[Atrium] T.I.Crassus


  • Wonga führte den Ankömmling ins Atrium und ging anschließend wieder an seinen Platz an der porta.


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    Der Maiordomus kam einen Augenblick später im Atrium an. Er war gerufen worden, um den Gast angemessen zu begrüßen.


    "Salve Iuli! Ich bin Phocylides, der Maiordomus dieser Casa. Der Hausherr Iulius Centho kann derzeit leider niemanden in gewohnter Weise empfangen.", erklärte er. Mit Einzelheiten hielt er sich jedoch zurück. Das könnte dem Mann ein Mitglied der iulischen Gens erzählen... eventuell.
    "Aber setz dich erstmal und erzähl.", wies der Maiordomus auf eine marmorne Bank am impluvium.
    "Kann ich dir etwas zu trinken anbieten nach deiner Reise? Woher kommst du überhaupt?", schloss er gleich noch zwei Fragen an.




    MAIORDOMUS - CASA IULIA

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  • Höflich wurde Tiberius Iulius Crassus von dem großen Nubier in das Atrium der Casa Iulia geführt.
    Kaum dort angekommen, betrat bereits ein anderer Mensch das Atrium, der sich als Phocilydes vorstellte.


    Nachdem Crassus sich gesetzt hatte, begann er so gleich den Fragen des Maiordomus zu antworten.
    ,,Einen kühlen Becher Wein würde ich sicher nicht abschlagen.", bemerkte Crassus augenzwinkernd.
    ,,Ich komme aus Hispania. Aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Osca. Dort habe ich mein ganzes bisheriges Leben verbracht. Bei meiner Mutter, Villia Menopora.", sprach er weiter.
    ,,Doch ich wollte mehr sehen und meine Verwandten hier in Rom kennenlernen, von denen meine Mutter mir einmal erzählt hatte.", versuchte Crassus sich und seine Absichten weitestgehend zu erklären.

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    Mit einer kurzen Geste bedeutete der Maiordomus einer unauffällig in einer Ecke des Atriums stehenden Sklavin für eine Erfrischung zu sorgen.


    "Um deine Verwandten in Roma kennenzulernen... In diesen Zeiten?", überlegte Phocylides. Wo man doch gerade aus dem Westen kaum etwas zur Thronfrage hörte. Da musste Hispania doch eigentlich ein derzeit relativ sicheres Pflaster sein. Oder hatte sich das vielleicht in den letzten Tagen oder Wochen geändert?
    "Wie sieht es denn aus in Hispania? Ist dort noch immer alles ruhig? ... Und wie geht es deiner Mutter?", erkundigte sich der Sklave nach der allgemeinen Lage. Dann wurde Crassus ein Becher kühlen, verdünnten Weines gebracht. Auf dem mit einer iulischen Taube verzierten Gefäß befand sich sogar ein leichter Film feinster Wassertropfen.


    "Wer ist eigentlich dein Vater und in welchem verwandtschaftlichen Verhältnis steht er zum Hausherrn Iulius Centho?", schloss der Maiordomus letztlich noch an, da der Name der Mutter ihm bei der Einordnung seines Gegenübers keine wirkliche Hilfe war.




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  • Vorsichtig nahm er den Kelch entgegen und setzte ihn sogleich an. Ein langer Zug, sorgte für ein angenehmes Gefühl in seiner trockenen Kehle.


    ,,Was meinst du mit: "In diesen Zeiten" ?", erkundigte sich Crassus, der in letzter Zeit rein garnichts aus Rom mitbekommen hatte, ob es sich dabei nun um Politik oder andere Themen handelte.


    ,,Von Unruhen habe ich in Hispania nichts mitbekommen. Aber ich bin auch nur selten von unserem Weingut weg gekommen. Dies hier ist bisher meine größte Reise.", versuchte er die Fragen des Maiordomus zu beantworten.


    ,,Vor meiner Abreise ging es meiner Mutter ihrem Alter entsprechend gut.", bemerkte Crassus auf die Frage nach ihrem Wohlbefinden wahrheitsgemäß.
    ,,Mein Vater war Titus Iulius Rufus. Er ist aber leider schon früh in einer Schlacht gefallen. In welchem Verhältnis er genau zu Iulius Centho steht, bin ich mir nicht sicher. Ein entfernter Vetter oder Onkel vielleicht. Um solch etwas herauszufinden, bin ich hergekommen.", schloss er, mit einem lächeln auf dem Gesicht. Und nahm noch einen Schluck des wirklich wohlschmeckenden Weines.

