was sollte ich wegen einer Beziehung für sie anstellen? Sollte ich ihr einen Mann suchen? Oder sollte ich sie einfach selbst jemanden suchen lassen? Ich musste mich ja auch fragen was ich tun würde, würde man mich verheiraten wollen sollen..."Nun, das werde ich wohl tun müssen. Sie ist ja noch fast ein kleines Mädchen..." Ein wenig unsicher blickte ich zu Stella, ich wusste wirklich nicht wie ich mit ihr umgehen sollte und in den wenigen Momenten in denen mir es möglich war behandelte ich sie meist auch wirklich wie ein kleines Mädchen.

  • Der Kelte saß mit hinten im Wagen seines dominus hatte die ganze Reise schweigend da gesessen. Wirklich begeistert war er nun nicht von dem Vorhaben des Serapio, interessierte er sich doch kein bisschen für dieses Theater oder die Geshcichte die da gezeigt wurde und hätte lieber weiter im ludus trainiert. Doch es blieb ihm ja nichts anderes übrig als zu gehorchen...
    Nun waren sie also angekommen und er stieg aus dem Wagen, nachdem die "hohen" Herrschaften ihn verlassen hatten, stellte sich gleich hinter seinem dominus auf. Er hatte kaum einen Blick für die Schönheit und Imposans des Gebäudes, war er doch nur interessiert das so schnell und einfach wie möglich hinter sich zu bringen.

  • Ich konnte mir dieses Vergnügen doch nicht entgehen lassen. Zumal es vllt föderlich ist für meine kulturelle Bildung die gelinde ausgedrückt ziemlich unzulänglich ist. antwortete Aculeo unbefangen und blickte sich um.


    Ja es war nicht besonders aufreibend, der Weg hier her. Die Menge scheint heute recht zivilisiert zu sein und macht Platz wenn man vorbei möchte. Ich bin beeindruckt was ein Theaterbesuch im Menschen so bewirkt. Ganz anders wäre es beim Besuch des Circus, so vermute ich.
    Als Dives die Nachricht verbreitete dass aus der Gens Decima ebenfalls Gäste geladen waren löste das in Aculeo ein Gefühl der....Teilnahmslosigkeit aus. Er wusste dass es zwischen Decimer und Germanicer nicht das beste Verhälnis herrschte aber er hatte damit nichts zu tun. Er wusste noch nicht mal über die Gründe des Nicht-Ausstehen-Könnens und überhaupt. Er selbst war ein umgänglicher Mann der kein Urteil über andere fällte..nicht so schnell zumindest.


    Er blickte nun ebenfalls zu den beiden Wagen die sich den Weg zum Theater gebannt hatten.


    Warum so zappelig Dives? Hast du Angst vorm Schwarzen Mann? dabei grinste der Germanicer von einem Ohr zum anderen.

  • Eine zartes Rosé überzog die Wangen und beschämt, doch auch freudig erregt wand sich der Blick der jungen Maid gen Boden. Ein Lächeln ließ ihr Antlitz erstrahlen und machte ihrem Namen alle Ehre.
    Wenigstens einer der mit ihr redete. Ihr Bruder hatte beharrlich in der Kutsche geschwiegen. Ob es ihm unangenehm war, das sie einfach aus Griechenland hierhergereist war? Wollte Catus das sie wieder nach Hause fuhr? Der - heute gebändigte - Lockenkopf zog tief die Luft ein und gab beim ausatmen ein Geräusch von sich, das man als Seufzen bezeichnen konnte.
    Bewundernd schaute sie sich weiter um und entfernte sich dabei einige Schritte von der Kutsche. Plötzlich wurde ihr von einem alten Weibe eine Blume in die Hand gedrückt. Verdutzt schaute Stella auf. Für die Schauspieler Erklärte die Alte.
    Als sich eine Horde Bettler in ihre Richtung begab, flüchtete das schmächtige Mädel schnell zurück in die Sicherheit, die die Eskorte und die Familie ausstrahlte.

  • [Blockierte Grafik: http://www10.pic-upload.de/thumb/27.04.12/m62mltr2s9.jpg]
    Helvetia Esquilina, Ehefrau


    Auf dem Weg zum Theater hatten sich Titus und seine Esquilina zusammengekuschelt. Bei jedem größeren Stein, den der Wagen überfuhr, ertönte seitens seiner Frau ein leises Stöhnen. Die Kinder blickten jedes Mal verwirrt zu ihnen, sie hatten nämlich solche Geräusche bereits aus dem Zimmer ihrer Eltern vernommen. Esquilina musste lachen. "Kinder, denkt dran, langt zu, im Theater gibt es nichts." Titus hingegen ließ sich Wein einschenken. "Das Stück wird atemberaubend. Aber weinen werde ich ganz bestimmt nicht.", scherzte er und nahm ein kräftigen Schluck, küsste anschließend seine Frau.


