Habitatio | P. Decimus Magnus

  • Nachdem sie an der Porta kontrolliert worden waren und durchgewunken wurden, dauerte es noch einen Moment bis sie das Praetorium der Classis erreichten. Die beiden Soldaten hatten sie hierher geführt. Nachdem der Wagen gehalten hatte, stieg der Kutscher ab und öffnete den drei Passagieren die Tür. Sofort sprangen die Kleinen heraus und begannen um den Wagen zu tollen. Hiernach stieg Venusia aus und gab den beiden zu verstehen, dass sie nicht zu weit weglaufen durften. Wenn sie hier zwischen die ganzen Soldaten gerieten, das wäre gar nicht gut. Nun blieb nur noch herauszufinden ob Primus hier war oder doch eher in der Principia anzutreffen war. Das würde sich sicher gleich rausstellen. So ging Venusia zur Tür und klopfte an...

  • Ein junger Bursche, vielleicht grademal zwanzig Jahre alt öffnete die Tür. Er trug militärische Kleidung und war als Miles zu erkennen. Der Blick schien aufrichtig und freundlich. Beim Anblick der Dame kräuselte ein Lächeln seine Lippen. "Salve, der Praefectus erwartet dich bereits." Die Tür öffnete sich vollständig und gab das angemessen eingerichtete Reich des Praefectus Classis Decimus Magnuns preis. Ohne weitere Worte winkte der junge Mann die Ehefrau herein und wartete ob man ihm auftrug dafür zu sorgen Gepäck und ähnliches hereinzutragen.











    Immunis-Scriba


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Es war schön zu hören, dass sie erwartet wurden. Die beiden Kinder hatte sie an die Hand genommen und trat mit den beiden nun näher an die Tür, ging aber erst einmal nicht hindurch.
    "Es wäre sehr freundlich, wenn das Gepäck unsere Reisewagens abgeladen werden könnte. Der Rest kann noch einen Moment warten bis ich mit meinem Mann gesprochen habe."
    Dankbar nickte und lächelte sie dem jungen Mann zu und trat dann ein. Die Reise hatte endlich ein Ende gefunden.

  • Der junge Mann nickte eifrig und stob davon die Aufgabe sofort zu erledigen. Auf seinem Weg hinaus liefen ihm einige Kameraden in die Fänge und er sammelte sie ein, um am Ende die Utensilien nicht alle allein ins Haus schleppen zu müssen.


    Nachdem diese Arbeit getan war, postierte er sich vor der Tür. War bereit für Befehle, die kommen würden, hatte die Frau des Praefectus eben
    Diesen gesprochen.










    Immunis-Scriba


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Nach dem erst einmal kurzen Gespräch, bezog Venusia mit den Kindern zwei weitere Zimmer der Habitatio. Nachdem die beiden Räume kurz besichtigt worden waren, konnten nun weitere Dinge aus den Wagen ausgeladen werden und in die entsprechenden Räume gebracht werden. Ein wenig wollte sie sich dann noch ausruhen ehe sie sich um die entsprechende Einrichtung kümmern würde. Das jedoch hatte noch etwas Zeit.

  • Sie war nun schon einige Zeit hier und hatte sich so gut es eben ging eingerichtet. Natürlich fehlte es hier und dort am Komfort. Venusia war keine Frau, der viel pomp und Status wichtig war, aber ein paar Ansprüche hatte sie schon. Das Zimmer für die beiden Kinder und auch ihr eigenes hatten in der Innendekoration noch größere Mängel, die sie auf dem Markt in Misenum nicht komplett beseitigen konnte. Es musste ein Besuch der Märkte Romas werden. Ein Händler hatte ihr dazu geraten. Sie wollte ein paar germansiche Einrichtungsgegenstände haben, die es in Germania jederzeit zu kaufen gab, in Alexandria nicht ins Gewicht fielen, weil alles bestens ausgestattet war, in Roma mit einigem Suchen durchaus zu finden waren. Hier aber trotz des Hafens nicht zu erwerben waren. Es wäre eben nicht Ostia hatte man ihr zur Begründung gesagt. Eine Tatsache, die ihr bekannt war. Den Mann fand sie sehr unhöflich. Dort würde der Haushalt des Praefectus ganz sicher nichts mehr kaufen.


    Nun saß sie in ihrem Zimmer und überlegte was sie alles benötigen würde. Die Liste füllte sich und sie würde sicher einiges hier her mitbringen. Es sollte aber auch nichts vergessen werden. Die Reise war weit. Es ging auf gesicherten Straßen entlang, aber man musste ja nie. Einige Tage benötigte es ja dennoch immer. Außerdem musste sie noch einen Brief an ihren Neffen richten. Er sollte von ihrem Besuch wissen. Aus den Schreiben mit Lucilla wusste Venusia, dass sie ein Auge auf ihren gemeinsamen Neffen haben sollte und so weit fort fiel das schon einigermaßen schwer. Also sollte es einen Kontrollbesuch geben. Gemein war sie noch nie gewesen und so kündigte sie diesen Besuch natürlich vorher an. Kurzfristig, aber angekündigt. So nahm sie eine Schriftrolle und ihr Scheibzeug und verfasste die wenigen, aber wichtigen Zeilen.