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    Mit Wohlwollen registrierte der Maiordomus, dass Crassus der Wein zu munden schien. Es handelte sich dabei schließlich um den guten Misener des Proximus! Manche dieser jungen Leute wussten soetwas ja mehr oder minder offenkundig kaum zu schätzen. Der sich aktuell wieder in Ostia befindliche Dives war da beispielsweise so ein Fall, wie Phocylides wusste. Schön also, dass nicht noch so ein Kerl... ähm... Mitglied der Iulier in dieser Hinsicht fast hoffnungslos verloren zu sein schien.


    "Wie? Aber dass der Augustus Valerianus zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn hinterrücks vergiftet wurde, hast du aber schon gehört, oder?", fragte Phocylides erstaunt nach. Das stand schließlich auch in der Acta Diurna. Jener war außerdem auch zu entnehmen gewesen, wer für diesen Kaisermord verantwortlich gemacht wurde. Entsprechende Leute waren proskribiert worden, während Vescularius Salinator das Machtvakuum hier in Roma, welches er praktisch bereits zuvor ausgefüllt hatte, nun auch theoretisch an sich gerissen hatte.
    "Habt ihr auf dem Weingut keine Acta bekommen?" Naja, wer wusste schon, wie weit es in Hispania für Crassus bis zur nächsten Stadt gewesen war? Und vielleicht war die Villia als römische Matrone auch gänzlich unpolitisch und hatte in diesem Punkt nicht an ihren Sohn gedacht? Ein Glück, dass die letzten Ausgaben allesamt aufgehoben worden waren, damit der Hausherr Centho sie zu gegebenen Zeitpunkt noch nachträglich studieren könnte...
    "Dann lass ich dir gleich mal ein Exemplar bringen..." Gesagt, getan. Sofort machte sich ein Sklave des Hauhaltes auf eine Zeitung zu holen.


    "Rufus... Iulius Rufus...", überlegte der Maiordomus angestrengt.
    "Titus Iulius Rufus, ja! Er war ein Onkel zweiten Grades von Iulius Centho! Folglich wärst du wohl ein Cousin zweiten Grades von ihm.", schloss Phocylides. Kurz kam ihm der Gedanke, dass Crassus seine iulischen Verwandten kennenlernen wollte, er nun aber nur ein Sklave und kein Iulier war. Doch eh er jetzt wieder den Stinkstiefel Manius Iulius Potitus holen würde, setzte er das Gespräch lieber erstmal selbst fort. Der Alte würde schon früh genug über seine Spitzel... ähm... Leibsklaven informiert werden, dass ein Iulius Crassus in der Casa Iulia eingetroffen war.*


    Sim-Off:

    * Heißt: Komm einfach dazu, wenn du Zeit hast, Licinus/Potitus. Die übrigen Iulier dürfen aber natürlich auch gern mehr oder minder "zufällig" dazustoßen. ;)


    "Hast du eigentlich schon eine Vorstellung davon, was du - jetzt, wo du gesund und munter hier, am Nabel der Welt, angekommen bist - machen willst? Ich meine, außer deine iulischen Verwandten nach und nach kennenzulernen..." Würde er seinem Vater nacheifern wollen und sich dem Militär verschreiben? Oder sagten Truppenverbände ihm nach dem Verlust seines Vaters nun so garnicht mehr zu und er wollte vielleicht eher eine Beamtenkarriere machen? Eventuell hatte er ja sogar den Plan einmal einen höheren Stand zu erreichen... Phocylides war gespannt. Er konnte absolut nicht abschätzen, was jetzt kommen würde. Hoffentlich war die erste Antwort jetzt aber kein 'Brief an Mama'...




    MAIORDOMUS - CASA IULIA

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  • ,,Das wir inzwischen einen neuen Kaiser haben, den ehrenwerten Vescularius Salinator, habe ich schon mitbekommen.", antwortete Crassus schnell, um nicht völlig als Hinterwäldler dazustehen.