    Es war schön die Tage, nicht nur das Wetter, sondern auch die Gefühllage seiner Geliebten. Die sich immer mehr in Rom einlebte und bereits einige Kontakte knüpfen konnte, trotzdem fiel ihm auf, dass sie mehr Wein trank als in Genua. Aber sagen wollte er nichts.


    Als sie in Ostia angekommen waren, wurde ihr Tür vom Wagen von einem Sklaven geöffnet, Titus stieg aus und half seiner Frau das Gleiche zu tun. Die Kinder hüpften heraus.


    "So da wären wir. Die ganze Familie versammelt!" Seine Frau nickte ihm zustimmend zu. Als dann alle Verwandte samt Gefolge ausgestiegen waren, machten sie sich hinter Serapio folgend auf. Titus sah auf dem Gang zum Theater einen Blumenhändler, ging geschwind zu ihm und kaufte einen wunderschönen, aus verschiedenen zusammengestellten Blumen, Frühlingsstrauß. Er übergab ihm seine Frau. Die ihn herzlich annahm, und daraufhin ihr Kopf auf seine rechte Schulter ablegte.


    Die Kinder interessierten sich eher für das neue Mädchen, sie wussten dass sie Stella hieß, tanzten somit um ihr herum und sangen dabei.

  • Flavus freute sich, die ganze Familie war anwesend und sogar Stella, die gerade erst angekommen war, war ebenfalls mitgereist. So war es ein toller Auflug, eine Art Familientreffen wenn man wollte.
    "Ich suche ihn gerade Serapio, ich glaube aber da hinten steckt er." Flavus ging durch die Menge und fand Dives auch nach einiger Zeit.


    "Salve Dives, die Decimer sind eingefallen meinentwegen kann das Theater beginnen." Er began zu lachen und wieß dabei auf die etwas größere Gruppe, auffällig dank der Prätorianer, die etwas abseits stand. "Und um deiner Frage vorab entgegen zu kommen der Prätorianerpräfekt ist nicht dabei, nur der Tribun das muss reichen. Komm ich stelle dir meine Familie vor." Das sagte er dabei nicht ohne eine Menge stolz. Dass noch ein weiterer Mann dabei stand bemerkte er gar nicht erst.


    Sim-Off:

    Ich gehe davon aus Serpaio ist noch nicht PP, zumindest weiß Flavus nix davon

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Bei den Antworten des Germanicers wiegte Dives zunächst den Kopf ein wenig. Aculeo war schließlich in der Societas Claudiana et Iuliana. Die war eindeutig Kultur, wenngleich sicherlich mit anderen, bedeutenderen Dingen nicht unbedingt vergleichbar. Aber kultutrell ungebildet ging aus iulischer Sicht anders! Beim zweiten Teil nickte Dives dann einfach nur fleißig, weil er sich um seine steigende Anspannung, Aufregung und Nervosität kümmern musste und damit eher weniger Kapazitäten zum Nachdenken und für passenden Antworten frei hatte. So beruhigte er sich immer wieder gedanklich, dass ja nicht er vor dem Publikum stünde, sondern die Schauspieler - und er lediglich am Ende für alles verantwortlich gemacht werden würde...


    "He. Du hast leicht reden. Einen Decimer lädst du ein und ihrem Namen entsprechend zu zehnt kommen sie dann... und mit nicht nur einem schwarzen Mann...", versuchte sich der Iulier in schlechtem Galgenhumor. Klar barg das zahlreiche Erscheinen natürlich nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen - Chancen, das Verhältnis ihrer gentes zumindest wieder etwas, ein kleines, ein winziges Bisschen anzunähren. Dass überhaupt soviele Decimi hier eintrafen, zeigte ja zumindest, dass auch von ihrer Seite vielleicht ein wenig der Wille bestand Altes zu vergessen und Neues zu schaffen.


