Agonium - dem Sol Indiges gewidmet

  • Menecrates hatte schon vielen Göttern geopfert, aber dem Sol Indiges noch nie. Er verließ sich darauf, dass der Rex Sacrorum Jahr für Jahr die verschiedenen Götter zu den Agonalia bedachte. Das heutige Agonalium fiel aber in seine Amtszeit und da er sich bei seiner Kandidatur verpflichtet hatte, jeden Ehrentag einer Gottheit mit einem selbst finanzierten Opfer zu begehen, sofern kein Priester oder anderer Magistrat dies übernahm, wollte er während der Opferung zumindest vor Ort sein. So war der Plan.
    Die Realität sah etwas anders aus, denn in seinen Unterlagen stand, der Rex Sacrorum würde in der Regia opfern. Kaum vorstellbar, ein blutiges Opfer in Verwaltungsräumen darzubringen. Selbst bei Tempeln wählte man dafür den Vorplatz.


    Schließlich geleiteten ihn seine ausgesandten Liktoren an die richtige Stelle. Der Opferkönig, wie er auch genannt wurde, befand sich bereits vor Ort, Helfer hielten den Widder. Der Consul trat zur Opfergesellschaft hinzu und legte vorsorglich den Zipfel seiner Toga Praetexta über das Haupt. Anschließend verfolgte er die Opferhandlung, die die vergöttlichte Sonne besänftigen sollte und murmelte eigene Bittgebete.

  • Das neue Jahr begann mit einer ganzen Reihe von Festtagen. Am heutigen Tag stand ein weiteres Agonium im Festkalender. Dieses wurde Ianus gewidmet und wie das letzte vom Rex Sacrorum ausgerichtet. Der Consul musste sich also um nichts kümmern, ließ es sich aber nicht nehmen, dem Festakt beizuwohnen.


    Als Opfertier stand ein Widder bereit. Eine Besonderheit wies dieses Agonium auf: Der Rex Sacrorum weihte auch Zweige für den ihm traditionell nahestehenden Gott. Auch für Menecrates besaß der doppelgesichtige Gott Ianus Bedeutung. Seine Amtszeit begann mit ihm und sie endete auch mit ihm. Alle Dinge besaßen einen Anfang und ein Ende, deswegen schien Ianus mit allem und jedem verknüpft.


    "Wächter der Tore, behüte unsere Stadt, vermittle zwischen uns und den Göttern und führe alles zu einem guten Ende, was jedweder von uns angefangen hat."

  • Dieses Agonium war bereits das dritte während Menecrates' Amtszeit. Es lag im März. Der März beherbergte etliche Feste zu Ehren Mars, nicht zuletzt die Equirria. Das lag sicherlich daran, weil zu dieser Jahreszeit - wie in keiner anderen - die Vegetation sprießte oder begann zu sprießen und ursprünglich der Mars in Form von Mars Silvanus als Vegetationsgott in Erscheinung trat. Er spendete Menschen, Tieren und den Feldern Fruchtbarkeit und Gesundheit. Niemand wollte mehr etwas vom Winter wissen, er wurde buchstäblich ausgetrieben. Der alte Jahresbeginn war Mars und Iuno gleichermaßen geweiht und so lang es nahe, den Monat auch gleich nach dem Gott zu benennen.
    Es gab vor Tagen die Waffentänze der Sallii, es gab die Rennen auf dem Marsfeld und heute außerdem eine Opferung im Tempel.
    Der Consul stellte eines der Opfer für den Stammvater und Schutzherrn Roms.

  • Da Mars einer meiner persönlichen Schutzgötter war, respektive seit Generationen bereits über unsere Familie wachte, lag es nahe, dass ich an diesem Tag den Weg in den Tempel gefunden hatte. Das Opfer des Consuls stellte einen Höhepunkt der Feiern dar.


    Als Neuling in Rom war ich zudem sehr darauf gespannt, wie solche grossen Opferzeremonien ablaufen würden. Da meine Ankunft erst wenige Tage zurück lag, hatte ich erst noch wenige Eindrücke von der Grösse dieser Stadt gesammelt und ein solches Opfer stellte sich mir als gute Möglichkeit dar mehr zu lernen.

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