    Dankend nahm er die angebotene Acta und fing direkt an zu lesen.
    ,,Ermordet also...", murmelte er beiläufig. ,,... und der Praefectus Aegypti verweigert sich ..."
    Gedankenversunken legte er die Acta auf den niedrigen Tisch zurück, neben seinen Weinkelch, aus dem er noch einen Schluck nahm, ehe er wieder zu sprechen begann.
    ,,Dies sind wahrlich keine rosigen Neuigkeiten. Wenn Aegyptus die Gefolgschaft verweigert und im Osten bereits ein weiterer Kaiser steht, dem auch die Legionen aus Germania unterstehen, steuern wir geradewegs auf einen Bürgerkrieg zu., fasste er die Informationen der Acta kurz zusammen und lehnte sich mit einem besorgten Gesichtsausdruck zurück.



    ,,Nun, was meine eigene Zukunft betrifft.", begann er. ,,Ich würde gerne etwas ausüben, das meinen Fähigkeiten entspricht. Ich habe bisher als Stellvertreter in der Verwaltung des Weinguts, auf dem ich aufgewachsen bin, gearbeitet. Dort habe ich mir so manche mathematische und organisatorische Fähigkeiten angeeignet. Könntest du mir da etwas empfehlen?" Er wollte sich erst einmal beraten lassen, ehe er sich für eine bestimmte Richtung entschied, da er sich noch viel zu wenig mit den Möglichkeiten in Roma auskannte. Da konnten ihm ein paar Tipps nur weiterhelfen. Ein wenig Bildung würde ihm sicherlich auch nicht schaden, dafür gab es ja die Schola Atheniensis, dessen Hauptsitz sich hier in Roma befand, soviel wusste Crassus bereits.

  • Sim-Off:

    Da ist man mal einen Tag nicht da und schon legt ihr so ein Tempo vor... :D



    Manius Iulius Potitus


    Potitus hatte wiederum in seinem Kabinett gesessen, als ihm der Besucher gemeldet wurde. Er verbrachte viel Zeit hier, seit der Bürgerkrieg sich immer weiter aufgeheizt hatte. In weiser Voraussicht hatte er seine Kapitäne angewiesen, Italia und den Osten überhaupt zu meiden. Was sich ziemlich negativ auf seine Einnahmen und somit direkt auf seine Laune auswirkte. Ihm konnte ja letztlich egal sein, wer diesen verfluchten Krieg gewann. Händler wie er wurden immer gebraucht, um die Stadt zu versorgen. Nur irgendeine Entscheidung sollte her, am liebsten schon gestern.


    Im Hintergrund hörte man das unangenehme Knallen des Stockes, dessen er sich nach einem Gichtanfall behelfen musste. Böse Stimmen, vermutlich angeführt von diesem unmöglichen Verwalter, behaupteten ja, es käme davon, dass er zu viel Schwein esse, aber das war wohl eine infame Unterstellung.
    "Salve junger Mann. Phocylides." begrüßte er die beiden Männer in abnehmender Freundlichkeit. *Klack*
    "Manius Iulius Potitus, mein Name, mit wem hab ich die Ehre?"


    *Klack*


    *Klack*


    machte der Stock noch, dann stand er bei den beiden Männern in der Mitte des Atriums.

  • Plötzlich betrat ein älterer Mann das Atrium. Er ging am Stock und stellte sich als Manius Iulius Potitus vor.


    ,,Ich bin Tiberius Iulius Crassus, Sohn des Titus Iulius Rufus und ein, wie wir vorhin herausgefunden haben, Cousin 2.ten Grades von Lucius Iulius Centho.", stellte sich Crassus in aller Manier vor. Potitus war der erste Iulier, den er seit seiner Ankunft in Roma zu Gesicht bekam, da wollte er einen guten ersten Eindruck machen.
    ,,Ich komme gerade aus Hispania. Nun möchte ich meine Verwandtschaft kennen lernen und mein Glück in Roma versuchen."


    Ein Sklave kam und bot Potitus einen Kelch Wein an, ehe er die anderen Becher ebenfalls auffüllte und Crassus sich einen weiteren Schluck genehmigen konnte. Ein wahrlich köstliches Getränk.

  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/180px-Edward_G_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides


    Und kaum hatte er nur einen einzigen Gedanken an diesen alten Tattergreis verschwendet, war jener bereits deutlich hörbar im Anflug. Immerhin konnte der sich mit seinem dritten Standbein jetzt nicht mehr so hässlich anschleichen, sondern war bereits meilenweit im Voraus zu vernehmen.