    Zitat

    Original von Caius Decimus Flavus


    Dann endlich erblickte Dives Flavus unter den vielen decimischen Gesichtern.
    "Salve, Decimus... Decimus Flavus!", begrüßte er diesen etwas unschlüssig ob der passenden Anrede. Er selbst war mit Dives angesprochen worden, was er jetzt nicht als unpassend empfand, nachdem sie einen langen Nachmittag lang gemeinsam Ostia erkundet hatten. Aber so offiziell hatte bisher noch niemand dem anderen den cognomen angeboten. Fakt war: Eine Szene würde es deshalb jetzt bestimmt nicht geben! Vielleicht wirkte das ja auch im Gegenteil vertrauenserweckend auf die anderen Decimi?
    "Wie schade, dass er keine Zeit gefunden hat... Aber natürlich durchaus verständlich.", heuchelte Dives. Fehlte ja noch, dass man ihm sein diesbezügliches Unbehagen auch noch anmerken würde!


    "Das ist übrigens..." Folgen? Mussten die Gäste auch noch an den Wagen abgeholt werden? Eine Frage, die der Iulier wirklich nicht sicher beantworten konnte. Dives wandte sich kurz zu Aculeo, den er eigentlich gerade vorstellen und bekannt machen wollte und meinte mit einem entschuldigenden Schulterzucken und einem breiten Lächeln:
    "Komm am besten einfach mit..." Dann folgte der Iulier Flavus zu dessen Verwandtschaft...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Obwohl Prisca Theaterbesuche eigentlich liebte, plagte sie heute in mehrerlei Hinsicht ein schlechtes Gewissen: Erstens, weil sie auf die Einladung eines Mannes hier war, den sie erst vor kurzem flüchtig kennen gelernt hatte. Zweitens, weil sie ihm weder zu- noch abgesagt hatte und jetzt war sie doch da (und noch dazu mit Verspätung). Drittens, weil es ihr wie ein Verrat an ihren verstorben Mann und ihrer Liebe vor kam, dass sie sich wieder in der Öffentlichkeit zeigte. Viertens, weil die aktuelle Lage in Rom, für sie und ihre Familien ziemlich angespannt war, und Fünftens …


    Ach und fünftens kann mich mal! ... Ich genieße jetzt mein Leben, so lange ich noch die Gelegenheit dazu habe, beschloss Prisca schließlich, nach langem hin und her, die Punkte 1 bis 4 zu ignorieren. Bald schon wäre ihr Leben eh vorbei. Davon war die Aurelia zumindest felsenfest überzeugt, weil sie nach Germanien "reisen" durfte. Eine Reise wohlgemerkt! Obwohl es in ihren Augen nichts weiter als eine Flucht war. Eine Flucht vor dem bevorstehenden Krieg und der ungewissen Zukunft. Eine echte Alternative gab es leider nicht, außer hier zu bleiben und zu riskieren, irgendwann doch im Carcer zu landen, wenn das mit den Hausdurchsuchungen und den Befragungen so weiter gehen würde.


    Prisca hatte also, ihrer Meinung nach, nicht mehr viel zu verlieren und deshalb schob sie alle Bedenken endgültig beiseite, während sie würdevoll und erhobenen Hauptes die Stufen der Zuschauerränge entlang schritt. Gehüllt war die Aurelia in ein Kleid aus feinster, strahlend weißer Seide, mit filigranen Goldstickereien darauf, welches mit seinen fließend wirkenden Bahnen und Faltenwürfen, ihren schlanken Körper hübsch in Szene zu setzten wusste. Dazu trug die Aurelia Perlenohrringe und eine Goldkette deren Anhänger, in Form des typisch römischen Adlers, ihr gewagtes Dekolleté zierte. Die Krönung war natürlich (im Wahrsten Sinne des Wortes) die aufwendig geflochtene Hochsteckfrisur, zu der ihr schwarz glänzendes Haar kunstvoll hoch getürmt worden war.


    Ah! Wie gut das doch tat, endlich mal wieder eine derartige Festivität zu besuchen, für die man sich so richtig schön heraus putzen konnte. Nicht diese schlichte Alltagskluft, an die sie sich notgedrungen in den vergangenen Wochen hatte gewöhnen müssen. Nein, heute wollte sie zeigen was sie hatte und wer sie war und es war reinster Balsam für die Seele, einmal wieder die Blicke so auf sich ziehen zu können.

  • Als die Kinder ihres Onkels(?) Cousins(?) um sie herum hüpften und sangen, stimmte das Mädel in den Chor mit ein. Besaß sie doch eine helle und klare Sopranstimme - wenn auch nicht ausgebildet.
    Cousin Flavus schritt durch die Menge, die sich vor ihm teilte und kam nach wenigen Augenblicken mit jemanden wieder.
    Seine Toga zeugte von erlesenem Geschmack. Sie ahnte, wen Flavus mitbrachte - den Initiator des Theaterstückes. Wenn sie sich nur an den Namen erinnern könnte um ihren Dank auszusprechen. Gehörte das heute gespielte Stück doch mit zu ihren Lieblingsschauspielen - auch wenn sie immer mitlitt und sich der Tränen kaum erwehren konnte. Vor allem wenn fast zum Schluß der Adler kam und Prometheus quälte.
    Der Lockenkopf zog noch einmal tief den wunderbaren Duft der Blume ein und steckte sie sich in das Haar.
    Bestimmt würde Flavus die Vorstellung der einzelnen Namen übernehmen.