    Duccia Venusia, Castellum Classis Misenensis, Misenum, Italia


    Ad
    Faustus Decimus Serapio
    Castellum Cohortes Urbanae
    Roma
    Italia


    Mein lieber Faustus,


    ich bin gut in Misenum angekommen und wir wohnen jetzt bei deinem Onkel im Castellum der Classis. Wie du sicher weißt, sind diese selten so eingerichtet, dass sich eine Familie dort wohlfühlen kann. Aus diesem Grund werde ich in einigen Tagen nach Roma kommen und dort nötige Einkäufe vornehmen.


    Diese Gelegenheit möchte ich nutzen um auch dir einen Besuch abzustatten und zu sehen wie es dir so geht. Natürlich hoffe ich doch gut. Erwarte meinen Besuch ANTE DIEM IV NON IAN DCCCLX A.U.C. (2.1.2010/107 n.Chr.). Ich werde für die Zeit meines Aufeinthaltes im Domus weilen. Lasse mich wissen ob ich dich dort antreffen werde oder unser Gespräch im Castellum stattfinden soll.


    Deine Tante


    Venusia



    Dann ging es auf die Suche nach einem Boten, der den Brief nach Roma bringen sollte. So wollte sie sichergestellt werden, dass das Schreiben auch wirklich vor ihrem Besuch ankam.

  • Es war soweit. Venusia hatte einige kleine Gepäckstücke zusammengepackt. Jetzt fehlten noch die beiden Kinder. Während sie zum Ausgang lief, sah sie noch einmal kurz in ihre Räumlichkeiten um zu sehen, das sie alles auf ihre Liste gesetzt hatte und nun nichts Neues mehr einfiel, das sie gebrauchen könnten.
    Nachdem nun die beiden Kleinen gefunden waren, verließ sie das Praetorium und wenig später das Castellum um nach Roma zu reisen.

  • ...des Decimus Magnus befand sich oben liegend ein Brief seiner Frau aus Roma. Er war über die Briefverteilung seiner Privatpost zugeteilt und hierhergelegt worden.



    Ad
    Preafectus Classis
    Primus Decimus Magnus
    Classis Misenensis
    Misenum


    Mein lieber Primus!


    Es tut mir sehr leid dich so lang allein zu lassen. Die Kinder und ich vermissen dich sehr. Ich wollte nur einige Einrichtungsgegenstände besorgen und stolpere nun von einer Familienangelegenheit der Decimer in die nächste. Immer wenn ich denke, dass ich bald zu dir zurückkehren kann, kommt etwas dazwischen. Wie du aus meinen Worten herauslesen kannst, werde ich noch etwas in der Stadt bleiben müssen. Es betrübt mich sehr und ich hoffe bald wieder mit den Kindern zu dir zurückkehren zu können.


    In Liebe


    Deine Venusia


  • .... verbrachte ich schon die letzten Tage...... ein schlimmer Husten plagte mich.... zu Anfangs dachte ich nur an eine kleine Verkühlung, doch diese wollte und wollte nicht besser werden..... nun, nach ein paar Tage schien es soweit, doch um Hilfe zu bitten..... ich liess nach Subdolus schicken....

  • Von einer nahen Expedition auf See war Sedulus gerade zurückgekehrt, als er die Information des Boten abpasste. Er hatte sich auf ein warmes Bad und einige Becher Wein gefreut. Nun das Becken mußte wohl noch warten.


    Die paar Stunden auf See ließen ihn -eine waschechte Landratte- noch immer die Knie schlottern, war das kleine Manöver doch ein Test gewesen wie er sich auf dem Meer würde behaupten können. Und Subdolus konnte nicht behaupten, das es ihm dort gefiel. Das Mare war rauh gewesen und die Seeleute -soviel hatte er mitbekommen- mußten sich das Lachen regelrecht verkneifen so wie der Tribun auf dem Deck hin und her getorkelt war. Aber alles Bisherige in seinem Dienst hatte er irgendwann gelernt und so war es nur eine Frage der Zeit bis Herius auch diesen Schiffsdienst würde leisten können.


    Er war in seinen Räumlichkeiten nur kurz vorbei gekommen, um einen frischen Mantel überzuwerfen und die Sandalen zu tauschen. Dann machte er sich ohne Umwege zum Praefecten auf, der schon einige Zeit durch eine Krankheit geplagt wurde. Natürlich hoffte der Hadrianus bei diesem Treffen nicht angesteckt zu werden.


    Seine Siluette betrat die Habitatio des Decimus.... "Salve Magnus, du hast nach mir geschickt? Wie geht es Dir denn heute?" Richtig besser sah dieser nicht aus. Aber das konnte auch durch das schummrige Licht beeinträchtigt werden. Magnus sollte wirklich mehr ans Meer gehen. Selbst Kaiser ließen sich an die See verlegen, ging es ihnen in irgendeiner gesundheitlichen Weise dreckig. 8)


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Ich raffte mich ein wenig auf, als Subdolus kam, doch man sah mir an, dass es sehr mühsam war....