    "Salve, Dominus Potitus.", grüße Phocylides den Alten gespielt freundlich. Schlechte Laune gegenüber einem seiner Herrn offen zu zeigen, konnte sich ein Sklave des Hauses der Iulier nicht erlauben... beziehungsweise erlaubte sich das jeder nur höchstens einmal.
    "Der Herr Iulius Crassus verfügt als ehemaliger stellvertretender Gutsverwalter Kenntnisse in der Mathematik und Organisation. Er erkundigte sich nach einer Empfehlung für sein 'Glück hier in Roma'.", fasste der Maiordomus weiterhin pflichtbewusst zusammen. Hoffentlich konnte der Alte nach seinem Anfall den vielen Informationen überhaupt noch so schnell folgen. Obwohl es sicherlich äußerst interessant sein dürfte, wenn dem nicht mehr so wäre. Das würde Möglichkeiten eröffnen...


    "Die Absolvierung des Cursus de rebus vulgaribus an der Schola Atheniensis wäre sicherlich zu empfehlen, wobei der nächste Termin für einen solchen sicherlich erst am Ende des Jahres zu erwarten ist.", äußerte Phocylides dann noch eine eigene Antwort und war sich fast sicher dafür von dem alten Griesgram gleich einen Rüffel zu bekommen...




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  • Manius Iulius Potitus


    Wenn er sich auch damit abfinden musste, dass er mit dem verfluchten Stock kaum aus dem nichts auftauchen konnte, wie er es sonst so gerne getan hatte, so dachte er nicht im geringsten daran sich weitere Blößen zu geben. Die Gicht betraf ja dankenswerterweise nur die Gelenke und nicht den Kopf.


    Mit gemessener Selbstversändlichkeit hörte er die Ausührungen des Phocylides, der sich als Ersatznomenclator betätigte. Apropos wo war eigentlich der nomclator des Centho? Potitus hatte es sich zur Aufgabe gemacht ein wachsames Auge auf Centhos Sklaven zu haben. Müsste er wohl mal nachsehen.


    Dennoch musste er die Erwartungen des maiordomus enttäuschen, denn ein rüffel kam nicht. Wenn er das gewusst hätte, wäre es ihm vielleicht leichter gefallen dem wenig gelittenen Recht zu geben. So konnte er nur auf das Nicht-Nennen des Namens zurückgreifen.


    "Der Maiordomus hat Recht. Ein Cursus de rebus vulgaribus muss sein. Sobald wie möglich," beide Punkte wurden mit einen Klopfen des Stockes auf den Boden bekräftigt. Hatte nicht nur Nachteile dieses Teil.
    "Aber setzten wir uns erstmal." sprach er und wieß auf eine Bank beim impluvium. Natürlich wollte er es nicht sagen, aber er konnte nicht viel länger stehen. So half er sich als fürsorglicher Gastgeber über seine Momentane Schwäche hinweg.
    "Bis dahin gibt es viele Möglichkeiten, das hängt ganz von deinen Interessen hab. Schon irgendwelche Vorstellungen?"

  • Nachdem sie sich wieder gesetzt hatten, sprachen sie auch schon weiter.
    ,,Weisst du denn, wann genau der nächste Cursus beginnt? Ich würde nur zu gern teilnehmen. Ihr habt mich überzeugt.", fügte Crassus augenzwinkernd an.
    ,,Nun, was meine Vorstellungen betrifft, ich würde gerne meine Fähigkeiten einsetzen können. Und ich arbeite sehr gerne mit Zahlen, daher dachte ich an eine Tätigkeit in der Verwaltung. Möglicherweise sogar am Kaiserhof selbst.", beendete er seine Antwort auf Potitus Fragen. Vielleicht sollte sich Crassus aber auch erst einmal einen respektablen Patron suchen, oder bei einem angesehenem Römer als Scriba Personalis anfangen. Er war sich bei weitem noch nicht so sicher, welches der rechte Weg für ihn sei, daher erhoffte er sich guten Rat von seinen Verwandten hier in Roma.

  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides


    Oh, der greise Herr hatte heute einen nicht ganz so schlechten Tag, wie sonst! Er begnügte sich schlicht damit Phocylides nicht beim Namen zu nennen. Wobei jener das eigentlich weniger als Gemeinheit auffasste. Einen Senator mit 'Senator' anzusprechen war ja auch keinesfalls Unhöflich, soweit er als Sklave das beurteilen konnte. Immerhin hatte der Alte ja auch nicht schlicht 'Servus', sondern 'Maidordomus' gesagt. Machten die Götter nach so vielen Jahren vielleicht wirklich noch einen anständigen Dominus aus Potitus? Das wäre ja fast zu schön, um wahr zu sein...
    Dafür erhielt der Maiordomus, eventuell sogar unbeabsichtigt, von Crassus eine Breitseite. Der fragte, wann der nächste Kurs beginnen würde. Hatte Phocylides das nicht eben gerade noch gesagt? Kurz schaute der Sklave nachdenklich zu Potitus. Nein, der würde sicherlich nichts sagen. Im Gegenteil würde es den vermutlich sogar noch freuen, dass der Maiordomus nicht nur von ihm derart bedacht wurde... oder?


