Peristyl | Projekt Tempelbau

  • Wie besprochen, diente ab sofort das Peristyl für sämtliche Besprechungen, die zum Thema Tempelbau anlagen. Immer, wenn er am Eingang vorbeiging, warf er einen Blick zum Säulengang, um zu überprüfen, ob Faustus wartete. Zumeist würde sein Sekretär Bescheid geben, dessen war sich Menecrates sicher, aber spontane Treffen schloss er deswegen nicht aus.
    Die Unterredung mit dem Kaiser hatte ihn bereits einen Schritt vorangebracht und Faustus' nächste Wege vorgezeichnet.

  • Warm, schwül, stickig, laut und leider auch stinkig war es in den Straßen gewesen. Dem Gefühl nach Säuberung und Erfrischung nachgebend war ich gleich zum Balneum geeilt um mich zu erfrischen, ehe ich mich im Peristyl niedergelassen hatte. Mit einem Krug frischem kühlen Wasser und einigen Bechern hatte ich mich niedergelassen und genoss die Ruhe.

  • Die Umstellung vom Consulat zur Freizeit fiel ihm leicht, die Umstellung zurück zum straffen Arbeitstag kostete Kraft. Wenn Menecrates am Abend nach Hause kam, sehnte er sich nach Ruhe und Erfrischung. Er trat schweigend durch die Tür, ließ sich wortlos waschen und in frische sowie leichte Bekleidung hüllen. Wenn jemand etwas von ihm wollte, hob er bereits vor dem ersten Wort die Hand und stoppte das Anliegen im Keim.


    Beim Gang vom Cubiculum zum Atrium kam er am Peristyl vorbei. Er warf einen Blick hinein und entdeckte zu seiner Überraschung Faustus. Dieser Treff besaß Bedeutung, umsonst saß Faustus nicht dort. Menecrates änderte sein Vorhaben und betrat das Peristyl. Sein Gruß bestand aus dem Heben der Hand samt Unterarm, als er eintraf. Er ließ sich mit einem Ächzen auf der Kline nieder, schloss die Augen und sog die Luft ein, die im Schatten des Säulengangs erträglicher als in der Sonne war.


    Nach einigen Augenblicken hob er die Lider. Ein Fingerzeig wies die Sklavin an, ihm Wasser einzuschenken. Er drehte den Kopf zu Faustus und blickte ihn schweigend an.

  • Ein gut gewählter Platz, besonders im Sommer,
    begann ich das Gespräch.
    Besonders nach einem Arbeitsreichen Tag, wie bei dir, vermute ich.
    Noch einmal ließ ich den Blick streifen ehe ich den Präfectus wieder anschaute.
    An solchen Tagen wie heute vermisse ich die Landluft. Wie du dir denken kannst habe ich heute den Curator aufgesucht. Ein höflicher, hilfsbereiter Mann, aber die dringendste Frage konnte er mir nicht beantworten. Es wäre ja auch zu einfach gewesen.
    Ein großer Schluck kalten Wasser tat mir dann gut.

  • So wie Faustus das Gespräch führte, musste Menecrates nicht in den Dienstmodus zurück und konnte weiter entspannt liegen. Natürlich interessierte ihn das Vorhaben, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Er ließ sich stattdessen zuerst auf die Nichtigkeiten ein.


    "Ja, Landluft." Er versuchte sich den Duft vorzustellen, scheiterte aber. "Ich verabscheue den römischen Mief! Ich muss aber einräumen, dass es hier auf den Hügeln deutlich angenehmer riecht als auf dem Forum. Von der Subura ganz zu schweigen." Er schüttelte sich angewidert, dann fuhr er fort. "Aber eins ist hier fast genauso wie auf dem Land." Er hob den Zeigefinger und verharrte. "Hörst du es?" Um diese Jahreszeit zwitscherten die Vögel nicht mehr so viel wie im Frühjahr, aber es reichte, um aus dem nahen Garten und der Parkanlage zuweilen muntere Töne ausmachen zu können.


    "Entspannen die Sinne, entspannt auch der Geist", fügte er an. Gleichzeitig senkte er den erhobenen Arm.


    Als Faustus zum Informativen überging, lauschte Menecrates zunächst nur nebenbei dem Inhalt. Seine Aufmerksamkeit blieb bei der Schilderung des Verwaltungsbeamten hängen.
    "Interessant! Höflich und hilfsbereit." Er wirkte wacher als zuvor. "Mich interessieren sämtliche Erfahrungen, die Bürger mit der Verwaltung machen. Ich möchte wissen, welche Außenwirkung die einzelnen Personen haben." Sein Anspruch an ein höfliches Auftreten war anscheinend erfüllt. Zufrieden schien Faustus trotzdem nicht zu sein.
    "Meinst du, es lag an mangelnder Kompetenz, dass er die Frage nicht beantworten konnte?"

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