  • Tjo...was soll man dazu sagen. Ich denke dass sie nichts zu Essen haben daheim und zum Schutz der erbeuteten Lebensmittel gleich ein paar Praetorianer mitgebracht. Aculeo blickte in die Richtung der Gruppe und registrierte einen Mann der sich auf sie zubewegte. Ohne jeglichen Interesses blickte der Germanicer gelangweilt umher und stockte kurz. War da nicht...nein das konnte sich doch nicht sein. Er hatte weder eine Nachricht zur Absage noch eine Zusage bekommen....ziemlich überrascht war deshalb als Dives ihn direkt ansprach dass er mitkommen solle....


    ÄÄhhh warte mal einen Moment Dives. Ich glaube ich habe jemand Bekannten erspäht. Er streckte sich um besser über die Köpfe der Menge zu blickten und sah erneut die Person. Es war keine Täuschung...sie war es wirklich. Innerlich begann er zu bangen ob es wirklich gut war dass sie hier war und ob sie überhaupt wegen ihm hier war. Nach aussen hin lächelte er nur erfreut. Er streckte den Arm aus und winkte der bekannten Person zu in der Hoffnung sie würde dies dann auch wahrnehmen.


    Sollte er ihr nicht entgegen gehen? Es wäre eine höfliche Geste...auch wenn sie nun aus unbekannten Gründen hier erschien.

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo
    ... Nach aussen hin lächelte er nur erfreut. Er streckte den Arm aus und winkte der bekannten Person zu in der Hoffnung sie würde dies dann auch wahrnehmen.


    Sollte er ihr nicht entgegen gehen? Es wäre eine höfliche Geste...auch wenn sie nun aus unbekannten Gründen hier erschien.


    Das Theaterstück hatte zum Glück noch nicht begonnen, sodass der Aurelia noch etwas Zeit blieb um sich umzusehen und nach ihrem heutigen Begleiter Ausschau zu halten. Natürlich suchte sie nicht direkt nach ihm, denn schließlich wollte sie gefunden werden und so kam es dann auch. Aber was waren das denn für Manieren? Er winkte ihr lediglich zu und kam ihr nicht einmal entgegen? Priscas Miene verfinsterte sich um eine winzige Nuance. Eine Aurelia winkte man nicht einfach so zu sich, wie …wie einen Hund (mag der Vergleich auch übertrieben sein) und so überlegte sie ernsthaft, ob sie sich nicht einfach ans andere Ende des Theaters zurück ziehen- und ihn für den Rest der Aufführung ignorieren sollte. Dann aber siegte sein offensichtlich erfreutes Lächeln über ihre Anwesenheit und die Tatsache, dass sie ihn ja völlig im unklaren gelassen hatte, ob sie überhaupt heute hier ersccheinen würde.


    Also sprang Prisca sozusagen über ihren adeligen Schatten und überwand die letzten Meter gemächlichen Schrittes, ehe sie so tat als würde sie den Germanicer erst jetzt bemerken, da er direkt neben ihr stand. "Oh! Was für eine Überraschung!", setzte Prisca ein überraschtes Gesicht auf und begann ihn direkt anzulächeln: "Salve Germanicus, schön dich wieder zu sehen. Verzeih mir bitte, dass ich dich gänzlich im ungewissen ließ, was mein Kommen heute betrifft aber ich hatte deine unerwartete Einladung leider erst gestern erhalten." (genau genommen hatte der Bote von der villa Aurelia das Schreiben bereits vor drei Tagen abgegeben, aber wen würde das noch interessieren?!) "Aber nun bin ich hier und hoffe, dass der Platz an deiner Seite noch frei ist?" Natürlich hatte sie sich beim Näherkommen bereits vergewissert hatte, dass kein weiblicher Ersatz für sie an seiner Seite war. Hätte ja durchaus sein können. Dann hätte er aber sein blaues Wunder erleben können!, dachte Prisca kurz an die möglichen Konsequenzen, da sie stets die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Begleiter für sich beanspruchte, egal, ob sie ein ernstes Interesse an ihm hatte, oder, … ob sie ihn einfach nur sympathisch und nett fand ...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!