    "Der nächste Termin für einen solchen Cursus ist sicherlich erst am Ende des Jahres zu erwarten. * ", wiederholte sich Phocylides in freundlichem Ton und blickte kurz von einem Sitzenden zum anderen. Als Sklave blieb er selbst etwas im Hintergrund, aber dennoch nahe genug, um Teil dieses Gespräches zu sein, stehen.
    "Nachdem sich dein Sohn Lucanus aufs Land begeben hat, wäre ein Iulier in der kaiserlichen Administration sicherlich nicht schlecht.", gab der Maiordomus dann noch einen Kommentar ab, der weniger sachdienlich gedacht, als vielmehr gegen Potitus gerichtet war. Vielleicht war der auch aufgrund der Entfernung zu seinen beiden Söhnen nun nicht mehr ganz so unausstehlich. Er wusste nicht warum, aber plötzlich schlich sich ein weiterer interessanter Gedanke in seinen Kopf. Der alte Tattergreis schien derzeit ohne sein drittes Standbein kaum sonderlich mobil zu sein. Was also würde passieren, wenn jenes Stöckchen auf einmal... nicht mehr da wäre? Ein kurzes Grinsen konnte Phocylides bei diesem Einfall nicht vollständig unterdrücken...


    Sim-Off:

    * Das heißt SimOff: vor den nächsten Wahlen zum Cursus Honorum, die eben etwa in 3 Monaten, also am Jahresende zu erwarten sind. Irgendwann davor wird in der Schola dann auch ein Aushang gemacht, dass wieder ein CRV angeboten wird. ;)



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  • Manius Iulius Potitus


    Was war nur mit dem Mann los, fragte sich wiederum Potitus. Er hatte Antworten auf Fragen parat. Brauchbare Antworten noch dazu. Bestand doch noch Hoffnung für die Casa, dass der Verwalter kein komplett inkompetenter Idiot war, sondern anfing seinen Job mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu machen? Er, Potitus, ging ja davon aus, dass sich das alles bald als großer Irrtum herausstellte, aber vielleicht hatte ja einer der Götter ein Wunder vollbracht.


    Und prompt passierte es. Musste er ihn ausgerechnet daran erinnern, dass jener seine Söhne, den er immer für den besseren gehalten hatte, sich unangekündigt und ohne Begründung auf's Land verdrückt hatte, statt seien Pflicht zu tun. Die seiner Ansicht natürlich darin bestand, seinen Vater in Anbetracht der Lage mit Informationen aus dem Palast zu versorgen.
    Das Grinßen bekam er glücklicherweise nciht mit, sah er den Verwalter doch mitnichten an.
    "Ja, ja es wäre sicherlich gut, wenn die Gens gut aufgestellt ist, in allen bereichen. Und wenn du beispielsweise als Notarius anfängst, nun die Unsicherheiten der Zeit gehen meist über die vielen kleinen Rädchen, die den Betrieb am Laufen halten hinweg.
    Und wenn die Lage wieder ruhiger ist, hättest du Erfahrung um auszusteigen,"
    fügte er noch hinzu. Vor allem wollte er damit sagen, dass man mit dem Aufstieg warten sollte, bis die Verhältnisse klar waren. Aber zu offen durfte man in solchen Zeiten ja auch Familienmitgliedern gegenüber nicht sein.

  • Mit einem Nicken quittierte Crassus die Aussagen des Potitus und des Maiordomus. Das bedeutete, dass die Absolvierung des Cursus an der Schola Atheniensis noch etwas auf sich warten lassen muss. Aber das sollte ihn nicht weiter aufhalten, er könne sich ja bis dahin schonmal als Notarius am Kaiserhof nützlich machen. Gerade in Zeiten, in denen die Kaiserfrage nicht so deutlich zu beantworten ist, können Informationen aus nächster Nähe zum Geschehen für eine Gens lebenswichtig werden.