    "Subdolus.... ja.... habe ich..... es scheint als würde sich meine Krankheit weiter..... " konnte kaum atmen und musste erst wieder nach Luft ringen, bevor ich weiter sprach ".... hinzieht und ich sehe mich nicht in der Lage, das Kommando zu führen ....." und wieder musste eine Pause folgen "..... daher übergebe ich dir hiermit das Kommando über die Classis!"


    Dann liess ich mich wieder zurückfallen..... ein Miles, der mir zur Pflege abgestellt war und einige Sklaven waren anwesend und könnten das eben befohlene bezeugen, sollte denn jemand einen Zweifel hegen.

  • Der Nauta klopfte an die Türe und meldete, wie befohlen...
    Sag´dem Praefectus, daß Senator Vinicius Lucianus im Castellum weilt und ihn zu besuchen beabsichtigt...wenn es unpäßlich ist oder wenn er bereit ist den Gast zu empfangen soll er es beim Tribunus Hadrianus melden lassen!
    Der Nauta sah den Burschen fragend an, ob dieser verstanden hatte und bemerkte dabei den merkwürdigen Geruch in der Habitatio.
    Der Praefectus mußte wirklich schlimm erkrankt sein.
    Er tippte an seinen Helm und machte sich auf zur Principia.

  • Leise öffnete Herius die Tür zum Gemach des Praefectus Classis. Er spähte hinein und horchte, aber es war wie in den meisten letzten Tagen ruhig und abgedunkelt. Ein muffiger Geruch schlug ihm entgegen, der dazu verleitete zum Fenster zu treten und etwas frische Luft herein zu lassen. Dies tat er ohne Blick zum Bett als Erstes. Bei diesem Schritt schlug er auch gleich die Vorhänge zurück, was für besseres Licht sorgte. Die Luftzufuhr war gesichert, Subdolus drehte sich zu Magnus um und hob den rechten Arm, um auf die Tür zu zeigen. Es dauerte noch einen Moment, bis er sich traute den Mund zu öffnen, denn es roch bei seinem Eindringen wirklich nicht besonders gut. "Du hast einen Gast Magnus, wie geht es dir denn heute?" Das Stichwort für den Senator, um ins Rampenlicht zu treten. Herius blieb zur Sicherheit erstmal am Fenster stehen. So ein Austausch von Luftigkeiten dauerte eben immer etwas...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Der Geruch drang auch durch die Türe, es schien als würde sich kaum jemand wirklich um den Zustand des Praefecten kümmern.


    Auf die Worte des Tribun trat ich ein und begrüßte Magnus leise....


    "Salve Praefectus, ich komme zufällig durch Misenum und muss hören, dass du danieder liegst?!"

  • im Halbschlaf vernahm ich, dass jemand mein Zimmer betrat und dann plötzlich wurde es hell, ich vernahm Subdolus Stimme und konnte ihr nur schwer folgen.


    Dann eine andere Stimme, die mir zwar bekannt war, ich sie aber nicht gleich einordnen konnte. Nachdem sich meine Augen etwas ans Licht gewohnt hatten, erkannte ich Senator Vinicius Lucianus, wollte mich gleich aufsetzen, doch es ging nicht recht.


    "Salve, Senator, entschuldige bitte..... ähm.... man mich nicht informiert, dass du hier bist....."


    Ich tat mir sichtlich schwer zu sprechen.

  • Müde liess ich mich wieder zurück aufs Bett sinken...


    "ja.... der weiss auch nicht weiter.... schon seit Wochen liege ich danieder und es wird nicht besser....."

  • "Vielleicht eine Krankheit aus der Ferne, die mit einem der Schiffe eingeschleppt wurde....."


    Noch einen kleinen schritt weiter ging ich zurück....


    ".... aber sag, Magnus, kann ich irgendwas für dich tun? Soll ich in Rom jemand etwas ausrichten? Was denkst du, wielange kann dieser Zustand noch anhalten?"

  • Das war eher unwahrscheinlich, denn die Flotte begann erst wieder auf See zu stechen, als Magnus bereits sein Habitatio hütete. Aber Subdolus hielt sich raus, er war kein Arzt und er verstand auch nicht, das sich in der Classis kein geeigneter Medicus fand, der eine Lösung für dieses krankheitliche Problem fand. Immerhin waren es eher die exotischen Krankheiten, die ein Seemann plagte, denn einfache Knochenbrüche und Kriegswunden. Eins konnte man als sicher ansehen, das es besser war diesem Trauerstübchen zu entrinnen, um dem Körper mit gesunderer Luft wenigstens eine Chance auf Erholung zu geben. Auch in diesem Punkt verstand er die betreuenden Ärzte nicht.


    In der Zwischenzeit des Gespräches lehnte er sich auf den Sims der Fensterbank und belauschte den Austausch von Informationen eher nebensächlich. Mit den Gedanken driftete er immer weiter ab, jedoch immer darauf bedacht bei Forderung seitens der Gesprächspartner wieder hell wach zu sein.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

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