[Fabrica] Hört mal, wer da hämmert

  • In Begleitung seiner Männer betrat Valerian die Fabrica und wandte sich auch gleich an einen der Schmiede, der gerade nicht gar so beschäftigt aussah. "Salve. Ich bin Optio Lucius Quintilius Valerian, V. Cohorte, I. Centurie. Für Instandsetzungsarbeiten an der Barracke benötigen wir einige Werkzeuge." Er zählte die Werkzeuge auf und hoffte, daß diese Dinge in ausreichender Menge vorrätig waren. Sollten sie eigentlich, aber man konnte ja nie wissen. Schließlich gehörten Bauarbeiten nicht so sehr zu den normalen Aufgaben der Praetorianer, wie das bei der Legion der Fall war.

  • "Werkzeug also, hm."


    Der Angesprochene unterbrach seine Arbeit, die darin bestanden hatte eine Schüssel Puls in sich hinein zu schaufeln. Er stellte sie auf einem Tischchen ab und stapfte zu einigen Kisten, die an der Wand standen und sehr schwer aussahen. Nachdem er ein wenig dort herumgewühlt hatte, gab er den Männern Valerians ein Zeichen näher zu kommen.


    "Na kommt her Jungs, ich werd euch den Ramsch bestimmt nicht hinterher tragen. Hier dirn findet ihr alles was ihr braucht. Aber bringt das Zeug ja wieder, ich will dem Centurio nicht erklären müssen warum unsere Schmeide neues Werkzeug benötigt..."


  • Valerian nickte. "Natürlich, es wird alles wieder zurück gebracht." Zumindest das, was den Einsatz überlebte. Doch das erwähnte er lieber nicht. Während die Männer zu besagter Kiste gingen, um das nötige Werkzeug herauszusuchen, achtete Valerian mit Argusaugen darauf, daß sie auch nichts vergaßen. "Nägel brauchen wir natürlich auch noch. 100 sollten erst einmal reichen, soll ja kein Neubau werden. Könnte natürlich sein, daß wir noch welche nachholen müssen." Eigentlich ging er nicht davon aus, daß sie so vieles neu zusammenzimmern mußten. Es ging ja eher um Ausbesserungen an der Bausubstanz.

  • Nach einem kurzen unauffälligen Marsch durch das Lager erreichte Seneca zusammen mit Germanix die Fabricae, welche unter anderem eine Schmiede umfasste..
    "Salve Milites, rühren.", sagte Seneca während die anwesenden Soldaten bei seinem Eintritt in den Raum aufsprangen, dann wies er Germanix in die Tür hinein "Soldaten, dass hier ist Germanix, mein Sklave, und er soll, wenn ich ihm und dem Händler glaube ein guter Schmied sein. Meine Rüstung könnte ein wenig ausgebessert werden, und natürlich möchte ich sehen wie er sich macht, also benehmt euch ihm gegenüber.", sagte Seneca und setzte sich mit einem Stück Brot in die Ecke, "Ach, das gleiche gilt für dich Germanix.", sagte Seneca halb ernst, halb mahnend, und deutete dann auf die ganzen Werkzeuge, "Musst du dich erst einmal mit den Werkzeugen vertraut machen, oder fängst du gleich an?"

  • Germanix wurde von seinem Herrn in die Fabrica. Dort grüßten die dort anwesenden Soldaten und wurden instruiert sich Germanix gegenüber zu benehmen. Diesen Befehl galt jedoch im gegenzug auch für ihn. Und so verneigte sich Germanix vor seinem Herrn und inspizierte die Schmiede.


    Germanix musste zweimal hinsehen, bevor er glaubte was er dort sah und musste sich ein Lachen verkneifen. Will mein Dominus nun, dass ich Kunstschmied werde?, fragte er sich insgeheim, denn die Hammer wie auch das restliche Werkzeug erschienen in seinen Händen fast lächerlich klein. Er nahm den, so glaubte er zumindest, gebräuchlichen Schmiedehammer in die Hand drehte sich zu seinem Herrn und sah diesen etwas ungläubig an, das seine Hand den Hammergriff so gut wie gänzlich bedeckte.


    "Mein Dominus, ich werde versuchen das Beste daraus zu machen.", antwortete er seinem Herrn.

  • "Nun, Werkzeug für Riesen ist nicht allzu gefragt.", scherzte Seneca etwas süffisant, "Wenn du dich gut machst, und es sich lohnt, werde ich sehen was ich tun kann. Bis dahin musst du wohl mit diesen Werkzeugen auskommen, kleine Werkzeuge für, zumindest für dich, kleine Rüstungen.", auch wenn Germanix jetzt keinen Stoff für Legenden bot, so war der Germane doch erheblich größer als der Durchschnittsrömer, was natürlich in Senecas Augen ein Kaufgrund war..

  • Germanix schmunzelte. Er verneigte sich und sagte: "Ich werde sofort beginnen." Der Schmiedeofen schien immer am laufen gehalten zu werden, denn er strahlte eine Hitze aus wie sie schöner nicht hätte sein können. Germanix fühlte sich langsam etwas heimischer und wechselte seine gute Kleidung gegen eine etwas kleine, lederne Schürze. Die Handschuhe probierte er erst garnicht an, sondern machte sich, so wie er es gewohnt war, ohne ans Werk.


    Die Rüstung meines Dominus hat wirklich etwas Pflege nötig., dachte Germanix und legte die Rüstung so auf den Amboss, dass er erst einmal die Beulen beseitigen konnte. Nach etwa einer Stunde war er mit seiner Arbeit zufrieden. Nun entfernte er die Kratzer, fettete die Lederstücke.


    In dieser Schmiede brauchte Germanix ungewöhnlich lang, doch nachdem der Brustharnisch fertig war, machte er sich daran auch die Armschienen und die Schienbeinschützer in guten Zustand zu bringen.

  • Seneca nutzte die Wärme der Schmiede um sich ein wenig warm zu halten, draußen war es etwas dunkler geworden, und auch kühler, und Seneca betrachtete die Schmiedeöfen aus ein wenig Entfernung während er einige Tabulae ausfüllte, die Verwaltung der Centurie fiel ja auch unter seinen Bereich, logischerweise.
    Nachdem er fertig geritzt hatte legte er die Wachstafeln zur Seite und lehnte sich etwas zurück, vielleicht könnte er ja noch etwas über Germanix erfahren, oder die Germanen, oder irgendwas, "Germanix...", begann Seneca zu sprechen, während ihm die Wärme der Öfen angenehm entgegenwehte, "Kriegst du die Rüstung wieder hin?", fragte Seneca beiläufig und fragte dann halbernst, "Kennt ihr Germanen sowas überhaupt? Rüstungen? Ich hörte viele der deinen Kämpfen mit ihrem blanken Oberkörper, oder übertreiben unsere Schreiber?"

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