    ,,Ich danke dir für deinen Rat.", sagte Crassus an Potitus gewandt, mit einem wissenden Gesichtsausdruck, ehe er sich wieder an beide Anwesenden wandte und weitersprach.


    ,,Sagt, was muss ich nun tun, um als Notarius zu beginnen? Bei wem muss ich vorstellig werden?
    Ich nehme mal an, dass sich nicht der Kaiser selbst um die Ernennung eines einfachen Notarius kümmert."


    Crassus griff abermals nach dem verzierten Kelch und leerte es sogleich, da sich nur noch eine geringe Menge des köstlichen Wein in ihm befand. Während das kühle Nass seine Kehle herunterfloss, stellte er den Becher zurück auf den niedrigen Tisch, der in griffweite seines Platzes stand.

  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides


    So wie der Alte den geäußerten Gedanken über dessen Sohn abtat, musste der wohl gesessen haben! Ha! Und es war keine spitze Bemerkung gegen Phocylides daraufhin gefolgt. Das war schon irgendwie erstaunlich. So langsam, das fühlte er nun mehr und mehr, schien man hier in der Casa Iulia also endlich dazu zurückzukehren, dass ein Maiordomus kein einfacher Sklave wie alle anderen war, sondern als höchster Haussklave auch wirklich eine besondere Stellung (also für einen Sklaven) genoss. Offenbar musste man diesem Potitus einfach nur immer ordentlich Paroli bieten, damit der das auch in dieser Weise akzeptierte...


    "Na wie ist es denn damals bei deinem Sohn gelaufen?", konnte sich Phocylides nicht verkneifen nochmals in der Wunde des Tattergreises zu stochern.
    "Ich glaube damals ging das Ganze über den den Iuliern anverwandten Pompeius, nicht? Diesen Pompeius Imperiosus...", gab er dann wieder, was er so spontan noch wusste. Ob Imperiosus noch immer dort beschäftigt war oder mittlerweile irgendwo anders hin aufgestiegen war, konnte Phocylides so spontan nicht sagen. Rausfinden ließe sich das aber in jedem Fall...


    "Als Notarius solltest du natürlich außerdem auch wissen, in welchem Bereich du arbeiten willst, denn die Kanzlei ist bekanntlich groß." Vermutlich würde sich die Finanzabteilug bei Crassus' Vorkenntnissen und Interessen ganz gut eignen. Aber es gab ja auch noch andere Abteilungen, die mitunter ebenfalls für Crassus in Frage kämen. Da wollte der Maiordomus den Iulier nicht durch irgendeinen Rat beeinflussen, um später wohlmöglich für eine falsche Wahl verantwortlich gemacht zu werden. Das durfte ruhig, sofern der das wollte, der alte Potitus machen. Der kannte sich ja damit aus...




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  • Sim-Off:

    Puh, du gräbst Sachen aus, die sind ja schon ewig her
    Ich nehme mal an, dass es so war



    Manius Iulius Potitus


    Er war in der Zeit, in der sein Sohn seine Stellung bekam auf Handelsfahrt gewesen, daher wusste er nicht genau, welche Schritte dieser unternommen hatte. Überhaupt war jener Sohn ohnehin stets der stelbstständigere gewesen. Diesem hatte man nicht immer alles vorbereiten müssen. Und nun das.
    "Der ist mittlerweile procurator a libellis, so weit ich weiß," ja informiert musste man sein. Insbesondere was die Besetzungen der Stellen auf dem Palatin anging, wenn man mal wieder eine neue Genehmigung oder sonst etwas von der administration brauchte.
    "Wenn du in eine andere Abteilung willst wirst bem dort zuständigen procurator vorsprechen müssen. Andererseits kann eine Empfehlung seitens des Pompeiers natürlich auch nicht schaden."


    "Wenn du dich bei dem procurator vorstellen willst, solltest du vorher aber einen Brief schreiben. Ich glaube kaum, dass man im Moment so ohne weiteres auf den Palatin kommt. Das kommt man nicht mal im Normalfall einfach hoch."

  • ,,Ein gewisses Empfehlungsschreiben von Pompeius Imperiosus, kann sicher nicht schaden, könntest du das für mich einleiten?", stellte Crassus die Bitte an Potitus. Dieser kannte ihn ja scheinbar, bzw. er wäre sicherlich derjenige mit den entsprechenden Beziehungen, vor allem eher als Crassus selbst.


    ,,Dann werde ich wohl beim procurator a rationibus vorsprechen." , äusserte er, um sein Interesse an der Finanzabteilung weiter zu untermauern.


    ,,Haben wir möglicherweise Schreibzeug und etwas Papyrus in der Nähe? Dann könnte ich gleich einen Brief an den procurator aufsetzen. Damit ich mich schonmal auf dem Palatin anmelden kann"
    Crassus fing bereits an zu überlegen, wie er den Brief formulieren sollte. Welche Informationen hinein gehörten und wie er den procurator wohl überzeugen könnte ihn einzustellen.

  • Sim-Off:

    Ihr hättet nicht unbedingt warten brauchen auf einen Sklaven... Trotzdem danke, dass ihrs getan habt!


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/180px-Edward_G_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides


    Da hatten sie es schon wieder! Der alte Sack hatte seine Ohren überall und wusste scheinbar genau, wer wo in welcher Position saß. Und welchen Preis zahlte er dafür? Das ließ sich wohl ganz gut mit einer Gegenfrage beantworten: Wo waren seine Kinder, seine Frau, seine Familie?


    "Natürlich. Ich habe immer etwas bei mir.", antwortete Phocylides dem Iulius Crassus und zückte tabula und Griffel. Oder wollte Crassus gar sofort auf Papyrus schreiben? Was, wenn er sich verschriebe? Nein, für einen Brief sollte man besser eine Vorschrift machen. Erwartungsvoll blickte der Maiordomus Crassus an und war bereit mitzuschreiben. ... Oder hatte der Iulier gar vor selbst den Griffel zu schwingen?





    MAIORDOMUS - CASA IULIA

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  • Manius Iulius Potitus


    "Ich kann dir zumindest ein Schreiben mitgeben, dass dich wiederum dem Pompeier empfiehlt. Ob ich dich selbst begleiten kann, hängt von meinem medicus ab.*" Mit säuerlicher Miene wies Potitus auf seinen geschwollenen Fuß. Mit dem konnte er gerade keine Besuche machen, dazu war die Stadt einfach zu überfüllt um den Fuß sicher zu halten.


    Dann geschah etwas, was ihn den Fuß fast vergessen ließ. Der Phocylides zog Schreibmaterial hervor. Der. Mann. War. Vorbereitet. Auf einen nicht ganz wahrscheinlichen Fall. Das gab es doch gar nicht.
    "A rationibus ist zur Zeit Potitus Plennius Flamininus," gab er erstmald ie für die Anrede wichtigste Information vor, dann wollte er abwarten und schauen, wie der Junge dergleichen anging. Und nur im Notfall korrigierend eingreifen.



    Sim-Off:

    * Ich bin kommende Woche leider etwas eingespannt und dann für ein paar Tage weg

  • ,,Dann schreib bitte mit.", richtete Crassus die Anweisung an Phocylides und quittierte Potitus Aussage mit einem dankbaren Nicken.


    ,,An Potitus Plennius Flamininus ... Procurator a-ach ... die entsprechenden Titel und Anreden, setzt du bitte entsprechend der gängigen Gepflogenheiten ein."
    Kurz dachte er nach, darüber, wie er den Brief formulieren könnte, ehe er weitersprach.


    ,,Mit diesem Schreiben ersuche ich, Tiberius Iulius Crassus, um eine Einladung zu einem Gespräch. Ich würde gerne in der Finanzabteilung als Notarius meinen Beitrag zum Wohle Roms leisten. Erfahrungen in der Verwaltung und den Finanzen habe ich bereits sammeln können und würde diese gerne als Notarius nutzen können., diktierte er den Inhalt des Briefes dem Maiordomus zur Abschrift. ,,Weitere Einzelheiten lassen sich sicherlich in einem persönlichen Gespräch erörtern."


    Eine kurzer Augenblick der Stille folgte, indem Crassus das Schreiben nochmal durch den Kopf ging und er überlegte, ob man dies so schreiben könnte. Nachdem er das Diktat beendet hatte, führte er das Gespräch mit dem ungleichem Paar, das ihn hier in der Casa Iulia empfangen hatte, fort.


    ,,Entsprechend dem abschliessendem Satz, bin ich der Meinung, wenn Plennius Flamininus mich zu einem Gespräch auf den Palatin einlädt, ich alles noch Wichtige mit ihm selbst klären kann. Was meinst du dazu?"

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